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Testberichte

TrekStor PrimeTab S11B Test: Ein Tablet voller Enttäuschungen

Das TrekStor PrimeTab S11B gehört zu den günstigsten Windows-Tablets auf dem Markt. Ob es trotzdem ein brauchbares Tablet ist, erfahrt ihr in diesem Test.

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Das TrekStor PrimeTab S11B ist ein 11,6 Zoll großes Windows-Tablet mit eingebautem Klappständer, das nur 299 Euro kostet. Für das Geld bietet es einen Intel Celeron N3350 Prozessor, ein FullHD-Display und das Tastatur Cover ist inklusive. Zu was taugt ein so günstiges Windows-Tablet? Das erfahrt ihr in diesem TrekStor PrimeTab S11B Test.

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Design und Verarbeitung

Starten wir diesen Test mit dem Design und der Verarbeitung. In diesem Punkt schneidet das TrekStor PrimeTab S11B gut ab. Aufgrund des 11,6 Zoll großen Displays ist es etwas größer als die meisten preiswerten Windows-Tablets, die oft nur 10,1 Zoll groß sind. Die schwarzen Displayrahmen sind recht breit. Rechts neben dem Display ist ein Windows-Button untergebracht. Oben sitzen die Webcam und zwei Status-LEDs.

TrekStor PrimeTab S11B Rückseite

Die Rückseite des Gehäuses besteht tatsächlich aus Aluminium, doch ist der Rahmen aus Kunststoff gefertigt. Trotzdem fühlt es sich solide gebaut an. Schön ist auch, dass der Klappständer ebenfalls aus Metall besteht und sich sehr weit ausfahren lässt.

Ohne Tastatur wiegt es 780g und ist 9mm dick. Zwar ist es nicht besonders schlank, doch ist das bei einem so günstigen Tablet in Ordnung.

Ganz oben sitzen der Einschaltknopf, die Lautstärkeregler und ein MicroSD-Kartenslot. Links gibt es einen Kopfhöreranschluss und einen normalgroßen USB 3.0 Port. Auf der rechten Seite ist ein weiterer USB 3.0 Anschluss untergebracht, sowie ein Mini-HDMI-Ausgang und ein Netzteilanschluss. Richtig, einen USB C Port bekommen wir nicht.

TrekStor PrimeTab S11B seitlich

Lautsprecher und Kameras

An den Seiten sind auch zwei Lautsprecher versteckt. Es sind zwar Stereo-Lautsprecher, doch ist die Tonqualität nicht besonders gut, sondern eher schwach. Um etwas YouTube zu schauen sind sie ausreichend. Aber ein Kinoerlebnis hat man damit definitiv nicht.

TrekStor PrimeTab S11B Webcam

Nur ausreichend ist auch die 2 Megapixel Webcam. Aber naja, die ist auch bei teuren Notebooks oft recht schwach und so ist es auch hier. Für Videochats ist die Qualität okay. Aber wenn ihr mit der Kamera in irgendeiner Art richtig arbeiten möchtet, solltet ihr zu einem ähnlich günstigen Android-Tablet greifen und bekommt dann deutlich bessere Kameras.

Tastatur Cover

TrekStor PrimeTab S11B mit Word

Kommen wir zum Tastatur Cover. Positiv ist schonmal, dass die Tastatur standardmäßig dabei ist und nicht extra gekauft werden muss. Und schön ist auch, dass sie aufgrund des 11,6 Zoll Displays merkbar größer als bei einem 10 Zoll Tablet ist. Sie ist fast normalgroß und ich konnte mit der Tastatur sofort schnell und flüssig schreiben. Man muss sich nicht großartig umgewöhnen, das ist super.

Das Tastatur Cover besteht aus Kunststoff. Während sich die meisten Tasten in Ordnung anfühlen, ist die Leertaste ziemlich laut und naja, sie hört sich dadurch billig an. Die Rückseite des Covers besteht aus einem stoffähnlichen Kunststoff. Insgesamt gesehen ist die Verarbeitung in Ordnung.

Über einen magnetischen Anschluss wird das Tastatur Cover mit dem Tablet verbunden. Ihr müsst die Tastatur also nicht separat aufladen. Wie bei Microsofts Surface Reihe gibt es eine magnetische Leiste, dank der man die Tastatur etwas anwinkeln kann. Dadurch schreibt man nicht flach auf dem Tisch und man hat ein ähnliches Schreibgefühlt wie bei einem Laptop.

Zusammengeklappt schützt das Cover das Display.

Unter der Tastatur sitzt ein Touchpad, das kleiner als bei den meisten Notebooks ist. Bei einem Windows-Tablet ist das aber immer so. Das Touchpad funktioniert und unterstützt auch die Multitouch-Gesten von Windows 10. Wenn ihr es zu Hause nutzt, rate ich aber dazu eine echte Maus anzuschließen, denn das Touchpad ist zu klein, um damit wirklich angenehm zu arbeiten.

Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur

Mir ist noch aufgefallen, dass ich beim Schreiben oft versehentlich das Touchpad berühre und die Maus dadurch zu einer anderen Stelle springt. Gut wäre, wenn das Touchpad beim Schreiben jeglichen Input ignoriert. Wenn man etwas aufpasst, geht das aber.

Display

TrekStor PrimeTab S11B Display

Das Display des PrimeTab S11B ist 11,6 Zoll groß und hat ein Seitenverhältnis von 16:9. Aufgrund der Displaygröße und des 16:9 Formats ist es ein deutliches Stück breiter als normale 10 Zoll große Tablets. Wir bekommen hier eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel. Texte und Icons sehen scharf genug aus.

Insgesamt gesehen bekommen wir vor allem zu dem Preis ein gutes Display. Die Blickwinkel sind weit, Farbwiedergabe und Kontrast sind in Ordnung und es ist auch hell genug. Für die direkte Sonne ist es wie so oft zu dunkel, aber man kann damit durchaus ordentlich im Zug oder so arbeiten.

Man merkt im Vergleich zu einem iPad Pro oder Surface Pro X, dass der Touchscreen ein günstigerer ist. Das ist bisschen schwer zu beschreiben, aber hochwertige Touchscreens fühlen sich etwas flüssiger an, man gleitet mit dem Finger einfacher darüber. Der Touchscreen des PrimeTab funktioniert, klar. Aber man merkt eben, dass es kein Premium-Tablet ist.

Hardware und Performance

TrekStor PrimeTab S11B Geekbench

Im TrekStor PrimeTab S11B sitzt ein Intel Celeron N3350 Dual-Core Prozessor der Apollo Lake Generation. Der wurde bereits Mitte 2016 vorgestellt. Zusätzlich bekommen wir 4GB RAM und einen 64GB großen internen Speicher.

Mein Geekbench 4 Benchmark-Vergleich zeigt, dass die Leistung des N3350 für Ende 2019 ziemlich schwach ist. Auffällig ist, dass insbesondere die Multi-Core Performance deutlich schwächer als bei Tablets mit einem N3450 oder N4200 ist. Tatsächlich ist die Multi-Core Leistung des N5000 des Lenovo IdeaPad D330 weit mehr als doppelt so gut.

Die Grafikperformance ist in Benchmarks wie Cinebench R15 ebenfalls ziemlich schwach. Auch in diesem Punkt weniger als halb so gut wie bei dem Lenovo Konkurrent oder beim Microsoft Surface Go. Fairerweise sollte ich aber auch sagen, dass beide teurer sind.

TrekStor PrimeTab S11B Cinebench

Real ist die Leistung nicht viel besser. Einfache Office-Programme wie Microsoft Word laufen gut. Und wenn man gleichzeitig noch Edge oder Chrome mit nur ein paar Tabs offen hat, ist die Performance in Ordnung. Aber wirklich nur in Ordnung. Man kann schon einigermaßen ordentlich im Internet surfen, aber auch nur so lange man keine komplexen Webseiten besucht.

Mit YouTube hat das TrekStor PrimeTab S11B mit beiden Browsern Probleme. Läuft ein Video erstmal, kann man es schauen. Aber das Interface ist langsam. Wechselt man bei einem FullHD-Video zum Vollbild, dauert es ein paar Sekunden, bis es wirklich geladen ist. YouTube läuft deutlich schwächer als auf Android-Tablets, die nur 100 Euro kosten.

Schnell fühlt es sich mit etwas Multitasking leider nie an. Es kommt immer mal vor, dass etwas hakt. Mir ist auch aufgefallen, dass es manchmal ohne sofort sichtbaren Grund langsam ist. Das liegt daran, dass manchmal Microsoft Apps wie OneDrive, Skype oder der Microsoft Store im Hintergrund irgendwas machen und dabei zwischen 25% bis 50% der Ressourcen benötigen. Da das PrimeTab einen schwachen Dual-Core Chip hat, merkt man sowas.

Photoshop und Spiele

TrekStor PrimeTab S11B mit Photoshop

Ihr solltet nicht zum PrimeTab S11B greifen, wenn ihr ein Tablet für Photoshop sucht. Trotzdem habe ich es installiert und ausprobiert. Manchmal läuft Photoshop tatsächlich einigermaßen ordentlich. Die Ladezeiten sind oft lang, aber ist ein Foto erstmal geladen, kann man es mit einfachen Werkzeugen und Effekten gut bearbeiten. Aber auch nur manchmal. Ich habe auch beobachtet, dass Photoshop beim Ladevorgang abstürzt.

Ein Spiele-Tablet ist es natürlich nicht. Ich habe Asphalt 9 Legends ausprobiert und mit niedrigsten Grafikeinstellungen läuft es überraschend flüssig. Ab und zu sieht man mal Ruckler, aber meisten kann man wunderbar fahren. Auch hier habe ich gelegentlich sehr lange Ladezeiten beobachtet. Das variiert von ca. 20 Sekunden bis hin zu einer Minute. Und naja, mit niedrigster Grafik schaut Asphalt 9 auch nicht gut aus.

Letztendlich ist die Leistung des Tablets nur für sehr einfache Aufgaben gut genug. Microsoft Word läuft super. Und wenn ihr nur ein einfaches Windows Programm benötigt, wird es auch laufen. Aber als Medien-Tablet um YouTube und Netflix zu schauen, aber auch um einfach nur im Internet zu surfen, ist es meiner Meinung nach nicht geeignet.

Windows 10 S Mode

TrekStor PrimeTab S11B Test

TrekStor liefert das PrimeTab S11B ab Werk mit Windows 10 im S Mode aus. Das bedeutet, dass man nur Programme aus dem Microsoft Store installieren kann. Laut Microsoft soll das für eine längere Akkulaufzeit und mehr Sicherheit sorgen. Das bedeutet aber auch, dass ihr Programme wie Chrome nicht installieren könnt – die meisten Windows Apps sind ja nicht im Microsoft Store.

Lesen: Die besten Windows Tablets des Jahres

Aber keine Panik. Ihr könnt sehr einfach aus Windows 10 S Mode ganz normales Windows 10 Home machen. Das ist kostenlos und letztendlich müsst ihr in den Einstellungen nur ein paar Buttons dafür klicken.

Akkulaufzeit

TrekStor PrimeTab S11B Akkulaufzeit

In meinem Akku-Test kam das TrekStor PrimeTab S11B auf eine Laufzeit von 6 Stunden und 30 Minuten. Dafür lasse ich immer ein HD-Video bei mittlerer Helligkeit in einer Endlosschleife laufen. Zwar ist das kein gutes Ergebnis, doch schneiden sehr viele Windows-Tablets so schwach ab.

TrekStor PrimeTab S11B Test: Mein Fazit

TrekStor PrimeTab S11B mit Browser

Kommen wir zum Ende meines TrekStor PrimeTab S11B Testberichts. Anhand der schwachen Performance könnt ihr mein Fazit sicherlich schon erahnen: Die meisten sollten zu einem anderen Tablet greifen. Ich kann das PrimeTab S11B nur empfehlen, wenn ihr unbedingt ein Windows-Tablet benötigt und so wenig Geld wie möglich ausgeben möchtet.

Viele Eigenschaften sind gar nicht mal schlecht. Für den Preis sind die Verarbeitung, der Kickstand, das Display und die Tastatur gut. Aber die Akkulaufzeit ist sehr kurz. Und die Leistung ist zu schwach, um damit wirklich angenehm im Internet zu surfen, YouTube zu schauen und für Spiele sowieso.

Ja, ich weiß, in den Kommentaren und per E-Mail werden mich sicherlich einige darauf hinweisen, dass es für einige Zwecke gut genug ist. Und klar, wenn ihr ein Windows-Tablet für einen ganz bestimmten Einsatzzweck braucht und wisst, dass ihr dafür nicht viel Leistung benötigt, kann es für euch das perfekte, günstige Tablet sein. Und wenn ihr ganz vollständiges Microsoft Word braucht, ist es dafür auch gut genug.

Doch für die meisten Verbraucher, die mit einem Tablet auch im Internet surfen möchten, YouTube und Netflix schauen, aber ab und zu auch mal Spiele spielen möchten, ist es nicht geeignet.

PrimeTab S11B Alternativen

TrekStor PrimeTab S11B Klappständer

Kommen wir zu den Alternativen.

Das nächstbeste Windows-Tablet, das ich tatsächlich gut empfehlen kann, ist das Lenovo IdeaPad D330. Preislich startet es zwar auch bei 299 Euro, doch ist das Modell dann nicht sehr leistungsstark. Empfehlen kann ich aber die Version mit dem Intel N5000 Prozessor, die funktioniert sehr ordentlich, ist aber auch teurer.

Eine deutlich hochwertigere Alternative ist das Microsoft Surface Go. Das ist ein gutes Stück teurer, doch ist die Leistung besser, das Design ist hervorragend, und ihr könnt es mit dem gleichen Surface Pen benutzen, der mit den teuren Pro-Modellen funktioniert.

Mehr Leistung bekommt ihr auch mit dem Apple iPad 7, das ihr ebenfalls mit einer Tastatur bekommen könnt. Ich weiß, wenn ihr euch einen Test von einem Windows-Gerät anschaut, sucht ihr vermutlich gerade nicht nach einem iPad. Aber überlegt es euch nochmal, denn mit iPadOS ist das Betriebssystem deutlich offener geworden. Und Microsofts Apps laufen hervorragend. Vor allem mit Tastatur ist das iPad 7 aber mindestens 150 bis 200 Euro teurer.

Wenn ihr einfach nur ein günstiges Tablet sucht, könnt ihr euch auch preiswerte Android-Tablets wie das Samsung Galaxy Tab A 10.1 2019 anschauen. Ihr könnt damit merkbar flotter im Internet surfen, YouTube schauen und Spiele spielen. Die mobile Version von Microsoft Office funktioniert mit einer Bluetooth Tastatur ebenfalls sehr gut. Inklusive guter Bluetooth Tastatur zahlt ihr dann unter 250 Euro.


5
TrekStor PrimeTab S11B
TrekStor PrimeTab S11B Test: Obwohl das TrekStor PrimeTab S11B so günstig ist, bietet es ein gutes 11,6 Zoll FullHD-Display, eine ordentliche Verarbeitung mit eingebautem Klappständer und eine ziemlich gute Tastatur. Schade ist, dass die Akkulaufzeit sehr kurz ist. Noch enttäuschender ist jedoch, dass die Leistung des Intel Celeron N3350 zu schwach ist, um mit dem Tablet angenehm im Internet zu surfen, YouTube zu schauen, oder Spiele zu spielen. Für die meisten kann ich das PrimeTab S11B deswegen nicht empfehlen.
Positiv
  • Gutes 11,6 Zoll Display
  • Solide Verarbeitung mit Kickstand
  • Brauchbare Tastatur
  • Sehr günstig
Negativ
  • Zu schwache Performance
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Schlechte Lautsprecher
  • Kaum brauchbare Webcam
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