Testberichte
Odys Fusion Win 12 Pro Test: So gut ist es wirklich
Das Odys Fusion Win 12 Pro ist ein neues Windows-Tablet, das eine gute Ausstattung für wenig Geld bietet. Mein Test zeigt, wie gut es wirklich ist.
Das Odys Fusion Win 12 Pro ist ein recht spannendes Windows-Tablet, da es für vergleichsweise wenig Geld eine sehr gute Ausstattung bietet. So bekommen wir neben dem Tastatur Dock ein 11,6 Zoll großes FullHD-Display, einen Intel Atom x5 Z8350 und direkt 4GB Arbeitsspeicher. Das Odys Fusion Win 12 Pro kostet bei Amazon aktuell 249 Euro (Link zum Angebot).
Spannend ist es auch, weil es nur 50 Euro mehr als das TrekStor SurfTab twin 11.6 Volks-Tablet (Test) kostet, das mich nicht ganz überzeugen wollte. Gleichzeitig ist es deutlich günstiger als das Lenovo MIIX 320, das den gleichen Prozessor, in der günstigsten Ausführung aber nur ein HD-Display bietet. Wie gut ist das Odys Fusion Win 12 Pro tatsächlich? Das erfahrt ihr in diesem Test.
Design und Verarbeitung
Wie bei dem Preis zu erwarten, besteht das Gehäuse des Odys Fusion Win 12 Pro komplett aus Kunststoff. Dennoch ist die Verarbeitung recht gut. Das Tablet fühlt sich stabil an und man hat nicht den Eindruck, als würde man etwas sehr billiges in den Händen halten. Es ist aber relativ schwer und nicht allzu dünn – das ist bei dem Preis ebenfalls zu erwarten.
Besonders Aufregend ist das Design nicht, aber es erfüllt seinen Zweck. Das Gehäuse ist komplett in schwarz gehalten und mit einer angenehmen Gummierung versehen. Oben sitzen der Einschaltknopf und die Lautsprecherregler. Die Lautsprecher sitzen an den Seiten und haben nicht die beste Qualität, ein Bass ist fast nicht vorhanden und der Sound ist etwas kratzig.
An den Seiten gibt es auch einen MicroUSB-Anschluss, einen MicroSD-Kartenleser und einen HDMI-Ausgang. Einen Anschluss für ein Netzteil gibt es ebenso, aber man kann das Tablet auch über den MicroUSB-Anschluss aufladen.
Über dem 11,6 Zoll großen Display sitzt eine 2 Megapixel Kamera. Auf der Rückseite gibt es ebenfalls eine, die auch mit 2 Megapixel auflöst. Das neuste Instagram-Selfie würde ich mit den Kameras nicht aufnehmen, aber für Videochats über Skype ist die Qualität in Ordnung.
Display: Nicht sauber verarbeitet?
Das Display des Fusion Win 12 Pro ist 11,6 Zoll groß. Schön ist, dass wir eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel bekommen. Größere Hersteller bringen ihre Windows-Tablets für unter 300 Euro in der Regel nur mit einem HD-Panel heraus. Gerade bei so großen Displays ist aber eine FullHD-Auflösung wichtig, damit auch Texte und Icons scharf aussehen.
Das Display hat ein Seitenverhältnis von 16:9 und nicht 16:10, wie es bei vielen Konkurrenten der Fall ist. Dank des IPS-Panels kann man auf dem Display auch von den Seiten sehr gut etwas erkennen. Es ist hell genug um in einem hellen Raum einen Film zu schauen, aber draußen kann man vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung nur schwer etwas erkennen.
An sich hat das Display viele gute Eigenschaften, doch zumindest bei meinem Modell gibt es eine große Schwachstelle. Es sieht so aus, als wäre das Display nicht richtig zusammengelegt oder geklebt. Wie ihr auf dem Bild und im Video sehen könnt, scheint das Panel unter dem Glas leicht gewölbt zu sein. Außerdem hat das Display in der Mitte einen starken Gelbstich – nicht das ganze Display, sondern tatsächlich nur die Mitte.
Ich weiß nicht, ob das ein allgemeines Problem des Fusion Win 12 Pro ist, oder aber nur ein Einzelfall bei meinem Modell. Wer mit dem Gedanken spielt das Tablet zu kaufen, sollte sich das Display gegebenenfalls vorher genauer anschauen.
Hardware und Performance
Zur Ausstattung gehört fast die gleiche Hardware, die wir schon von vielen anderen Windows-Tablets kennen. So steckt im Inneren der Intel Atom x5 Z8350, dessen vier Kerne mit bis zu 1,92GHz takten. Dazu gibt es nicht wie sonst üblich nur 2GB RAM, sondern direkt einen 4GB großen Arbeitsspeicher.
Wir kennen den Intel Atom x5 Z8350 schon recht lange und für die meisten Anwendungen ist die Performance ausreichend – zumindest wenn ihr nicht allzu hohe Ansprüche habt. Wie schon beim TrekStor SurfTab twin 11.6 habe ich auch hier Performance-Probleme festgestellt, wenn man im Edge Browser YouTube schaut. Das Fusion Win 12 Pro kommt dabei recht stark ins Stocken. Deutlich flüssiger geht das hingegen im Chrome Browser.
Bei intensivem Multitasking wird das Tablet ebenfalls überfordert, man darf es eben nicht wie ein 1000 Euro Notebook behandeln. Doch wenn man nicht viel gleichzeitig macht, ist die Leistung für den Preis in Ordnung. So konnte ich relativ ordentlich kleinere Videos in PowerDirector schneiden. Hin und wieder gab es kleinere Ruckler, aber das hielt sich in Grenzen.
In meinem Rendertest brauchte das Fusion Win 12 Pro knapp über 27 Minuten um mit aktiviertem Intel QuickSync ein 22 Minuten langes FullHD-Video mit einigen Schnitts zu rendern. Für diese Ausstattung ist das ein durchaus gutes Ergebnis, denn das TrekStor SurfTab twin 11.6 brauchte deutlich länger. Auf der anderen Seite brauchen Geräte mit dem Intel N3350 nur knapp über 15 Minuten.
Bei meinen Benchmark-Tests erreichte es sehr ähnliche Ergebnisse wie andere Tablets mit dem Intel Atom x5 Z8350. So wurden in Geekbench 4 im Single-Core-Test 876 Punkte erreicht und im Multi-Core-Test 2195 Punkte.
Ein vollwertiges Notebook würde ich mit dem Odys Fusion Win 12 Pro nicht ersetzen, dafür ist die Performance in meinen Augen zu schwach. Die Leistung ist jedoch ausreichend, wenn man gelegentlich im Internet surft oder Office Arbeiten erledigt – für Spiele oder Anspruchsvollere Aufgaben wie Photoshop würde ich es nur im äußersten Notfall benutzen, denn das macht auf dem Tablet nicht allzu viel Spaß.
Odys Tastatur Dock
Das Tastatur Dock ist standardmäßig beim Odys Fusion Win 12 Pro dabei. Man kann das Tablet darauf stecken und verwandelt es so in ein kleines Notebook. Das Gehäuse des Docks besteht ebenfalls aus Kunststoff, doch ist die Verarbeitung in Ordnung.
Nicht ganz so perfekt ist der Mechanismus, mit dem das Tablet mit dem Dock verbunden wird. Man braucht teilweise recht viel Kraft um beide voneinander zu trennen und das ganze fühlt sich nicht ganz so sauber und elegant an, wie bei einigen Konkurrenten.
Schön ist, dass darüber gleich zwei große USB-Anschlüsse hinzugefügt werden, über die ihr externe Festplatten und weiteres Zubehör anschließen könnt. An das Tablet selbst könnt ihr Zubehör nur über einen Adapter anschließen.
Mit ein bisschen Gewöhnungszeit kann man auf der Tastatur gut schreiben. Ich muss die Tasten etwas fester herunterdrücken, als es bei meinem ASUS ZenBook UX303 der Fall ist. Doch das ist bei den meisten preiswerten Windows-Tablets so.
Das Touchpad ist nicht das größte und definitiv nicht das Beste, doch es ist noch gut bedienbar. Negativ ist mir aufgefallen, dass man beim Schreiben recht schnell versehentlich das Touchpad berühren kann. Das ist ärgerlich, doch mit der Zeit lernt man sich vom Touchpad fernzuhalten.
Akkulaufzeit
Im Odys Fusion Win 12 Pro sitzt ein Akku mit einer Kapazität von 8000mAh. Das ist ein recht großer Akku und das dürfte einer der Gründe sein, warum das Tablet relativ schwer ist. Doch die längste Akkulaufzeit hat es leider nicht. In meinem Test kam ich auf eine Laufzeit von 6,5 Stunden.
Bei meinen Akkutests lasse ich immer ein HD-Video in einer Endlosschleife laufen, bis sich das Tablet automatisch abschaltet. Die Helligkeit ist dabei auf 50% gesetzt und das WLAN ist aktiviert.
Fazit
Wer ein richtig günstiges Windows-Tablet mit FullHD-Display, Tastatur Dock und 4GB RAM sucht, könnte mit dem Odys Fusion Win 12 Pro möglicherweise zufrieden werden. Euch muss aber klar sein, dass man für 249 Euro kein Premium-Gerät bekommt. Bei so günstigen Geräten muss man fast immer mit einigen negativen Eigenschaften leben. Hier gefällt mir nicht die unsaubere Verarbeitung des Display – zumindest bei meinem Modell – und die teils recht schwache Performance.
Würde ich für mich selbst ein preiswertes Windows-Tablet suchen, würde ich vermutlich auf die ersten Tablets mit einem Intel Apollo Lake Chipset warten. Die Performance ist in der Regel etwas besser als die des Atom Z8350. Ich mag Windows 10 auf leistungsstarken Tablets sehr – aber für 250 Euro werden viele meiner Meinung nach mit einem Android-Tablet besser fahren. Wenn ihr aber ein preiswertes Windows-Tablet sucht, ist das Fusion Win 12 Pro in Ordnung – doch rate ich dazu beim Kauf auf das Display zu achten, ob das sauber verarbeitet ist.
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