Testberichte
Xiaomi Pad 6 Test: Günstiger aber genauso gut wie Samsung?
In meinem Xiaomi Pad 6 Test erfahrt ihr, ob das günstige Android-Tablet die teureren Konkurrenten von Apple und Samsung schlagen kann.
Mit dem Xiaomi Pad 6 ist ein spannender Nachfolger zum Pad 5 erschienen. Auch diesmal tritt Xiaomi direkt gegen die Flaggschiff-Tablets von Samsung und Apple an, ist mit einem UVP von 399 Euro aber deutlich günstiger. Neu sind ein 144Hz Display, es gibt einen überarbeiteten Stift, und neue Hardware. Wie gut es sich gegen die Konkurrenz und den Vorgänger schlägt, erfahrt ihr in diesem Xiaomi Pad 6 Test.
Das Xiaomi Pad 6 bietet ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Es ist günstiger als die Konkurrenten von Apple und Samsung, bietet aber trotzdem ein schickes 11 Zoll 144Hz Display, leistungsstarke Hardware, ein hochwertiges Metallgehäuse und einen guten optionalen Stift. Schade ist nur, dass eine LTE-Option fehlt.
Display: Jetzt mit 144Hz
Wir beginnen diesen Test mit dem Bildschirm, denn hier gibt es eine wichtige Neuerung. Das Xiaomi Pad 6 ist das erste Tablet, das mit einem 144Hz Display erscheint. Die Flaggschiffe von Samsung und Apple, sowie der Pad 5 Vorgänger, schaffen nur 120Hz. Dadurch schauen Animationen besonders flüssig aus – allerdings muss ich gestehen, dass es echt schwer ist einen Unterschied zu 120Hz zu sehen.
In den Einstellungen könnt ihr die Frequenz runterschrauben, um den Akku zu schonen. Hier bieten sich 90Hz als einen guten Kompromiss an.
Auch sonst ist das Display ein sehr gutes. Es ist ein 11 Zoll großes IPS-Display mit einer schön hohen Auflösung von 2880 x 1800 Pixel. Texte und Icons schauen dadurch sehr scharf aus, auch wenn man die Nase direkt vors Display hält. Es ist natürlich vollständig laminiert, die Blickwinkel sind stabil, und es ist sehr hell. Ich konnte damit draußen wunderbar arbeiten.
Das Display ist also vor allem zu diesem Preis ein Highlight und hat tatsächlich die Qualitäten eines Flagschiff-Tablets. Für Filme und Serien eignet es sich ebenso, denn es hat ein Widevine Level von L1 und somit kann man Netflix mit HD-Auflösung schauen. Außerdem sind die vier seitlichen Lautsprecher ausgezeichnet – fast so gut wie beim Samsung Galaxy Tab S8.
Xiaomi Stift
Auf dem Display könnt ihr mit einem aktiven Stift schreiben, den man wie beim Vorgänger separat dazukaufen muss. Ziemlich schade finde ich, dass der alte Stift nicht mit dem neuen Tablet funktioniert. Der neue Stift funktioniert allerdings mit dem alten Pad 5.
Nun, der Stylus ist diesmal in Weiß gehalten und ähnelt etwas dem Apple Pencil. Die harte Spitze ist auch sehr ähnlich. An den Seiten hat der Stift zwei Buttons und aufgeladen wird er per Induktion oben am Tablet.
Der Stift des Vorgängers war schon ziemlich gut und der neue ist von der Qualität her endlich auf dem Level des S Pen oder Apple Pencil. Er ist schön präzise, reagiert schnell und Handschrift sieht sauber aus. Ich konnte damit gut zeichnen und schreiben und auch eine Künstlerin, die ich öfters Stifte und Tablets testen lasse, findet das Pad 6 super.
Bezüglich des Stylus bleibt der einzige Nachteil die Software. Ihr könnt natürlich Apps für den Stift aus dem Play Store installieren und die funktionieren super. Aber mit Samsung Notes haben die Galaxy Tab S Tablets eine richtig gute Notizen-Apps, die es so für Xiaomi nicht gibt. Und auch Apple hat zahlreiche richtig gute Features für den Pencil und sogar noch mehr optimierte Apps im App Store.
All das fehlt bei Xiaomi leider und die für Stifte optimierten Apps im Play Store sind überschaubar. Vorinstalliert sind aber ein paar Standard-Features, mit denen ihr beispielsweise einen Screenshot erstellen und bearbeiten könnt. Die funktionieren auch gut.
Hardware und Performance
Im Xiaomi Pad 6 sitzt ein Qualcomm Snapdragon 870 Prozessor, dem je nach Version 8GB bis 12GB RAM zur Seite stehen und 128GB bis zu 512GB internem Speicher. Eine Option mit LTE bieten sie leider nicht an und auch GPS fehlt. Eine stärkere Version wäre das Xiaomi Pad 6 Pro, das voraussichtlich aber nicht in Deutschland erscheinen wird.
Der Snapdragon 870 ist ein etwas älterer Flaggschiff-Prozessor und somit ist die Leistung in Benchmarks wie Geekbench 5 zwar ein gutes Stück besser als beim Vorgänger, doch ist es schwächer als das Samsung Galaxy Tab S8. Und das Apple iPad Pro ist sowieso deutlich leistungsstärker.
Genau das zeigt auch der 3D Mark Wild Life Test, der die Grafikleistung untersucht. Hier ist die Performance deutlich besser als bei günstigeren Tablets wie dem Xiaomi Redmi Pad oder Samsung Galaxy Tab S7 FE. Aber das Samsung S8 bleibt leistungsstärker. Sehr interessant ist auch, dass die Grafikleistung in Geekbench beim Lenovo Tab P11 Pro Gen 2 besser ist.
Real ist es allerdings echt schwer einen Unterschied zum S8 oder Lenovo zu merken. Multitasking funktioniert wunderbar, auch mit mehreren Apps, und auch wenn man schnell zwischen Apps wechselt, kommt das Xiaomi kaum ins Stocken. Genauso wie bei Samsung.
Mein Spiele-Test zeigt das gleiche. PUBG Mobile konnte ich mit UltraHD-Grafik wunderbar spielen. Es läuft schön flüssig und sieht auch gut aus. Das gleiche gilt für das Rennspiel Asphalt 9. Sehr viel Grafikleistung braucht auch Genshin Impact und das Rollenspiel läuft ebenfalls schön flüssig. Als Spiele-Tablet ist es also auf jeden Fall geeignet.
Design und Verarbeitung
Im Vergleich zum Vorgänger hat Xiaomi sich beim Design verbessert. Das Grunddesign ist zwar ähnlich, doch während wir beim Pad 5 eine Kunststoffrückseite hatten, bekommen wir beim Pad 6 ein vollständiges Metallgehäuse. Dadurch fühlt es sich ein gutes Stück hochwertiger an.
Ganz so hochwertig wie das Samsung Galaxy Tab S8 oder Apple iPad Pro ist es aber nicht gebaut. Der Übergang vom Display zum Gehäuse ist nicht ganz so elegant wie bei den teureren Konkurrenten.
Lesen: Die besten Xiaomi Tablets im Test
Xiaomi hat für meinen Geschmack ein bisschen zu viel von Apple kopiert. Es fehlt nämlich nicht nur ein Kopfhöreranschluss, sondern auch ein MicroSD-Kartenslot. Den Speicher könnt ihr also nicht so einfach erweitern. Ein Fingerabdruckleser fehlt ebenfalls.
Schön ist hingegen, dass wir einen USB C 3.2 Anschluss bekommen, an den man auch externe Monitore anschließen kann. Das funktioniert auch wunderbar und ist dann praktisch, wenn ihr auch Maus und Tastatur anschließt. Schade ist allerdings, dass es keinen Desktopmodus gibt und der Bildschirm nur gespiegelt, nicht aber erweitert wird.
Vorne in der Mitte sitzt eine 8-Megapixel Webcam, mit der man auch ordentliche Videochats führen kann. Auf der Rückseite sitzt eine 13-Megapixel Kamera mit Tiefensensor, die ebenfalls gute Aufnahmen macht.
Tastatur Cover
Beim optionalen Tastatur Cover hat sich fast nichts geändert. Trotzdem ist das Cover des Vorgängers nicht mit dem Xiaomi Pad 6 kompatibel. Das ist echt ärgerlich, ihr müsst es also neu kaufen.
Es ist ein leichtes Tastatur Cover, das magnetisch mit dem Tablet verbunden wird. Zusammengeklappt sind die Rückseite und das Display geschützt, die Seiten können aber Kratzer bekommen. Schade finde ich, dass man es in nur einem Winkel aufstellen kann. Außerdem fehlt mir ein Touchpad.
Die Tastatur selbst ist in Ordnung. Ich habe unter anderem diesen Test damit geschrieben und das funktionierte gut. Gut, aber nicht herausragend. Im Vergleich zu Samsung und Apple fühlt sie sich etwas billiger an und ab und zu funktionieren ein paar Kleinigkeiten nicht. So reagiert die Leertaste beispielsweise nicht, wenn ich die Shift-Taste gedrückt halte und groß mehrere Wörter schreiben möchte.
Klar, das ist nur eine Kleinigkeit und insgesamt ist das Tastatur Cover gut. Aber es ginge eben auch besser und zwar mit Touchpad und mehreren Standwinkeln.
Software: Android 13 mit Updates
Auf dem Xiaomi Pad 6 läuft Android 13 mit der MIUI in Version 14. Letzteres ist das eigene Interface von Xiaomi. Beim Vorgänger hatte ich gesagt, dass es ungewiss ist, wie es mit Updates aussehen wird. Hier hat Xiaomi mich positiv überrascht und tatsächlich große Software-Updates sowohl für das Pad 5, als auch für das günstigere Redmi Pad herausgebracht. Deshalb gehe ich davon aus, dass Xiaomi sich auch um Updates fürs Pad 6 kümmert.
Die Oberfläche ist wie typisch für Xiaomi sehr stark angepasst. Und es sind viele Apps von Xiaomi vorinstalliert inklusive einem eigenen Browser und eine Notizen-App, die wie ein Klon von Apple Notes ausschaut. Mir gefallen die Xiaomi Apps nicht, aber die meisten kann man sowieso deinstallieren und stattdessen benutze ich die von Google und Microsoft.
Letztendlich ist das Interface okay und ich kann gut damit leben.
Lesen: Die besten kostenlosen Apps für dein Android Tablet
Ich habe hier die chinesische Version, bei der ab Werk oft der Google Play Store fehlt. Den kann man aber einfach selbst installieren und manche Shops installieren den auch schon für euch. Generell rate ich aber dazu zu warten, bis das Xiaomi Pad 6 ganz regulär in Deutschland verfügbar ist. Dann habt ihr nämlich den Play Store ab Werk, sowie Garantie und Rückgaberechte nach europäischem Recht.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das Xiaomi Pad 6 auf eine Laufzeit von 8,15 Stunden. Ich finde das ist ein ziemlich gutes Ergebnis, vor allem weil das Display sehr hell ist und ich den Test mit 144Hz durchgeführt habe. Schaltet ihr runter auf 90Hz oder 60Hz, wird der Akku ein paar Stunden länger halten.
Xiaomi Pad 6 Test: Mein Fazit
Also, kann ich das Xiaomi Pad 6 empfehlen? Ja, das kann ich auf jeden Fall. Es gehört definitiv zu den interessantesten Tablets des Jahres und ist vor allem dann spannend, wenn ihr im Vergleich zu Flaggschiff-Geräten Geld sparen möchtet. Es bietet ein schickes Display, einen guten Stift, eine hochwertige Verarbeitung, leistungsstarke Hardware und aktuelle Software.
Komplett ersetzen kann es Flaggschiff-Tablets aber nicht. Insbesondere die Software für Stifte ist bei Samsung und Apple besser. Außerdem könnte das Tastatur Cover von Xiaomi etwas hochwertiger sein. Aber vor allem Apple ist deutlich, deutlich teurer und da ist es okay, wenn wir ein paar Abstriche machen müssen.
Für diesen Test habe ich das Xiaomi Pad 6 auch mit dem Xiaomi Redmi Pad verglichen und dabei festgestellt, wie gut das Redmi Pad ist. Zumindest dann, wenn ihr keine Spitzenperformance benötigt und dann könnt ihr echt viel Geld sparen und bekommt trotzdem ein klasse Tablet.
- Hochwertiges Metallgehäuse
- Schickes 144Hz Display
- Leistungsstarke Hardware
- Guter Stift
- Solide Lautsprecher
- Aktuelle Software
- Keine LTE-Option
- Kein Fingerabdruckleser
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