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WeTab wird ausgepackt + erster Eindruck [Video]

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Heute ist das WeTab bei mir angekommen und ich konnte es jetzt schon seit fast 6 Stunden testen. Das WeTab kommt mit einem 11 Zoll Display, das eine HD Ready Auflösung von 1366×768 Pixel hat. In dem Tablet steckt ein Intel Atom N450 Prozessor mit 1,6GHz, 1GB Ram und eine 16GB SSD. Man kann sich das WeTab auch mit einer 32GB SSD, UMTS und HD Broadcomm Chip holen – ich habe die günstigere Variante. Der Touchscreen ist kapazitiv, lässt sich also so gut bedienen wie das iPad und nimmt dementsprechend auch super Fingerabdrücke auf.  Das Gehäuse ist aus Plastik, fühlt sich dafür aber recht hochwertig an.

Das einzige, was mir an der Hardware nicht gefällt, ist das Display selbst (nicht der Touchscreen). Aus Kostengründen wurde ein Notebook Display verbaut, was besonders nach unten einen schlechten Sichtwinkel hat. Von den Seiten kann man aber gut etwas erkennen. Sonst ist das Display aber hell und stellt Farben richtig dar. Natürlich spiegelt es auch sehr, aber das hat bisher jedes Tablet getan.

Auf dem WeTab läuft das MeeGo Betriebssystem, eine Linux Distribution die von Intel und Nokia entwickelt wird. Darauf läuft das WeTab OS, das eine Touchscreen Oberfläche ist, um auf dem Tablet besser navigieren zu können. Es scheint die perfekte Mischung aus Desktop und mobilen Betriebssystem zu sein.

Das Schöne an dem WeTab OS ist, dass man rechts und links jeweils eine Leiste hat, mit der man durch den Homescreen, Einstellungen, Apps und Webseiten navigieren kann. Dadurch kann man das WeTab in zwei Händen halten und muss das Tablet nicht mit der einen Hand halten, während man mit der anderen auf dem Display rumtappst – auf die Dauer wäre das WeTab da auch zu schwer!

Auf dem Homescreen kann man verschiedene Widgets und Shortcuts zu Apps platzieren, die man beliebig anordnen kann. Die Widgets funktionieren alle ohne Probleme, so kann man sich z.B. die Tagesschau von dem Homescreen aus ansehen. Allerdings sind die meisten „Apps“ auf dem Homescreen nur Weiterleitungen zu der jeweiligen Webseite, eigene Apps wie beim iPad sind da teilweise schöner. Auch der WeTab Market selbst ist nicht nur relativ leer (verglichen mit über 20.000 iPad Apps), sondern auch dort sind das meiste nur Shortcuts mit Weiterleitungen zu der jeweiligen Webseite. Das wird sich mit der Zeit hoffentlich ändern.

Natürlich gibt es aber auch Programme, die richtig auf dem WeTab laufen. Die E-Mail, Kalender und Adressbuch Apps sind alles übliche Linux Programme, die aber für das WeTab optimiert wurden. Sie sind mit einem Touchscreen einfacher zu bedienen und nutzen die linke Leiste des WeTab OSs für das Menü und Aktionen. Andere Apps, wie z.B. Open Office, sind hingegen nicht für das WeTab OS optimiert, das folgt hoffentlich mit dem nächsten Update. Auch der E-Book Reader ist noch nicht in der finalen Version – mit diesem kann man aber schon gängige Formate wie epub lesen.

Das wichtigste bei einem Tablet ist natürlich der Browser. Dieser stellt Webseiten sehr gut dar, läd schnell und kann auch Flash anzeigen! YouTube Videos laufen bis 480p flüssig, ab 720p und vor allem 1080p sind die Videos aber ungenießbar. Sonstige Flash Inhalte laufen natürlich auch, inklusive Flash Layer – so etwas ist man durch das iPad ja gar nicht mehr gewohnt 😉

Leider gibt es aber auch im Browser etwas zu bemängeln. Das WeTab hat einen eingebauten Accelerometer, wenn man das Tablet zur Seite kippt, dreht der Browser also mit. Allerdings kommt man im Hochkantmodus weder an die Menüs, noch an die Tastatur! Man kann so also keine URLs eingeben, chatten oder ähnliches.

Sonst kann man auf der Tastatur aber gut schreiben. Die des iPads finde ich noch ein wenig besser, da man diese hochkant auch mit den Daumen bedienen kann, aber sonst gibt es an der des WeTabs nichts auszusetzen. Sie hat sogar etwas, das jedem Android und iOS Tablet fehlt: Eine Tab Taste – beim Ausfüllen von Formularen ist dies sehr von Vorteil. Wie beim iPad und eigentlich jedem Tablet, muss man das WeTab allerdings ein wenig anwinkeln, um wirklich bequem darauf schreiben zu können. Hoffentlich gibt es bald entsprechende Hüllen oder Ständer als Zubehör, wie es sie auch fürs iPad gibt.

Teilweise wurde berichtet, dass der Touchscreen nicht immer flüssig reagiert. Diesen Eindruck hatte ich nicht. Gelegentlich muss man etwas öfter auf etwas tippen, wenn man gerade scrollt oder den Finger ein wenig bedient – es ist für Programmiere auch schwer der Software beizubringen zu wissen, ob man nun scrollen oder etwas anklicken möchte. Die WeTab Entwickler haben dies auch angesprochen und mit der Zeit wird sich das bessern.

Übrigens, das WeTab sieht zwar dicker aus als das iPad, ist es aber kaum. Dass iPad sieht nur so dünn aus, weil es hinten gewölbt ist. Legt man die beiden Tablets aber nebeneinander, ist das WeTab nur rund 1mm dicker! Das Hanvon TouchPad B10 ist deutlich dicker als das WeTab. Bilder dazu gibt es unten.

Allgemein macht das WeTab auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Probleme mit dem Display oder beim Startvorgang hatte ich nicht – wurden von einigen Nutzern aber schon gemeldet, da muss man abwarten ob dies Einzelfälle sind. Man merkt teilweise, dass nicht die fertige Software mitgeliefert wurde. Wie gesagt, einige Programme sind noch nicht für den Touchscreen optimiert und auch Multitouch funktioniert noch nicht – ein Update, das die Tage kommt, soll dies beheben.

In dem WeTab steckt viel Potenzial. Die Hardware ist gut, MeeGo eine gute Grundlage und das WeTab OS muss nur noch ein wenig angepasst werden. Als iPad Killer würde ich das WeTab nicht bezeichnen, aber es ist eine gute Alternative – vor allem wenn man mehr auf Open Source steht, als auf Apples Politik.

Das WeTab kann man hier bestellen.

Hier mein Unboxing Video:

Nachdem das WeTab bei mir eingetroffen ist, habe ich es bei Ustream live ausgepackt und schon ein wenig angetestet. Der Livestream dauerte 2 Stunden und insgesamt gab es 780 Zuschauer, viele waren im Chat, haben Fragen gestellt und kommentiert. Das war wirklich toll und einen solchen Livestream werde ich wohl öfters machen, wenn ein neues Tablet erscheint. Schaut das nächste mal vorbei 🙂


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