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Zeitreise: Das war der große iPad Killer aus Deutschland (Video)
Im September 2010 haben zwei deutsche Firmen mit dem WeTab ein sehr interessantes Tablet herausgebracht, das anfangs als großer iPad Killer gehandelt wurde.
Es ist wieder Zeit für ein bisschen Geschichtsunterricht. Nachdem wir uns im letzten Zeitreise-Artikel das erste Android-Tablet angesehen haben, ist heute das erste Tablet aus Deutschland an der Reihe. Dabei handelt es sich um das sogenannte WeTab, das am 13. April 2010 auf einer großen Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde. In Deutschland hatte der Verkauf des iPads damals noch nicht begonnen.
Ich war am 13. April 2010 auf der Pressekonferenz und das Interesse war riesig. Das WeTab galt als großer iPad Killer und nicht nur klassische Tech-Medien berichteten darüber, sondern so gut wie alle Nachrichten- und Klatschmagazine schickten ihre Reporter dorthin. Als das WeTab im September des gleichen Jahres dann endlich im Handel landete, blieben die von Apple bekannten Schlangen aus. Es war kein iPad Killer, doch das Konzept war ziemlich interessant.
Die Hardware des WeTabs wurde nicht in Deutschland entwickelt, sondern stammt von dem taiwanesischen Hersteller Pegatron. Genau die gleiche Hardware erschien von anderen Unternehmen in verschiedenen Ländern, meist mit Windows 7 als Betriebssystem. Dazu gehörte beispielsweise der sogenannte ExoPC.
Einzigartig war die Hardware also nicht, aber die Software. Auf dem WeTab lief kein Windows oder Android, sondern das sogenannte WeTab OS. Dieses basierte auf Linux und wurde von 4tiitoo entwickelt. Das Interface war für Touchscreens optimiert und es gab eigene Apps. Außerdem konnte man auf dem Tablet normale Linux-Programme installieren, aber auch auf Adobe AIR basierende Apps. Später konnte man Android-Apps in einer Vitual Machine laufen lassen.
Im WeTab steckte ein 1,6GHz Intel Atom N450 Prozessor, der damals auch in vielen Netbooks verwendet wurde. Es gab einen 1GB großen Arbeitsspeicher und einen 16GB bis 32GB großen internen Speicher. Das Display war 11,6 Zoll groß und hatte eine Auflösung von 1366×768 Pixel. Besonders erwähnenswert ist, dass ein kapazitiver Touchscreen verbaut wurde. Damals wurden noch viele resistive Touchscreens verwendet.
Letztendlich war das WeTab kein großer Erfolg. Als das Tablet im September erschien, funktionierten noch nicht alle versprochenen Features. Es schien nie so komplett zu sein, wie es das iPad war – und dazu kam noch, dass so langsam richtig gute Android-Tablets erschienen. Dennoch fand ich das WeTab ausgesprochen interessant. Äußerst lobenswert ist auch, dass noch bis Anfang 2012 regelmäßig Updates erschienen!
Hier im Artikel findet ihr verschiedene Videos eingebunden, die ich damals von dem WeTab gedreht habe.
Erinnert ihr euch noch an diesen deutschen iPad Killer?
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