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Testberichte

Lenovo Yoga Smart Tab Test: Gutes Tablet mit Netflix-Schwäche

In meinem Lenovo Yoga Smart Tab Test erfahrt ihr, wie gut das Tablet mit Google Assistent wirklich ist. Probleme hat es mit Netflix.

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Mit einem eingebauten Griff und Klappständer bietet das Lenovo Yoga Smart Tab ein einzigartiges Design, das wir so von keinem anderen Hersteller kennen. Gleichzeitig hat es ein solides Display, gute Lautsprecher und kann dank dem Google Assistant Ambient Mode auch als Smart Display dienen. Für viele ist es das perfekte Tablet. Einige Nachteile hat es aber. Wie gut es im Detail ist, erfahrt ihr in diesem Lenovo Yoga Smart Tab Test.

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Design und Verarbeitung

Kurz zu den Preisen. Die günstigste Version mit 3GB RAM und 32GB Speicher kostet 249 Euro. Für die Version mit 4GB RAM und 64GB Speicher werden 299 Euro fällig.

Lenovo Yoga Smart Tab Design

Das in meinen Augen größte Highlight des Lenovo Yoga Smart Tab ist das Design. Es ist ein 10 Zoll großes Tablet, in das ein runder Griff eingebaut ist. Mit dem kann man es angenehm halten während man im Internet surft oder Bücher liest. Zusätzlich ist in den Griff ein Klappständer eingebaut, dank dem man es ohne zusätzliches Zubehör aufstellen kann. Und ja, man kann es sogar in der Küche oder im Badezimmer aufhängen. Dafür hat der Klappständer ein Loch.

Lenovo hat in der Vergangenheit bereits einige spannende Tablets mit diesem Design herausgebracht. Auf einem lief Windows, ein anderes hatte einen eingebauten Beamer, und einige waren recht preiswert. Das Design ist also nicht neu, aber innovativ und einzigartig.

Mir gefällt es sehr, auch wenn es dadurch nicht ganz so dünn und leicht ist. Es bringt 580g auf die Waage und ist zwischen 8,5 und 24mm dick – je nachdem, wo man misst.

Während der Griff und Klappständer aus Metall sind, besteht der Rest des Gehäuses aus Kunststoff. Ideal ist das zwar nicht, doch bei diesem Preis finde ich das in Ordnung. An der rechten Seite sitzt ein USB C Anschluss, über den das Tablet aufgeladen wird. Schön finde ich, dass wir links außerdem einen normalen Kopfhöreranschluss bekommen. Dort sitzen auch der Powerbutton und die Laustärkewippe.

Unter dem Klappständer ist hinter einer Abdeckung Platz für eine MicroSD-Karte.

Lenovo Yoga Smart Tab Kickstand

Lautsprecher: Viel Bass

Rechts und links hat das Lenovo Yoga Smart Tab jeweils einen Lautsprecher, insgesamt also zwei. Sie sind weit genug entfernt voneinander, sodass man eine echte Stereo-Trennung hört. Für ein Tablet sind die Lautsprecher recht groß.

Die Tonqualität ist ziemlich gut. Vor allem wenn man Dolby Atmos einschaltet, ist mir ein überraschend starker Bass aufgefallen. Dann hört sich der Sound besser an als bei dem Apple iPad 7, das sogar etwas teurer ist.

Kamera und Gesichtserkennung

Auf der Rückseite sitzt eine 8-Megapixel Kamera, die sehr solide Fotos und Videos macht. Richtig gut sind die Aufnahmen nicht, aber durchaus brauchbar. Die 5-Megapixel Frontkamera hat mich hingegen etwas enttäuscht. Selfies schauen noch in Ordnung aus, doch kann man nur 720p-Videos aufnehmen und Lenovo schärft die Videos so stark nach, dass es unschön auffällt.

Mit der Kamera könnt ihr das Tablet per Gesichtserkennung auch entsperren. Wenn die Lichtverhältnisse gut sind, funktioniert das meistens auch. Nicht immer, aber meistens. Da es neben der einfachen Webcam aber keinen zusätzlichen Sensor gibt, ist die Gesichtserkennung vermutlich nicht so sicher wie Apples Face ID oder Microsofts Gesichtserkennung.

Display und Netflix

Lenovo Yoga Smart Tab Display

Das Lenovo Yoga Smart Tab hat ein 10,1 Zoll großes Display mit einem Seitenverhältnis von 16:10. Es hat eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1200 Pixel und es ist ein laminiertes IPS-Panel. Die Blickwinkel sind also recht weit und unter dem Touchscreen ist keine Luftlücke erkennbar. Das ist super.

Ich halte eine FullHD-Auflösung auf 10 Zoll immer für ausreichend und das sehe ich auch hier so. Texte sehen scharf genug aus. Auch der Kontrast und die Farbwiedergabe sind gut. Die Helligkeit ist in Ordnung. In einem hellen, von Fenstern umgebenen Raum konnte ich bei maximaler Helligkeit alles gut erkennen. Wichtig zu wissen ist aber, dass es sich bei direkter Sonneneinstrahlung wie viele Tablets schnell in einen Spiegel verwandelt.

Mir gefällt das Display insgesamt also gut. Softwareseitig ist mir aber ein Problem mit Netflix aufgefallen. Ich kann auf meinem Exemplar Netflix nicht in HD schauen – und möglicherweise trifft das auf alle Exemplare zu.

Damit man Netflix mit HD-Auflösung oder höher schauen kann, müssen einige DRM-Richtlinien umgesetzt sein. Ist das so, bekommt das Tablet ein sogenanntes Widevine Level von L1. Nun wird es etwas kompliziert. Das Lenovo Yoga Smart Tab hat ein Widevine Level von L1. Bei meinem Exemplar denkt Netflix aber, dass es ein Widevine Level von L3 hat. Ich kann Filme also nicht in HD schauen.

Möglicherweise hat das Tablet erst mit einem Update das L1 Level bekommen. Netflix prüft das aber nur einmal beim ersten Starten der App. Ich hatte das Problem schon mehrmals bei anderen Tablets. Normalerweise reicht es Netflix neu zu installieren. Doch Netflix ist bereits ab Werk vorinstalliert und man kann es nicht herunterschmeißen. Eine Neuinstallation ist also nicht möglich. Auch nachdem ich es auf die Werkeinstellungen zurückgesetzt habe, denkt Netflix weiterhin, dass es ein L3 Level hat.

Tja, das ist ärgerlich. Netflix läuft natürlich, aber eben nicht in HD. Achtet bitte auf die Kommentare und schaut, was andere Nutzer sagen. Möglicherweise wird Lenovo das noch beheben – oder aber es funktioniert bei neuen Modellen. Ich werde das weiter beobachten. Und wenn ihr das Tablet habt, schreibt uns in den Kommentaren. Könnt ihr Netflix auf eurem Yoga Smart Tab in HD schauen?

Software und Google Assistant

Lenovo Yoga Smart Tab mit Google Assistent

Lenovo bewirbt das Yoga Smart Tab als ein Smartes Tablet – also auch als Konkurrent zu einem Google Home oder Amazon Echo Gerät. Dafür ist der Google Assistant dabei. Der funktioniert natürlich mit jedem Tablet – aber hier wird der Ambient Modus speziell beworben. Mit dem verwandelt man das Tablet in eine Art Smart Display.

Hardwareseitig wird der Google Assistant mit insgesamt drei Mikrofonen unterstützt, die den „OK Google“ Befehl 360 Grad um das Tablet herum erkennen. Das funktioniert tatsächlich ziemlich gut. Auch wenn ich am anderen Ende des Raumes stehe, erkennt es meine Rufe.

Ihr kennt den Google Assistent sicherlich. Er funktioniert ähnlich wie Amazons Alexa oder Apples Siri. Per Sprachbefehle könnt ihr nach dem Wetter fragen, Kalendereinträge abrufen oder einen Timer starten. Auf dem Display werden jeweils zusätzliche Informationen angezeigt. Noch nützlicher wird es, wenn ihr Smart Home Geräte habt, die mit Google kompatibel sind. Die habe ich jedoch nicht.

Nun, wenn ihr den Google Assistant Ambient Mode einschaltet, ist das Display die ganze Zeit eingeschaltet und ihr könnt zusätzliche Informationen auf dem Display sehen. Nützlich ist das nur dann, wenn ihr die Angebote von Google nutzt und/oder Smart Home Geräte habt. Den Ambient Mode kann man in den Einstellungen so konfigurieren, dass er sich automatisch einschaltet, wenn man das Tablet auflädt. Oder aber wenn es nur im Standby ist. Bedenkt aber, dass sich der Akku dann deutlich schneller entleert.

Android 9 Pie

Lenovo Yoga Smart Tab mit Android 9 Pie

Kommen wir zur restlichen Software. Ab Werk läuft auf dem Lenovo Yoga Smart Tab Android 9 Pie. Ob es jemals ein Update auf Android 10 bekommen wird, weiß ich nicht. In der Vergangenheit hat Lenovo mal große Updates veröffentlicht, mal aber auch nicht. Samsung veröffentlicht meistens zwei große Updates. Bei Lenovo ist die Updatevergangenheit leider nicht ganz so gut.

In der Vergangenheit fand ich es immer super, dass Lenovo auf fast reines, vanilla Android setzte. Doch diese Zeiten sind leider vorbei. Auf den ersten Blick schaut es noch immer wie ganz normales Android 9 Pie aus. Doch es gibt einzige zusätzliche Features – von denen einige unnötig sind.

Lesen: Die besten Android Tablets des Jahres

Hauptsächlich meine ich damit das sogenannte Lenovo Entertainment Center. Auf dem Startbildschirm ist dauerhaft ein Button zu sehen, mit dem man das Entertainment Center hervorziehen kann. Doch dabei handelt es sich nur um YouTube, das Lenovo anscheinend selbst angepasst hat und man kann sich mit einer Lenovo ID einloggen. Ich weiß nicht, wozu das gut sein soll. Es erscheint mir als einfach nur unnötig und verschwendet Ressourcen.

Die ganz normale YouTube App ist ebenfalls installiert und funktioniert deutlich besser.

Neu ist außerdem der Display Assistent. Zieht man den per Wischgeste von der rechten Seite hervor, kann man einen Blaulichtfilter einschalten, den Farbmodus ändern, sowie Screenshots erstellen und ein Video vom Bildschirm aufnehmen. Man kann damit auch auf dem Bildschirm schreiben. Für einige könnte der tatsächlich nützlich sein.

Desktopmodus und Kindermodus

Lenovo Yoga Smart Tab mit Produktivitätsmodus

Für einige wird der Produktivitätsmodus interessant sein, den Lenovo schon länger bei einigen Tablets mitliefert. Es ist eine Art Desktopmodus, der aber nicht ganz so komplex wie der von Samsung ist. Schaltet man den Produktivitätsmodus ein, erscheint unten eine Taskleiste. Die drei Android-Buttons rutschen an die linke Seite und rechts seht ihr die Icons von geöffneten Apps. Ihr seht schon, das erinnert etwas an Windows. Nützlich ist der Produktivitätsmodus dann, wenn ihr das Yoga Smart Tab mit einer Maus bedient.

Lenovo hat dem Tablet auch einen Kindermodus spendiert. Da ich keine Kinder habe, kann ich nur schwer beurteilen, wie gut der wirklich ist. Aber für sehr junge Kinder könnte der gut geeignet sein.

Hardware und Performance

Lenovo Yoga Smart Tab Benchmarks

Werfen wir einen Blick auf die interne Hardware. Im Lenovo Yoga Smart Tab sitzt ein Qualcomm Snapdragon 439 Octa-Core Prozessor und ihr könnt beim Kauf zwischen 3GB RAM und 32GB Speicher, sowie 4GB RAM und 64GB Speicher wählen. Mein Exemplar hat 4GB RAM und 64GB Speicher. Von den 64GB sind ab Werk 10,77GB vom System belegt.

Mein Benchmark-Vergleich zeigt, dass die Leistung des Lenovo Yoga Smart Tab zwar in Ordnung ist, doch eine besondere Stärke ist es nicht. In Benchmarks wie AnTuTu und Geekbench ist es etwas leistungsstärker als das ein Jahr alte Lenovo Tab P10. Gleichzeitig ist aber insbesondere die Grafikleistung schwächer als beim günstigeren Samsung Galaxy Tab A 10.1 2019. Mit dem fahrt ihr also besser, wenn ihr ein preiswertes Spiele-Tablet sucht.

Lenovo Yoga Smart Tab Spiele Test

Speziell als Spiele-Tablet kann ich das Lenovo Yoga Smart Tab deswegen nicht empfehlen. Games wie PUBG Mobile laufen zwar, aber nur mit niedrigen Grafikeinstellungen. Einfachere Spiele laufen natürlich gut. Und wenn die einen guten Soundtrack haben, hören sie sich mit den guten Lautsprechern natürlich besonders gut an.

Positiv finde ich, dass wir 3 bis 4GB Arbeitsspeicher bekommen. Dadurch schließen sich Apps im Hintergrund nicht ganz so schnell wie bei Tablets mit weniger RAM. Ich habe auch bemerkt, dass die Multitasking-Performance ziemlich gut ist. So konnte ich ohne Probleme zwei Apps nebeneinander öffnen und gleichzeitig nutzen.

Akkulaufzeit

Lenovo Yoga Smart Tab Akkulaufzeit

In meinem Akku-Test kam das Lenovo Yoga Smart Tab auf eine Laufzeit von gut 16 Stunden. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-Video bei mittlerer Helligkeit in einer Endlosschleife laufen.

Mein Akkuvergleich zeigt, dass eine Laufzeit von 16 Stunden ziemlich gut ist. Erst recht für ein 10 Zoll Tablet in dieser Preisklasse. In diesem Punkt war die Yoga Tablet Reihe von Lenovo schon immer gut aufgestellt.

Lenovo Yoga Smart Tab Test: Mein Fazit

Lenovo Yoga Smart Tab Test

Kommen wir zum Fazit meines Lenovo Yoga Smart Tab Tests. Kann ich das Tablet empfehlen? Das kommt darauf an, was genau ihr sucht. Wenn ihr hauptsächlich ein Tablet für Spiele und ein gutes Verhältnis von Preis und Performance sucht, ist es nicht für euch geeignet. Dafür ist es mit einem UVP-Preis von 250 bis 300 Euro zu teuer.

Interessant ist das Lenovo Yoga Smart Tab dann, wenn euch das Design mit dem eingebauten Griff und Klappständer gefällt. Es eignet sich dadurch super fürs Wohnzimmer oder für die Küche. Ich mag das Design sehr. Für eine gute Wahl halte ich es dann, wenn ihr entweder den Google Assistant nutzen möchtet, oder aber ein Entertainment Tablet sucht. Dafür ist es aufgrund der guten Lautsprecher und der langen Akkulaufzeit sehr gut geeignet.

Während meines Tests habe ich mit dem Tablet viel YouTube geschaut und dafür gefällt es mir richtig gut. Amazon Prime Video und Netflix kann man damit auch gut schauen. Aber wie gesagt, Netflix läuft bisher nicht in HD.

Lenovo Yoga Smart Tab Rückseite

Schauen wir uns einige mögliche Alternativen an.

Eine günstigere Alternative ist das Samsung Galaxy Tab A 10.1 2019. Das kostet rund 50 bis 100 Euro weniger und hat eine bessere Grafikleistung, ist für Spiele also besser geeignet. Außerdem wird es vermutlich länger Updates bekommen. Das Display ist sehr ähnlich, doch hat das Samsung schwächere Lautsprecher und eine deutlich kürzere Akkulaufzeit.

Ihr solltet auch das Apple iPad 7 als Alternative im Auge behalten. Zwar kostet es etwas mehr, doch ist die Leistung deutlich besser. Die Lautsprecher sind nicht ganz so gut, doch dafür bietet iPad OS sehr umfangreiches und gutes Multitasking. Auch das Angebot an für Tablets optimierte Apps ist größer. Wer möchte, kann es auch mit einem offiziellen Stylus und Tastatur Cover bekommen. Mit dem Zubehör ist es dann allerdings deutlich teurer.


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Lenovo Yoga Smart Tab
Lenovo Yoga Smart Tab Test: Das Lenovo Yoga Smart Tab bietet ein großartiges Design mit einem eingebauten Kickstand und Griff. Es hat gute Lautsprecher, ein solides Display und eine sehr lange Akkulaufzeit. Spannend ist außerdem, dass es den Google Assistent Ambient Mode unterstützt. Die Grafikleistung ist hingegen nur ausreichend. Besonders schade ist, dass man Netflix nicht mit HD-Auflösung schauen kann.
Positiv
  • Großartiges Design
  • Eingebauter Kickstand
  • Lange Akkulaufzeit
  • Gute Lautsprecher
  • Google Assistent Ambient Mode
  • Solides Display
Negativ
  • Performance nur okay
  • Keine Netflix HD-Unterstützung
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