Testberichte
Lenovo Tab M7 3. Gen Test: Auch für dein Baby zu langsam
Ist das Lenovo Tab M7 3rd Gen ein gutes Tablet für Kinder? In meinem Test erfahrt ihr, ob ein so günstiges 7 Zoll Tablet brauchbar sein kann.
Die dritte Generation des Lenovo Tab M7 ist eines von sehr wenigen 7 Zoll großen Tablets, die es noch gibt. Es hat ein Metallgehäuse, läuft mit Android in der Go Edition und hat eine lange Akkulaufzeit. Mit einem UVP von 89 Euro ist es ziemlich günstig. Kann ein so günstiges Tablet gut sein? Das erfahrt ihr in diesem Lenovo Tab M7 3rd Gen Test.
Das Lenovo Tab M7 der 3. Generation gehört zu den günstigsten Tablets auf dem Markt - und spielt entsprechend in fast allen Punkten in der untersten Liga. Mit gutem Gewissen empfehlen kann ich es kaum, außer man hat wirklich geringe Ansprüche und sucht einfach etwas "billiges". Ein besseres Preis/Leistungsverhältnis bekommt man meiner Meinung nach mit dem Amazon Fire HD 8.
Design und Verarbeitung
Das Lenovo Tab M7 der dritten Generation ist eine große Enttäuschung. Zwar ist die interne Hardware ziemlich schwach, doch hat Lenovo das immerhin in einem ziemlich guten Metallgehäuse verpackt. Tatsächlich fühlt sich das Tab M7 erstaunlich hochwertig an. Mit 8,3mm ist es zwar nicht das dünnste, dafür mit 237g aber ziemlich leicht. Da es ein 7 Zoll Tablet ist, kann man es sehr bequem in nur einer Hand halten.
Für Kinder bietet Lenovo eine besondere Edition mit einer Schutzhülle an, die aus einem weichen Kunststoff besteht und das Tablet ziemlich gut schützt. Ich mag die Hülle, auch weil ein Stand eingebaut ist, dank dem man es hochkant und in der Landschaftsorientierung aufstellen kann.
Viel mehr positives habe ich jedoch nicht zu sagen. Sämtliche Premium-Funktionen fehlen bei dem Preis. Anstelle eines USB C Ports bekommen wir den alten microUSB Anschluss. Ein Fingerabdruckleser fehlt, doch bekommen wir immerhin einen normalen Kopfhöreranschluss und einen MicroSD-Kartenslot.
Lesen: Die besten Lenovo Tablets im Vergleich
An den Seiten gibt es keine Lautsprecher. Stattdessen gibt es einen kleinen Lautsprecher über dem Display, der so ausschaut, als wäre es die Ohrmuschel eines Handys. Zwar ist die Soundqualität nicht herausragend, aber gut genug, um etwas YouTube zu schauen. Einen Raum mit Musik füllen kann man damit nicht.
Vorne und hinten gibt es jeweils eine Kamera und beide bieten eine Auflösung von 2 Megapixel. Ihr könnt euch ja schon denken, dass die Qualität ziemlich schwach ist. Das ist auch so, Fotos und Videos schauen nicht sonderlich scharf aus. Merkwürdig ist auch, dass wenn ich ein Video aufnehmen möchte, die Vorschau in der Kamera-App verschwommen ist. Das finale Video ist aber scharf. Entweder hat die Kamera-App einen Fehler oder der Prozessor ist nicht stark genug, um eine hochauflösende Livevorschau anzuzeigen.
Display: 7 Zoll
Das Lenovo Tab M7 3 hat ein 7 Zoll großes LCD Display mit einer Auflösung von 1024 x 600 Pixel. Zwar ist die Auflösung ähnlich hoch wie beim allerersten Apple iPad von 2010, doch haben wir mittlerweile 2022 und heutzutage ist das selbst auf 7 Zoll ziemlich niedrig. Schaut man genau hin, schaut vor allem Text etwas pixelig aus. Die Pixeldichte ist mit einem 8 Zoll HD-Display vergleichbar.
Alle anderen Eigenschaften sind ausreichend. Blickwinkel sind stabil, Farben schauen solide aus, und es ist für drinnen hell genug. Mit 350 Nits ist es aber zu dunkel, um damit wirklich angenehm draußen zu sitzen. Möchtet ihr am Strand E-Books lesen, ist es dafür nicht geeignet.
Da das Tab M7 ein Widevine Level von L3 hat, kann man Netflix nicht mit HD-Auflösung schauen. In diesem Fall ist das aber nicht schlimm, denn das Display ist ja sowieso niedriger auflösend.
Lesen: Die besten 7 Zoll Tablets im Vergleich
Hardware und Leistung
Im Lenovo Tab M7 3 sitzt ein MediaTek MT8166 Quad-Core Prozessor, der mit 2GHz taktet. Die LTE-Version hat einen MT8766 Chipset. Wir bekommen 2GB RAM und 32GB internen Speicher. Ich habe die normale WLAN-Version.
Der Geekbench 5 Benchmark zeigt, dass die Prozessorleistung in etwa so gut ist wie beim Amazon Fire HD 8 Plus und bei dem ersten Lenovo Tab M8. Mit dem Samsung Galaxy Tab A7 Lite, das nur etwas mehr kostet, bekommt ihr eine bessere CPU-Performance. Viele Grafikbenchmarks wie den Geekbench 5 Compute-Test und 3D Mark Wild Life kann das Tab M7 gar nicht laufen lassen. Die Grafikleistung ist also ziemlich schwach.
Mein Spiele-Test bestätigt das. Shadow Death 2 ist kein sehr anspruchsvolles Spiel und meistens läuft es auch ziemlich gut. Aber immer mal wieder rutscht die Framerate auf 20 fps oder niedriger ab und somit stottert das Spiel ab und zu. Einfacherer Games wie Super Mario Run laufen sehr gut, solche Spiele sind also okay.
Call of Duty kann man installieren und es läuft auch mit niedrigsten Grafikeinstellungen. Allzu viel Spaß macht das aber nicht, denn es laggt immer mal wieder. Das System ist eigentlich zu langsam dafür.
Alltägliche Apps laufen leider nicht so gut. Obwohl auf dem M7 Android Go läuft, laggen das System selbst und Apps wie Google Chrome und YouTube immer mal wieder. Das Tablet fühlt sich nie schnell an und es dauert immer bisschen, bis etwas richtig geladen ist. Das Lenovo Tab M7 ist also langsam und fühlt sich auch so an.
Software: Android 11 Go
Auf dem Lenovo Tab M7 3 läuft Android 11 in der Go Edition. Das ist eine Version von Android, die für schwache Hardware entwickelt wurde. Also genau für Geräte wie das Tab M7, das mit normalem Android noch stärker überfordert wäre. Ich gehe nicht davon aus, dass es jemals ein großes Update bekommen wird. Kleinere Sicherheitspatches sind aber sicherlich drin.
Es ist letztendlich vanilla Android Go ohne große Anpassungen. Anstelle der Vollversionen einiger Apps hat Lenovo die Go Editionen vorinstalliert. So bekommen wir die Go Version der Photo-App, vom Google Assistant, und Google Go.
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Bei der Go Edition fehlen einige Standard Android-Features. So gibt es keinen Mehrfenstermodus.
Insgesamt gefällt mir die Software, ich habe nichts daran auszusetzen. Außer, dass das System trotzdem oft überfordert wirkt.
Akkulaufzeit
Die Akkuflaufzeit des Tab M7 ist ziemlich gut und ein Grund dafür dürfte das dunklere Display sein. In meinem Akku-Test kam es auf eine Laufzeit von 8,5 Stunden. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-YouTube-Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife laufen.
Lenovo Tab M7 3 Test: Mein Fazit
Also, ist das Lenovo Tab M7 der dritten Generation ein Tablet für euch? Naja, besser nicht. Ich denke für die meisten macht es Sinn ein bisschen mehr Geld in ein bisschen besseres Gerät zu investieren. Ja, das Design ist gut und das Display halte ich tatsächlich ebenfalls für gut genug und die Akkulaufzeit ist auch recht lang. Aber die Prozessorleistung ist einfach zu schwach. Sogar einfache Aufgaben wie im Internet surfen und YouTube schauen laggen oft.
Das Tab M7 ist als E-Book Reader durchaus geeignet. Aber eben nur, wenn ihr damit hauptsächlich drinnen lest. Und es macht dann eher mehr Sinn einen richtigen E-Book Reader zu kaufen.
Schauen wir uns die Alternativen an.
Für viele sind das Amazon Fire HD 8 und das HD 8 Plus eine bessere Alternative. Auf dem Papier ist die CPU-Leistung zwar gleich, doch fühlt es sich real deutlich schneller an und es ist das bessere Spiele-Tablet. Ja, es ist Amazon’s Android anstelle von Google’s Android, aber trotzdem, vor allem die Grafikleistung ist besser. Es hat ein größeres Display und eine höhere Auflösung.
Seid ihr bereit gut das doppelte auszugeben, dann schaut euch das realme Pad mini an. Das ist ein ziemlich schickes 8,7 Zoll Tablet mit einem Metallgehäuse, einem HD-Display, einer deutlich besseren Leistung, und normalem Google Android.
- Hochwertiges Design
- Lange Akkulaufzeit
- Solides Display
- Android 11 Go
- Sehr langsamer Chipset
- microUSB anstatt USB C
- Schwacher Lautsprecher
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