Testberichte
Xiaomi Pad 7 Test: Die Wahrheit nach 30 Tagen
Wir haben das Xiaomi Pad 7 einen Monat vor Verkaufsstart getestet. Kann es dem iPad 10 Konkurrenz machen? Das erfahrt ihr hier.

Das Xiaomi Pad 7 ist heute in Deutschland erschienen und wir haben es bereits seit über einem Monat im Test. Mit einem UVP von 399 Euro liegt es auf dem gleichen Niveau wie das Basis-iPad, ähnelt diesem im Design und fühlt sich auch so an. Wäre ein iPad dann nicht die bessere Wahl?
Wie gesagt, wir haben es einen Monat lang getestet und hier sind unsere Ergebnisse.
Design & Verarbeitung
Xiaomi ist ja bekannt dafür, hochwertige Geräte zu einem günstigen Preis anzubieten und das Pad 7 ist keine Ausnahme. Es fühlt sich hochwertig an und man könnte es fast mit einem Flaggschiff verwechseln.
Von vorne sieht es wie fast jedes andere Tablet aus. Es hat ein 11,2-Zoll-Display mit dünnen Rändern und ein Seitenverhältnis von 3:2. Das ist ideal für Spiele, zum Arbeiten und generell für Multitasking, weniger für Videos. Eine Frontkamera mit Gesichtserkennung ist eingebaut, ein Fingerabdrucksensor fehlt jedoch.

An den Seiten sitzen vier Lautsprecher. Der Power-Knopf sitzt links, die Lautstärketasten oben links. Der USB-C-3.2-Port befindet sich allein auf der rechten Seite und kann auch als Video-Ausgang für externe Monitore dienen.
Es gibt weder einen SD-Karten-Slot noch einen Kopfhöreranschluss. Mit 500 Gramm und 6,2 mm steht es auf einer Stufe mit dem iPad 10.
Das Metallgehäuse fühlt sich hochwertig an und man kann es in Grau, Blau und Grün bekommen.

Die Kamera ragt aus der sonst flachen Rückseite hervor und erinnert an das Design des Xiaomi 15, das wir ebenfalls testen. Dadurch wackelt es stark, wenn man es ohne Hülle auf den Tisch legt.
Neben der Kamera gibt es ein schlichtes Xiaomi-Logo und drei kleine Metallkontakte für die magnetische Tastaturhülle. Der Stift wird oben rechts neben den Lautstärketasten magnetisch befestigt und drahtlos geladen.
Display
Xiaomi hat dem Pad 7 ein schönes Display spendiert. Mit 11,2 Zoll bietet es eine 3,2K-Auflösung, 600 Nits Helligkeit bei SDR, 800 Nits bei HDR und Bildwiederholraten bis 144 Hz. Für ein IPS-LCD ist das wirklich stark. Die Pixeldichte liegt bei 344 ppi, HDR10 und Dolby Vision werden unterstützt, und die schmalen Ränder sorgen für ein Screen-to-Body-Verhältnis von 86 %.

Zum Vergleich: Das Lenovo Idea Tab Pro, das wir kürzlich positiv bewertet haben, erreicht nur zwei Drittel der Helligkeit. Das iPad 10 liegt mit 500 Nits darunter, und das teurere OnePlus Pad 2 bietet ein sehr ähnliches Display.
Lautsprecher
Beim Pad 7 hat Xiaomi richtig gute Lautsprecher verbaut. In unseren Tests übertrumpft es das teurere Samsung Galaxy Tab S9 FE+ und das iPad 10 bei Klangqualität und Lautstärke. Gegen das OnePlus Pad 2 ist der Sound minimal angenehmer, aber das OnePlus wird lauter.

Hardware und Leistung
Manchmal ist es verwirrend, bei all den Chips durchzusteigen – ständig kommt ein neuer Prozessor von Qualcomm oder Mediatek heraus, der die Benchmarks dominiert. Umso erstaunlicher, dass der Snapdragon 7+ Gen 3 im Pad 7 nah am beliebten Snapdragon 8 Gen 2 liegt, obwohl er nicht zur Top-Liga gehört.
Dazu kommen 8 GB RAM bei der 128GB-Version und bis zu 12 GB bei 256GB. 8GB sollten für die meisten ausreichen. Wir haben das Pad 7 in Geekbench getestet und die Ergebnisse sind ziemlich gut.

In Single-Core-Tests liegt es 12 % hinter dem iPad 10, ist aber vergleichbar mit dem Snapdragon 8s Gen 3 im Honor MagicPad 2, das 100 Euro mehr kostet. Bei Multi-Core-Tests zieht es mit dem iPad gleich.
Für Spiele ist aber die Grafikleistung wichtiger. In GPU-Tests liegt es 20 % hinter dem iPad 10. Gegen Android-Konkurrenten wie das gleich teure Lenovo Idea Tab Pro hat es mit 12 % Vorsprung die Nase vorn. Das sind solide Werte für Gaming.
Gaming-Leistung
Leichte Spiele meistert das Pad 7 mühelos.

Bei Genshin Impact konnten wir alles auf Maximum stellen und mit 60 FPS ohne Probleme spielen – es wird dabei allerdings ziemlich warm.
In Fortnite schaffen wir beeindruckende 60 FPS mit epischen Einstellungen – was auch das FPS-Limit ist. Zum Vergleich: Das OnePlus Pad 2 mit dem Snapdragon 8 Gen 3 erreicht mit den gleichen Einstellungen 60–90 FPS.
Call of Duty: Warzone läuft mit 60 FPS auf smooth gut, bei höherer Grafik gibt es Ruckler und etwa 20 FPS im Schnitt.

Einfachere Spiele wie Minecraft und Roblox laufen mit stabilen 60 FPS butterweich, das Tablet bleibt kühl, und der Akku hält lange.
Insgesamt liefert das Pad 7 beim Gaming eine starke Leistung, vergleichbar mit anderen Mittelklasse Tablets wie das Lenovo Idea Tab Pro und Honor MagicPad 2.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des Pad 7 ist solide, aber nicht herausragend. Mit 7,25 Stunden liegt es im Bereich anderer IPS-LCD-Tablets und übertrifft das iPad 10. Der 8850-mAh-Akku lädt mit 45 Watt – Standard.

Das nur 100 Euro teurere Honor MagicPad 2 hält dank OLED 80% länger und ist vor allem dann spannender, wenn ihr hauptsächlich Filme und Serien schauen möchtet.
Android 15 mit HyperOS 2
Das Pad 7 erscheint als eines der ersten Tablets mit Android 15 und HyperOS 2.

HyperOS wirkt flüssig und erinnert an iOS. Das stört uns nicht, aber Xiaomi hat sich bei Apple mehr als nur das Design abgeschaut.
Der Desktop-Modus mit Taskleiste und Tabs im Windows- oder Mac-Stil ist praktisch, ähnelt aber Apples Stage Manager. Zwei Apps kann man leider nicht problemlos nebeneinander öffnen, also nicht im klassischen Splitscreen. Entweder passen sie nicht richtig und überlappen, oder man muss in den Vollbildmodus wechseln. Viele Apps lassen sich nicht skalieren.
Verglichen mit Samsung DeX fehlen viele Funktionen. Im normalen Modus klappt Splitscreen übrigens einwandfrei und letztendlich haben wir den Desktopmodus nicht gerne genutzt, sondern sind bei der normalen Ansicht geblieben.
Software-Support
Xiaomi bietet für Flaggschiff-Tablets wie das Pad 6 von 2023 meist zwei Android-Updates und drei Jahre Sicherheitspatches. Für das Pad 7 gibt es noch keine offiziellen Angaben. Gegenüber Samsungs fünf Jahren oder Apples 5-6 Jahren hängt Xiaomi meistens zurück. Mit Android 15 als Basis hoffen wir aber auf Updates bis Android 17.
Xiaomi Focus Pen

Das Pad 7 und 7 Pro unterstützen den Xiaomi Focus Pen, der 100 Euro kostet. Den haben wir schon beim Pad 6s Pro und 7 Pro getestet. Er unterstützt über 8000 Druckstufen, hat ein schickes Design und ist klasse zum Schreiben und Zeichnen – vergleichbar mit Samsungs S Pen und dem Apple Pencil Pro.
Der Stift lädt magnetisch oben rechts und verbindet sich über Bluetooth. Xiaomi spricht von 3 ms Verzögerung – und auch real reagiert er schnell. Bei manchen Apps wie Sketchbook gibt es minimalen Lag, aber das stört kaum.

Ein Kritikpunkt: Gegenüber dem kostenlosen S Pen bei Samsungs S-Series wirkt der Focus Pen lauter und klackert etwas beim Schreiben. Ähnliches haben wir beim Lenovo Pen Plus bemerkt. Der Apple Pencil ist ein bisschen leiser.
Tastatur-Cover
Xiaomi bietet zwei Tastaturhüllen: Eins mit Trackpad und eins ohne. Beide erfüllen ihren Zweck und sind in Ordnung.

Beim großen Tastatur Cover haben sie Apple’s Magic Keyboard kopiert. Und schade ist, dass das “schwebende” Tablet kaum weiter als 90% geöffnet werden kann. Obwohl es ziemlich teuer ist, fühlt es sich nicht so hochwertig wie Apples Tastatur an. Das Trackpad ist solide, nur ein bisschen klein.
Die günstigere Version ohne Trackpad wirkt hochwertiger, ist leiser und wiegt nicht gleich ein halbes Kilo – als Tablet-Tastatur finden wir sie deswegen insgesamt besser.
Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur im Test
Kamera
Das große Kameramodul ließ uns auf eine gute Kamera hoffen, aber letztendlich ist sie nur durchschnittlich.

Hinten sitzt eine kleine 13-Megapixel-Kamera und die rechtfertigt das große Modul nicht im geringsten. Fotos haben gute Farben und Dynamik, sind aber nichts Besonderes. 4K mit 30 FPS ist zwar möglich und Videos schauen solide aus, aber die Stabilisierung könnte viel besser sein.

Die 8-Megapixel-Frontkamera überzeugt da schon mehr. Selfies wirken natürlich, und der Portrait-Modus liefert bei gutem Licht solide Bilder. Mehr erwarten wir auch nicht.
Xiaomi Pad 7 Test Fazit
Xiaomi hat mit dem Pad 7 viel richtig gemacht. Es bietet gute Leistung, ein starkes Display, solide Akkulaufzeit und das für faire 399 Euro. Gegenüber dem Pad 6 von vor zwei Jahren ein deutlicher Fortschritt und wir finden es auch besser als das iPad 10. Es wird echt Zeit, dass Apple einen Nachfolger herausbringt.

Die Leistung spielt natürlich nicht ganz in der Spitzenliga, dafür müsst ihr zu einem Flaggschiff greifen. Aber wie gesagt, wir haben es gut einen Monat lang getestet und uns sind keine großen Schwachstellen aufgefallen. Für viele ist es echt ein klasse Tablet.
Übrigens, das Xiaomi Pad 7 Pro haben wir schon vor ein paar Monaten getestet, als es in China erschienen ist. Wir finden, dass sich der Aufpreis von 100 Euro für die meisten nicht lohnen wird. Das einfache Pad 7 ist derzeit ein besserer Deal.
Lesen: Die besten Tablets bis 400 Euro im Test

✅Hervorragendes IPS-Display
✅Gute Lautsprecher
✅Angemessene Akkulaufzeit
✅Solide Gaming-Leistung
❌Teures Zubehör
❌Software-Support ungewiss

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