Testberichte
Lenovo Tab M10 HD 2. Gen Test: Ein gutes Familien-Tablet?
Wie gut ist das neue Lenovo Tab M10 HD der 2. Generation? Mein Test hat viele positive Punkte, deckt aber auch einige Schwachstellen auf.
Das Lenovo Tab M10 HD der 2. Generation ist ein Android-Tablet, das deutlich unter 200 Euro kostet und somit für viele ein interessantes, preiswertes Familien-Tablet sein könnte. Tatsächlich wird der Kindermodus besonders beworben und als Lenovo Smart Tab M10 HD gibt es auch eine Version mit einem Smart Dock speziell für den Google Assistent. Wie gut die zweite Generation wirklich ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Schauen wir uns erstmal die unterschiedlichen Versionen an. Es gibt das erste Lenovo Tab M10, das ich vor fast zwei Jahren getestet habe. Dann gibt es das neue Lenovo Tab M10 HD der 2. Generation, das ich hier teste und das der direkte Nachfolger ist. Zusätzlich wird ein Lenovo Smart Tab M10 HD der 2. Generation angeboten. Die interne Hardware ist identisch, doch unterstützt das den Google Assistent Ambient Mode und es ist ein Smart Dock enthalten, sodass ihr das Tablet als Smart Display benutzen könnt.
Dann gibt es noch ein Lenovo Tab M10 FHD Plus, das ich Anfang 2020 getestet habe, das auch noch als Smart Tab verkauft wird. Ja, das ist etwas verwirrend. Achtet also darauf, welche Version ihr euch im Laden oder online genau anschaut.
Design und Verarbeitung
Ich starte diesen Test mit dem Design. Das Lenovo Tab M10 HD der zweiten Generation schaut sehr schick aus. Wir bekommen ein Metallgehäuse, das an den Seiten zwei Kunststoffabschnitte hat, in welche die Lautsprecher und Anschlüsse eingebaut sind. Es bringt 420g auf die Waage und ist 8mm dünn.
Aufgeladen wird es über einen USB C 2.0 Anschluss, an den man zwar vieles Zubehör, nicht aber externe Monitore anschließen kann. Auf der anderen Seite gibt es einen Kopfhöreranschluss und oben sitzt ein MicroSD-Kartenslot. Einen Anschluss für das Smart Dock gibt es ebenfalls, denn die Hardware ist die gleiche wie beim Smart Tab M10 HD. Das Dock kann man aber offenbar nicht separat kaufen.
Wenn man das Tablet in der Landschaftsorientierung hält, sitzen links und rechts jeweils ein Lautsprecher. Die Tonqualität ist für den Preis zwar gut, doch ist der Bass spürbar schwächer als beim Apple iPad 8, das fairerweise aber auch fast das doppelte kostet.
Kameras
Die Webcam ist nicht in der Mitte, sondern seitlich platziert und hat eine Auflösung von 5 Megapixel. Auf der Rückseite hat die Kamera eine Auflösung von 8 Megapixel. Ich finde die Foto- und Videoqualität beider Kameras ist gut.
Schön ist, dass man das Tablet per Gesichtserkennung entsperren kann. Bei gutem Licht funktioniert das, doch wird dafür nur die Frontkamera ohne zusätzlichen Sensor benutzt. So sicher wie Apples Face ID ist das also nicht.
Lesen: Aktuelle Lenovo Tablets im Vergleich
Display: HD aber ohne Netflix HD
Wie der Name verspricht, hat das Lenovo Tab M10 HD 2. Gen ein 10,1 Zoll großes Display mit einer HD-Auflösung von 1280 x 800 Pixel. Für diese Größe empfinde ich das als etwas zu niedrig. Icons und Texte sehen unschärfer und pixeliger aus als auf Displays mit einer FullHD-Auflösung. Klar, früher mussten wir alle mit solch niedriger Pixeldichte leben. Aber ideal ist das nicht.
Sonst ist der Bildschirm ein guter. Farben werden ordentlich wiedergegeben und die Blickwinkel sind stabil. Mit 400 nits ist es zwar für ein günstiges Android-Tablet hell, jedoch nicht so hell wie das iPad 8. Das ist bei dem Preisunterschied zu erwarten.
Laut Lenovo soll das Display besonders augenschonend sein. Sie sagen, es sei entsprechend vom TÜV Rheinland zertifiziert und darauf ausgelegt, blaues Licht zu reduzieren.
Ziemlich schade finde ich, dass man auf dem Tablet Netflix nicht mit HD-Auflösung schauen kann. Es hat ein Widevine Level von L3 und unterstützt somit nicht die nötigen DRM-Standards. Netflix kann man also nur mit Standard Definition schauen.
Ich beobachte das schon seit einiger Zeit bei neuen Android-Tablets von Lenovo, die allesamt nicht Netflix mit HD-Auflösung unterstützen. Das ist sehr schade, denn speziell als Netflix-Tablet kann ich es somit nicht empfehlen. YouTube und lokale Videos kann man natürlich in HD schauen.
Hardware und Performance
Im Lenovo Tab M10 HD 2nd Gen sitzt ein MediaTek Helio P22T Octa-Core Prozessor mit acht Kernen, die mit bis zu 2,3GHz takten. Dazu gibt es 2GB oder 4GB RAM und 32GB oder 64GB internen Speicher. Ich habe die Version mit 4GB und 64GB, was beides für den Preis ungewöhnlich viel ist.
Die Benchmark-Tests von Geekbench 5, 4 und 3D Mark zeigen, dass die Leistung des Helio P22T ein gutes Stück unter dem Samsung Galaxy Tab A7 liegt, das etwas teurer ist. Und es ist auch schwächer als das Amazon Fire HD 10. Interessant ist, dass Benchmark-Ergebnisse in etwa gleich auf mit dem Lenovo Tab M10 FHD Plus sind. Kein Wunder, denn die interne Hardware ist gleich.
Als ich mit dem Tablet in Chrome das Internet durchstöbert und YouTube geschaut habe, ist mir die Leistung nicht negativ aufgefallen. Dafür ist es allemal flott genug. Stattdessen habe ich sogar gemerkt, dass flottes Multitasking ordentlich möglich ist. Das haben wir sicherlich den 4GB RAM zu verdanken und dürfte bei der 2GB Version nicht ganz so gut sein.
Speziell ein Spiele-Tablet ist es aber nicht, das lassen ja schon die Benchmarks erahnen. So kann man die Grafik bei PUBG Mobile nicht auf HD setzen. Mit niedrigsten Einstellungen läuft es gut, aber ihr müsst ab und zu mit Rucklern rechnen. Und es schaut natürlich nicht so gut aus wie auf stärkeren Geräten.
Auch Asphalt 9 sieht nicht hübsch aus und ich habe teils starke Ruckler gesehen. Einfachere Spiele laufen aber natürlich. Ich habe auch Evolution 2 gespielt und dabei keine Probleme festgestellt.
Software: Android 10 & Kindermodus
Ab Werk läuft auf dem Lenovo Tab M10 HD 2nd Gen Android 10 und das ist super. In der Vergangenheit haben die meisten Tablets von Lenovo ein nachträgliches Update bekommen. Versprechen kann ich euch nichts, aber es ist also wahrscheinlich, dass es nächstes Jahr Android 11 erhält.
Schön finde ich bei Lenovo immer, dass wir nahezu reines Android bekommen. Die Oberfläche ist also nicht so stark angepasst wie bei Samsung, Huawei und Amazon. Es sind auch nicht zu viele Apps vorinstalliert. Es gibt ein FM Radio und eine Video App und sonst fast nur die Angebote von Google.
Zu den vorinstallierten Services von Google gehören YouTube Kids und Google Kids Space. Letzterer ist ein Kindermodus. Ihr könnt auf dem Tablet unterschiedliche Benutzer einrichten und darunter auch speziell einen für euer Kind. Nun, ich habe keine Kinder und deswegen ist es für mich immer schwer zu beurteilen, wie gut diese Kindermodi sind. Aber Google Kids Space macht auf mich einen deutlich besseren Eindruck als beispielsweise Samsung Kids.
Lesen: Tablets für unter 200 Euro im Test
Der Google Assistent ist wie üblich vorinstalliert und funktioniert genauso wie auf einem Smartphone. Spannend kann hier natürlich das Smart Tab M10 HD mit dem Smart Dock sein, wenn ihr den Google Assistent so richtig benutzen möchtet.
Interessant finde ich auch den Arbeitsmodus, den ihr unter den Displayeinstellungen findet. Das ist kein vollständiger Desktopmodus, wie ihn Samsung und Huawei bieten, aber eine arbeitsfreundliche Ansicht. Aktiviert ihr ihn, bekommt ihr unten eine Taskleiste mit geöffneten Apps und links erscheinen die typischen Buttons. So lässt sich Android leichter mit Maus und Tastatur navigieren.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das Tab M10 HD auf eine Laufzeit von genau 6,5 Stunden. Dafür lasse ich immer ein HD-Video bei YouTube bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife streamen. Herausragend ist die Laufzeit also nicht, sondern es reiht sich im Mittelfeld ein.
Lenovo Tab M10 HD 2. Gen Test: Mein Fazit
Gut, das ist das Ende meines Tests vom Lenovo Tab M10 HD der zweiten Generation. Mir gefällt das hochwertige Gehäuse und dass wir fast reines Android 10 bekommen. Die Software macht allgemein einen guten Eindruck, auch wegen Google Kids Space und wegen dem Arbeitsmodus. Schön finde, dass wir für den Preis ungewöhnlich viel RAM und Speicherplatz bekommen.
Die Leistung des MediaTek Prozessors ist nicht perfekt, aber für alle gängigen Aufgaben ausreichend. Ihr könnt eben nur keine herausragende Spieleleistung erwarten. Schade ist, dass das Display nur eine HD-Auflösung hat, denn sonst ist es ein gutes. Und bedauerlich finde ich auch, dass man Netflix und Co nicht mit HD-Auflösung schauen kann. Ich frage mich, warum Lenovo das nicht hinbekommt.
Ob ich das Lenovo Tab M10 HD 2. Gen empfehlen kann, hängt hauptsächlich vom Preis ab, wie viel Speicherplatz ihr braucht und wie wichtig euch möglichst reines Android ist. Den UVP-Preis von 189 Euro für die 4GB RAM Version finde ich okay, aber eben auch nicht richtig gut, denn es gibt viele gute Konkurrenten. Richtig spannend kann das Tablet aber sein, wenn es ein Angebot gibt. Tablets von Lenovo werden an Tagen wie dem Prime Day, aber auch sonst teils stark vergünstigt angeboten. Dann kann es sich richtig lohnen.
Schauen wir uns die Konkurrenz an.
Fast das gleiche Tablet aber mit einem höher auflösenden FullHD-Display ist das Lenovo Tab M10 FHD Plus. Das ist zwar mit Android 9 erschienen, doch soll es ein Update auf Android 10 geben. Die beiden Tablets sind sich sehr ähnlich und bei ähnlichen Preisen würde ich immer eine FullHD-Auflösung bevorzugen. Sonst sind die Schwächen in etwa die gleichen.
Eine stärkere Leistung und ein FullHD-Display bietet das Samsung Galaxy Tab A7, das in der Regel ein wenig teurer ist. Als Spiele-Tablet halte ich das für besser geeignet und dort kann man Netflix mit HD-Auflösung sehen. Schön ist auch, dass Samsung meistens zwei Updates verteilt. Möchtet ihr 64GB Speicher haben, müsst ihr da aber einen deutlichen Aufpreis zahlen.
Wenn ihr mit einer stark angepassten Oberfläche leben und den Google Play Store selbst installieren könnt, lohnt sich ein Blick auf das Amazon Fire HD 10. Je nach Angebot kann es günstiger sein, hat ein FullHD-Display, und Netflix kann man in HD schauen. Aber dafür müsst ihr mit der tiefen Integration von Amazons Angeboten zufrieden sein. Eben Alexa anstatt des Google Assistents.
- Schickes Metallgehäuse
- Reines Android 10
- Solide Lautsprecher
- Google Kids Space
- Viel RAM & Speicheroptionen
- Sehr niedrige Auflösung
- Kein HD-Netflix
- Leistung nur ausreichend
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