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Testberichte

Teclast Master T8 Test: So gut ist das China-Tablet mit Fingerabdruckleser

In meinem Teclast Master T8 Test erfahrt ihr, wie gut das China-Tablet wirklich ist. Zu den Features gehören flotte Hardware und ein hochauflösendes Display.

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Teclast Master T8 Test

Das Teclast Master T8 ist ein 8,4 Zoll großes Android-Tablet aus China, das für unter 170 Euro ziemlich spannende Hardware bietet. So hat es ein Metallgehäuse, ein für den Preis ziemlich flotten Prozessor und Features wie einen Fingerabdruckleser. Gleichzeitig ist das Display sehr hochauflösend. Ich habe das Teclast T8 seit nun über zwei Monaten und hier ist mein Test.

Wie bei vielen anderen China-Tablets kann man das Teclast Master T8 in der Regel nicht direkt in Deutschland kaufen. Stattdessen muss es über Shops wie GearBest importiert werden, die haben mir auch das Testexemplar geschickt. Dort kostet es aktuell unter 170 Euro (Link zum Angebot). Ihr müsst dabei bedenken, dass Support und Garantien vermutlich nicht so umfangreich wie in Deutschland sind.

Design und Verarbeitung

Auf den ersten Blick macht das Teclast Master T8 einen sehr hochwertigen Eindruck. So besteht das Gehäuse komplett aus Aluminium und dadurch fühlt es sich wertig an. Mit der Zeit ist mir aber aufgefallen, dass das Gehäuse ein klein wenig knarzen kann, wenn man es fester anpackt. Ganz so hochwertig wie ein iPad Mini ist es dann also doch nicht. Im Vergleich zu fast allen Kunststoff-Tablets ist die Verarbeitung aber sehr gut.

Mit 7,8mm ist es ein klein wenig dicker als das neue Huawei MediaPad M5 (Test) und das Gewicht von 346g ist für ein Tablet dieser Größe in Ordnung. Unten gibt es zwei Lautsprecher, die zwar akzeptable, aber auch nicht richtig gut sind. Ziemlich schade ist, dass die Lautsprecher nur an einer Seite sind. Schaut man einen Film, kommt also kein Stereo-Feeling auf.

Zwischen den Lautsprechern sitzt ein Kartenslot für microSD-Speicherkarten. Die können bis zu 256GB groß sein. An der rechten Seite gibt es einen Einschaltknopf und die Lautstärkeregler. Oben sitzen ein USB Typ C Anschluss und ein normaler 3,5mm Klinkenstecker.

Teclast Master T8 Design

Fingerabdruckleser und Kameras

Auf der Rückseite hat Teclast eine 8-Megapixel Kamera untergebracht. Die Frontkamera über dem Display löst mit 13 Megapixel auf, ist also höher auflösend als die Hauptkamera. Tatsächlich ist die Frontkamera für ein Tablet ziemlich gut. Die Kamera auf der Rückseite ist aber nur in Ordnung – da gibt es deutlich bessere.

Unter dem Display des Teclast T8 sitzt ein Fingerabdruckleser. Tatsächlich funktioniert der Fingerabdruckscanner erstaunlich gut. Er ist präzise und entsperrt das Tablet schnell. Nicht ganz so schnell wie aktuelle Smartphones, aber er ist vollkommen in Ordnung.

Wie bei vielen Konkurrenten unterstützt der Fingerabdruckleser auch hier Gesten. Drückt ihr euren Finger etwas länger darauf, gelangt ihr beispielsweise zum Startbildschirm. Tippt ihr zwei Mal kurz, wird die letzte Apps Ansicht aufgerufen.

Display: Mit Grünstich

Teclast Master T8 Fingerabdruckleser

Kommen wir zum Display des Teclast Master T8. Es ist 8,4 Zoll groß und hat eine sehr hohe Auflösung von 2560 x 1600 Pixel. Die Pixeldichte ist also deutlich höher als bei den meisten Tablets und dadurch sehen vor allem Texte schön scharf aus. Es hat mir Spaß gemacht damit E-Books zu lesen.

Genau diese Auflösung bieten übrigens auch das Huawei MediaPad M3 (Test) und M5 8.4.

Anders als bei vielen preiswerten China-Tablets handelt es sich hierbei um ein laminiertes Display. Es gibt also keinen Abstand zwischen IPS-Panel und Touchscreen und das ist super. Wie gesagt, es ist ein IPS-Panel und dementsprechend bietet es gute Blickwinkel.

Schön ist auch, dass der Bildschirm sehr hell ist. Draußen in der Sonne kann man durchaus gut was erkennen. Probleme mit der Helligkeit habe ich aber abends. Man kann die Displayhelligkeit nicht weit genug nach unten schrauben. Ich lese abends gerne noch den ein oder anderen Artikel und das Display ist zu hell um es angenehm in einem dunklen Raum zu lesen.

Ich habe das Tablet gut einen Monat genutzt, bevor mir aufgefallen ist, dass irgendwas mit dem Display nicht stimmt. Deutlich sehen tut man es nur im direkten Vergleich – oder aber wenn man Fotos oder Videos von dem Teclast T8 macht. Dann sieht man, dass das Display einen deutlichen Grünstich hat. In den Einstellungen kann man den Kontrast und Farben etwas anpassen. Aber den Grünstich bekommt man nicht raus.

Positiv ist also, dass das Display schön hell ist und eine sehr hohe Auflösung hat. Vor allem im direkten Vergleich fällt aber auf, dass Farben nicht so gesättigt wie bei einigen Konkurrenten sind und es diesen Grünstich gibt.

Hardware und Performance

Teclast Master T8 Review

Im Teclast Master T8 steckt ein MediaTek MTK8176 Hexa-Core Prozessor. Das ist der gleiche Chip, den wir bereits vom ASUS ZenPad 3S 10, Teclast T10 und Xiaomi MiPad 3 kennen. Dazu gibt es mit 4GB einen ordentlich großen Arbeitsspeicher und der interne Speicher ist 64GB groß. Was die interne Hardware betrifft, bewegt es sich damit in der oberen Mittelklasse.

Das geben auch die Benchmarks wieder. In Geekbench 4 kommt es auf rund 1500 und 3590 Punkte. Bei AnTuTu werden rund 93000 Punkte erreicht.

Wie ihr in meinem Benchmark-Vergleich sehen könnt, bewegt es sich damit für ein Tablet tatsächlich in der oberen Mittelklasse. Das liegt auch daran, dass in letzter Zeit nur sehr wenige richtig hochwertige Android-Tablets erscheinen. Selbst im MediaPad M5 10, dem Spitzenreiter in diesem Vergleich, sitzt ein gut ein Jahr alter Chip. In meinem Vergleich könnt ihr auch sehen, dass deutlich teurere Tablets wie das Lenovo Tab4 10 Plus oder MediaPad M3 Lite 10 merkbar schwächer abschneiden.

Im realen Einsatz ist die Performance sehr ordentlich. So konnte ich ohne Probleme YouTube schauen, mit Chrome im Internet surfen oder mit Microsoft Word Artikel schreiben. Auch der Multi-Window-Modus läuft recht gut. Damit könnt ihr zwei Apps nebeneinander öffnen.

Teclast T8 Benchmarks

Teclast T8 Spiele-Test

Dank der vergleichsweise flotten Hardware müsste sich das Teclast Master T8 als solides Spiele-Tablet eignen. Und ich habe tatsächlich sehr viele Spiele ausprobiert. Einfache Games wie Day of the Viking laufen natürlich ohne Probleme. Andere wie Asphalt 8: Airborne laufen ebenfalls gut, jedoch nicht in den höchsten Einstellungen. Flüssig wird es erst, wenn ihr die Grafik auf Mittel oder Niedrig stellt.

Genau das gilt auch für Into the Dead 2. Das Spiel läuft zwar gut, aber auch hier nicht in den höchsten Grafikeinstellungen. Modern Combat 5 läuft ebenfalls sehr gut und die Grafik sieht schick aus. Hier lohnt sich wieder ein Vergleich. Preislich ähnlich aufgestellte Konkurrenten wie das Huawei MediaPad T3 8 oder Samsung Galaxy Tab A 2017 können Modern Combat 5 nicht spielen.

Ein negativer Punkt in Zusammenhang mit der Leistung ist mir aufgefallen. Das Teclast T8 kann unter Last unangenehm warm werden. Nicht im normalen Alltag, wohl aber wenn ihr für längere Zeit aufwändige Spiele spielt. In der linken oberen Ecke wird es teilweise so warm, dass es unangenehm ist das Tablet zu halten. Ich denke nicht, dass man sich verbrennen kann. Aber es wird schon ordentlich warm.

Software: Android 7.0 Nougat

Teclast Master T8 mit Android 7.0 Nougat

Auf dem Teclast Master T8 läuft Android 7.0 Nougat. Ich gehe nicht davon aus, dass es jemals ein großes Softwareupdate auf Android 8.0 Oreo geben wird.

Schön ist aber, dass sehr wenige Apps vorinstalliert sind. Es gibt nur einige Google-Apps, Standard-Programme wie ein Taschenrechner und eine Teclast OTA Update-App. Das wars auch schon.

Das Interface ist minimal angepasst. So gibt es keine App-Übersicht und alle Apps werden direkt auf den Homescreen installiert. In den Einstellungen kann man den App-Drawer auch nicht aktivieren. Es gibt noch einige Einstellungen, mit denen man das Display anpassen, einen Blaufilter oder einen Schwarz/Weiß Lesemodus aktivieren kann. Das wars aber auch – der Rest ist reines Android.

Wie viele China-Tablets unterstützt auch das Teclast T8 nicht Googles Safetynet und DRM-Standards. Deswegen können einige Apps nicht installiert werden. Dazu zählt Netflix. Netflix geht aber, wenn ihr die APK aus dem offiziellen Support-Bereich manuell installiert.

Ich habe ja schon gesagt, dass ich nicht davon ausgehe, dass es je ein großes Softwareupdate geben wird. Kleine Updates, die Fehler beheben sollen, veröffentlicht Teclast aber tatsächlich. Ganz ohne Updates müssen wir also nicht leben.

Probleme mit Updates gab es laut einigen Nutzern im XDA-Developer Forum allerdings mit der großen Version, dem Teclast T10. Dort berichten einige von Problemen mit dem Touchscreen und Updates dazu, die bei einigen das Problem beheben, bei anderen aber nicht.

Für das Teclast T8 gibt es dort keine Berichte über Probleme und bei mir funktioniert auch alles wie es sollte. Ich denke es lohnt sich aber generell beim Kauf eines China-Tablets vorher im XDA-Developer Forum vorbeizuschauen. Dort gibt es viele Nutzer die sehr viel ausprobieren und oft auch Lösungen parat haben. Ihr erfahrt dort übrigens auch, wie ihr das Teclast T8 rootet.

Akkulaufzeit

Teclast T8 Akkulaufzeit

Werfen wir einen Blick auf die Akkulaufzeit. Die ist bei vielen China-Tablets vergleichsweise kurz und das ist auch hier nicht anders. In meinem Akku-Test kam das Teclast T8 nur auf eine Laufzeit von 7,5 Stunden. Wie ihr in meinem Vergleich sehen könnt, ist das ziemlich wenig. Für meinen Akku-Test lasse ich immer ein HD-Video bei 50% Helligkeit und aktiviertem WLAN in einer Endlosschleife laufen.

Im realen Einsatz ist die Laufzeit ebenfalls nicht gut. Wenn ihr Spiele spielt, kann der Akku schon nach einigen Stunden zu neige gehen. Surft man hauptsächlich in Chrome oder beantwortet E-Mails, kommt man damit aber gut über den Tag. Aber wie gesagt, insgesamt gesehen ist die Akkulaufzeit vergleichsweise schwach.

Übrigens: Das Teclast T8 verbraucht überraschend wenig Energie, wenn das Display ausgeschaltet ist. Es verliert kaum Kapazität, das ist fast mit einem iPad vergleichbar. Das liegt aber auch daran, dass es ab Werk das WLAN ausschaltet, wenn das Display nicht eingeschaltet ist. In den Einstellungen könnt ihr das ändern.

Teclast Master T8 Test Fazit

Teclast Master T8 Tablet

Nun, wie gut ist das Teclast Master T8 insgesamt? Die Verarbeitung ist sehr solide und die Performance zu dem Preis von unter 170 Euro sogar ausgezeichnet. Das Display hat Schwächen und gibt Farben nicht so genau wieder, ist aber deutlich hochauflösender als alle Konkurrenten in dieser Preisklasse. Schön ist, dass wir einen Fingerabdruckleser und viel Speicherplatz bekommen.

Auf der anderen Seite ist die Akkulaufzeit vergleichsweise schwach. Schade ist auch, dass es vermutlich nie ein großes Softwareupdate geben wird. Außerdem müsst ihr bedenken, dass das Tablet aus China kommt und ihr möglicherweise auf Support und Garantien verzichten müsst.

Wer so viel Leistung für so wenig Geld wie möglich sucht und keine Probleme damit hat ein Tablet aus China zu bestellen, für den könnte das Teclast T8 gut geeignet sein. Schauen wir uns mal einige Alternativen an.

Von bekannteren Herstellern bekommen wir für rund 170 Euro ein Lenovo Tab4 8 oder Huawei MediaPad T3 8. Beide bieten aber deutlich schwächere Displays und eine deutlich schwächere Performance. Spannender ist das Lenovo Tab4 8 Plus, das aktuell zwar mindestens 200 Euro kostet, aber wenigstens eine FullHD-Auflösung bietet. Die Hardware ist aber nicht ganz so flott.

Merkbar besser als das Teclast T8 sind erst das Huawei MediaPad M3 für rund 300 Euro und das MediaPad M5 8.4 für rund 350 Euro. Beide haben etwas bessere Displays. Vor allem letzteres bietet eine deutlich bessere Performance, kostet aber auch gut doppelt so viel.


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