Testberichte
Huawei MediaPad M5 10 Test: Ein perfektes Android-Tablet?
Ist das Huawei MediaPad M5 10 ein perfektes Android-Tablet? Wie gut das Premium-Gerät mit optionaler Tastatur wirklich ist, erfahrt ihr in meinem Test.
Das Huawei MediaPad M5 10 ist ein neues Premium-Tablet, das ein sehr hochauflösendes Display, aktuelle Hardware und Android 8.0 Oreo bietet. Außerdem bekommen wir besonders gute Lautsprecher, einen Fingerabdruckleser und ein optionales Tastatur Cover. Wie gut ist das Tablet wirklich? Das erfahrt ihr in meinem Huawei MediaPad M5 10 Test.
Übrigens: Die unverbindliche Preisempfehlung für das MediaPad M5 10 liegt bei 399 Euro. Es ist bei vielen Shops wie Amazon bereits verfügbar (Link zum Angebot). Für rund 50 Euro mehr bekommt man die LTE-Version. Später wird es außerdem mit 64GB und 128GB Speicher erscheinen. Die Tastatur ist aktuell noch nicht verfügbar.
Design & Verarbeitung
Das Huawei MediaPad M5 10 sieht in meinen Augen richtig schick aus. Gleichzeitig ist es sehr hochwertig verarbeitet. So besteht das Gehäuse komplett aus Aluminium und die Kanten sind schön abgerundet. Dadurch liegt es angenehm in der Hand. Gleichzeitig ist es mit 498g nicht zu schwer und mit 7,3mm angenehm dünn. Das dünnste Android-Tablet ist es aber nicht. Diesen Platz belegt weiterhin das Galaxy Tab S2 (Test) mit nur 5,6mm.
An der rechten Seite gibt es den Einschaltknopf und die Lautstärkeregler. Unten sitzt außerdem ein USB Typ C Anschluss. Ganz unten gibt es einen PIN-Anschluss für ein optionales Tastatur Cover. An der rechten Seite kann man außerdem einen Einschub für eine MicroSD-Speicherkarte öffnen. Bei der LTE-Version befindet sich dort auch der SIM-Kartenslot.
Einen 3,5 Millimeter Klinkenschluss habe ich nicht aufgelistet. Es gibt nämlich keinen. Stattdessen ist im Lieferumfang ein USB Typ C auf 3,5mm Audio-Adapter enthalten. Ich finde das ziemlich enttäuschend. Vor allem, weil das MediaPad M5 noch nicht einmal das dünnste Tablet ist. Aber gut – wer keine Typ C oder Bluetooth Kopfhörer hat, muss eben an den Adapter denken.
Fingerabdruckleser, Kamera, Lautsprecher
Schön ist hingegen, dass es rechts neben dem Display einen Fingerabdruckleser gibt. Mit dem kann man das Tablet leicht entsperren. Und tatsächlich ist der Fingerabdruckscanner schön flott und funktioniert präzise.
Wie die Smartphones von Huawei unterstützt der Fingerabdruckleser auch Gesten. Mit denen kann man die typischen „Home“, „Zurück“ und „Letzte Apps“ Buttons ersetzen. Während meines Tests funktionierten die Gesten die meiste Zeit sehr gut – aber nicht immer. Manchmal wurde bei mir das lange Drücken für den Home-Button nicht erkannt. Vielleicht ist das nur bei mir so – aber wenn nicht, sollte Huawei das mit einem Update verbessern.
Die Kameras sind für ein Tablet schön hochauflösend. Vorne bekommen wir eine 8-Megapixel Webcam und die Hauptkamera auf der Rückseite löst mit 13-Megapixel auf. Sie steht auch etwas hervor und es gibt keinen LED Blitz.
Für ein Tablet ist die Qualität der Kameras sehr gut, aber nicht so gut wie bei aktuellen Smartphones. Mit der Hauptkamera kann man auch Videos in 4K aufnehmen, das können nur wenige Tablets. Die Frontkamera ist für ein Tablet ebenfalls ausgezeichnet. Aber auch hier liefern viele Smartphones bessere Ergebnisse.
Oben und unten gibt es jeweils eine Soundbar. Die Soundleisten bestehen jeweils aus zwei Lautsprechern. Insgesamt hat das MediaPad M5 10 also wie ein iPad Pro vier Lautsprecher. Und tatsächlich sind die Lautsprecher für ein Tablet ziemlich gut. Es hat mir Spaß gemacht damit Musik zu hören und Filme zu schauen. Die Lautsprecher sind schön laut und haben einen ordentlichen Bass. Es macht Spaß damit Filme zu schauen und Musik zu hören.
Display: Sehr hochauflösend
Das Display des MediaPad M5 10 ist 10,8 Zoll groß. Es hat ein Seitenverhältnis von 16:10 und bietet eine sehr hohe Auflösung von 2560 x 1600 Pixel. Damit ist es höher auflösend als das Samsung Galaxy Tab S3 (Test) oder Lenovo Tab4 10 Plus (Test). Tatsächlich sehen besonders Texte dank der hohen Auflösung sehr scharf aus.
Insgesamt ist das Display sehr gut umgesetzt. Farben sind schön gesättigt, der Kontrast ist gut und die Blickwinkel sind sehr weit. Schön ist auch, dass das Display komplett laminiert ist. Anders als bei einigen preiswerten Tablets und dem neuen iPad gibt es also keinen Abstand zwischen IPS-Panel und Touchscreen.
Sehr ordentlich ist auch die Helligkeit, aber nicht ausgezeichnet. Draußen kann man durchaus gut was erkennen, aber ein direkter Konkurrent ist das Samsung Galaxy Tab S3. Das hat ein Super AMOLED Display und ist in direkter Sonne besser lesbar. Insgesamt ist das Display sehr gut, aber Samsung hat hier noch die Nase vorn.
Hardware & Performance
Im Huawei MediaPad M5 10 steckt ein HiSilicon Kirin 960s Octa-Core Prozessor, der von Huawei selbst hergestellt wird. Vier der Kerne takten mit 2,1GHz und die vier sparsamen mit 1,8GHz. Dazu gibt es standardmäßig 4GB Arbeitsspeicher und einen 32GB großen internen Flash-Speicher. Wer möchte kann das Tablet aber auch mit 64GB oder 128GB Speicher bekommen, sowie optional mit LTE.
Der Kirin 960s ist sehr leistungsstark, jedoch nicht ganz so flott wie der „normale“ Kirin 960 des MediaPad M5 8 und MediaPad M5 Pro. Bei den letzten beiden laufen die vier leistungsstarken Kerne mit 2,4GHz, sind also ein klein wenig flotter.
Zwar ist der Prozessor schon gut ein Jahr alt, doch setzen die meisten Hersteller wie auch Samsung und Apple bei ihren Tablets auf etwas ältere Chips. Deswegen gehören die MediaPad M5 Modelle nun zu den schnellsten Android-Tablets auf dem Markt. Meine Benchmark-Tests geben das ebenfalls wieder.
Geekbench & AnTuTu Benchmarks
Im Geekbench 4 Single-Core-Test kommt das M5 10 auf 1636 Punkte und im Multi-Core-Test werden 5623 Punkte erreicht. Bei AnTuTu erzielte es ein richtig gutes Ergebnis von 17349 Punkten.
Wie ihr in meinem Benchmark-Vergleich sehen könnt, gehört das MediaPad M5 10.8 damit zu den schnellsten Android-Tablets, die ich getestet habe. Nur im Single-Core-Test liegt das Samsung Galaxy Tab S3 ein klein wenig vorn. Und auch das MediaPad M5 8 ist ein ganz klein wenig schneller.
Sehr gut ist die Performance auch im realen Einsatz. Alltägliche Aufgaben wie Videos bei YouTube und Netflix schauen oder mit Chrome im Internet surfen erledigt das Tablet super. Es ist auch im Multi-Fenster-Modus sehr flott. Ich habe viel Microsoft Word und Chrome gleichzeitig genutzt und keine Probleme gehabt. Auch die Bildbearbeitungsapp Adobe Lightroom funktioniert super.
In meinem Spiele-Test hat das MediaPad M5 10 ebenfalls sehr gut abgeschnitten. Games wie Modern Combat 5 und Asphalt Xtreme laufen super und schön flüssig. Das gleiche gilt für Into the Dead 2, doch musste ich hier die Grafik ein klein wenig herunterschrauben, um es wirklich ruckelfrei spielen zu können. Das gilt für Player Unknown Battergrounds Mobile ebenso. Es läuft bei hohen Einstellungen die meiste Zeit ausgezeichnet – doch um wirklich keine Ruckler zu sehen, solltet ihr die Grafik ein klein wenig herunterschrauben.
Android 8.0 Oreo und EMUI
Das MediaPad M5 10 ist das erste Tablet, das direkt mit Android 8.0 Oreo ausgeliefert wird. Für Smartphones gibt es schon lange Oreo, doch Tablets werden von den meisten Herstellern etwas stiefmütterlich behandelt. Darum klingt es etwas kurios – aber das M5 ist tatsächlich das erste, das direkt mit Oreo erscheint.
Zusammen mit Android 8.0 bekommen wir die EMUI in Version 8.0. Das ist die eigene Oberfläche von Huawei, die Emotion UI ausgesprochen wird. Im Vergleich zu den Vorgängern hat sich nicht allzu viel geändert. Wer innerhalb der letzten Jahre bereits ein Smartphone oder Tablet des Herstellers hatte, wird sich sofort zurechtfinden.
Wie üblich ist die Oberfläche sehr stark angepasst. Tatsächlich kann der Nutzer ab Werk von den 32GB Speicher nur noch knapp über 21GB frei belegen. Es sind sehr viele Apps und auch Spiele vorinstalliert. Viele kann man deinstallieren, aber nicht alle.
Die Oberfläche kann man auch selbst anpassen. Ab Werk gibt es beispielsweise keine App-Übersicht und alle Apps landen direkt auf dem Homescreen. Das App-Menü kann man aber in den Einstellungen aktivieren. Zusätzlich kann man Designs anpassen und viele Funktionen wie eine Navigationshilfe aktivieren. Es lohnt sich einmal in Ruhe durch alle Einstellungen zu schauen.
Desktopmodus
Neu ist der Desktopmodus. Wenn man das offizielle Tastatur Cover hat und mit dem Tablet verbindet, fragt es automatisch, ob man den Desktopmodus aktivieren möchte. In den Schnelleinstellungen kann man ihn aber auch selbst aktivieren. Beispielsweise wenn man eine Bluetooth-Tastatur und/oder Maus anschließt.
Im Desktopmodus sieht die Oberfläche wie eine Mischung aus Android, Windows 10 und Windows XP aus. Letzteres nur wegen dem Hintergrundbild. Ähnlich wie bei Windows gibt es im Desktopmodus eine Art Startmenü, es gibt eine Taskleiste und eine Benachrichtigungsleiste. Das sieht alles ein bisschen nach Windows 10 aus, ist aber natürlich Android.
Einige Apps kann man in Fenstern öffnen und die auch über- oder nebeneinander öffnen. Andere wie Chrome funktionieren aber nur im Vollbildmodus. Wieder bei einigen lässt sich die Fenstergröße anpassen, bei anderen wiederum nicht. Wie gesagt, Chrome kann man nur im Vollbildmodus öffnen, aber Microsofts Edge auch in einzelnen Fenstern.
An sich ist der Desktopmodus eine sehr spannende Idee. Ich arbeite oft mit Tablets, auch mit Android-Tablets, und jede Produktivitätshilfe ist super. Doch während meines Tests habe ich den Desktopmodus nicht so gerne genutzt.
Er wirkt teilweise etwas langsam und, wie gesagt, alle Apps kann man sowieso nicht als Fenster öffnen. Es ist eine gute Idee, doch muss vor allem die Performance im Desktopmodus verbessert werden. Zum Arbeiten habe ich lieber den ganz normalen Mehrfenster-Modus benutzt, der sowieso in Android eingebaut ist und viel flüssiger funktioniert.
Akkulaufzeit
Werfen wir einen Blick auf die Akkulaufzeit. Im Huawei MediaPad M5 10 steckt ein Akku mit einer Kapazität von 7500mAh. In meinem Akku-Test hat das für eine Laufzeit von 12,5 Stunden gereicht. Zwar führt das Tablet meine Vergleichsliste damit nicht an, doch für ein so leistungsstarkes Tablet ist das ein ausgezeichnetes Ergebnis.
Für meinen Standard-Akku-Test lasse ich immer ein HD-Video bei eingeschaltetem WLAN und 50 Prozent Helligkeit in einer Endlosschleife laufen.
Auch im realen Einsatz ist die Akkulaufzeit ausgezeichnet. Bei einer durchschnittlichen Nutzung hält der Akku locker zwei bis drei Tage, auch weil er bei ausgeschaltetem Display kaum Energie verliert. Natürlich hängt es aber auch davon ab, was ihr macht. Spielt ihr nur Spiele, wird der Akku nicht so lange halten. Bei mir hat er aber einen normalen Arbeitstag mit Chrome, Word, YouTube und ein Einstündiges Skype Videotelefonat bei 100% Helligkeit überstanden.
Huawei MediaPad M5 10 Test Fazit
Also, kann ich das Huawei MediaPad M5 10 empfehlen? Wie ihr in meinem Test gesehen habt, kann ich das. Die Verarbeitung, das Display und die Performance sind ausgezeichnet. Gleichzeitig hat es gute Lautsprecher, einen Fingerabdruckleser und eine gute Akkulaufzeit.
Perfekt ist es aber auch nicht. Bei einem Medien-Tablet sollte es in meinen Augen einen Kopfhöreranschluss geben. Außerdem ist die Oberfläche von Huawei für meinen Geschmack zu stark angepasst. Ich kann zwar gut damit leben, aber fast reines Android wie bei den Lenovo Tablets gefällt mir besser.
Mit 399 Euro ist das MediaPad M5 10 preislich in meinen Augen sehr gut aufgestellt. Klar, es ist nicht billig, aber auch nicht zu teuer. Der größte Konkurrent ist das Samsung Galaxy Tab S3. Zwar hat es ein schickes Super AMOLED Display und einen S-Pen Stift, ist aber nicht ganz so flott. Und es kostet noch immer über 100 Euro mehr. Spannender ist das Samsung Tablet als Alternative zum MediaPad M5 Pro, das auch einen Stift hat.
Insgesamt gesehen bin ich vom Huawei MediaPad M5 10 begeistert. Und ja, ich kann es empfehlen.
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- Gute Akkulaufzeit
- Android 8.0 Oreo
- Kein Kopfhöreranschluss
- Updates ungewiss
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