Testberichte
Samsung Galaxy Tab S7 FE Test: Groß, Günstig, Gut?
Das Samsung Galaxy Tab S7 FE sticht im Test durch das große 12,4 Zoll Display und den S Pen hervor. Perfekt ist das Tablet aber nicht.
Mit dem Samsung Galaxy Tab S7 FE ist eine abgespeckte Version des Galaxy Tab S7 Plus erschienen. Das FE steht für „Fan Edition“. Bei dieser Reihe sollen Samsung Fans die beliebtesten Features des Flaggschiff-Models zu einem günstigeren Preis bekommen. Das Tab S7 FE bietet also ein großes 12,4 Zoll Display, ein hochwertiges Gehäuse, den S Pen und sogar Samsung DeX. Gleichzeitig müssen wir aber auch viele Abstriche in Kauf nehmen. Lohnt sich das? Genau das erfahrt ihr in diesem Samsung Galaxy Tab S7 FE Test.
Das Samsung Galaxy Tab S7 FE ist eine klasse Wahl, wenn ihr ein großes 12 Zoll Tablet wie das Galaxy Tab S8+ oder 12,9 Zoll Apple iPad Pro sucht, aber nur einen Bruchteil ausgeben möchtet. In allen Bereichen ist das S7 FE schwächer, aber deutlich günstiger und trotzdem ist das 12,4 Zoll 60Hz Display ein gutes, der S Pen ist inklusive und die Software die gleiche wie beim S8+.
Update: Am 22. Oktober habe ich diesen Test überprüft und meine Aussagen gelten weiterhin. Derzeit gibt es meiner Meinung nach kein besseres 12-Zoll Mittelklasse-Tablet. Mittlerweile ist mit dem Honor Pad 8 jedoch ein günstigeres 12 Zoll Gerät erschienen. Das ist deutlich schlechter, aber braucht ihr einfach nur ein großes Display, könnt ihr Geld sparen. Update Ende.
Die WLAN-Version des Galaxy Tab S7 FE trägt einen UVP-Preis von 550 Euro, während der UVP für die 5G Version bei 650 Euro liegt. Bisher ist nur die 5G Version auf Lager. Wie für Samsung typisch, sind die Preise aber schon um rund 100 Euro gefallen. Zum Vergleich: Das Galaxy Tab S7 Plus trägt einen UVP von 950 Euro und man kann es schon für 700 Euro bekommen. Ähnlich günstig wie das S7 FE ist das einfache Tab S7, das aber auch ein kleineres Display hat.
Display & S Pen
Beginnen wir den Test mit dem Display, denn genau das ist das Alleinstellungsmerkmal des Galaxy Tab S7 FE. Für unter 600 Euro bekommen wir einen 12,4 Zoll großen Bildschirm. Normalerweise kosten solche Tablets deutlich mehr. Anders als beim Galaxy Tab S7 Plus bekommen wir aber kein Super AMOLED Display, sondern einen LCD. Der hat mit 2560 x 1600 Pixel eine schön hohe Auflösung, sodass Texte scharf ausschauen.
Es ist ein LCD und das bedeutet, das der Bildschirm nicht so einen hohen Kontrast wie beim S7 Plus hat. Es ist auch ein klein wenig dunkler als das einfache Galaxy Tab S7, das ebenfalls einen LCD hat, und im direkten Vergleich hat das Weiß einen leichten gelbstich.
Während die anderen Tablets der S7 Serie 120Hz unterstützen, hat das S7 FE ein normales 60Hz Display. Animationen schauen also nicht ganz so flüssig aus wie bei den hochwertigeren Modellen.
Das ist jetzt viel Kritik, aber Kritik auf hohem Niveau, eben wenn man ein oberes Mittelklasse-Tablet mit einem Premium-Gerät vergleicht. Insgesamt gesehen halte ich das Display nämlich für ziemlich gut. Es hat weite Blickwinkel, ist schön scharf, vollständig laminiert, und hell genug um draußen im Schatten angenehm zu arbeiten.
Es hat ein Widevine Level von L1, Netflix und Co. kann man also mit HD-Auflösung schauen.
Samsung S Pen ohne Bluetooth Gesten
Der S Pen ist wie bei den anderen Geräten der Serie inklusive, muss also nicht extra gekauft werden. Auf den ersten Blick schaut der Stift auch genauso aus wie beim S7 und S7 Plus. Und natürlich kann man die Stifte austauschen, denn alle S Pen Geräte sind mit allen S Pen Stiften kompatibel. Das finde ich bei Samsung immer super.
Im Inneren gibt es aber einen Unterschied. Die Stifte des Tab S7 und S7 Plus haben einen Akku eingebaut, der beim Stylus des S7 FE fehlt. Zum Schreiben und Zeichnen muss man einen S Pen nie aufladen. Wohl aber für die Bluetooth-Gesten, die die S7 Serie sonst unterstützt. Die funktionieren mit dem FE also nicht. Genauso wie beim teureren Bruder kann man den Stift aber magnetisch am Tablet befestigen.
Lesen: Die besten Tablets mit Stift im Vergleich
Die Software-Funktionen sind sonst identisch. Ich halte die Samsung Notes App weiterhin für die beste Notizen-App für Android und darin kann man wunderbar mit dem S Pen handschriftliche Notizen aufschreiben, PDFs beschriften und zeichnen. Der Stift ist sehr präzise und funktioniert richtig gut.
Unterstützt werden auch die S Pen Befehle. Damit könnt ihr schnell eine neue Notiz starten, einen Screenshot erstellen und beschriften, es gibt eine Übersetzen-Funktion und vieles mehr.
Einen Unterschied merkt man aufgrund des Displays: Da dies ein 60Hz Bildschirm ist, sieht es so aus, als würde der Stift nicht so schnell wie bei einem 120Hz Display reagieren. Man sieht das vor allem, wenn man sehr schnell zeichnet. Das liegt einfach an den 60Hz und hat sonst nichts mit dem Stift zu tun.
Hardware & Leistung
Im Samsung Galaxy Tab S7 FE sitzt ein Qualcomm Snapdragon 750G Octa-Core Prozessor mit 4GB oder 6GB RAM und 64GB oder 128GB internem Speicher. Ihr könnt es nur mit WLAN oder mit WLAN und 5G bekommen.
Benchmark-Tests zeigen, dass es aufgrund des Snapdragon 750G deutlich langsamer ist als das Galaxy Tab S7 und S7 Plus. Nicht nur bisschen, sondern die CPU- und Grafikleistung sind merkbar schwächer. Sowohl in Geekbench 5, als auch in 3D Mark. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass es bisschen besser als das Lenovo Tab P11 Pro abschneidet, das auch ein großes Mittelklasse-Tablet ist.
Meine Spiele-Tests bestätigen die vergleichsweise schwache Performance. Während man Fortnite auf dem S7 Plus mit „epischer“ Grafik spielen kann, kann man beim S7 FE nur mittlere Grafikeinstellungen auswählen. Ähnliches habe ich bei PUBG Mobile beobachtet. Mit UltraHD-Grafik kann man es nicht spielen, wohl aber mit HD-Grafik.
Auch in meinem Adobe Premiere Rush Render-Test braucht das S7 FE fast 10 Minuten länger, um das gleiche 4K-Video zu rendern.
Im normalen Alltag erschien es mir sonst nie als zu langsam. Das Tablet kommt wunderbar klar mit gängigen Apps wie Chrome, YouTube, Microsoft Office, Samsung Notes und auch Multitasking ist drin. Den Samsung DeX Desktopmodus konnte ich ebenfalls ziemlich gut nutzen. Klar, im direkten Vergleich merkt man, dass das normale S7 leistungsstärker ist. Aber sonst, wenn man es normal benutzt, eher weniger.
Design & Verarbeitung
Kaum Unterschiede gibt es beim Design und bei der Verarbeitung. Das Galaxy Tab S7 FE sieht wie ein hochwertiges Premium-Tablet aus und genauso fühlt es sich auch an. Das Gehäuse besteht komplett aus Aluminium, es hat gleichmäßige und dünne Displayrahmen und macht einfach einen hochwertigen Eindruck. Es ist 6,3mm dünn und wiegt knapp über 600g.
Aufgeladen wird es über einen USB C 3.2 Gen 1 Anschluss, an den man auch komplexe USB C Hubs und externe Monitore anschließen kann. Es gibt einen MicroSD-Kartenslot und bei der 5G-Version ist natürlich Platz für eine SIM-Karte. Außerdem gibt es einen Anschluss für ein Tastatur Cover, doch fehlt ein Kopfhöreranschluss.
Ziemlich schade finde ich, dass es keinen Fingerabdruckleser gibt. Man kann es aber per Gesichtserkennung entsperren. Dafür wird die Webcam benutzt.
Lesen: Die besten Samsung Tablets im Test
Die Frontkamera sitzt genau in der Mitte, ist also für Videochats geeignet. Sie löst mit 5 Megapixel auf, während die Hauptkamera auf der Rückseite 8 Megapixel bietet. Eine Weitwinkelkamera gibt es nicht. Die Foto- und Videoaufnahmen beider sehen ziemlich gut aus.
Rechts und links sitzen zwei Lautsprecher, es gibt also eine echte Stereo-Trennung. Für ein Mittelklasse-Tablet ist der Ton auch ziemlich gut, sodass ich das S7 FE auf jeden Fall auch als Entertainment-Tablet empfehlen kann. Im direkten Vergleich ist es aber nicht so laut und der Ton ist auch nicht ganz so angenehm wie beim S7 Plus.
Tastatur Cover: Zwei Optionen
Das Samsung Galaxy Tab S7 FE funktioniert mit genau den gleichen Tastaturen wie das Galaxy Tab S7 Plus. Ihr könnt also das gleiche richtig gute Book Cover Keyboard kaufen, das ich mit dem S7 Plus getestet habe. Das ist in meinen Augen die beste Tastatur für das S7 FE und der teure Preis lohnt sich, wenn ihr mit dem Tablet richtig und öfter arbeiten möchtet.
Zusammen mit dem S7 FE hat Samsung aber auch eine neue Tastaturhülle herausgebracht, die Book Cover Keyboard Slim heißt. Die habe ich direkt mit dem S7 FE getestet.
Mit dem Book Cover Keyboard Slim bekommen wir eine Hülle, die magnetisch mit dem Tablet verbunden wird. In der Mitte gibt es einen Platz für den S Pen und auf der Rückseite ist ebenfalls Platz für den Stift ausgestanzt, denn beim S7 Plus muss der Stift dort aufgeladen werden.
In die Innenseite der Hülle ist eine Tastatur eingebaut und man kann sie so falten, dass man mit dem Tablet arbeiten kann. Das funktioniert auch ziemlich gut und tatsächlich gefällt mir die Tastatur sehr. Ich habe diesen Test und weitere Artikel damit geschrieben und weil die Tastatur aufgrund des 12,4 Zoll Displays so groß sein kann, geht das sehr angenehm.
Vor allem wenn ich Samsung DeX benutze, fehlt mir aber das Touchpad, das es bei dem normalen Book Cover Keyboard gibt. Klar, es gibt einen großen Touchscreen und den S Pen kann man auch benutzen. Aber für ein Desktop-Workflow ist ein Trackpad echt praktisch. Man kann das Tablet außerdem nur in einem Winkel aufstellen, während man den bei der teureren Tastatur beliebig einstellen kann. Wie gesagt, die ist auch teurer.
Das Book Cover Keyboard hat einen UVP von 230 Euro, während das Book Cover Keyboad Slim zum UVP 160 Euro kostet. Beide Preise sind schon deutlich gefallen. Wie gesagt, sie funktionieren mit beiden Tablets, ihr könnt also frei wählen.
Software: Android 11 & OneUI
Auf dem Samsung Galaxy Tab S7 FE läuft genau die gleiche Software wie auf dem S7 Plus. Es ist Android 11 mit der OneUI in Version 3.1. Samsung ist mit Updates besser als die meisten Android-Hersteller und ich vermute, dass es mindestens drei große Updates geben wird. Garantieren kann man das aber natürlich nie.
Mir gefällt die OneUI von Samsung. Klar, Android sieht ein bisschen anders aus, aber es sind viele nützliche Funktionen eingebaut. So kann man Apps in freibeweglichen Fenstern öffnen, Multitasking ist sehr gut möglich, und von der Seite kann man ein nützliches Dock hervorziehen.
Richtig gut ist die Samsung Notes App, doch haben die alle Geräte von Samsung. Was aber nur die hochwertigeren Tablets unterstützen ist Samsung DeX und das funktioniert auch mit dem S7 FE. DeX ist ein Desktop-Modus, der Android in eine Art Desktopmodus verwandelt. Es funktioniert genauso wie beim dem S7 Plus.
Lesen: Die besten Android Tablets im Vergleich
Ich finde Samsung DeX ziemlich nützlich, vor allem zusammen mit dem Tastatur Cover, aber auch wenn ihr einen externen Monitor anschließt. Mit DeX kann ich immer gut arbeiten. Einen vollwertigen Desktop-Workflow bietet es aber nicht, denn einige Schwachstellen gibt es noch. Wenn man beispielsweise in Chrome per Tastenkürzel einen neuen Tab öffnet, ist nicht sofort die URL-Leiste aktiviert.
Es kann also nicht Windows oder Chrome OS vollwertig ersetzen. Aber es ist ein schönes, zusätzliches Feature.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das Tablet auf eine Laufzeit von 7,5 Stunden. Dafür lasse ich immer ein HD-Video bei YouTube mit maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife streamen.
Samsung Galaxy Tab S7 FE Test: Mein Fazit
Kommen wir zum Ende meines Samsung Galaxy Tab S7 FE Testberichts. Ich habe im Internet viele Kommentare gelesen, dass es ein überflüssiges Tablet ist, denn es sei deutlich schwächer als das S7 und beide Tablets kosten mittlerweile grob gleichviel. Und das stimmt auch. Wenn ihr möglichst viel Leistung und Premium-Features wie einen Fingerabdruckleser, vier Lautsprecher und ein 120Hz Display wollt, ist das S7 auf jeden Fall die bessere Wahl.
Interessant ist das Galaxy Tab S7 FE nur dann, wenn ihr ein großes Display haben möchtet und kein Premium-Tablet wie das S7 Plus oder gar das 12,9 Zoll iPad Pro kaufen möchtet. Genau das ist nämlich das Highlight des S7 FE. Zu einem Mittelklasse-Preis bietet es ein großes und scharfes 12,4 Zoll Display.
Es ist kein Premium-Gerät, sondern ein Mittelklasse-Tablet mit einer soliden Leistung, einem guten Display, einer hochwertigen Verarbeitung, zwei Tastatur-Optionen und der S Pen ist inklusive. Das perfekte Spiele-Gerät ist es aufgrund der schwächeren Leistung aber nicht und Premium-Features wie Fingerabdruckleser fehlen.
Kommen wir zu den Alternativen.
Unbedingt anschauen solltet ihr euch natürlich das Galaxy Tab S7 und S7 Plus, die ich ja mehrfach im Verlauf des Tests erwähnt habe. Das S7 Plus ist deutlich teurer, hat aber ein besseres AMOLED Display, ist deutlich leistungsstärker und hat sämtliche Premium-Funktionen. Diese Funktionen und vor allem die starke Leistung hat auch das einfache S7, das in etwa so viel kostet wie das S7 FE. Mit 11 Zoll ist das Display aber ein gutes Stück kleiner.
Ein weiteres großes Mittelklasse-Tablet ist das Lenovo Tab P11 Pro mit einem 11,5 Zoll Display, bisschen kleiner ist es also. Der UVP ist zwar ähnlich, doch ist es real derzeit ein gutes Stück günstiger. Beide Tablets sind sich recht ähnlich. Positiv ist, dass das P11 Pro ein OLED Bildschirm hat. Da es ein Pentile Display ist, sieht es jedoch nicht so scharf aus. Ein Preisvergleich lohnt sich, aber bei ähnlichen Preisen würde ich das S7 FE bevorzugen.
- Gutes 12,4 Zoll Display
- Hochwertige Verarbeitung
- S Pen ist inklusive
- Aktuelles Android 11
- Samsung DeX
- Gute Tastaturen
- Mittelmäßige Leistung
- Kein Fingerabdruckleser
- Kein 120Hz Display
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