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Testberichte

Teclast P10 Test: Kann ein Tablet für 85 Euro wirklich so gut sein?

In meinem Teclast P10 Test erfahrt ihr, wie gut das 10 Zoll China Tablet mit Android Nougat und FullHD Display für ab 85 Euro wirklich ist.

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Teclast P10 Review

Das Teclast P10 ist ein sehr preiswertes Android-Tablet aus China. Zu den Highlights gehören ein 10,1 Zoll großes FullHD-Display, ein wertiges Metallgehäuse und Android 7.1.2 Nougat. Auf dem Papier bietet das Teclast P10 für rund 100 Euro überraschend viel. Doch wie gut ist es im realen Einsatz? Das erfahrt ihr in diesem Test.

In Deutschland direkt wird das Teclast P10 nicht angeboten. Stattdessen muss man es über Shops wie GearBest aus China bestellen. Die haben mir auch das Testexemplar zugeschickt. Mit dem Gutscheincode „GBTPC45“ kostet es knapp unter 85 Euro (Link zum Angebot).

Design & Verarbeitung

Von einem Billig-Tablet erwarte ich in der Regel ein billiges Kunststoffgehäuse. Doch in diesem Punkt hebt sich das Teclast P10 sogar von deutlich teureren Tablets ab. Tatsächlich besteht das Gehäuse fast komplett aus Aluminium. Nur oben gibt es eine Kunststoffabdeckung für die Antennen und der Rahmen um das Display besteht aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist ziemlich gut. Ja, das Teclast P10 fühlt sich überraschend hochwertig an und ist stabil gebaut. Nicht so wertig wie ein iPad Pro – aber doch besser als das deutlich teurere Amazon Fire HD 10.

Die Verarbeitung ist also super, aber es ist mit 9,9 Millimetern vergleichsweise dick. Außerdem ist es vergleichsweise schwer – es wiegt 524 Gramm.

Anschlüsse, Kameras, Lautsprecher

Teclast P10 Anschlüsse

Wie bei so preiswerten Tablets üblich, verfügt das Teclast P10 über keinen USB Typ C Anschluss. Stattdessen wird es über einen normalen microUSB Port aufgeladen. Etwas seltsam ist, dass es noch einen weiteren Netzteilanschluss gibt – ein entsprechendes Netzteil ist im Lieferumfang jedoch nicht enthalten. Wichtig ist aber: Es kann per microUSB aufgeladen werden.

Zur optionalen Speichererweiterung gibt es einen Kartenslot für microSD-Speicherkarten. Ein normaler 3,5 Millimeter Klinkenanschluss ist ebenfalls vorhanden.

Auf der Rückseite sitzt eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 5 Megapixel. Die Frontkamera bietet eine 2-Megapixel Auflösung. Beide Kameras sind nicht wirklich gut – ich würde keine Instagram-Selfies damit machen. Die Qualität ist ziemlich schwach – das ist bei so ziemlich allen billigen Tablets so.

Teclast hat dem P10 zwei Lautsprecher an den Seiten spendiert. Die Lautsprecher sind noch gerade so nutzbar – aber wirklich nur gerade so. Wenn man die Lautstärke hochschraubt, klingt der Sound ziemlich kratzig. Im Notfall kann man damit durchaus das ein oder andere YouTube Video schauen. Doch Musik würde ich nur mit Kopfhörern oder externen Lautsprechern hören.

Display: FullHD für unter 100 Euro!

Teclast P10 Test

Schön ist, dass das 10,1 Zoll große Display des Teclast P10 eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1200 Pixel besitzt. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das super. Selbst teurere Tablets wie das Huawei MediaPad T3 10 (Test) haben nämlich nur ein HD-Display.

Zwischen dem Touchscreen und IPS-Panel gibt es einen Abstand von etwa 2 Millimetern. Das ist vergleichsweise viel. Bei preiswerten Geräten ist das sehr häufig so – ja sogar beim 2017er iPad. Dennoch ist das nicht ideal, denn so spiegelt der Bildschirm eher.

Zu dem Preis halte ich das Display dennoch für sehr gut. Die Auflösung ist hoch, Farben werden schön wiedergegeben und der Kontrast ist gut. Es ist nicht das hellste Display, aber solange man im Schatten sitzt, kann man draußen durchaus damit arbeiten. Dank des ziemlich gut umgesetzten Displays hat es mir Spaß gemacht damit Netflix und YouTube zu schauen.

Hardware & Performance

Teclast P10 Benchmarks

Unter der Haube werkelt ein Rockchip RK3368. Zwar ist das ein unbekannterer Prozessor, doch ist es immerhin ein Octa-Core Chip. Die acht Kerne takten mit bis zu 1,5GHz. Dazu gibt es 2GB RAM und einen 32GB großen internen Speicher.

Die Performance des Rockchip Prozessors ist für die meisten Anwendungen in Ordnung. Ich konnte gut Filme schauen, mit Chrome im Internet surfen und mit Microsoft Word arbeiten. Es ist jedoch nicht das beste Multitasking-Tablet. Wechselt ihr schnell zwischen Apps, kommt es immer wieder ins Schwitzen. Auch wenn ihr viele Tabs in Chrome offen habt kann es immer wieder zu kleineren Rucklern kommen.

Es ist also nicht das schnellste Tablet, doch konnte ich es im Alltag gut nutzen. Das geben auch die Benchmarks wieder. In Geekbench 4 liegen die Ergebnisse mit rund 550 und 1800 Punkten knapp unter denen eines Snapdragon 425. Bei AnTuTu liegt das Teclast P10 jedoch mit über 45.000 Punkte etwas darüber.

Teclast P10 Spiele-Test: Mittelmäßig

Tatsächlich konnte ich auf dem Tablet überraschend flüssig Modern Combat 5 spielen. Die Grafik ist weit nach unten geschraubt und es gibt immer wieder kleinere Ruckler. Doch insgesamt kann man Modern Combat 5 durchaus spielen. Teils deutlich teurere Konkurrenten wie das Samsung Galaxy Tab A 8.0 (Test) oder Lenovo Tab4 8 (Test) schaffen das nicht.

Andere Spiele wie Asphalt 8 Airborne kann man ebenfalls solide spielen. Doch auch hier ist die Grafik ganz nach unten geschraubt. Tatsächlich sieht Asphalt 8 Airbrone auf Snapdragon 425 Tablets wie dem Galaxy Tab A 8.0 etwas besser aus – so werden auf dem Teclast P10 Wassereffekte nicht dargestellt. Das dürfte auch an der vergleichsweise hohen FullHD-Auflösung liegen.

Etwas merkwürdig ist, dass Asphalt Xtreme gar nicht läuft. Normalerweise kann man es auf fast allen Tablets spielen. Doch hier stürzt das Spiel bereits beim Start ab. Das muss an Teclast liegen, denn auch das hochwertigere Teclast Master T10 kann Asphalt Xtreme nicht starten.

Auch N.O.V.A Legacy konnte ich nicht richtig spiele. Zwar startet das Spiel einwandfrei, jedoch sieht man nur… grün. Es scheint mir, als werden Texturen nicht geladen. Andere Spiele wie Into The Dead 2 sind wieder einigermaßen flüssig spielbar, aber auch hier nur mit den niedrigsten Grafikeinstellungen.

Wie ihr seht, kann man auf dem Teclast P10 also durchaus das ein oder andere Spiel spielen. Alle laufen aber nicht gut.

WLAN & Bluetooth Empfang

Teclast P10 mit Tastatur

Zur weiteren Ausstattung gehören WLAN 802.11 a/b/g/n/ac und Bluetooth 4.0. Doch bei beidem habe ich kleinere Probleme festgestellt.

Der WLAN-Empfang ist nicht immer sehr gut. Wenn ich ein oder zwei Räume vom Router entfernt bin, läuft manchmal alles ohne Probleme. Doch manchmal lädt eine Seite im Google Play Store oder in YouTube nicht richtig. Man kann die immer neu laden und das funktioniert dann auch. Dennoch ist das nicht optimal.

Läuft ein Video erstmal, lief das immer ohne Unterbrechungen weiter. Auch im Chrome Browser war das Internet immer flott. Doch wenn ihr in einem großen Haus wohnt und mit anderen Geräten Verbindungsprobleme habt, wird das mit dem Teclast P10 wahrscheinlich schlimmer und nicht besser sein.

Die Bluetooth-Verbindung ist ebenfalls nicht immer optimal. Ich verwende all meine Tablets mit einer Bluetooth Tastatur, einem Bluetooth GamePad und einem Bluetooth Lautsprecher. Alles drei konnte ich größtenteils ohne Probleme verbinden und nutzen. Es kommt aber immer mal wieder zu Unterbrechungen – schätzungsweise einmal pro Stunde. Das Tablet stellt die Verbindung automatisch wieder her, aber dennoch ist die Verbindung immer mal wieder für einige Sekunden unterbrochen.

Android 7.1.2 Nougat: Die Software

Auf dem Teclast P10 läuft Android 7.1.2 Nougat, also eine recht aktuelle Version. Es handelt sich hierbei um ganz normales Google Android – inklusive Play Store und den Apps von Google. Schön ist, dass die Oberfläche nicht stark angepasst ist. Das ist super. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass es jemals ein Update auf Android 8.0 Oreo geben wird.

Wie gesagt, es ist vanilla Android und das funktioniert sehr gut. Allzu viel habe ich zur Software also nicht zu sagen. All die Standard-Funktionen von Android funktionieren. Dazu gehört auch der Multi-Window-Modus, mit dem man zwei Apps direkt nebeneinander öffnen kann.

Merkwürdig ist, dass der Play Store anzeigt, dass Netflix nicht unterstützt wird. Das hatte ich schon einmal bei einem Android-Tablet und es könnte daran liegen, dass Google denkt, dass das Tablet gerootet ist oder Googles DRM-Richtlinien nicht unterstützt. Doch für solche Fälle gibt es im Support-Bereich von Netflix eine APK, die man herunterladen und installieren kann. Das funktioniert auch und Netflix läuft dann genauso wie auf anderen Tablets.

Akkulaufzeit: Ziemlich schwach

Teclast P10 Akkulaufzeit

Viele preiswerte China-Tablets sparen beim Akku – so auch hier. In meinem Akku-Test kam das Teclast P10 mit seinem 5200mAh Akku auf eine Laufzeit von 6 Stunden und 30 Minuten. Das ist ziemlich wenig. Für meinen Akku-Test lasse ich immer ein HD-Video bei 50% Helligkeit und aktiviertem WLAN in einer Endlosschleife laufen.

Auch im realen Einsatz hält der Akku nicht sehr lange. Laut meinem Akkutagebuch hielt der Akku einmal 18 Stunden. In der Zeit habe ich es jedoch nur 4 Stunden und 20 Minuten aktiv genutzt. Die Displayhelligkeit variierte zwischen 50 und 100 Prozent und WLAN und Bluetooth waren durchgehend eingeschaltet. Ich habe hauptsächlich YouTube geschaut und etwas mit Chrome im Internet gesurft.

Teclast P10 Test Fazit

Teclast P10 mit Metallgehäuse

Also, kann ich das Teclast P10 empfehlen? Es bietet eine für den Preis richtig gute Verarbeitung, ein schickes Display und recht aktuelle Software. Auch die Performance ist ausreichend, ja für den Preis sogar ziemlich gut. Bedenkt, es ist ein 100 Euro Tablet und damit definitiv kein Spiele-Tablet. Aber das ein oder andere Spiel kann man damit durchaus spielen.

Negativ ist mir hauptsächlich die Akkulaufzeit aufgefallen. Bei 100% Helligkeit könnt ihr maximal 4 Stunden YouTube schauen. Außerdem ist der WLAN Empfang nicht immer perfekt. Wer in einem großen Haus wohnt, muss möglicherweise mit Verbindungsproblemen kämpen.

Nochmal zum Preis – es kostet knapp unter 100 Euro. Damit gehört es zu den günstigsten Tablets überhaupt. Dass es zu diesem Preis eine nutzbare Performance und ein vergleichsweise gute Display gibt, finde ich großartig. Wer mit einem Tablet nur etwas im Internet surfen oder Videos schauen und nicht mehr Geld ausgeben möchte, dürfte mit dem Teclast P10 zufrieden sein. Für nur 100 Euro gibt es in meinen Augen kein besseres 10 Zoll Tablet.

Welche möglichen Alternativen gibt es? Wenn ihr ein Tablet mit LTE sucht, könnt ihr euch das Onda V10 4G (Test) anschauen. Dieses kann ich aber nur empfehlen, wenn ihr unbedingt LTE braucht und nicht mehr als 100 Euro ausgeben möchtet. Andernfalls gefällt mir das Teclast P10 besser.

Wer bereit ist etwas mehr Geld auszugeben, kann sich das Amazon Fire HD 10 (Test) anschauen. Es kostet rund 80 Euro mehr, bietet aber eine deutlich bessere Performance und eine deutlich längere Akkulaufzeit. Das nächstbeste China-Tablet ist das Teclast Master T10, das für ebenfalls rund 80 Euro mehr bereits in der oberen Mittelklasse spielt.

Ihr müsst natürlich bedenken, dass der Versand aus China etwas Zeit in Anspruch nimmt – anders als bei Amazon ist es nicht am nächsten Tag da. Ich warte mindestens zwei Wochen auf solche Geräte, manchmal länger. Bei GearBest ist zwar auch von gewissen Garantien die Rede, doch im Zweifel würde ich davon ausgehen, dass ihr keinen so umfangreichen Support wie in Deutschland bekommt. Dafür ist es eben richtig günstig.


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