Testberichte
Samsung Galaxy Tab S9 FE Test: Mein Fazit nach 30 Tagen
Lohnt es sich zum Samsung Galaxy Tab S9 FE zu greifen anstelle eines S9 oder eines günstigeren Tablets? Das erkläre ich in diesem Test.
Das Samsung Galaxy Tab S9 FE ist ein sehr spannendes Mittelklasse-Tablet, das für viele die ideale Wahl sein könnte. Es ist mit seinem 10,9 Zoll 90Hz Display und dem S Pen, sowie dank der soliden Leistung deutlich besser als ein Einsteiger-Tablet. Gleichzeitig ist es mit einem UVP von 529 Euro deutlich günstiger als ein Flaggschiff. Ich habe das S9 FE einen Monat lang getestet und mit allen wichtigen Konkurrenten verglichen. Wie gut es tatsächlich ist, erfahrt ihr in diesem Samsung Galaxy Tab S9 FE Test.
Design und Verarbeitung
Von außen sieht das Samsung Galaxy Tab S9 FE fast genauso aus wie das teurere Galaxy Tab S9. Kein Wunder, tatsächlich sind viele Zubehöre untereinander austauschbar. Auch das S9 FE besteht komplett aus Aluminium, ist hochwertig gebaut und nach IP 68 gegen Wasser und Staub geschützt. Ich finde super, dass Samsung dieses Feature vom S9 übernommen hat, denn sonst hat fast kein anderes Tablet dieses Feature.
Das Samsung Galaxy Tab S9 FE ist ein hervorragendes Mittelklasse-Tablet mit S Pen. Zu den Highlights gehören ein helles 90Hz Display, der S Pen ist inklusive und das Gehäuse ist gegen Wasser und Staub geschützt. Es bietet ein insgesamt hervorragendes Gesamtpaket zu einem guten Preis.
Mit 6,5mm ist es genau 0,6mm dicker als der teurere Bruder und es bringt 523g auf die Waage. An den Seiten hat es einen Anschluss für das Tastatur Cover, einen MicroSD-Kartenslot und einen USB C 2.0 Port. Somit kann man es nicht an externe Displays anschließen, das ist schade.
Dafür hat das S9 FE eine schön weitwinklige 12-Megapixel Frontkamera, die gute Aufnahmen macht. Und genau das gilt für die 8 Megapixel Hauptkamera. Klar, die Aufnahmen damit sind nicht herausragend, aber für ein Tablet ziemlich gut und 4K-Videos werden unterstützt.
In den Einschaltknopf ist ein Fingerabdruckleser eingebaut, der sehr schnell und zuverlässig funktioniert. Auch das ist ein Feature, durch das es sich von Einsteiger-Tablets unterscheidet.
Display und Lautsprecher
Kommen wir zum 10,9 Zoll großen IPS-Display, das eine Auflösung von 2304 x 1440 Pixel hat. Im Vergleich zum Galaxy Tab S6 Lite, das wir als Vorgänger vom S9 FE sehen können, hat Samsung sich hier deutlich verbessert. Zum einen ist es etwas schärfer, aber auch deutlich heller und hat gesättigtere Farben.
Es ist ähnlich hell wie das preislich ähnlich aufgestellten Apple iPad 10. Gegenüber dem hat es aber den Vorteil, dass das Display vollständig laminiert ist und 90Hz unterstützt. Animationen und manche Spiele schauen also besonders flüssig aus.
Und ich finde 90Hz sind ein ziemlich guter Kompromiss. Es müssen nicht 120Hz sein und für mich ist es schwer einen Unterschied zwischen 90Hz und 120Hz zu sehen.
Deutliche Unterschiede gibt es aber bei den Schwarzwerten – denn das Schwarz des AMOLEDs vom S9 sieht deutlich besser aus als beim LCD des S9 FE.
Insgesamt gesehen ist das Display aber ein Highlight des S9 FE. Es ist schön hell, hochauflösend, hat stabile Blickwinkel und Farben schauen gut aus. Außerdem hat es ein Widevine Level von L1, sodass man Netflix und Co mit HD-Auflösung schauen kann.
Die beiden Lautsprecher sind ebenfalls erstaunlich gut und haben fast Flaggschiff-Qualitäten. Ja, das iPad Pro und S9 haben einen besseren Bass und sind minimal lauter. Aber ich finde das fällt nur im direkten Vergleich auf. Die Tonqualität ist deutlich besser als bei Einsteiger-Tablets.
Samsung S Pen
Ich habe noch harte Kritik am S9 FE – aber beim S Pen geht es erstmal mit Lob weiter. Der Stift ist nämlich inklusive und sieht genauso aus wie beim S9 und funktioniert auch fast genauso. Möchtet ihr also ein Tablet mit Stylus haben und damit hauptsächlich handschriftliche Notizen aufschreiben oder bisschen Zeichnen, gibt es fast keinen Grund zu einem teureren Modell zu greifen.
Verglichen mit dem S6 Lite fällt auf, dass der leichte Lag beim Schreiben hier nicht mehr zu sehen ist und das liegt an dem 90Hz Display. Ich finde den Stift beim S9 FE besser als beim Xiaomi Pad 6, einfach wegen deutlich besserer Software, und auch besser als beim iPad 10, da das Display dort nicht laminiert ist. In dieser Preisklasse ist das S9 FE also tatsächlich das beste Tablet mit Stift.
Der S Pen ist fast genauso gut wie bei den teureren Samsung Tablets und wir bekommen genau die gleiche Software. Samsung Notes ist klasse, die S Pen Befehle sind klasse, ihr könnt wunderbar PDFs beschriften und auch lange Notizen aufschreiben.
Einen Nachteil gibt es im Vergleich zum S9 aber. Beim S9 FE hat der Stift keinen Akku und das bedeutet, dass ihr ihn nicht als Fernbedienung in der Kamera-App oder in Microsoft PowerPoint benutzen könnt. Abgesehen davon ist er genauso gut.
Hardware und Performance
Im Samsung Galaxy Tab S9 FE sitzt ein Samsung Exynos 1380 Prozessor, dem je nach Version 6GB oder 8GB RAM zur Seite stehen. Der interne Speicher umfasst 128GB oder 256GB und ihr könnt es optional auch mit 5G bekommen. Ich habe die günstigste Version mit 6GB und 128GB.
Sehr spannend ist hier mein Geekbench 5 Benchmark-Vergleich. Ihr könnt nämlich sehen, dass die Leistung deutlich besser ist als beim S6 Lite, welches der Vorgänger ist. Vor allem die Grafikleistung hat sich deutlich verbessert. Gleichzeitig sind aber das Xiaomi Pad 6 und Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 merkbar leistungsstärker, obwohl sie etwas günstiger sind. Vor allem das Xiaomi ist deutlich preiswerter.
Genau das gleiche könnt ihr im 3D Mark Wild Life Test sehen, der vor allem Grafikleistung vergleicht. Ja, Samsung hat sich im Vergleich zum Vorgänger verbessert und ist auch stärker als andere Mittelklasse-Tablets wie das Lenovo Tab P12. Aber das Xiaomi bleibt etwas flotter und das Apple iPad 10 ist sowieso deutlich stärker.
S9 FE im Spiele-Test
Nun, das sind Benchmarks. Die reale Leistung ist gar nicht so schlecht, denn tatsächlich könnt ihr die meisten Spiele mit hohen Grafikeinstellungen spielen, oft aber eben nicht mit den allerhöchsten.
So habe ich wunderbar flüssig Fortnite gespielt, nachdem ich die Grafikeinstellungen auf „hoch“ anstatt „episch“, die 3D-Auflösung auf 75% und die Framerate auf 60 gesetzt habe. Dann lief Fortnite meistens mit um die 50FPS und ging in Action-Szenen mal auf 30FPS runter, was aber noch immer schön flüssig ist.
Tatsächlich kann man auch die allerhöchsten Grafikeinstellungen und 30FPS auswählen. Dann läuft das Spiel meistens mit um die 24FPS, kann aber auch schnell mal darunter gehen und vor allem in Aktion-Szenen sind dann stärkere Ruckler sichtbar.
Diablo läuft wunderbar, wenn man die Grafik auf „hoch“ setzt. Und auch Genshin Impact läuft erstaunlich flüssig, sogar mit ziemlich hoher Grafik, aber im direkten Vergleich schaut es auf dem iPad 10 etwas besser aus.
Ich habe auch eine Zugfahrt lang 33-Megapixel Fotos in Adobe Lightroom bearbeitet und exportiert. Das ging tatsächlich auch erstaunlich gut. Mir ist aber aufgefallen, dass es etwas länger zum Exportieren braucht, als ich es vom iPad Pro gewohnt bin. Ich finde das aber okay, denn das iPad Pro ist ja deutlich teurer. Dabei wird es übrigens genauso heiß wie das iPad Pro.
Etwas ähnliches ist mir auch im Vergleich zum S9 aufgefallen. Als ich im Desktopmodus Chrome, Samsung Notes und Lightroom gleichzeitig offen hatte, hat es nicht so flüssig reagiert wie bei dem Flaggschiff-Tablet. Es ist eben kein Flaggschiff.
Software: Android 13 mit OneUI
Auf dem Galaxy Tab S9 FE läuft ab Werk Android 13 mit der OneUI in Version 5.1.1. Und damit ist es genau die gleiche Software wie bei den anderen aktuellen Tablets des Herstellers. Unterschiede gibt es fast keine.
Klasse finde ich bei Samsung immer, dass sie so lange Software-Updates verteilen. Die Galaxy Tab S9 FE Serie soll insgesamt vier große Android-Updates und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates bekommen. Somit werden sie bis Android 17 aktuell gehalten.
Letztendlich bekommen wir hier natürlich ganz normales Android für Tablets, zu dem seit einer Weile auch eine Taskleiste gehört. Zusätzlich hat Samsung viele weitere Features eingebaut. Dazu gehören vor allem die S Pen Befehle und die wirklich hervorragende Samsung Notes App.
Lesen: Die besten Android-Tablets im Test und Vergleich
Außerdem ist der Samsung DeX Desktopmodus wieder dabei. Mit dem verwandelt ihr Android in eine Art Desktopbetriebssystem, was auch erstaunlich gut funktioniert. Vor allem mit dem Tastatur Cover. Schade ist eben nur, dass ihr keinen externen Monitor anschließen könnt – übrigens auch nicht kabellos.
Tastatur Cover: Zwei zur Auswahl
Kommen wir zum Tastatur Cover. Mit dem Tablet funktionieren genau die geleichen Tastaturen, die Samsung schon für das normale S9 anbietet. Es gibt also ein Book Cover Keyboard und ein Book Cover Keyboard Slim.
Das Book Cover Keyboard ist das bessere von beiden. Es ist ein Tastatur Cover, das aus zwei Teilen besteht. Eine Rückseite mit Klappständer und Platz für den S Pen, die man auch separat von der Tastatur benutzen kann. Dazu kommt dann die Tastatur mit eingebautem Touchpad. Die Tastatur ist sehr gut umgesetzt, ich benutze sie schon seit dem S9, und finde sie echt klasse.
Eine günstigere Option ist das Book Cover Keyboard Slim, das kein Touchpad hat und nur aus einer Hüller mit eingebauter Tastatur besteht. Die Tastatur ist ebenfalls ziemlich gut und dann praktisch, wenn ihr etwas Geld sparen möchtet und sowieso kein Touchpad braucht.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das Galaxy Tab S9 FE auf eine Laufzeit von 7,5 Stunden. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-YouTube Video bei maximaler Helligkeit und maximaler Bildfrequenz in einer Endlosschleife laufen. Die Laufzeit ist also niedriger als beim S9 und ich denke der Grund dafür ist dessen energiesparsamerer AMOLED Bildschirm.
Lesen: Die besten kostenlosen Android Apps für dein neues Tablet
Samsung Galaxy Tab S9 FE Test: Mein Fazit
Also, ist das Samsung Galaxy Tab S9 FE ein gutes Tablet? Ja, eindeutig. Tatsächlich halte ich es für das beste 10 bis 11 Zoll Mittelklasse-Tablet mit Stift. Dass der S Pen inklusive ist und nahezu genauso funktioniert wie beim S9, finde ich richtig klasse. Positiv ist außerdem, dass das Display 90Hz unterstützt, es auch sonst ziemlich gut ist, und das Gehäuse gegen Wasser und Staub geschützt ist. Klasse finde ich bei Samsung außerdem immer die Software und die langen Updates.
Nicht ganz so positiv ist natürlich die Performance. Ja, im Vergleich zum S6 Lite haben sie sich verbessert und tatsächlich ist die Leistung für fast alle Anwendungen gut genug. Und sogar die meisten Spiele kann man mit relativ hohen Grafikeinstellungen flüssig spielen. Aber fürs gleiche Geld ist die Prozessorleistung beim iPad 10 deutlich besser – und beim günstigeren Xiaomi Pad 6 etwas besser. Als Spiele-Tablets empfehle ich deswegen eher diese beiden und nicht das S9 FE.
Lesen: Die besten Tablets für Studenten im Vergleich
Für alles andere ist das S9 FE aber richtig gut geeignet. Die Stift-Unterstützung finde ich besser als beim iPad 10, und die Software, Updates und Tastatur sind besser als bei Xiaomi. Letztendlich bekommen wir mit dem S9 FE ein richtig gutes Gesamtpaket, das vieles richtig macht, mit dem wir viele gute Features bekommen, das aber eben in Benchmarks nicht spitzenmäßig abschneidet.
Ist euch die Prozessorleistung wichtig, solltet ihr euch unbedingt meinen Test vom iPad 10 anschauen. Ja, das Apple Tablet ist nicht perfekt und hat einige Schwachstellen. Aber für Spiele ist es richtig gut geeignet und gleichzeitig hat es mit iPadOS natürlich richtig gute Software mit vielen hervorragenden Apps.
- Hochwertiges Design
- IP 68 Zertifizierung
- Schickes 90Hz Display
- Fingerabdruckleser
- Aktuelle Software
- Gute Lautsprecher
- S Pen ist inklusive
- Gute Tastatur Cover
- CPU Leistung nur durchschnittlich
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