Testberichte
Apple Magic Keyboard Test: Eine verrückt teure iPad Pro Tastatur
Lohnt sich das teure Apple Magic Keyboard für das iPad Pro? Wie gut das Tastatur-Dock mit Trackpad wirklich ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Die spannendste Neuheit des 2020er iPad Pro war nicht das Tablet selbst, sondern die Touchpad-Unterstützung und das neue Apple Magic Keyboard. Nun, die Tastatur ist endlich erschienen – und kann für ab 339 Euro bestellt werden. Das ist ein verrückter Preis für eine Tastatur. Was ihr für das Geld bekommt, erfahrt ihr in diesem Magic Keyboard Test.
Die Verpackung sieht genauso aus, wie wir es von Apple kennen. Beim auspacken ist mir direkt aufgefallen, wie schwer die Tastatur ist. Ungewöhnlich schwer – dazu später mehr. In der Verpackung befinden sich eine Schnellanleitung und Garantiebescheinigung, sowie die Tastatur selbst. Ich habe die Version für das 11 Zoll iPad Pro, das 339 Euro kostet. Habt ihr die 12,9 Zoll Version, müsst ihr 399 Euro ausgeben.
Apple Magic Keyboard Design
Mir gefällt das Design der Tastaturhülle richtig gut. Es macht einen sehr eleganten Eindruck – das kann Apple einfach. Die Tastaturhülle besteht aus einem weichen, schwarzen Kunststoff, das genau das gleiche der Smart Keyboard Folios sein dürfte.
Das Magic Keyboard wird über den Smart-Connector des iPad Pros und mit Magneten mit der Rückseite verbunden. Es sind sehr starke Magneten und das iPad ist überraschend fest mit der Tastatur verbunden. Zusammengeklappt sind die Rückseite und das Display geschützt. Die Seiten sind aber frei.
Ihr könnt das Tablet in diversen Winkeln aufklappen und das iPad schwebt dabei über der Tastatur. Das sieht richtig schick aus. Mich stört aber, dass man das iPad nicht noch flacher ausklappen kann. Wenn ich es auf dem Schoß nutze, würde ich mir noch ein paar Grad mehr wünschen. Aber dann wäre es vermutlich nicht so stabil.
Ich habe ja bereits gesagt, dass das Apple Magic Keyboard überraschend schwer ist. Das ist es tatsächlich – es wiegt 601 Gramm. Zusammen mit der Tastatur ist das iPad Pro also in etwa so schwer wie ein leichtes Notebook – vor allem die 12,9 Zoll Version. Ich denke das ist aber der Grund, warum sich die Tastatur so stabil anfühlt. Obwohl das iPad leicht über der Tastatur schwebt, sitzt die Kombination aus Magic Keyboard und Tablet fest auf dem Tisch und wackelt nicht. So, wie bei einem stabilen Notebook.
Übrigens, die Vorgänger von 2018 sind ebenfalls kompatibel, dann hat die Kamera hinten nur besonders viel Platz.
In dem Scharnier sitzt eine Röhre, in der etwas Elektronik untergebracht ist. Dort befindet sich auch ein USB C Anschluss, über den man das iPad Pro aufladen kann. Der Strom wird also durch die Hülle zu dem Smart-Connector geleitet. Daten kann man darüber zwar nicht transferieren, doch hat man dafür dann ja den Anschluss des Tablets frei. Die Tastatur muss nicht separat aufgeladen werden und hat auch keinen Akku, sondern wird vom Tablet mit Strom versorgt.
Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur
Wie gut ist die Tastatur?
Gut, kommen wir endlich zur Tastatur. Die fühlt sich tatsächlich wie eine richtige und sehr gute Laptop-Tastatur an. Ich habe die 11 Zoll Version und die ist natürlich etwas kleiner als eine typische Desktop-Tastatur. Aber das Magic Keyboard fürs 12,9 Zoll iPad Pro ist normal groß. Und auch die Tastatur der 11 Zoll Version ist groß genug. Ich konnte damit sofort flüssig schreiben, bin aber auch die Smart Keyboard Folios gewöhnt.
Schön ist, dass man die Tasten hier richtig herunterdrücken kann. Sie haben einen Tastenhub von 1mm und Apple hat sich dabei an der guten Tastatur des 16 Zoll MacBook Pro orientiert. Wie gesagt, die Tastatur fühlt sich so wie bei einem soliden Notebook an und nicht mehr wie eine Tablet Tastatur.
Mir gefällt auch, dass die Tasten eine Hintergrundbeleuchtung haben. Um die heller oder dunkler zu regeln, müsst ihr allerdings in die Einstellungen gehen. Einen Shortcut gibt es dafür nicht. Die fehlen leider allgemein. Es wäre schön gewesen, wenn wir weitere Funktionstasten bekommen hätten – beispielsweise fürs Multitasking, Lautstärkeregler und so weiter. Die fehlen aber – es gibt keine weitere Tastenreihe über den Zahlen.
Ein Feature, dass ich bei Microsofts Type Cover für die Surface Pro Tablets liebe ist, dass man dort die Tastatur etwas anwinkeln kann. Dadurch kann man angenehmer schreiben. Hier ist das aufgrund des Designs nicht möglich. Stattdessen liegt die Tastatur immer flach auf dem Tisch.
Ist das Touchpad brauchbar?
Unter der Tastatur sitzt ein Touchpad. Das Trackpad ist natürlich deutlich kleiner als bei einem normalen Laptop und hat eine ähnliche Größe wie beispielsweise das Type Cover von Microsofts Surface Tablets. Aber das ist bei einer Tablet-Tastatur ja so, es ist nicht viel Platz zu vergeben.
Das Trackpad ist zwar klein, aber hervorragend umgesetzt. Es funktioniert sehr präzise und flüssig. Schön ist, dass man überall auf dem Touchpad zum Klicken es richtig herunterdrücken kann. In den Einstellungen könnt ihr aber auch einstellen, dass man es zum Klicken nur mit dem Finger berühren muss.
Softwareseitig wird das Touchpad seit iPadOS 13.4 sehr gut unterstützt. Die Maus wird die meiste Zeit als kleiner, runder Punkt dargestellt. Wenn ihr aber über Text gleitet, verwandelt sie sich in einen Text-Curser. Und bewegt ihr die Maus über Buttons oder Apps, werden die hervorgehoben.
Für einen Rechtsklick drückt ihr das Trackpad mit beiden Fingern herunter. Es gibt noch viele weitere Gesten. Wischt ihr mit drei Fingern nach oben, gelangt ihr zum Startbildschirm. Wischt ihr langsamer, öffnet ihr die Multitasking-Ansicht. Und wenn ihr mit drei Fingern nach rechts oder links wischt, gelangt ihr zu den anderen geöffneten Apps. Mit zwei Fingern könnt ihr natürlich scrollen und auch in Bilder oder Webseiten hereinzoomen.
Schade ist nur, dass all die Funktionen noch nicht in allen Apps unterstützt werden. In der hauseigenen Notizen-App verwandelt sich die Maus beispielsweise in einen Text-Cursor. In Microsoft Word wird aber nur der Finger emuliert, sodass man Text nicht so einfach auswählen kann. Es wird sicherlich ein paar Wochen bis Monate dauern, bis die wichtigsten Entwickler die neuen APIs umgesetzt haben.
Vergleich mit dem Smart Keyboard Folio
Wer mit seinem iPad Pro auch Texte schreiben möchte, muss sich nun zwischen dem neuen Apple Magic Keyboard und dem Smart Keyboard Folio entscheiden. Beide können das Tablet von beiden Seiten schützen. Sonst gibt es aber wesentliche Unterschiede.
Das Smart Keyboard Folio ist deutlich leichter. Wirklich merkbar leichter, hier stehen sich rund 300 und rund 600 Gramm gegenüber. Wenn ihr also so wenig extra Gewicht wie möglich mitnehmen möchtet, solltet ihr zu der greifen.
Mir gefällt bei der Tastaturhülle außerdem, dass man die Tastatur nach hinten klappen und das iPad dann mit der Hülle als reines Tablet nutzen kann. Das geht bei dem Magic Keyboard nicht – möchtet ihr das iPad als reines Tablet nutzen, müsst ihr es von der Tastatur trennen.
Bei dem Smart Keyboard Folio müsst ihr dafür Kompromisse bei der Tastatur eingehen. Die fühlt sich nämlich nicht so gut wie das Magic Keyboard an. Die Tasten kann man nicht soweit herunterdrücken, sie haben keine Hintergrundbeleuchtung und es gibt auch kein Touchpad. Klar, das Tablet hat einen Touchscreen. Aber wenn ihr viele Texte schreibt und bearbeitet, könnt ihr mit einer Maus schneller zwischen Zeilen springen.
Das Smart Keyboard Folio ist zu unbequem, um damit täglich 8 Stunden zu schreiben. Es ist vielmehr eine gute Reisetastatur, wenn man nur mal ab und zu bisschen was arbeiten möchte. Und das geht gut, ich habe mit der sehr viele Artikel geschrieben. Mit dem Magic Keyboard kann man länger angenehmer schreiben. Aber auch die würde ich eher als Reisetastatur oder Sofatastatur beschreiben. Wer wirklich täglich 8 Stunden Texte schreibt, sollte lieber eine ordentliche Desktop-Tastatur ans iPad anschließen.
Apple Magic Keyboard Test: Mein Fazit
Also, wie ist mein Fazit? Tatsächlich halte ich die Apple Magic Keyboard Tastatur für die beste offizielle Tastaturhülle für ein Tablet. Das Type Cover von Microsoft kommt sehr nah heran, doch hat das Magic Keyboard ein etwas besseres Trackpad und ein eleganteres Design. Natürlich heißt das nicht, dass Microsofts Tablet für einige Aufgaben nicht besser geeignet wäre. Es geht hier nur um die Tastaturen.
Nun, das Apple Magic Keyboard hat zwar ein hochwertiges und elegantes Design und die Tastatur und das Touchpad sind gut umgesetzt, doch hat es auch einige negative Aspekte. Schön wäre, wenn man das iPad noch etwas weiter nach hinten klappen könnte. Außerdem ist das Tablet durch die Tastatur nicht mehr so leicht – wer gerade wegen dem geringen Gewicht mit einem iPad Pro arbeiten möchte, sollte das bedenken.
Der größte negative Aspekt ist aber der Preis. Für eine Tablet-Tastatur sind 339 Euro und 399 Euro einfach verrückt teuer. Nicht nur teuer, sondern verrückt teuer, das ist viel zu viel. Ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ist es nicht, denn man bekommt gute Bluetooth-Tastaturen schon für rund 50 Euro.
Trotzdem ist es natürlich ein schickes und gut umgesetztes Zubehör fürs iPad Pro, aber der Preis muss euch eben egal sein. Ich denke ich werde sie behalten und weiter testen, denn ich arbeite oft unterwegs und in Cafés und kann den Preis einigermaßen rechtfertigen. Aber verrückt ist der Preis trotzdem. Mal schauen, was ich in einem Jahr dazu zu sagen habe.
- Sehr schneller A12Z SoC
- Hübsches Display
- Gute Kameras
- Modernes Design
- Face ID
- Gute Lautsprecher
- Aktuelles iPadOS
- Großartiges Zubehör
- Sehr teuer
- Kaum Unterschiede zum Vorgänger
-
Das Beste2 Monaten ago
Die 9 besten Samsung Tablets im Vergleich & Test | 2024 Edition
-
Testberichte3 Monaten ago
Xiaomi Redmi Pad Pro Test: Klasse Gaming-Tablet für Einsteiger
-
News3 Monaten ago
Xiaomi Pad 7: Leak enthüllt erste Details zur Hardware
-
Vergleich2 Monaten ago
Macht das neue Redmi Pad SE 8.7 das Galaxy Tab A9 überflüssig? Ein Vergleich
-
Testberichte1 Woche ago
Xiaomi Redmi Pad SE 8.7 Test: Der günstige Geheimtipp 2024?
-
Testberichte1 Woche ago
OnePlus Pad 2 Test: Besser als Samsung & Apple?
-
Android2 Wochen ago
Die 7 besten Zeichen-Apps für euer Android Tablet
-
Android3 Wochen ago
Xiaomi Redmi Pad SE 8.7: So wirkt das Kompakt-Tablet im Unboxing