Testberichte
Microsoft Surface Go 2 Test: Das perfekte OneNote Tablet
Mein Microsoft Surface Go 2 Test zeigt, dass es das beste 10 Zoll Windows Tablet ist. Trotzdem sollten viele lieber zur Konkurrenz greifen.
Mit dem Microsoft Surface Go 2 ist endlich ein Nachfolger des kleinen Windows-Tablets erschienen. Für ab 459 Euro bekommen wir nun ein größeres Display, einen flotteren Prozessor, den gleichen Surface Pen und das gleiche Type Cover. Nun, in diesem Microsoft Surface Go 2 Test erfahrt ihr alles Wissenswerte zu diesem Tablet.
Display und Surface Pen
Im Vergleich zum Vorgänger ist das Display des Surface Go 2 von genau 10 Zoll auf 10,5 Zoll angewachsen. Dadurch sind die schwarzen Rahmen etwas geschrumpft und es schaut moderner aus. Schön finde ich, dass Microsoft trotzdem das 3:2 Seitenverhältnis beibehält, denn ich finde das insbesondere zum Arbeiten angenehmer als 16:10 Bildschirme.
Das Display hat eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1280 Pixel. Für ein 10 Zoll Tablet halte ich die Auflösung für hoch genug – Texte schauen scharf aus. Der Bildschirm ist auch insgesamt gesehen ein sehr guter. Er ist hell genug, um damit durchaus auch mal draußen arbeiten zu können. Außerdem sind die Blickwinkel, Kontrast und Farbwiedergabe hervorragend. Anders als beim iPad 7 ist es ein vollständig laminiertes Display.
Rechts und links hat Microsoft jeweils nach vorne gerichtete Lautsprecher verbaut. Die sorgen für einen ordentlichen Ton. Klar, ein iPad Pro oder Samsung Galaxy Tab S6 haben bessere Lautsprecher. Aber die Soundqualität ist auch für Netflix gut genug.
Surface Pen: Der Microsoft Stylus
Richtig interessant ist das Surface Go 2 erst mit dem Stylus, der Microsoft Surface Pen heißt. Es ist genau der gleiche Stift, der auch mit dem Surface Pro 7 oder Pro 6 funktioniert. Ihr könnt aber auch die der anderen Vorgänger oder gar den Slim Pen des Surface Pro X benutzen. Richtig, anders als bei Apple sind die Stifte allesamt untereinander austauschbar. Das ist super, denn so müsst ihr Zubehör nicht doppelt kaufen.
Der Surface Pen funktioniert wie gewohnt hervorragend. Er fühlt sich dank Metallgehäuse hochwertig an, ist nicht zu dünn und hat an der Seite, sowie oben einen Button. Gelegentlich müsst ihr mal eine Batterie austauschen. Einen Akku hat er also nicht, aber ihr könnt ihn trotzdem magnetisch an der Seite des Surface Go 2 befestigen.
Lesen: Die besten Windows Tablets im Test und Vergleich
Von Microsofts Programmen und von Windows im Allgemeinen wird der Stift softwareseitig sehr gut unterstützt. Ihr könnt damit beispielsweise mit Microsoft Edge Webseiten oder PDFs beschriften, mit OneNote Notizen aufschreiben, oder gar klassische Word-Dokumente mit Notizen oder kleinen Zeichnungen bereichern. Außerdem sind in Windows praktische Funktionen wie eine Handschrifterkennung eingebaut.
Programme von Drittanbietern unterstützen den Stylus ebenfalls oft überraschend gut. Es gibt viele Zeichenapps, mit denen Künstler oder Kinder Spaß haben können. Der Surface Pen funktioniert auch in Adobe Photoshop erstaunlich gut. Wenn ihr sehr anspruchsvolle Bearbeitungen in Photoshop durchführt, ist es natürlich etwas schwach dafür. Aber schnelle und kleinere Aufgaben kann man damit durchaus erledigen.
Am spannendsten ist der Surface Pen mit OneNote. Das ist die Notizen-App von Microsoft und das Surface Go 2 scheint zusammen mit dem Surface Pen genau dafür gemacht zu sein. Ich habe damit viele handschriftliche Notizen aufgeschrieben und das funktioniert wunderbar. Wenn ihr begeisterte OneNote-Nutzer seid, kann das Surface Go 2 für euch die perfekte Wahl sein.
Hardware und Performance
Ihr könnt das Microsoft Surface Go 2 mit einem Intel Pentium Gold 4425Y Prozessor und einem Intel Core m3 Chip der 8. Generation bekommen. Außerdem gibt es Modelle mit 4GB und 8GB RAM, sowie mit einem 64GB eMMC Speicher oder eine 128GB SSD. LTE ist ebenfalls eine Option.
Für meinen Test vom ersten Surface Go hatte ich damals das Einsteigermodell mit dem Pentium Gold Prozessor. Im Vergleich dazu hat sich das Einsteigermodell des Surface Go 2 nur minimal verbessert. Für mehr Details zu der Leistung könnt ihr euch also meinen Test vom Vorgänger anschauen. Diesmal habe ich mich für das Top-Modell mit dem Core m3, 8GB RAM, der 128GB SSD und LTE entschieden.
Wer bereit ist etwas mehr Geld zu investieren, fährt mit den teureren Modellen deutlich besser. Mein Benchmark-Vergleich zeigt, dass sowohl die Single-Core-, als auch die Multi-Core- und die Grafikleistung ein gutes Stück besser als beim Pentium Gold des Vorgängers sind. Wie gesagt, die diesjährige Pentium Gold Version wird sehr ähnlich wie damals abschneiden.
Interessant ist aber auch, dass das alte Surface Pro 6 mit einem Core i5 weiterhin deutlich leistungsstärker ist. Das Surface Go 2 bietet euch also nicht möglichst viel Leistung für wenig Geld. Ist euch das wichtig, bekommt ihr mit fast jedem Laptop ein besseres Preis/Leistungsverhältnis.
Das bedeutet auch, dass es kein Spiele-Tablet ist. Klar, ihr könnt durchaus einfachere Spiele zocken. So konnte ich Cuphead wunderbar spielen. Ihr könnt auch Fortnite installieren, doch läuft das nur mit niedrigster Grafik einigermaßen. So richtig empfehlenswert ist das nicht. Auf dem günstigeren iPad 7 läuft Fortnite hingegen deutlich besser. Selbst zum Bearbeiten von Videos ist das iPad 7 besser geeignet. In meinem Adobe Premiere Rush Render-Test hat selbst die teure Core m3 Version schlecht abgeschnitten.
Entscheidet ihr euch für das günstigste Modell mit dem Intel Pentium Gold, dann ist die Leistung für Office-Arbeiten und einfaches Surfen im Internet ausreichend. Ich hatte auf dem ersten Surface Go auch Photoshop genutzt und das funktioniert durchaus.
Holt ihr euch das teurere Modell mit dem Core m3 und 8GB RAM, läuft all das ebenfalls – aber deutlich besser – vor allem für Multitasking. Bei dem Modell könnt ihr dann ordentlich zwischen Chrome, Word und Photoshop wechseln. Mir ist dabei aufgefallen, dass das Tablet recht warm werden kann. Auch vorne auf dem Touchscreen. Das liegt daran, dass es passiv gekühlt ist. Dafür ist es geräuschlos.
Wichtig ist, dass ihr euch darüber im Klaren seid, was für ein Tablet ihr euch mit dem Surface Go 2 holt. Ihr zahlt hier einen Premium-Preis für ein Premium-Design und einen kleinen Formfaktor. Wenn ihr euch für über 800 Euro das Top-Modell holt und die Leistung eines 800 Euro Ultrabooks erwartet, dann werdet ihr enttäuscht sein.
Design und Verarbeitung
Das Design des Surface Go 2 hat Microsoft im Vergleich zum Vorgänger nicht geändert. Naja, zumindest fast nicht. Wie gesagt, das Display ist etwas angewachsen. Da das Gehäuse gleichgeblieben ist, bedeutet das auch, dass die schwarzen Rahmen geschrumpft sind. Dadurch schaut es etwas moderner aus.
Mir gefällt das Design des Surface Go 2 sehr. Es ist letztendlich eine kleine Version des Surface Pro mit der gleichen hochwertigen Magnesiumlegierung und einem Klappständer, den man sehr weit aufklappen kann. Das Tablet schaut sehr hochwertig aus und fühlt sich auch hochwertig an. Mit 8,3mm ist es allerdings etwas dicker als Konkurrenten von Apple und Samsung – und es ist mit 544g auch etwas schwerer.
Ganz unten gibt es einen magnetischen Anschluss für das offizielle Tastatur Cover. Habt ihr die LTE-Version, sitzt links ein SIM-Kartenslot und oben sind der Einschaltknopf und die Lautstärkeregler untergebracht. Rechts sitzen ein Kopfhöreranschluss und ein USB Typ C Anschluss. Über den könnt ihr auch externe Monitore anschließen und das Tablet aufladen.
Das mitgelieferte Netzteil passt aber nur auf den magnetischen Surface Connect Anschluss, der unter dem USB C Port sitzt. Außerdem hat Microsoft unter dem Kickstand einen MicroSD-Kartenslot versteckt.
Kameras und Windows Hello
Auf der Rückseite sitzt eine 8-Megapixel Kamera, mit der man ordentliche Aufnahmen machen kann. Videos kann man allerdings nur in FullHD aufnehmen. Nach vorne gerichtet ist eine 5-Megapixel Seflie-Kamera, dessen Qualität für ein Tablet gut ist. Tatsächlich ist die Webcam nicht nur etwas, sondern um ein Vielfaches besser als die Webcams vieler über 1000 Euro teuren Laptops.
Neben der Frontkamera sitzt außerdem ein Infrator-Sensor, dank dem man das Tablet mit der Gesichtserkennung von Windows Hello schnell entsperren kann. Das funktioniert ähnlich gut wie Apples Face ID.
Microsoft Type Cover
Für viele wird das Surface Go 2 nur zusammen mit der Tastatur interessant sein. Die muss man leider separat dazu kaufen. Schön ist aber, dass es genau die gleiche des Vorgängers ist. Bei einigen Händlern könnt ihr sie bereits vergünstigt bekommen und gebraucht wird sie auch schon angeboten.
Das Type Cover ist hervorragend – das kennen wir von Microsoft ja bereits. Wir bekommen hier solide, feste Tasten, die einen echten Tastenhub haben. Ich konnte mit der Tastatur sofort blind und fehlerfrei schreiben. Vor allem im Vergleich zu anderen Tastaturen für 10 Zoll Tablets ist diese hier richtig gut umgesetzt. Eine Hintergrundbeleuchtung ist ebenfalls eingebaut.
Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur Dock im Test
Unter der Tastatur sitzt ein Touchpad. Das funktioniert ebenfalls gut und unterstützt alle gängigen Multitouch-Gesten von Windows 10. Aber es ist natürlich etwas kleiner als bei modernen Notebooks. Zu Hause würde ich eine richtige Maus anschließen.
Microsoft bietet das Type Cover in verschiedenen Farben an, die allesamt einen Alcantara-Bezug haben. Die günstigste Version ist schwarz und besteht aus einem anderen Kunststoff. Bei allen ist eine magnetische Leiste eingebaut, dank der man die Tastatur etwas anwinkeln kann. Dadurch liegt sie nicht flach auf dem Tisch.
Windows 10 und S Mode
Auf dem Microsoft Surface Go 2 läuft natürlich Windows 10. Es ist aber nicht normales Windows, sondern Windows 10 im S Mode. Das bedeutet, dass man ab Werk nur Programme aus dem Microsoft Store installieren kann. Dadurch soll das System deutlich sicherer sein, da man beispielsweise nicht versehentlich Schadsoftware installieren kann. Zwar hört sich das gut an, doch bedeutet es auch, dass ihr Programme wie Google Chrome, Adobe Photoshop oder auch Treiber nicht installieren könnt.
Keine Sorge, ihr müsst Windows 10 nicht im S Mode benutzen. Mit wenigen Klicks könnt ihr einfach, schnell und kostenlos zu normalem Windows 10 Home wechseln. Tut ihr das, verhält sich das Tablet dann genauso wie jeder andere Windows PC.
Surface Go 2 mit LTE
Microsoft bietet das Surface Go 2 auch mit eingebautem LTE an. Der Nano-SIM-Kartenslot befindet sich bei der LTE-Version an der linken Seite. Ich habe es mit einer SIM-Karte von der Telekom ausprobiert und soweit ich messen konnte, war der Empfang genauso gut wie mit meinem Smartphone.
In Windows gibt es einige Einstellungen, die ihr euch anschauen solltet, wenn ihr die LTE-Version habt. Dort könnt ihr beispielsweise ein Datenlimit festlegen.
Lesen: Die besten Tablets mit LTE und SIM-Kartenslot
Klar, ihr könnt auch einfach einen Hotspot mit eurem Handy eröffnen und dann darüber ans Internet. Aber wenn euch die zusätzlichen Kosten nichts ausmachen und ihr oft Unterwegs seid, ist es äußert praktisch immer eingebautes Internet zu haben. Es gibt mittlerweile in Cafés und so oft WLAN, oft aber auch sehr schlechtes.
Akkulaufzeit
Wenn man HD Video bei maximaler Helligkeit mit Chrome bei YouTube schaut, hält der Akku 5,5 Stunden. Für ein Windows-Tablet ist das ziemlich viel. Das ist mein neuster Test, der für die meisten Nutzer eher die Realität wiederspiegelt, doch habe ich noch keine Windows-Geräte zum Vergleich. Nun, wenn ihr lokal ein HD Video bei mittlerer Helligkeit schaut, kommt das Surface Go 2 auf gut 11,5 Stunden. Auch das ist ein guter Wert.
Microsoft Surface Go 2 Test: Mein Fazit
Mein Test hat gezeigt, dass das Microsoft Surface Go 2 das derzeit beste 10 Zoll Windows-Tablet ist – die Konkurrenz ist aber auch gering. Im Vergleich zum Vorgänger hat es sich etwas verbessert und es ist merkbar hochwertiger als die Konkurrenten von Lenovo und TrekStor. Wir bekommen ein schickes Display, eine gute Verarbeitung und eine solide Leistung – insbesondere für Office-Arbeiten.
Das Type Cover und der Surface Pen sind wie gewohnt hervorragend umgesetzt. Ich halte das Surface Go 2 für ein gutes Zweitgerät, beispielsweise für Entwickler oder Schüler, die Windows brauchen. Vor allem auch dann, wenn ihr mit dem Surface Pen handschriftliche Notizen aufschreiben oder PDFs bearbeiten möchtet. Aufgrund der schwachen Leistung kann ich es aber nicht als Hauptgerät empfehlen – einen Desktop PC oder ein vollwertiges Notebook würde ich damit nicht ersetzen.
Wie gesagt, mir gefällt das Surface Go 2 ziemlich gut. Trotzdem sollten die meisten eher zu einem iPad oder Android-Tablet greifen. Das Surface Go 2 ist nur dann interessant, wenn ihr mit einem Tablet arbeiten möchtet und Windows benötigt. Alle anderen sind mit iPads oder Android Tablets besser aufgehoben – vor allem die, die mit einem Tablet hauptsächlich Filme schauen, im Internet surfen und Spiele spielen möchten.
Kommen wir zu den Alternativen.
Wenn ihr mehr Leistung benötigt, solltet ihr euch das Microsoft Surface Pro 7 anschauen. Klar, das ist größer, aber mit einem Intel Core i5 oder Core i7 ist es deutlich leistungsstärker. Vor allem wenn ihr anspruchsvollere Programme benutzen möchtet, seid ihr damit besser aufgehoben. Es ist allerdings auch deutlich teurer.
Falls ihr so wenig Geld wie möglich ausgeben möchtet, aber Windows braucht, dann könnt ihr euch das Lenovo IdeaPad D330 anschauen. Das ist so alt wie das erste Surface Go und besteht aus Kunststoff, doch sind fast alle Eigenschaften des Tablets in Ordnung. Schön ist hier, dass die Tastatur standardmäßig dabei ist. Je nach Modell kann es deutlich preiswerter sein. Lenovo hat schon einen Nachfolger angekündigt, aber der ist noch nicht verfügbar.
Benötigt ihr kein Windows, dann solltet ihr euch das Apple iPad 7 anschauen. Das könnt ihr ebenfalls mit Tastatur und Stift bekommen und die Office-Apps von Microsoft werden ebenfalls unterstützt. Gleichzeitig eignet es sich besser als Spiele-Tablet und die Leistung ist sogar für Bild- und Videobearbeitungen etwas besser.
- Hochwertige Verarbeitung
- Gutes 10,5 Zoll Display
- Core m3 leistungsstark genug
- Optional Stift & Tastatur
- Eingebauter Klappständer
- LTE-Option
- Sehr teuer
- Kaum Touchscreen-Apps
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