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Jelly Scrolling Effekt erklärt: Was ist das und kann ich es beheben?

„Jelly Scrolling“ ist ein Begriff, der immer mal wieder auftaucht, aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? In unserem Artikel erklären wir euch den Effekt.

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"Jelly Scrolling"-Effekt auf einem Tablet-Display

Wenn ihr regelmäßig Testberichte über Tablets lest, habt ihr mit Sicherheit schon mal den Begriff „Jelly Scrolling“ oder „Jelly Effekt“ gelesen, doch viele von euch wissen vermutlich gar nicht so genau, was das eigentlich ist. Wir erklären euch hier in aller Kürze, worin sich dieses Problem äußert, was die Ursachen dafür sind und ob ihr selbst etwas dagegen tun könnt.

Was ist Jelly Scrolling?

Jelly Scrolling beschreibt einen Anzeigefehler, bei dem sich eine Seite des Bildschirms eines Tablets langsamer bewegt beziehungsweise aktualisiert als die andere Seite, wenn bewegte Inhalte angezeigt werden. Dieser Unterschied in der Aktualisierungsgeschwindigkeit erzeugt ein ungleichmäßiges Bild, das besonders beim Scrollen durch Webseiten oder Apps auffällt, weshalb es auch „Jelly Scrolling“ genannt wird. Es ist vergleichbar mit dem Rolling-Shutter-Effekt vieler Smartphone-Kameras, bei dem gerade Linien verzerrt dargestellt werden, wenn sie sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen.

Jelly Scrolling ist tatsächlich ein typisches Merkmal bei modernen Displays, egal ob LCD oder OLED. Bei den meisten Tablets ist dieser Effekt jedoch weitgehend unter Kontrolle. Nur wenige derzeit erhältliche Tablets haben ernsthafte Probleme mit Jelly Scrolling, allen voran das iPad Mini und das iPad 10 von Apple. Ältere Tablets, wie das Samsung Galaxy Tab S5e mit seinem Super AMOLED-Display, litten ebenfalls unter Jelly Scrolling. Zum Glück haben Samsungs neue Tablets diese Probleme nicht mehr (mehr dazu später).

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Der „Jelly Scrolling“-Effekt wird normalerweise nur in bestimmten Ausrichtungen zum Problem, selbst bei den am stärksten betroffenen Tablets. Das iPad Mini zum Beispiel zeigt Jelly-Scrolling-Darstellungsprobleme nur im Hochformat. Beim iPad 10 hingegen tritt dieser Effekt nur im Querformat auf. Diese Unterschiede begründen sich darin, dass Jelly Scrolling mit der Position des LCD-Controllers zu tun hat.

Nehmen wir das iPad Mini als Beispiel. Bei diesem Modell hat Apple den LCD-Controller auf der horizontalen (langen) Achse platziert. Daher ist der Effekt nicht so sichtbar, wenn ihr das Tablet im Querformat verwendet. Im Querformat wird der „Jelly“-Effekt entlang des oberen und unteren Displaybereichs aufgeteilt, wodurch der Effekt größtenteils verborgen bleibt. Wenn ihr jedoch ins Hochformat wechselt, wird aus „oben und unten“ „links und rechts“. In dieser Ausrichtung fällt die leicht asynchrone Aktualisierung des Displays viel stärker auf.

Beim iPad 10 hingegen befindet sich der LCD-Controller entlang der vertikalen (kurzen) Achse, weshalb Apples größeres Tablet vor allem im Querformat Probleme mit Jelly Scrolling hat.

Ist Jelly Scrolling ein Problem?

Ja und nein. Apple beteuert felsenfest, dass der Jelly-Effekt kein Problem darstellt und die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Merkmal aller modernen Displays handelt, scheint das Unternehmen in dieser Meinung zu bestätigen. Hinzu kommt, dass viele Nutzer das Problem im Alltag gar nicht bemerken und ihr iPad Mini daher problemlos im Hochformat verwenden.

Andererseits werden diejenigen unter euch, die sensibler auf Darstellungsprobleme reagieren, das Jelly-Scrolling wahrscheinlich als lästig empfinden und könnten im schlimmsten Fall sogar leichte Übelkeit davon bekommen. Wenn ihr in diese Kategorie fallt, dann ist das ein Problem, egal was Apple beteuert. Leider ist der einzige Weg, um herausfinden, ob euch Jelly Scrolling stört, entsprechende Tablets auszuprobieren und euch ein eigenes Bild zu machen.

Lesen: Lohnt sich ein iPad Pro? – Meine Meinung zur Premium-Serie von Apple

Kann ich Jelly Scrolling beheben?

Leider könnt ihr als Endnutzer das Problem des Jelly-Scrollens nicht selbst beheben. Die einzige Möglichkeit, etwas gegen diesen Effekt zu unternehmen, besteht darin, das Display umzugestalten. Das kann entweder durch eine Umpositionierung des LCD-Controllers oder durch Erhöhung der Bildwiederholfrequenz geschehen.

Höhere Bildwiederholraten machen das Jelly Scrolling weniger auffällig. Deshalb verwendet Samsung bei allen aktuellen AMOLED-Tablets mittlerweile Bildwiederholfrequenzen von 120 Hz. Das Jelly Scrolling ist technisch gesehen immer noch vorhanden, sogar auf dem neuesten Samsung Galaxy Tab S9. Es ist allerdings durch die höhere Bildwiederholrate für die meisten Nutzer*innen mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar.

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Für diejenigen unter euch, die Tablets mit 90Hz und 120Hz verwenden, gibt es jedoch eine mögliche Lösung für das Problem. Wenn ihr euer Tablet mit stromsparenden 60 Hz betreibt und beim Scrollen einen Jelly-Effekt bemerkt, könnt ihr in den Anzeigeeinstellungen eures Tablets die maximale Bildwiederholrate einstellen. Dadurch wird euer Akku zwar schneller entladen, aber das ist ein kleiner Preis, den ihr für einen flüssigeren Bildaufbau und eine gleichmäßigere Aktualisierung des Displays zahlen musst.

Lesen: iPad Anleitung für Anfänger: Schritt für Schritt einfach erklärt

Fazit

Das sogenannte „Jelly Scrolling“ gehört bei modernen Tablets-Displays leider mit dazu. Viele Hersteller haben jedoch Wege gefunden, den Effekt zu minimieren und sicherzustellen, dass er die Nutzer*innen nicht allzu sehr beeinträchtigt. Die meisten von euch müssen sich also keine allzu großen Sorgen machen. Trotzdem ist es ratsam, vor dem Kauf eines Tablets Bewertungen wie unsere zu lesen, um herauszufinden, ob das Gerät mehr als die meisten anderen unter diesem Anzeigefehler leidet.

Ihr wollt ein Tablet mit einem garantiert großartigen Display und ohne sichtbare Jelly-Scrolling-Probleme? Schaut euch unsere Liste der besten Tablets mit OLED-Display an.

Übersetzt von Christopher Tamcke, englischer Originalartikel auf unserer Partnerseite mynexttablet.com.


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