Testberichte
Apple iPad 7 Test: Wie gut ist das 10,2 Zoll Tablet wirklich?
Wie gut ist das Apple iPad 7 – lohnt sich das 10,2 Zoll Tablet? In meinem Test erfahrt ihr, wie gut das Preis-Leistungsverhältnis wirklich ist.
Das 10,2 Zoll Apple iPad der siebten Generation ist das neuste Tablet von Apple. Verglichen mit dem Vorgänger bietet es ein größeres Display, ein neues Gehäuse mit einem Anschluss für eine offizielle Tastatur und iPadOS. Andere Eigenschaften wie Touch ID und die Kameras haben sich nicht geändert. Die Preise starten bei 379 Euro. Nun, solltet ihr zu dem Tablet greifen? Das erfahrt ihr in diesem iPad 2019 Test.
Display: Jetzt 10,2 Zoll groß
Beginnen wir mit dem Display. Das iPad 7 ist das erste einfache iPad mit einem 10,2 Zoll großen Display. Alle Vorgänger hatten einen 9,7 Zoll großen Bildschirm. Nun, die zusätzlichen 0,5 Zoll hören sich nicht nach viel an. Aber bedenkt, dass das die Diagonale ist. Real merkt man schon, dass es etwas größer ist – aber klar, nur ein bisschen.
Die anderen Aspekte des Displays haben sich nur minimal geändert. So liegt die Auflösung des IPS-Panels nun bei 2160 x 1620 Pixel. Doch da das Display auch physisch größer wurde, bleibt die Pixeldichte gleich. Das ist in Ordnung, denn es schaut weiterhin schön scharf aus. Mir gefällt auch, dass es mit 500 Nits für diese Preisklasse sehr hell ist. Heller als viele Android-Tablets.
Es ist ein IPS Display mit weiten Blickwinkeln und einer Beschichtung, die Fingerabdrücke minimiert. Schade ist aber, dass das Display nicht laminiert ist. Bei den Vorgängern war das auch schon so. Das bedeutet, dass zwischen Touchscreen und IPS-Panel eine Luftlücke sichtbar ist. Deswegen spiegelt das Display eher und mit dem Apple Pencil hat man nicht immer das Gefühl direkt das Display zu berühren.
Fast alle Android-Tablets, alle iPad Airs, iPad Pros und das letzte iPad Mini haben jeweils laminierte Displays. Für die meisten wird das nicht schlimm sein, vor allem weil der Bildschirm so hell ist. Wer aber professionell und präzise mit dem Apple Pencil arbeiten muss, sollte eher zu einem laminierten Display greifen.
Apple Pencil: Ein guter Stift
Wo wir schon beim Apple Pencil sind: Ja, das 10,2 Zoll iPad unterstützt den ersten Apple Pencil, der auch mit dem iPad Air, iPad Mini, den ersten iPad Pro Generationen und dem iPad 2018 funktioniert. Der Apple Pencil 2 des aktuellen iPad Pro wird nicht unterstützt.
Der erste Apple Pencil ist ein ziemlich guter Stift mit nur wenigen Kritikpunkten. Er fühlt sich etwas rutschiger an als die zweite Generation. Man kann ihn zwar sehr einfach über den Lightning Anschluss mit dem iPad koppeln, doch lädt man ihn so auch auf. Das schaut etwas komisch aus. Aber es funktioniert.
Wenn man mit dem Stift schreibt, fühlt er sich etwas rutschiger an als der Microsoft Surface Pen und Samsung S Pen. Das liegt daran, dass die Technologien andere sind und sie weichere Spitzen haben. Falls ihr etwas mehr Widerstand haben möchtet, könnt ihr spezielle Schutzfolien fürs iPad bekommen, damit es sich mehr wie Papier anfühlt.
Lesen: Die besten Tablets mit Stift
Insgesamt gesehen ist der Apple Pencil trotzdem ein sehr guter Stylus. Er funktioniert super, es sind zahlreiche Software-Features in iPadOS eingebaut und es gibt sehr viele Apps, die den Apple Pencil unterstützen. Es lohnt sich bei YouTube nach Videos von Künstlern zu schauen, die teils großartige Kunstwerke mit dem Stift erstellen.
Obwohl der Apple Pencil schon etwas älter ist, kostet er weiterhin 99 Euro. Doch auch wenn das iPad 2019 inklusive Stift mindestens 478 Euro kostet, halte ich es für die beste Wahl, wenn ihr ein einigermaßen preiswertes Tablet mit einem guten Stift sucht. Es ist die beste Wahl, wenn ihr weniger als 600 bis 700 Euro ausgeben möchtet.
Design und Verarbeitung
Das Display hat sich im Vergleich zur letzten Generation vergrößert und das bedeutet auch, dass das Gehäuse größer wurde. Tatsächlich hat das iPad 7 fast die gleichen Abmessungen wie das iPad Air. Mit 7,5mm ist es allerdings etwas dicker.
Nun, wie üblich bekommen wir ein komplettes Metallgehäuse, das sich sehr hochwertig anfühlt. Und ja, wie für Apple Tablets bis auf die letzten Pro-Versionen üblich, sind die Displayrahmen ziemlich dick. Vor allem oben und unten. Ein Grund dafür ist auch der Touch ID Fingerabdruckleser, der unten in dem Homebutton eingebaut ist. Der funktioniert zwar gut, aber etwas vermisse ich Face ID von meinem iPad Pro schon.
An den Seiten sitzen der Einschaltknopf, Lautstärkeregler und sogar ein normaler Kopfhöreranschluss. Es gibt natürlich keinen MicroSD-Kartenslot. Ich bin auch kein großer Fan von dem Lightning-Anschluss – aber ja, auf USB C müssen wir weiterhin verzichten.
Die beiden Lautsprecher scheinen die gleichen des Vorgängers zu sein. Für ein Tablet sind sie ziemlich gut. Aber auch hier gilt wieder, dass die Lautsprecher an nur einer Seite sitzen. Das bedeutet, dass man keine echte Stereo-Trennung wahrnimmt, wenn man beispielsweise einen Film schaut.
Apple hat die Kameras nicht verbessert. Die 8 Megapixel Hauptkamera auf der Rückseite macht solide Aufnahmen. Zwar ist auch die 1,2-Megapixel Frontkamera für Videochats in Ordnung, doch für Instagram-Selfies ist die Auflösung bisschen zu niedrig.
Tastaturhülle: Eine offizielle von Apple
Erinnert ihr euch, dass das iPad 7 fast die gleichen Abmessungen wie das iPad Air hat? Tatsächlich hat es auch den gleichen Smart PIN-Anschluss. Das bedeutet, man kann mit dem einfachen iPad nun genau die gleiche Apple Smart Folio Tastatur benutzen, die sie bereits für das iPad Air und das 10,5 Zoll iPad Pro anbieten. Man muss die Tastatur separat kaufen – und ja, sie kostet weiterhin 179 Euro. Es ist also ein teures Zubehör, aber das kennen wir von Apple ja.
Die Tastatur selbst funktioniert sehr gut. Ich habe sie bereits für meinen iPad Air Test genutzt. Und mit der Tastatur fürs iPad Pro habe ich bereits hunderte Texte geschrieben – die Tastaturen sind fast identisch. Ich habe mich damit also schnell wohl gefühlt und habe auch diesen Text mit der Tastatur geschrieben.
Klar, die Tastatur ist nicht perfekt. Sie ist etwas kleiner als eine normale Desktoptastatur und man kann die Tasten nur etwas herunterdrücken. Trotzdem, mit ein wenig Eingewöhnungszeit kann man sich daran gewöhnen. Ich denke es ist ein guter Kompromiss zwischen Komfort und einem schlanken, mobilen Design.
Wie gesagt, die Tastatur selbst gefällt mir sehr gut. Doch die Schutzfunktion hätten sie verbessern können. Zwar kann mit der Tastaturhülle zusammengeklappt das Display schützen, nicht aber die Rückseite. Mit dem iPad 2018 hatte ich die offizielle Schutzhülle von Apple ausprobiert, die auch nur das Display schützt. Und ja, auf der Rückseite waren schnell Kratzer sichtbar. Mit der Tastaturhülle für das aktuelle iPad Pro hat Apple das behoben und man kann das Tablet dort auch in zwei Winkeln aufstellen. Aber naja, diese Features bleiben dem Pro vorbehalten.
Lesen: Dies sind die besten Tablets mit Tastatur
Hardware und Performance
Gut, kommen wir zur internen Hardware. Im 10,2 Zoll iPad 7 sitzt ein Apple A10 Fusion Prozessor, dem 3GB RAM zur Seite stehen. Beim Kauf kann man außerdem zwischen 32GB und 128GB internen Speicher wählen. Ich habe letzteres, da ich auf Tablets gerne Fotos bearbeite. Ab Werk sind 11,4GB vom System belegt, doch könnt ihr noch etwas mehr Speicherplatz rausholen, indem ihr einige vorinstallierte Apple-Apps entfernt.
Ihr wisst es vermutlich bereits: Der Apple A10 Fusion ist tatsächlich genau der gleiche Prozessor, den wir bereits vom 9,7 Zoll iPad 2018 kennen. Und das bedeutet, dass ihr keine bessere Leistung feststellen werdet, wenn ihr vom Vorgänger zur Neuauflage wechselt. Meine Benchmark-Tests wie Geekbench 5 bestätigen, dass die Leistung identisch ist.
Eine kleine Verbesserung gibt es aber. Anstelle von 2GB RAM hat Apple dem iPad 7 3GB RAM spendiert. Das ist durchaus wichtig, denn mit iPadOS hat Apple die Multitasking-Funktionen verbessert und ausgebaut. Für die sind die 3GB RAM nützlich und machen das einfache iPad zukunftssicherer.
Apple hat den A10 Fusion Prozessor bereits 2016 zusammen mit dem iPhone 7 herausgebracht. Das hört sich sehr alt an, doch bedenkt, dass Apples Chips immer ein gutes Stück leistungsstärker als vergleichbare Prozessoren für Android-Geräte sind. Und das bedeutet, dass ihr zwar keinen Unterschied im Vergleich zum iPad 6 merken werdet, die Leistung aber immer noch besser als die vieler Android Tablets ist.
Trotzdem ist die Performance des iPad 7 natürlich nicht perfekt. Ich habe das bei einigen Spielen gemerkt. Bei Fortnite kann man die Grafikeinstellungen beispielsweise nicht auf Episch setzen, was beim iPad Air, iPad Pro und Samsung Galaxy Tab S6 möglich ist. Stattdessen kann man nur zwischen hoch und 30 Bilder pro Sekunde, sowie Medium und 60 Bilder pro Sekunde wählen.
Nun, auch wenn man nicht alle Spiele mit höchsten Grafikeinstellungen spielen kann, kann man so ziemlich jedes Spiel spielen. Und es unterstützt auch so ziemlich jede iPad App. Kein Entwickler wird eine App oder ein Spiel herausbringen, das für diese Plattform zu anspruchsvoll ist. Das iPhone 7 mit dem gleichen Prozessor ist nämlich ein sehr beliebtes Handy, das noch immer sehr weit verbreitet ist. Und für ein paar Jahre wird das auch noch so sein.
Ich konnte alle normalen Apps mit dem iPad 10,2 Zoll sehr angenehm nutzen. Viele werden sogar im Vergleich zum iPad Pro kaum Leistungsunterschiede feststellen. Die merkt man aber bei anspruchsvolleren Aufgaben. Fotos lassen sich auf dem Pro in Adobe Lightroom beispielsweise schneller exportieren. Und 4K Videos kann man auf dem iPad 7 auch nicht ganz so flüssig wie auf dem Pro bearbeiten. Natürlich ist das so, denn das Pro kostet mehr als das Doppelte und ist auch in Benchmarks deutlich flotter.
Software: iPadOS
Das iPad 7 ist das erste iPad, das direkt ab Werk mit iPadOS ausgeliefert wird. Naja, allzu besonders ist das nicht. Alle aktuellen iPads können auf iPadOS geupdatet werden – auch das 2018er iPad. Da diese Neuauflage nun 3GB RAM hat, wird es möglicherweise aber länger Updates als das iPad 6 bekommen.
Ich benutze iPadOS bereits seit der ersten Beta und ich liebe es. Apple hat viel verbessert. Man muss sich etwas an die neuen Features gewöhnen. Aber sobald ihr das getan habt, bekommt ihr sehr gutes Multitasking. Mit iPadOS kann man nicht nur zwei Apps nebeneinander, sondern sogar zwei Instanzen einiger Apps nebeneinander öffnen. Und man kann schnell zwischen Slide-Over-Apps wechseln.
Apple hat die meisten Probleme behoben, die Leute in der Vergangenheit mit iOS hatten. Wer hätte gedacht, dass man jemals externe Festplatten anschließen und nicht nur Bilder, sondern auch Word-Dokumente, PDFs und sogar ZIP-Dateien transferieren kann. Das funktioniert nun und man kann sogar einen Download-Ordner in der Dateien-App haben. Oh, und man kann eine echte Maus anschließen.
Es gibt zahlreiche neue Features in iPadOS. In diesem Test möchte ich nicht alle auflisten. Aber wenn ihr überlegt euch in neues iPad zu holen: Ich habe bereits ein Video mit den besten iPadOS Funktionen veröffentlicht.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test hat das iPad 7 ein Ergebnis von 13 Stunden erreicht. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-Video bei mittlerer Helligkeit in einer Endlosschleife laufen.
Die Akkulaufzeit ist insgesamt gesehen also sehr gut. Wenn man nur etwas im Internet surft, YouTube schaut oder mit einem Schreibprogramm arbeitet, wird man es nur alle zwei bis drei Tage aufladen müssen. Die Standbyzeiten sind ebenfalls großartig, das kennen wir von iPads ja schon lange. Bedenkt aber, dass der Akku deutlich schneller leer geht, wenn man stundenlang Netflix schaut oder Fortnite spielt.
Apple iPad 7 Test: Mein Fazit
Gut, kommen wir zum Ende meines Apple iPad 10,2 Zoll Tests. Kann ich das Tablet empfehlen? Natürlich, das kann ich. Für viele ist es die beste Wahl, wenn ihr nach einem Mittelklasse-Tablet mit einem hellen Display, einer hochwertigen Verarbeitung und aktueller Software sucht. Es ist auch eine großartige Wahl, wenn ihr ein Tablet mit Stift sucht und nicht allzu viel Geld ausgeben möchtet.
Klar, durch den älteren Prozessor ist as iPad 7 nicht sonderlich spannend. Und wenn ihr bereits ein iPad 5 oder 6 habt, lohnt es sich kaum zu upgraden. Wartet lieber ein weiteres Jahr. Aber wenn es euer erstes iPad ist oder euer bisherigen zu langsam oder kaputt ist, halte ich das iPad 7 für eine sehr gute Wahl. Vor allem dann, wenn euch ein iPad Air oder iPad Pro zu teuer ist.
Schauen wir uns die Konkurrenz an.
Das nächstbeste iPad ist natürlich das iPad Air. Zwar ist das Design sehr ähnlich, doch ist das Air ein gutes Stück leistungsstärker und es hat ein laminiertes Display. Der Apple Pencil und das Tastatur Cover sind genau die gleichen. Es lohnt sich also nur, wenn ihr mit der zusätzlichen Performance etwas anfangen könnt.
Wer ein preislich ähnlich aufgestelltes Android-Tablet sucht, kann sich das Samsung Galaxy Tab S5e anschauen. Zwar ist der UVP-Preis höher, doch kostet es oft in etwa so viel wie das iPad 7. Einen aktiven Stift unterstützt es nicht. Dafür bekommt ihr aber ein deutlich schlankeres und moderner wirkendes Design, ein schickes AMOLED Display und vier Lautsprecher.
- Helles, hochauflösendes Display
- Solide Performance
- Hochwertiges Metallgehäuse
- iPadOS mit gutem Multitasking
- Apple Pencil Unterstützung
- Offizielle Tastatur Unterstützung
- Lange Akkulaufzeit
- Fingerabdruckleser eingebaut
- Altes Design
- Display nicht laminiert
- Keine Stereo-Trennung
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