Testberichte
Samsung Galaxy Tab A 10.5 Test: Eine günstige Galaxy Tab S4 Alternative
In meinem Samsung Galaxy Tab A 10.5 Testbericht erfahrt ihr, wie gut das preiswerte Android-Tablet mit einigen Premium-Features wirklich ist.
Das Samsung Galaxy Tab A 10.5 ist ein Mittelklasse-Tablet, das ein 10,5 Zoll großes FullHD-Display, einen Snapdragon 450 Octa-Core Prozessor und Android 8.1 Oreo bietet. Gleichzeitig hat es einige Premium-Features wie vier Lautsprecher und es kann per Gesichtserkennung entsperrt werden. Mit 329 Euro ist der UVP-Preis ziemlich hoch angesetzt. Ob sich das lohnt, erfahrt ihr in meinem Samsung Galaxy Tab A 10.5 Test.
Update im April 2019: Mit dem Samsung Galaxy Tab A 10.1 2019 (Test) gibt es mittlerweile ein weiteres Modell aus dieser Tablet-Reihe. Es ist kein direkter Nachfolger, sondern eine weitere Auswahl.
Design und Verarbeitung
Das Design des Samsung Galaxy Tab A 10.5 ähnelt sehr dem mehr als doppelt so teurem Galaxy Tab S4 (Test). So gibt es auch hier keine physischen Buttons unter dem Display mehr. Im Vergleich zum Vorgänger schrumpft dadurch der schwarze Rahmen um das Display. Von vorne sieht es in meinen Augen sehr modern aus.
Obwohl das Gehäuse komplett aus Kunststoff besteht, fühlt es sich nicht billig an, sondern liegt angenehm in der Hand. Es ist stabil gebaut und hat eine sanfte Textur auf der Rückseite. Dadurch rutscht es nicht so einfach aus der Hand. Ein Metallgehäuse hätte aber dennoch einen wertigeren Eindruck gemacht.
Wie dem auch sei, mit 8mm ist es vergleichsweise dick und mit 512g vergleichsweise schwer. Allerdings ist es mit 10,5 Zoll auch ein klein wenig größer als die meisten Konkurrenten.
Das Samsung Galaxy Tab A 10.5 wird über einen USB C Anschluss aufgeladen und man kann darüber auch Zubehör anschließen. Außerdem gibt es einen normalen Kopfhöreranschluss, einen MicroSD-Kartenslot, sowie einen Einschaltknopf und die Lautstärkeregler. An der linken Seite gibt es einen Anschluss für ein optionales Tastatur Cover, das ich nicht ausprobiert habe.
Lautsprecher, Kameras, Gesichtserkennung
An den kurzen Seiten gibt es jeweils zwei Lautsprecher. Insgesamt hat es also vier. Die Soundqualität ist ziemlich gut und merkbar besser als bei den meisten Tablets mit nur zwei Lautsprechern. Ich habe viel YouTube und Netflix geschaut und das kann man mit den Lautsprechern schön angenehm tun. Konkurrenten wie das iPad Pro oder die Huawei MediaPad M5 Serie liefern aber einen etwas besseren Sound.
Hinten gibt es eine 8-Megapixel Kamera und die Frontkamera bietet eine Auflösung von 5 Megapixel. Die Bildqualität beider Kameras ist in Ordnung. Zwar liefern die meisten Mittelklasse-Smartphones deutlich bessere Ergebnisse, doch für Skype und Co ist die Qualität ausreichend. Für Schnappschüsse sind die Fotos und Videos des Tablets gut genug, aber für mehr nicht.
Euch ist bestimmt schon aufgefallen, dass es keinen Fingerabdrucksensor gibt. Stattdessen kann man das Galaxy Tab A 10.5 per Gesichtserkennung entsperren. Dafür wird allerdings nur die Frontkamera verwendet. Manchmal funktioniert das recht gut, oft aber auch nicht. Das Microsoft Surface Go und Samsung Galaxy Tab S4 können ebenfalls per Gesichtserkennung entsperrt werden und dort funktioniert das deutlich besser. Diese haben aber auch zusätzliche Sensoren. In diesem Fall wird tatsächlich nur die Frontkamera verwendet.
Ich habe mir mittlerweile angewöhnt einfach direkt die PIN einzugeben um das Tablet zu entsperren. Die Gesichtserkennung ist einfach nicht präzise genug und dauert auch zu lange. Samsung hätte auf einen Fingerabdruckleser oder einen Iris-Scanner setzten sollen.
Display
Das Display des Samsung Galaxy Tab A 10.5 ist 10,5 Zoll groß und hat ein Seitenverhältnis von 16:10. Es ist ein IPS-Panel mit einer FullHD-Auflösung von 1920 x 1200 Pixel. Da es ein IPS-Display ist, bietet es schön weite Blickwinkel. Positiv ist außerdem, dass das Display laminiert und angenehm hell ist. In der direkten Sonne kann man noch gerade so etwas erkennen. Es ist übrigens nicht ganz so hell wie das iPad 2018 (Test).
Ich halte eine FullHD-Auflösung bei 10 Zoll immer für hochauflösend genug. Wenn man genau schaut, kann man jedoch einzelne Pixel erkennen und insbesondere Texte und Icons sehen dann etwas unscharf aus. Das liegt auch daran, dass es mit 10,5 Zoll etwas größer als typische 10,1 Zoll Displays ist. Aber wenn man es normal vor sich hält halte ich es für scharf genug.
Andere Eigenschaften wie Kontrast und Farbwiedergabe sind ebenfalls gut. Das Galaxy Tab A 10.5 hat aber definitiv nicht das beste Display. Tablets wie das Galaxy Tab S4 oder MediaPad M5 10 haben schickere Bildschirme. Aber gut, die sind ja auch teurer.
Es gibt bisher übrigens keine Version mit einem S Pen und der Stift vom Tab S4 funktioniert ebenfalls nicht.
Hardware und Performance
Im Herzen des Samsung Galaxy Tab A 10.5 werkelt ein Qualcomm Snapdragon 450 Octa-Core Prozessor. Dazu bekommen wir 3GB RAM und 32GB internen Speicher. Außerdem unterstützt es WLAN ac und Bluetooth 4.2. Optional kann man es auch mit eingebautem LTE bekommen. Bei dieser Version wird dann auch GPS unterstützt.
Die Leistung des Snapdragon 450 ist für die meisten Anwendungen gut genug. So laufen der Chrome-Browser, YouTube und auch Apps wie Lightroom oder Word sehr solide. Auch der Mehrfenstermodus funktioniert größtenteils flüssig.
In meinem Spiele-Test schneidet es zwar besser ab als der Vorgänger, ist aber nicht ganz so gut wie andere Tablets dieser Preisklasse. Einfachere Games laufen natürlich ziemlich gut und dazu zählt beispielsweise Asphalt Xterme. Auch Into The Dead 2 kann man bei mittlerer Grafik flüssig spielen. Setzt man die Grafik hingegen auf „hoch“, kommt es zu teils starken Rucklern.
Lesen: Die besten Tablets für unter 300 Euro
Mir ist auch aufgefallen, dass die Grafik von Modern Combat 5 nicht so gut ausschaut wie auf anderen Tablets dieser Preisklasse. Players Unknown Battlegrounds Mobile kann man bei niedrigen Einstellungen flüssig genug spielen und auch wenn man die Grafik auf Mittel bzw. „balanced“ setzt, läuft es die meiste Zeit gut. In beiden Fällen sind mir aber immer wieder auch etwas stärkere Ruckler aufgefallen. Sofern man keine allzu hohen Ansprüche hat, würde ich PUBG Mobile aber als noch spielbar bezeichnen.
Letztendlich ist die Leistung für die meisten Spiele ausreichend. Das perfekte Gaming-Tablet ist es aber definitiv nicht. Und das bestätigen auch meine Benchmark-Tests. Sowohl im Geekbench 4 Single-Core-Test, als auch in AnTuTu schneidet es ein gutes Stück schwächer ab als das Huawei MediaPad M5 Lite 10. Beides sind direkte Konkurrenten mit ähnlichen Features und ähnlichen Preisen. Auch das iPad 2017 und iPad 2018 bieten eine merkbar bessere Leistung. Gleichzeitig ist es aber auch schneller als Android-Tablets, die im letzten Jahr rund 300 Euro gekostet haben.
Android 8.1 Oreo und Software
Richtig punkten kann das Samsung Galaxy Tab A 10.5 in meinen Augen bei der Software. Das Tablet wird mit Android 8.1 Oreo und der aktuellen Version der Samsung Experience UI ausgeliefert.
Tablets von Samsung sind meiner Meinung nach spannend, weil sie relativ viele Updates veröffentlichen. Selbst die günstige Galaxy Tab A Serie hat bisher mindestens ein großes Versionsupdate bekommen. Bei anderen Herstellern in dieser Preisklasse – wie Lenovo, Huawei oder Acer – ist das in der Regel nicht der Fall.
Ich spreche nicht für Samsung und habe keine Insiderinfos. Von daher kann es natürlich sein, dass sie uns beim Galaxy Tab A 10.5 mit Updates im Stich lassen. Doch gemessen an der Vergangenheit sind sie sehr vorbildlich.
Schön wäre, wenn wir reines Android 8.1 Oreo bekommen würden. Doch auf Android liegt die Samsung Experience UI. Das ist die gleiche Oberfläche, die wir von anderen aktuellen Geräten von Samsung kennen. Ich finde das Interface aber durchaus gelungen. Das Design gefällt mir besser als bei Huawei, es sieht einfach schön modern aus. Positiv ist auch, dass die Oberfläche und die Animationen größtenteils sehr flüssig sind.
Im Vergleich zu normalem Android ist aber schon ziemlich viel angepasst. Selbst die Einstellungen sehen anders aus. Und es gibt viele zusätzliche Einstellungen. Man kann sogar anpassen, in welcher Reihenfolge die drei Android-Buttons unten dargestellt werden. Zusätzlich sind viele Apps vorinstalliert. Einige wie die Dateien-App und der Kindermodus können praktisch sein, andere Features wie Bixby eher weniger.
Ein großer negativer Punkt ist mir bei der Software allerdings aufgefallen. Videos in Netflix kann man nicht in HD oder höhe abspielen. Es scheint als würde das Tablet nicht die nötigen DRM-Standards unterstützten. Das ist bei fast allen günstigen China-Tablets so und manchmal auch bei bekannteren Herstellern. Theoretisch kann man das mit einem Update beheben. Es kann also sein, dass man bald Netflix auch in HD oder höher schauen kann. Momentan aber nicht.
Akkulaufzeit
Kommen wir zur Akkulaufzeit. Im Samsung Galaxy Tab A 10.5 sitzt ein Akku mit einer Kapazität von 7300mAh. In meinem Akku-Test hat das für eine Laufzeit von sehr guten 13 Stunden gereicht. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-Video bei mittlerer Helligkeit und eingeschaltetem WLAN in einer Endlosschleife laufen.
Im Vergleich mit anderen Android-Tablets ist die Laufzeit von 13 Stunden ziemlich gut. Es gibt zwar einige wenige, die eine etwas längere Akkulaufzeit bieten, aber die meisten Konkurrenten sind schwächer.
Das ist mein standardisierter Test. Wenn man durchgehend Netflix streamt oder Spiele spielt, ist die Laufzeit natürlich kürzer. Aber real bin ich immer auf gut 8 bis 10 Stunden gekommen. Schön ist auch, dass im Standby kaum Energie verloren geht. Ich denke die meisten werden es höchstens alle zwei bis drei Tage aufladen müssen. Naja, außer ihr nutzt es wirklich den ganzen Tag über.
Samsung Galaxy Tab A 10.5 Test Fazit
Gut, das war mein Samsung Galaxy Tab A 10.5 Test. Ist es ein empfehlenswertes Tablet? Bedenkt man den Preis, sind das Display, die Verarbeitung und die Lautsprecher gut. Auch die Akkulaufzeit ist ausgezeichnet und es wird vermutlich länger als die meisten Konkurrenten Updates bekommen. Schade ist jedoch, dass die Gesichtserkennung nicht zuverlässig funktioniert. Außerdem könnte die Performance besser sein, doch dürfte das für die meisten ausreichen.
Die unverbindliche Preisempfehlung von 329 Euro halte ich für zu teuer. Wirklich für deutlich zu teuer, denn es gibt zu diesem Preis bessere Konkurrenten. Die Preise von Samsung Tablets fallen oft aber sehr schnell. Ich würde sagen so ab 250 bis 270 Euro wird das Galaxy Tab A 10.5 so langsam interessant. Aber auch nur, wenn euch mögliche Softwareupdates etwas mehr Geld wert sind.
Wichtig ist, dass ihr aktuelle Preise vergleicht. Die Vorgänger sind nämlich ziemlich schnell günstiger geworden und dann kann das Galaxy Tab A 10.5 sehr spannend sein. Es gibt aber zwei Alternativen, die in meinen Augen zum gleichen oder ähnlichen Preis etwas besser sind.
An erster Stelle steht hier das Huawei MediaPad M5 Lite 10 (Testbericht), das einen UVP-Preis von 299 Euro trägt. Es ist also etwas günstiger. Dieses 10 Zoll Android-Tablet hat ebenfalls eine FullHD-Auflösung, doch bietet es ein hochwertigeres Metallgehäuse, etwas bessere Lautsprecher und einen sehr guten Fingerabdruckleser. Außerdem ist die interne Hardware etwas schneller und man kann es optional mit einem Stylus benutzen. Das M5 Lite 10 wird aber vermutlich nie ein Update bekommen.
Eine ziemlich spannende Alternative ist auch das Apple iPad 2018 (Test). Ich weiß, wer dieses Video schaut, sucht vermutlich nach einem Android-Tablet. Aber iOS hat mittlerweile viele Features, die früher nur Android hatte. Mit einem UVP-Preis von 349 Euro ist das iPad 2018 zwar etwas teurer, doch ist die Verarbeitung besser und es hat ein etwas schickeres Display. Gleichzeitig ist die Leistung deutlich besser und es wird vermutlich noch länger mit Softwareupdates versorgt. Auch das iPad 2018 kann man optional mit einem Stift bedienen.
- Gutes FullHD-Display
- Performance ausreichend
- Vier Lautsprecher
- Excellente Akkulaufzeit
- Updates wahrscheinlich
- Gesichtserkennung zu ungenau
- Kunststoffgehäuse
- UVP-Preis zu teuer
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