Testberichte
Apple iPad 2017 Test: Wie gut ist das günstigste iPad?
Das iPad 2017 ist das bisher günstigste Tablet von Apple. Wie gut ist das neue iPad wirklich? Das erfahrt ihr in meinem neusten Tablet Test.
Ohne große Ankündigung hat Apple im Frühling 2017 ein neues iPad auf den Markt gebracht, das einfach nur iPad heißt. Es ersetzt die iPad Air Serie, obwohl es in einigen Punkten schwächer als das Air 2 ist. Das wohl spannendste Feature des 2017er iPad ist der Preis. Es kostet in Deutschland nur 399 Euro und ist damit das aktuell günstigste Tablet von Apple (Link zum Angebot). Damit ist es eine spannende Alternative zu den ziemlich teuren iPad Pro Modellen.
Ich habe das iPad 2017 nun seit knapp über einem Monat im Einsatz und sehr ausführlich getestet – erst mit iOS 10 und dann mit der iOS 11 Beta. Wie gut ist das aktuell billigste iPad? Das erfahrt ihr in diesem Tablet Test.
iPad 2017 Design und Verarbeitung
Das Grunddesign des iPads der fünften Generation sieht wie jedes iPad aus. Man erkennt es sofort, selbst wenn ihr seit dem ersten 2010 erschienen Apple Tablet keines mehr in den Händen gehalten habt. Schlecht ist das nicht, denn das Design ist wie gewohnt schick und die Verarbeitung ist sehr gut.
Wie bei allen Vorgängern besteht das Gehäuse komplett aus Aluminium. Dadurch fühlt es sich sehr hochwertig an und ist stabil gebaut. Tatsächlich gefällt mir die Verarbeitung deutlich besser als beim Samsung Galaxy Tab S3 (Test) – warum manche Hersteller auf eine Glasrückseite setzten, verstehe ich noch immer nicht. Es ist aber auch deutlich dicker.
Obwohl das iPad 2017 die iPad Air Serie ablöst, ist es dicker als das 6,1 Millimeter dünne Air 2. Tatsächlich misst es vergleichsweise dicke 7,5 Millimeter und ist damit deutlich dicker als das iPad Pro und sogar dicker als viele Android-Tablets. Es gibt sogar dünnere Konkurrenten mit Windows.
Als sehr leicht kann man es auch nicht bezeichnen, doch finde ich das Gewicht dank des Metallgehäuses in Ordnung. Die WLAN-Version wiegt 469 Gramm und die LTE-Variante 478 Gramm. Ihr könnt es in den Farben Silber, Gold und Space Grau bekommen.
Um das 9,7 Zoll große Display herum sind recht dicke, schwarze Rahmen. Über dem Display sitzt eine 1,2 Megapixel Frontkamera, mit der man HD-Videos aufzeichnen kann. Unter dem Display ist der typische Home-Button untergebracht, in den TouchID integriert ist. Dabei handelt es sich um Apples Fingerabdruckleser, mit dem man das Tablet schnell entsperren oder Käufe in iTunes autorisieren kann.
Anders als beim iPad Pro hat das 2017er iPad nur zwei Lautsprecher, die unten neben dem Lightning Anschluss angebracht sind. Für mich ist die Soundqualität in Ordnung, im direkten Vergleich zu teureren Geräten sind die Lautsprecher aber nicht ganz so gut.
Es gibt einen Lautstärkeregler an der Seite des Tablets und oben sind ein Einschaltknopf und ein 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss untergebracht. Zwar gibt es wie bei Apple üblich keinen MicroSD-Kartenslot, doch wer die LTE-Version wählt bekommt einen Kartenslot für eine Nano-SIM Karte.
Auf der Rückseite sitzt eine 8 Megapixel Kamera, die für ein Tablet ziemlich gute Aufnahmen macht. Einen eingebauten LED-Blitz gibt es jedoch nicht. Apple hat dem einfachen iPad auch keinen Anschluss für eine Tastatur spendiert und der Apple Pencil funktioniert ebenfalls nicht.
iPad 2017 Display: Leider kein Air 2
Kommen wir zum Display. Dieses ist wie beim aller ersten iPad 9,7 Zoll groß und hat die gleiche Auflösung wie die iPads der letzten Generationen. Das sogenannte Retina-Display löst mit 2048 x 1536 Pixel auf und hat eine Pixeldichte von soliden 264ppi. Fast alle 9,7 Zoll großen Tablets haben diese Auflösung, so beispielsweise auch das ASUS ZenPad 3S 10 (Test).
Das IPS-Display des iPad 2017 ist schön hell, gibt Farben gut wieder und hat eine ordentliche Auflösung. Es gefällt mir ziemlich gut, doch ist es nicht so gut wie beim iPad Pro, iPad Air 2 oder Samsung Galaxy Tab S3.
Richtig schade ist, dass Apple dem Panel keine Beschichtung spendiert hat, die Reflektionen reduziert. Im Schatten kann man draußen zwar gut etwas erkennen, doch in der Sonne verwandelt es sich sehr schnell in einen Spiegel.
Bedauerlich ist außerdem, dass das Display nicht komplett laminiert ist. Wie bei vielen anderen günstigen Tablets gibt es zwischen Touchscreen und IPS-Display einen kleinen Abstand. Das fällt mir oft bei sehr günstigen Tablets aus China auf, habe ich von Apple im Jahre 2017 aber nicht erwartet. Hier möchten sie wohl etwas Geld sparen.
iPad 2017 Hardware und Performance
Kommen wir zur Hardware und Performance und damit zu deutlichen Verbesserungen gegenüber dem iPad Air 2. Im neuen 2017er iPad sitzt ein Apple A9 Chip mit einem integrierten M9 Coprozessor. Dazu gibt es 2GB Arbeitsspeicher. Zum Vergleich: Beim Air 1 bekamen wir einen A7 Prozessor, im Air 2 einen A8X und in den neuen Pro Modellen einen A10X.
In Benchmarks wie Geekbench 4 liegen die Ergebnisse des neuen iPad im Single-Core-Test deutlich über denen des Air 1 und 2. Im Multi-Core-Test erreicht es die gleiche Punktzahl wie das Air 2. Wie zu erwarten ist es aber deutlich schwächer als das neue iPad Pro, das auch mehr RAM besitzt.
Auch im realen Einsatz ist die Performance sehr gut. So konnte ich flüssig durch iOS navigieren und im Browser viele Tabs gleichzeitig öffnen. Auch der Split-View-Modus, in dem zwei Apps nebeneinander geöffnet werden, funktioniert ohne Probleme. Sämtliche von mir ausprobierten Spiele wie Asphalt Xtreme oder Star Wars: Knights of the old Republic liefen ebenfalls flüssig. Das ist aber auch zu erwarten, immerhin steckt der gleiche Chip in den iPhone 6s Modellen und die Apps und Spiele sind darauf optimiert.
Die Speicherauswahl ist mittlerweile sehr begrenzt. So hat man die Wahl zwischen einem 32GB oder 128GB großen internen Speicher. Für die meisten müsste das Modell mit 32GB ausreichen. Wenn ihr aber plant viele Daten lokal zu speichern, solltet ihr zur 128GB Version greifen. Bedenkt, dass es keinen MicroSD-Kartenslot zur Speichererweiterung gibt.
Zu den weiteren Features gehören WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2 und optionales LTE. Bei der LTE-Version ist außerdem GPS integriert.
iOS 11: Ein besseres Betriebssystem
Kauft ihr das neue iPad im Sommer 2017, bekommt ihr es mit iOS 10. Das ist Apples aktuelles, stabiles Betriebssystem. Wer bereits ein einigermaßen aktuelles iPhone oder iPad hat, wird sich hier schnell zurecht finden. iOS 10 funktioniert genauso wie auf einem iPad Air oder iPhone. Ja selbst wenn ihr ein deutlich älteres Gerät in der Vergangenheit benutzt habt, werden ihr euch nicht groß umstellen müssen.
iOS 10 hat einige nette Features wie solides Multitasking, ein Kontrollzentrum für schnelle Einstellungen und natürlich Siri, Apples Sprachassistent. Richtig spannend wird das iPad aber mit iOS 11. Die öffentliche Beta kann momentan jeder selbst ausprobieren, bis es im Herbst dann offiziell als Update verteilt wird.
Ich nutze auf meinem iPad die öffentliche Beta von iOS 11 bereits seit einigen Wochen und sie gefällt mir ziemlich gut. In der Vergangenheit haben mir Android und Windows 10 deutlich besser gefallen, denn in iOS fehlten einige für mich wichtige Funktionen. Doch mit iOS 11 kann man auf einem iPad deutlich besser und produktiver arbeiten.
Unten im Interfache von iOS 11 gibt es nun ein neues Dock, das man per Wischgeste aus jeder App heraus aufrufen kann. In das Dock kann man jede beliebige App packen und Apple schlägt sogar intelligent passende Programme vor. Richtig nützlich ist, dass man aus dem Dock heraus einfach eine zweite App neben der gerade geöffneten öffnen kann.
Durch den Split-View-Modus kann man beispielsweise ein Dokument in Word bearbeiten und gleichzeitig den Browser zur Recherche offen haben. Neu ist auch die Drag und Drop Funktion. Damit könnt ihr beispielsweise Links oder Bilder aus dem Browser heraus in die Notizen App ziehen.
Schön ist auch, dass es mit iOS 11 endlich eine Dateien App gibt. Damit soll man zukünftig alle auf dem iPad gespeicherten Dateien schnell finden können. Gleichzeitig sind Cloud-Dienste wie iCloud, OneDrive oder Dropbox integriert. In der Beta ist die Dateien App noch nicht final, sieht aber vielversprechend aus. Anders als in Windows, Android oder macOS wird man aber wohl nie Zugriff auf Systemdateien bekommen.
Dank dem verbesserten Multitasking, der Drag und Drop Funktion und der überarbeiteten Tastatur finde ich iOS 11 ziemlich gut. Die besten Features in iOS 11 für iPads könnt ihr euch hier anschauen.
Akkulaufzeit: Wie gewohnt gut
Die Akkulaufzeit war bei den iPads schon immer vergleichsweise gut und das ist auch bei dem neuen der Fall. Laut Herstellerangabe soll die Laufzeit bei bis zu 10 Stunden liegen, wenn man im Internet surft, Videos schaut oder Musik wiedergibt. Auch im realen Einsatz kommt das durchaus hin.
In meinem Akkutest kam ich auf eine Laufzeit von gerade so 12 Stunden. Damit ist der Akku im Vergleich zu anderen Tablets zwar gut, doch gibt es einige Android-Tablets, die eine deutlich längere Akkulaufzeit bieten.
All meine Akkutests führe ich immer genau gleich durch. Ich lasse ein HD-Video bei 50 Prozent Helligkeit in einer Endlosschleife laufen, bis sich das Tablet automatisch abschaltet. Der Ton ist immer ausgestellt und WLAN ist immer aktiviert. Soziale Netzwerke wie Facebook sind jedoch nicht installiert.
Mein Fazit
Ich halte das Apple iPad der fünften Generation für ein ziemlich gutes Tablet. Ja, es ist dicker als das iPad Air 2 und hat kein so gutes Display, aber die Performance ist merkbar schneller. Gleichzeitig ist die Verarbeitung wie bei Apple üblich sehr hochwertig und das neue iOS 11 ist meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt. Das iPad 2017 ist nicht das beste iPad, doch für vergleichsweise günstige 399 Euro halte ich es für empfehlenswert.
Wer mit seinem Tablet im Internet surfen, Videos schauen oder Spiele spielen möchte, bekommt mit dem iPad 2017 ein sehr gutes Tablet. Richtig gut arbeiten kann man auch mit iOS 11 und einer externen Tastatur in meinen Augen aber noch immer nicht. Es ist besser als zuvor, doch richtig gut geht das meiner Meinung nach bisher nur mit einem Windows-Tablet für mindestens über 500 Euro. Für alle anderen Aufgaben ist das iPad super.
Amazon productMögliche Alternativen
Es gibt zum iPad 2017 einige spannende Alternativen. Möchtet ihr im Hause Apple bleiben, bekommt ihr für deutlich mehr Geld mit dem neuen iPad Pro 10.5 eine deutlich bessere Performance, ein schöneres Display und könnt optional eine Tastatur oder einen Stylus benutzen.
Falls ihr ein iPad für einfache Aufgaben sucht, kann es sich natürlich auch lohnen ein altes iPad Air 1 oder Air 2 gebraucht zu kaufen. Die Performance ist hier zwar nicht ganz so gut, für fast alle Anwendungen aber noch immer ausreichend.
Wer auch mit Android gut klar kommt, kann sich als HighEnd-Alternative das Samsung Galaxy Tab S3 anschauen. Dieses ist meiner Meinung nach deutlich besser als das iPad, spielt sowohl preislich, als auch bei den Features aber in der Liga eines iPad Pro.
Eine dem iPad 2017 sehr ähnliche Alternative mit Android ist das ASUS ZenPad 3S 10. Dieses hat ebenfalls ein Metallgehäuse, ein gutes Display, gute Lautsprecher und Premium-Features wie einen Fingerabdruckleser. Günstiger aber auch kleiner ist das exzellent umgesetzte Huawei MediaPad M3 (Test).
- Hochwertiges Metallgehäuse
- Leistungsstarke Hardware
- Aktuelle Software
- Fingerabdruckleser
- Display nicht laminiert
- Kein MicroSD oder USB C
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