Testberichte
Samsung Galaxy Tab S10 FE Test: Fast Perfekt – doch DAS macht alles kaputt
Das Galaxy Tab S10 FE und S10 FE+ klingen spannend – In unserem Test erfahrt ihr, warum die Mittelklasse-Tablets aber nicht für jeden geeignet sind.

Samsung hat mit dem Galaxy Tab S10 FE und S10 FE+ zwei Tablets herausgebracht, die fast alles richtig machen – und trotzdem an einem entscheidenden Punkt dramatisch scheitern. Wir haben damit in Cafés gearbeitet, Fortnite gespielt, gezeichnet, geschrieben – und am Ende festgestellt: Diese Tablets sind für manche ein richtig guter Deal – für andere aber eine riesige Enttäuschung.
In diesem Test erfahrt ihr, für wen es sich lohnt, zum S10 FE zu greifen und wann es besser ist, eine Alternative zu wählen. Davon gibt es nämlich viele. Wir haben es mit dem Galaxy Tab S10+, Galaxy Tab S9, iPad 11 und Xiaomi Pad 7 Pro verglichen.
Design und Verarbeitung

Beim Design und der Verarbeitung gehören das S10 FE und S10 FE+ definitiv zu den besten Tablets ihrer Klasse. Sie sind nämlich nach dem IP68-Standard gegen Wasser und Staub geschützt, was bei Tablets noch immer kein anderer Hersteller bietet.
Typisch Samsung haben beide ein hochwertiges Aluminiumgehäuse, das sich gut verarbeitet anfühlt. Beide sind nur 6mm dünn und das S10 FE wiegt 500g, während das größere S10 FE+ mit 668 g etwas schwerer ist.

Der Power-Button ist gleichzeitig ein Fingerabdrucksensor, der in unserem Test schnell und zuverlässig reagiert hat. Gesichtserkennung ist ebenfalls mit an Bord, was in diesem Fall aber nicht so sicher ist. Dafür wird nämlich nur die Webcam benutzt.
Beide Tablets besitzen einen USB-C-2.0-Anschluss. Leider können wir keine externen Monitore anschließen. Das ist schade, da der Samsung DeX Desktopmodus unterstützt wird. Auch wenn ihr häufig große Dateien übertragt, wird das recht lange dauern. Dafür gibt es wenigstens einen MicroSD-Kartenslot.

Display und Lautsprecher
Das Galaxy Tab S10 FE hat einen 10,9 Zoll großen LCD mit einer Auflösung von 2304 x 1440 Pixeln. Das S10 FE+ bietet mit 13,1 Zoll und 2880 x 1800 Pixeln einen deutlich größeren Bildschirm. Beide laufen mit bis zu 90Hz und erreichen bis zu 800 Nits Helligkeit.
Anders als beim iPad 11 sind die Displays hier vollständig laminiert, wodurch sie etwas weniger spiegeln und für den S Pen ist das auch angenehmer. Im Vergleich zum S10+ und S10 Ultra spiegeln die Bildschirme aber noch sehr stark.
Die Farben sehen kräftig aus und die Kontraste sind für LCDs in Ordnung. Natürlich wäre ein AMOLED schön gewesen, aber die hebt Samsung sich für ihre Flaggschiffe auf.

Videos auf YouTube oder Netflix machen auf beiden Geräten Spaß. Das S10 FE+ punktet mit besonders hoher Helligkeit bei HDR-Inhalten, sogar etwas mehr als beim normalen S10+. Letzteres hat dafür aber bessere Schwarzwerte und mehr Kontrast, da es ein AMOLED Panel hat.
Die Lautsprecher liefern einen guten Klang. Dolby Atmos sorgt für etwas Räumlichkeit, die Lautstärke reicht auch für lautere Umgebungen. Im Vergleich schneiden die Lautsprecher besser ab als beim iPad 11 und klingen ausgewogener als die des Xiaomi Pad 7 Pro. Das S10+ bietet aber einen deutlich besseren Sound.
Lesen: Wahre Hingucker: Die besten Tablets mit OLED-Display
S Pen

Der mitgelieferte S Pen ist für uns eines der großen Highlights. Wir können ihn magnetisch an der Rückseite befestigen oder am Rand. Aufgeladen werden muss der S Pen nie, denn er hat gar keinen Akku. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Stiften von Lenovo, Apple und Xiaomi. Auch beim Schreiben überzeugt er mit sehr niedriger Latenz und einem präzisen Schreibgefühl.
In Samsung Notes können wir handschriftliche Notizen anlegen, Stundenpläne basteln, Zeichnungen mit automatischer Formenerkennung erstellen oder PDFs beschriften. Die Software ist sehr ausgereift und macht die Tablets besonders für Schule, Studium und kreative Aufgaben interessant.

Gegenüber dem Apple Pencil auf dem iPad 11 bietet Samsung durch das laminierte Display das bessere Schreibgefühl. Xiaomi liefert zwar ebenfalls einen guten Stylus, doch die Software ist nicht so gut wie bei Samsung.
Wenn ihr Mittelklasse-Tablets mit richtig gutem Stift sucht, sind das S10FE und S10 FE+ also eine hervorragende Wahl. Der S Pen verhält sich hier nämlich nahezu genauso gut wie beim teuren S10 Ultra.
Hardware und Performance
Nun kommen wir zur riesigen Schwäche des Samsung Galaxy Tab S10 FE und Galaxy Tab S10 FE+. Der internen Hardware und Performance.
Im Inneren werkelt der neue Exynos 1580 Chipset zusammen mit 8GB oder 12GB RAM und 128GB oder 256GB internen Speicher. Optional kann man es auch mit 5G bekommen.
Für alltägliche Aufgaben wie Surfen, Office, YouTube und Multitasking reicht die Leistung des Exynos Chips aus. Die Tablets reagieren schnell, Apps starten zügig, und selbst Split-Screen funktioniert reibungslos und mit Samsung DeX konnten wir auch ordentlich arbeiten.

Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Benchmark-Ergebnisse aber katastrophal. In Geekbench 6 ist die Leistung zwar deutlich besser als bei den S9 FE Vorgängern, doch schneiden das günstigere iPad 11 und Xiaomi Pad 7 Pro ein gutes Stück besser ab. Auch das Samsung Galaxy Tab S9 ist ein gutes Stück leistungsstärker, obwohl es schon ein paar Jahre alt ist. Das ist aber auch ein Flaggschiff mit AMOLED, das mittlerweile so günstig wie das S10 FE ist.

Ziemlich schwach sind sie auch im 3D Mark Wild Life Extreme Test. Hier performen sie schlechter als das Lenovo Idea Tab Pro, iPad 11 und Xiaomi Pad 7 Pro. Die sind allesamt günstiger als das S10 FE und FE+.
Gaming
Kommen wir zu unserem Gaming. Wir haben sehr ausführlich Fortnite getestet und das hat leider keinen Spaß gemacht. Es war weniger Spielen, sondern mehr Quälen. Fortnite auf „Episch“ mit voller Auflösung ist nahezu unspielbar. Die Framerate bricht oft ein, das Spiel ruckelt stark. Selbst auf mittleren Einstellungen mit 75% 3D-Auflösung kommt es zu teils sehr starken Performanceeinbrüchen.
Besser wird es erst mit 50% 3D-Auflösung – dann können wir Fortnite spielen, müssen aber deutliche Abstriche bei der Grafikqualität machen. Es läuft dann und ist spielbar, sieht aber eben nicht mehr so hübsch aus.

Call of Duty Warzone Mobile läuft nur mit niedrigsten Grafikeinstellungen und macht gar keinen Spaß. Das Spiel ist leider unspielbar.
Bei Genshin Impact erreichen wir mit dem Preset „Sehr Hoch“ etwa 35 FPS. Das ist immerhin spielbar. Mehr FPS ist übrigens auch mit niedrigeren Grafikeinstellungen nicht möglich, da die CPU hier bremst und nicht die GPU.
Klar, das sind sehr anspruchsvolle Spiele und möchtet ihr nur ein bisschen Angry Birds oder so spielen, ist die Leistung mehr als gut genug dafür. Für Gelegenheitsspieler reicht die Performance aus. Wer aber regelmäßig zockt, wird mit dem Galaxy Tab S10 FE nicht glücklich.
Hier raten wir ganz klar stattdessen zum iPad 11 oder Xiaomi Pad 7 Pro. Das sind deutlich bessere Gaming-Tablets.
Lesen: Darauf zockt es sich am besten: Die besten Gaming Tablets zum Spielen im Test
Software
Beide Tablets kommen mit Android 15 und OneUI 7 und Samsung verspricht satte sieben Jahre Sicherheits- und Funktionsupdates. Das ist sehr vorbildlich, vor allem für die Mittelklasse, und macht die Tablets sehr langlebig. Langlebiger als typischerweise Xiaomi und Lenovo und in etwa auf einer Stufe mit Apple.

Insgesamt gefällt uns die Software ziemlich gut, denn OneUI ist sehr ausgereift. Besonders Samsung DeX – also der Desktop-Modus – ist zusammen mit Tastatur Cover sehr nützlich. Dann kann man das S10 FE und FE+ nämlich als Laptop-Ersatz benutzen. Fenster lassen sich frei verschieben, und Multitasking macht richtig Spaß.
Wie gesagt, schade ist, dass man keine externen Monitore anschließen kann. Das geht erst ab dem S9 und S10+. Somit kann man mit der FE-Serie keinen Desktop-Computer ersetzen. Mittelklasse-Tablets von Lenovo, Xiaomi und Apple kann man an externe Displays anschließen.
Tastatur-Cover

Und dann kommen wir doch zu den Tastatur-Covern. Es gibt für jedes Tablet gleich zwei. Nämlich einmal ein Book Cover Keyboard, das wir jeweils getestet haben. Und dann ein abgespecktes Book Cover Keyboard Slim. Hier fehlt das Touchpad und man kann die Tastatur nicht vom Cover trennen.
Besonders auf dem großen 13-Zoll-Modell schreiben wir sehr bequem. Die Tastatur bietet einen angenehmen Tastenhub, ein gutes Layout und ein brauchbares Touchpad. Das ist wirklich eine ziemlich gute Laptop-Alternative.
Wir können die Tastatur abnehmen und die Rückseite des Covers als Stand nutzen. Das funktioniert super und ist beispielsweise im Flugzeug oder Zug zum Filme schauen praktisch. Aber auch im Bett.

Die Tastatur fürs S10 FE ist genauso gut, nur eben ein gutes Stück kleiner und daran muss man sich erstmal gewöhnen. Für uns war das kein Problem, denn das hier ist die Tastatur, die ich für das Galaxy Tab S7 vor vielen Jahren gekauft habe. Ich habe auf der Tastatur also tatsächlich schon jahrelang geschrieben. Und ja, die Tastatur des S10 FE funktioniert also mit dem S7, S8, S9 und S9 FE. Da das Display beim S10 FE+ größer als bei den Vorgängern ist, ist die Tastatur dafür aber ganz neu.
Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit beider Tablets ist ziemlich gut. Das S10 FE hielt in unserem standardisierten Testverfahren 8,5 Stunden durch und das S10 FE+ schaffte 9 Stunden. Für diesen Test lassen wir immer ein HD-YouTube Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife laufen.
Fazit
Das Galaxy Tab S10 FE und S10 FE+ sind in vielen Punkten richtig gute Tablets. Es ist eine klasse Wahl, wenn ihr ein Tablet zum handschriftlichen Schreiben mit S Pen, mit gutem Tastatur Cover und Samsung DeX, sowie ein Gerät mit langen Updates sucht. Auch die Displays sind klasse und die Verarbeitung schön hochwertig inklusive IP68 Zertifizierung.
Es gibt aber zwei große Aber. Das erste in die Performance. Für Gamer ist die Leistung eindeutig zu schwach. Das ist echt schade und wir verstehen nicht, warum Samsung einen so schwachen Prozessor verbaut. Beide Tablets sind ja nicht gerade günstig und das iPad 11 kostet nur 399 Euro.

Das zweite Aber ist der Preis, insbesondere beim Galaxy Tab S10 FE. Das S10 FE+ ist durch das große 13 Zoll Display recht einzigartig und hat weniger Konkurrenz. Anstelle des S10 FE könnt ihr aber auch noch zum Galaxy Tab S9 greifen. Das kostet derzeit grob genauso wenig, hat ebenfalls einen S Pen und IP68 Zertifizierung, doch dazu kommt noch ein AMOLED und ein schnellerer USB C Anschluss. Auch die Leistung ist etwas besser.
Sucht ihr Mittelklasse-Gaming Tablets, sind das Xiaomi Pad 7 Pro und Apple iPad 11 unserer Meinung nach die deutlich, deutlich bessere Wahl.
Nun, so richtig spannend werden das S10 FE und S10 FE+, wenn die Preise um 100 Euro oder mehr fallen. Wir haben die zum UVP gekauft, aber realistisch gesehen wird das ja kaum einer nachmachen. Und wenn die Preise in den kommenden Monaten etwas fallen, könnten die beiden Fan Edition Tablets spannend werden. Trotzdem, echt schade, dass Samsung beim Prozessor nicht mehr liefert.

Hervorragender S Pen
7 Jahre Updates
Hochwertiges Design (IP68)
Helles 90Hz-Display
DeX & starke Software
Schwache Performance
Langsames USB-C 2.0
Kein AMOLED
Teurer als Konkurrenz

-
Das Beste2 Monaten ago
Die 11 besten Tablets mit Tastatur im Test | 2025 Edition
-
Das Beste2 Monaten ago
Die besten Tablets mit Stift im Test | 2025 Edition
-
Das Beste1 Monat ago
Die besten kompakten 8 Zoll Tablets im Test | 2025 Edition
-
Das Beste3 Wochen ago
Die besten Tablets fürs Studium im Test | 2025 Edition
-
Das Beste2 Monaten ago
Die besten Xiaomi Tablets im Test | 2025 Edition
-
Das Beste1 Woche ago
Die 7 besten Tablets bis 400 Euro im Test | 2025 Edition
-
Testberichte3 Monaten ago
Xiaomi Pad 7 Test: Die Wahrheit nach 30 Tagen
-
Das Beste2 Monaten ago
Die besten Tablets unter 500 Euro im Test | 2025 Edition