Testberichte
Apple iPad Air 4 Test: Für viele das perfekte Tablet
Mein Test zeigt, dass das Apple iPad Air 4 für viele das perfekte Tablet ist. Das liegt an dem Pro-Design und dem neuen Apple A14 Bionic Prozessor.
Obwohl wir in diesem Jahr bereits ein neues einfaches iPad und ein iPad Pro gesehen haben, dürfte das Apple iPad Air 4 für viele das interessanteste neue Tablet sein. Das liegt an dem gleichen iPad Pro Design, es ist mit dem gleichen Zubehör kompatibel und mit dem brandneuen Apple A14 Prozessor ausgestattet. In diesem Test erfahrt ihr alles Wissenswert über das iPad Air 4.
Design: Wie ein Pro
Mit dem iPad Air 4 hat die Air-Reihe endlich das Grunddesign des iPad Pro übernommen. Das bedeutet, dass wir dünne Displayrahmen bekommen, das Design etwas kantiger ist, und sich das Metallgehäuse sehr hochwertig anfühlt. Mit 6,1mm ist es ein klein wenig dicker und es wiegt 458g.
Apple verkauft es in den Farben Silber, Space Grau, Rose Gold, Grün und Sky Blue. Ich wollte letzteres haben, doch war es ausverkauft, sodass ich die grüne Version genommen habe. Diese Farben sind nicht sehr gesättigt. Sie stechen nicht so heraus wie es die Fotos erscheinen lassen.
Ich finde es super, dass Apple sich endlich von dem Lightning-Anschluss verabschiedet hat und zu USB C wechselt. Ihr könnt mit dem Air also das gleiche Zubehör wie mit dem iPad Pro benutzen. Dazu gehören USB C Hubs, externe SSDs, Monitore und so weiter. Schade ist aber, dass der Kopfhöreranschluss verschwunden ist.
Touch ID
Der Touch ID Fingerabdruckleser ist nicht verschwunden. Stattdessen hat Apple ihn an die Seite auf den Einschaltknopf verlegt. Beim Samsung Galaxy Tab S7 ist der Fingerabdruckscanner auch in den Power Button eingebaut und ich finde das ist eine gute Position. Das bedeutet auch, dass Face ID fehlt.
Kameras
Da der zusätzliche Tiefensensor von Face ID fehlt, kann man mit der 7-Megapixel Webcam den Porträtmodus nicht benutzen. Abgesehen davon ist die Fotoqualität für ein Tablet aber hervorragend. Das gilt auch für die 12-Megapixel Hauptkamera auf der Rückseite. Fotos und Videos schauen super aus. Möchtet ihr einen LED-Blitz, den LIDAR Sensor oder eine Weitwinkelkamera haben, müsst ihr aber zum iPad Pro greifen. Ich denke die meisten brauchen das jedoch nicht.
Lautsprecher
Obwohl das iPad Air 4 wie das Pro vier Lautsprecherschlitze hat, sind es nicht die gleichen. Tatsächlich ist die Tonqualität im Vergleich merkbar schwächer. Klar, der Sound ist immer noch besser als bei den meisten, aber nicht so gut wie beim Pro. Die Tonqualität ähnelt Samsungs S7, das ich ja bereits erwähnte.
Tastaturen: Zwei zur Auswahl
Da das iPad Air 4 das gleiche Grunddesign wie die neuen Pro Generationen hat, bedeutet das, dass all die verschiedenen Tastaturen kompatibel sind. Dazu gehören das hervorragende Apple Magic Keyboard mit Touchpad, das ich liebe, obwohl es so teuer ist. Nun, der Kameraausschnitt ist natürlich größer als fürs Air 4 nötig wäre, aber das macht nichts. Die Tastatur ist weiterhin sehr gut.
Ihr könnt auch das Apple Smart Keyboard Folio benutzen. Tatsächlich macht es hier Sinn zu dem älteren zu greifen, das fürs 2018er iPad Pro entwickelt wurde, denn dort ist der Kameraausschnitt so klein wie beim iPad Air 4. Beide Generationen funktionieren, aber so könnt ihr ggf. etwas Geld sparen. Die Keyboard Folio Tastatur ist eine bessere Wahl, wenn ihr nur ab und zu mal bisschen was schreibt und ein leichteres Design wollt.
Display: 10,9 Zoll Liquid Retina
Das Apple iPad Air 4 hat ein neues 10,9 Zoll IPS-Display mit einer Auflösung von 2360 x 1640 Pixel. Es hat die gleiche 264ppi Pixeldichte wie alle aktuellen iPads. Apple nennt es ein Liquid Retina Display und es ist ein großartiges. Blickwinkel sind sehr weit und mit 500 Nits ist es zwar nicht so hell wie das Pro, aber heller als die meisten Android Tablets.
Mir gefällt, dass der Bildschirm vollständig laminiert ist. Das ist auch einer der wichtigsten Gründe, weshalb ihr zum Air anstelle das iPad 8 greifen solltet, denn dort ist das Display nicht laminiert. Es unterstützt auch Apples True Tone Technology, mit der der Weißabgleich dem Umgebungslicht angepasst wird. Das kann man ausschalten.
Dies ist ein normales 60Hz Display. Möchtet ihr die 120Hz ProMotion haben, müsst ihr mehr Geld ausgeben.
Wir bekommen hier also eines der besten Tablet Displays. Nur das iPad Pro und Samsung Galaxy Tab S7+ haben einen besseren Bildschirm und beide kosten mehr.
Apple Pencil 2
Wenn ihr gerne mit einem aktiven Stift arbeitet, habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die schlechte ist, dass der Apple Pencil 2 vom iPad Air 3 mit dem Air 4 nicht funktioniert. Die gute ist, dass sie stattdessen zum Pencil 2 gewechselt sind. Ihr müsst möglicherweise also einen neuen kaufen, das ist ärgerlich. Bei Samsung und Microsoft sind die Stifte untereinander immer austauschbar. Aber naja, wenigstens kann man dem Pencil 2 per Induktion auf dem Tablet aufladen.
Der Apple Pencil 2 ist ein sehr guter Stylus. Er ist druckempfindlich und erkennt, wenn man ihn im Winkel benutzt. Um Werkzeuge zu wechseln, hat er außerdem einen touchempfindlichen Bereich. Da der Touchscreen hier vollständig laminiert ist, hat man das Gefühl das Display direkt zu berühren. Nochmal, das ist ein großer Vorteil im Vergleich zum iPad 8.
Lesen: Die besten Tablets mit Stift und Stylus
Softwareseitig wird der Stift in iPadOS 14 sehr gut unterstützt. Die offizielle Notizen-App unterstützt nun Handschrifterkennung und mit dem „Kritzeln“ Feature kann man in nahezu jedem Textfeld handschriftlich schreiben. Mit Gesten kann man schnell eine neue Notiz starten oder Screenshots erstellen. Und viele Apps wie Adobe Photoshop unterstützen den Stift gut.
Einen negativen Aspekt gibt es aber. Da das iPad Air 4 ein 60Hz Display hat, scheint der Stylus nicht immer so flott zu reagieren, wie er es bei 120Hz Displays tut. Wenn man schnell zeichnet, kann das gemalte also etwas hinterher laggen. Das erkennt man kaum, wenn man vorher keinen 120Hz Bildschirm benutzt hat. Aber wenn ihr die schnellste Reaktionsgeschwindigkeit wollt, müsst ihr ein Premium-Tablet von Apple oder Samsung wählen.
Hardware und Leistung
Im Apple iPad Air 4 sitzt der brandneue Apple A14 Bionic Prozessor, der auch in den neuen iPhone 12 Handys steckt. Wir bekommen auch 4GB RAM und man kann zwischen 64GB und 256GB internem Speicher wählen. Wie üblich ist LTE auch wählbar.
Bezüglich des Speichers: Die 64GB sollten ausreichen, wenn ihr hauptsächlich im Internet surft, typische Apps und sogar ein paar Spiele installiert. Aber bei meinem 2018er iPad Pro hatte ich die 64GB ständig ausgefüllt, da ich viele Fotos bearbeite. Überlegt vorher, wie viel Speicher ihr benötigt, denn es gibt keinen MicroSD-Kartenslot. Daten kann man zur Not aber auch auf externen Speicher lagern und per USB C darauf zugreifen. Apps kann man darauf aber nicht installieren.
Die Geekbench 5 Ergebnisse sind sehr interessant. Erstmal: Das Air 4 ist leistungsstärker als jedes Android Tablet. Und es ist flotter als das iPad 8. Verglichen mit dem iPad Pro hat es ein besseres Single-Core Ergebnis und eine bessere Grafikleistung. Die Multi-Core Leistung kommt zwar nah dran, ist aber schwächer.
Als ich ein 9-Minuten 4K Video in Adobe Premiere Rush gerendert habe, brauchte das iPad Air 4 dafür 5,5 Minuten. Das ist langsamer als die 4,5 Minuten des Pro. Ich weiß nicht, ob das an der Multi-Core Leistung, dem im Vergleich zum Pro kleineren Arbeitsspeicher liegt, oder an der Software. Aber es ist auf jeden Fall deutlich schneller als das iPad 8 und jedes Android Tablet.
Lesen: Die besten iPads im Vergleich
Ich habe hauptsächlich Office-Arbeiten erledigt, im Internet gesurft, und Fotos bearbeitet. Dabei ist mir kein Leistungsunterschied im Vergleich zum Pro aufgefallen. Alles läuft sehr flüssig und schnell. Es kann sein, dass ihr mit einigen Anwendungen mit dem iPad Pro besser fahrt, da es 6GB RAM hat. Vor allem bei anspruchsvollem Multitasking. Aber mir ist es nicht gelungen einen echten Unterschied zu messen – naja, außer im Premiere Rush Render Test.
Wie die Grafik-Benchmarks erahnen lassen, ist die Spiele-Leistung hervorragend. Das hier ist eines der besten Spiele-Tablets auf dem Markt. Da der A14 Chip so leistungsstark ist, müsstet ihr mindestens ein paar Jahre lang fast alle Spiele mit höchsten Grafikeinstellungen spielen können. Das gilt für PUBG Mobile, das mit Ultra HD Grafik sehr flüssig zu spielen ist.
Ich habe noch einige weitere Spiele wie Silver Tower, Shadow Fight 3 und Call of Duty ausprobiert. Auch die performen sehr gut. Nun, einige Spiele unterstützen 120Hz Displays, das geht hier natürlich nicht.
Software
Apple liefert das iPad Air 4 mit iPadOS 14 aus, das für alle aktuellen iPads verfügbar ist. Was Updates betrifft, ist Apple besser als alle Android Hersteller. Fairerweise sollte ich aber auch erwähnen, dass Windows Tablets meistens länger mit Updates versorgt werden, denn es ist ja Windows.
Für ein reines Tablet halte ich iPadOS für das beste Betriebssystem. Ich war früher ein großer Android Fan und bin es an sich immer noch. Aber Apple hat nahezu jedes Problem behoben, das ich früher mit iOS hatte. Man kann jetzt generisches USB C Zubehör anschließen, inklusive externem Speicher, und es gibt sogar einen Dateienmanager.
Multitasking funktioniert hervorragend und der Apple Pencil wird gut unterstützt. Mittlerweile kann man sogar generische Mäuse und Touchpads anschließen.
Zusätzlich ist die Auswahl an Apps und Spielen riesig. Klar, viele wie Microsoft Word, YouTube, zahlreiche Spiele und so gibt es genauso auch für Android. Aber zusätzlich gibt es fürs iPad professionelle Apps wie Adobe Photoshop und Illustrator, die für Android nicht existieren.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist zwar gut, aber nicht so gut wie bei einigen Konkurrenten. Wenn man ein HD-Video bei YouTube mit maximaler Helligkeit streamt, hält der Akku 6 Stunden. Das ist besser als beim iPad 8 und genauso gut wie beim 11 Zoll Pro.
Apple iPad Air 4 Test: Mein Fazit
Das Fazit meines Apple iPad Air 4 Tests ist eindeutig. Ich finde es ist ein hervorragendes Tablet und für viele ist es dieses Jahr die beste Wahl. Zu dem UVP-Preis von rund 630 Euro bietet es viel Leistung. Das Air 4 hat ein Premium-Design, viele gute Zubehöre, ein großartiges Display und die Leistung ist besser als bei jedem Android Tablet. Für viele macht es keinen Sinn zu einem iPad Pro anstelle des Air zu greifen. Und für viele lohnt es sich das Air anstelle des einfachen iPads zu wählen.
Natürlich ist nicht alles perfekt. Möchtet ihr ein 120Hz Display, Gesichtserkennung, eine Weitwinkelkamera und bessere Lautsprecher, müsst ihr euch die folgenden Alternativen anschauen.
Die wichtigste Alternative ist das iPad Pro und das habe ich ja bereits mehrmals erwähnt. Es ist deutlich teurer, hat aber ein helleres 120Hz Display, bessere Lautsprecher, Face ID, eine Weitwinkelkamera und den LIDAR Sensor. Der 120Hz Bildschirm ist vor allem dann super, wenn ihr viel mit dem Apple Pencil zeichnet. Für viele lohnt es sich aber nicht soviel mehr auszugeben, außer ihr könnt es für euren Beruf oder so rechtfertigen.
Möchtet ihr etwas Geld sparen, dann ist das Apple iPad 8 eine gute Alternative. Das Display ist nicht laminiert und ihr müsst mit dem alten Design und dem Lightning Anschluss leben. Aber sofern ihr keine Videos bearbeitet, werdet ihr real vermutlich keinen Leistungsunterschied merken. Der A12 des iPad 8 ist ebenfalls sehr stark.
Das Samsung Galaxy Tab S7 ist die beste Alternative, wenn ihr ein Android-Tablet bevorzugt. Viele Eigenschaften der Displays sind sehr ähnlich, doch hat das S7 120Hz. Mir gefällt, dass der S Pen hier inklusive ist. Braucht ihr einen Stylus, ist es dadurch etwas günstiger. In meinem Test schnitt das S7 ebenfalls sehr gut ab – vor allem auch wegen dem Samsung DeX Desktopmodus und der guten Tastatur. Aber die Leistung ist nicht so gut und Apps wie Adobe Photoshop und Illustrator gibt es nicht.
- Hochwertiges Design
- Gutes 10,9 Zoll Display
- Leistungsstarker Apple A14 SoC
- Fingerabdruckleser
- Apple Pencil 2 Support
- Zwei Tastatur-Optionen
- Große Appauswahl
- Kein 120Hz Display
- Mit Zubehör sehr teuer
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