Testberichte
Apple iPad 9 Test: Billigstes iPad ist schneller als Samsung
Das Apple iPad 9 bietet ein hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis, denn ist es schneller als jedes Samsung Tablet. Nachteile gibt es aber.
Mit dem iPad 9 ist kürzlich die neuste Auflage des günstigsten Tablets von Apple erschienen. Im Vergleich zum Vorgänger ändert sich auf den ersten Blick fast nichts – wohl aber im Inneren und dadurch ist es nun leistungsstärker als die Premium-Tablets von Samsung. Für 379 Euro bekommen wir aber nicht nur Spitzenleistung, sondern es hat auch große Schwachstellen. In diesem Apple iPad 9 Test erfahrt ihr alles, was ihr darüber wissen müsst.
Aufgrund des günstigen Preises hat das Apple iPad 9 meiner Meinung nach das beste Preis/Leistungsverhältnis auf dieser Liste. Es unterstützt den Apple Pencil 1 und die Software ist die gleiche wie beim iPad Pro. Zwar ist das 10,2 Zoll 60Hz Display nicht laminiert, doch wird das für die meisten und insbesondere Schüler kein Problem sein.
Hardware und Performance: Apple A13
Beginnen wir den Test mit der Leistung, denn in diesem Punkt hat sich das iPad 9 am meisten verändert. Im Inneren sitzt nun ein Apple A13 Prozessor mit 3GB Arbeitsspeicher und 64GB oder 256GB internem Speicher. Richtig, von den 32GB haben sie sich endlich verabschiedet. Wer möchte kann es auch mit LTE bekommen.
Sowohl in den Geekbench 5 Benchmarks, als auch im 3D Mark Wild Life Test ist das iPad 9 leistungsstärker als das Samsung Galaxy Tab S7. Das ist echt beeindruckend, denn ein preiswertes Mittelklasse-Gerät ist stärker als das schnellste Android-Tablet. Es ist auch ein gutes Stück flotter als das iPad 8, doch bleiben das iPad Air, iPad Mini und iPad Pro leistungsstärker.
Durch den A13 Chipset ist das iPad 9 jetzt zweifellos das beste Spiele-Tablet dieser Preisklasse. Egal ob PUBG Mobile, Call Of Duty oder andere anspruchsvolle Spiele: Alle Games laufen sehr flüssig, schauen super aus, und ich konnte überall die höchsten Grafikeinstellungen auswählen.
Mit anderen Anwendungen kommt es ebenfalls problemlos klar. Lightroom, Photoshop und LumaFusion laufen super und das gilt selbstverständlich auch für alltägliche Apps. Multitasking ist ebenfalls sehr gut möglich. Real ist es mir nie aufgefallen, aber im direkten Vergleich werden Apps im Hintergrund schneller geschlossen als beim iPad Pro. Das liegt an dem kleineren Arbeitsspeicher und ist ja zu erwarten.
Display: Nicht laminiert
Das Display des iPad 9 ist 10,2 Zoll groß und es ist ein IPS-Display mit weiten Blickwinkeln und einer Helligkeit von 500 Nits. Für diese Preisklasse ist es also sehr hell – tatsächlich ist es heller als fast jedes Android-Tablet. Farben werden hervorragend dargestellt und es macht Spaß damit Filme zu schauen. Kontrast und Sättigung sind super.
Mit 2160 x 1620 Pixel ist die Auflösung schön hoch und dadurch schauen Texte und Icons sehr scharf aus.
Aber genug mit dem Lob, kommen wir zu einem großen Nachteil. Das Display des iPad 9 ist weiterhin nicht laminiert. Zwischen Touchscreen und IPS-Ebene ist also eine Luftlücke sichtbar. Das fällt vor allem dann auf, wenn ihr davon wisst, und wenn ihr mit dem Apple Pencil arbeitet.
Diese Luftlücke ist kein riesiges Problem, aber es fällt schon auf und mich stört es. Ich habe das iPad 9 und die Vorgänger schon häufig „normalen“ Leuten gezeigt, die nichts mit Technik zu Tun haben, und die finden das Display immer super. Auch im Vergleich zum iPad Pro. Von daher… vermutlich ist es nur ein Problem für uns Tech-Nerds.
Lautsprecher
Nicht ideal sind auch die zwei Lautsprecher, die an einer der kurzen und zwar der selben Seite sitzen. Es sind natürlich Stereo-Lautsprecher. Aber wenn man einen Film in der Landschaftsorientierung schaut, kann man keine echte Stereo-Trennung hören, da der Ton von nur einer Seite kommt.
Auch das ist kein riesiges Problem, aber es fällt schon auf. Abgesehen davon ist die Tonqualität für den Preis allerdings hervorragend. Nicht mit einem iPad Pro vergleichbar, für diese Preisklasse aber richtig gut.
Lesen: Die besten Netflix Tablets für Filme & Serien
Apple Pencil 1
Das Tablet unterstützt genau den gleichen Apple Pencil der ersten Generation wie die Vorgänger. Es ist also das letzte Tablet von Apple, dass noch mit dem alten Stift funktioniert. Alle anderen Modelle unterstützen nur den Apple Pencil 2.
Große Funktionsunterschiede gibt es jedoch nicht. Der erste Apple Pencil wird nicht per Induktion aufgeladen, sondern über den Lightning-Anschluss des Tablets.
Der Stylus reagiert sehr schnell und ist schön präzise. Perfekt ist er aber nicht. Das liegt jedoch weniger am Stift selbst, sondern mehr an dem Display. Ich habe ja schon erwähnt, dass es nicht laminiert ist. Dadurch schaut es so aus, als würde die Stiftspitze das Display nicht direkt berühren.
Auch kann es so ausschauen, dass das Geschriebene dem Stift etwas hinterherhinkt, da wir hier ein 60Hz Panel anstelle von 120Hz bekommen. In dieser Preisklasse ist das aber normal.
Softwareseitig wird der Pencil gut unterstützt. Ich erwähne es in fast jedem iPad Test, aber dieses Kritzeln-Feature finde ich einfach Klasse. Ihr könnt in jedem Text-Feld handschriftlich schreiben. Auch die Apple Notes App ist klasse und im App Store gibt es zahlreiche richtig gute Apps für den Stylus.
Design & Verarbeitung
Beim Design hat sich im Vergleich zum iPad 7 und 8 überhaupt nichts geändert. Wir bekommen wie gewohnt ein hochwertiges Metallgehäuse, das solide gebaut und 7,5mm dünn ist. Es wiegt 487g.
Schade ist nur, dass es für 2021 ziemlich alt ausschaut. Das Grunddesign hat sich quasi seit dem ersten iPad nicht geändert. Vor allem oben und unten sind die schwarzen Displayränder ziemlich dick. Es hat weiterhin einen physischen Home-Button und in den ist ein Fingerabdruckleser eingebaut, der TouchID heißt. Der funktioniert auch wunderbar.
Es gibt keinen MicroSD-Kartenslot, wohl aber einen normalen 3,5mm Kopfhöreranschluss. Schade finde ich, dass Apple hier weiterhin auf den alten Lightning-Anschluss setzt. Positiv ist, dass ihr das gleiche Zubehör wie mit eurem iPhone nutzen könnt. Aber alle anderen iPads haben einen USB C Anschluss und über einen solchen kann man deutlich mehr Zubehör anschließen.
Lesen: Die besten iPad Alternativen im Vergleich
Auf der Rückseite sitzt eine 8-Megapixel Kamera, die zwar keine herausragenden, insgesamt aber sehr solide Fotos und Videos aufnimmt. Neu ist die 12-Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera an der Front. Das ist die gleiche Webcam, die Apple auch schon dem iPad Pro und iPad Mini spendiert hat. Die Frontkamera ist sehr weitwinklig und unterstützt das ziemlich coole Center Stage Feature. In einem Videochat ist die Kamera dann etwas hereingezoomt und folgt euch.
Apple Smart Keyboard
Das iPad 9 unterstützt genau das gleiche Apple Smart Keyboard wie die letzten beiden Generationen und das allererste iPad Pro. Es ist ein klassisches Tastatur Cover, das magnetisch verbunden wird und zusammengeklappt das Display schützt. Die Rückseite ist allerdings frei.
Aufgeklappt könnt ihr die eingebaute Tastatur benutzen und das Tablet in einem Winkel aufstellen. Es ist eine sehr schlanke und leichte Tastatur und deswegen kann man die Tasten auch nur etwas herunterdrücken. So bequem wie beispielsweise das Magic Keyboard ist diese Tastatur nicht. Für gelegentliche Arbeiten ist die Tastatur aber gut. Ich finde es ist ein guter Kompromiss zwischen Portabilität und Komfort.
Möchtet ihr häufig mit einer Tastatur arbeiten, beispielsweise weil ihr Schüler oder Student seid, dann rate ich aber zu einer ordentlichen Desktop-Tastatur. Die unterstützt das iPad 9 auch per Bluetooth und es gibt auch gute Tastaturhüllen von Drittanbietern wie Logitech.
Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur im Test
Software: iPadOS 15
Das iPad 9 wird direkt mit iPadOS 15 ausgeliefert, also der neusten Version von Apples Betriebssystem. In diesem Punkt ist Apple wirklich richtig gut. Selbst sehr alte iPads werden noch mit Updates versorgt und sind somit länger auf dem neusten Stand als jedes Android-Tablet. Ich kenne noch jemanden, der das iPad 6 nutzt, und klar, die Akkukapazität lässt nach, aber es ist noch immer ein solides iPad.
Mit iPadOS 15 hat Apple einige Neuerungen eingefügt. Oben gibt es nun einen Multitasking-Button, mit dem man schnell Apps in der Mehrfensteransicht öffnen kann. Außerdem kann man Widgets nun überall auf dem Homescreen platzieren und es gibt erstmals eine App-Mediathek. Es müssen also nicht mehr alle Apps auf dem Homescreen sitzen.
Mehr Infos über iPadOS 15 könnt ihr meinem iPad Pro Test entnehmen.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das iPad 9 auf eine Laufzeit von gerade so 6 Stunden, genauso wie das iPad Mini. Ich lasse dafür immer ein HD YouTube-Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife streamen.
Apple iPad 9 Test: Mein Fazit
Gut, das ist das Ende meines Apple iPad 9 Tests. Ist es ein gutes Tablet? Perfekt ist es nicht, aber für viele kann es die perfekte Wahl sein. Vor allem dann, wenn ihr nicht allzu viel Geld ausgeben möchtet und dafür so viel Leistung wie möglich haben wollt. Hier ist das Preis/Leistungsverhältnis im wahrsten Sinne des Wortes hervorragend, richtig gut. Es ist dadurch auch zweifellos das beste Spiele-Tablet zu diesem Preis.
Zusätzlich bietet es eine hochwertige Verarbeitung, einen guten Apple Pencil und aktuelle Software. Spannend sind iPads auch, weil die Lebensdauer gefühlt länger als bei vielen Android-Tablets ist. Allein schon wegen den langen Updates.
Das Display ist insgesamt zwar gut, aber richtig bedauerlich finde ich weiterhin, dass es nicht vollständig laminiert ist. Sonst wäre es fast unschlagbar. Auch das alte Design mit den dicken Rändern ist nicht ideal, aber ich denke damit kann fast jeder leben.
Werfen wir einen Blick auf die Alternativen.
Richtig spannend ist das Xiaomi Pad 5 als Alternative. Zwar ist die Prozessorleistung nicht ganz so gut, aber dafür hat es ein modernes Design, gute Lautsprecher mit echter Stereo-Trennung, und vor allem ein vollständig laminiertes Display. Hier bekommen wir sogar ein 120Hz Panel. Ich vermute allerdings, dass es nicht so lange Softwareupdates bekommen wird.
Möchtet ihr im Hause Apple bleiben, ist das iPad Air die nächstbeste Alternative. Real werdet ihr kaum einen großen Leistungsunterschiede merken. Dafür bietet das iPad Air aber ein moderneres Design, ein vollständig laminiertes Display, es unterstützt den Apple Pencil 2 und hier kommt der Ton von zwei Seiten. Klasse ist hier auch der USB C Anschluss.
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr leistungsstark
- Gutes Display
- Optionale Tastatur
- Stylus Support
- Aktuelle Software
- Fingerabdruckleser
- Altes Design
- Display nicht laminiert
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