Testberichte
Samsung Galaxy Tab A 8.0 2017 im Test: Besser als die Konkurrenz?
Ist das Samsung Galaxy Tab A 8.0 2017 besser als die Konkurrenz? Wie gut das Android-Tablet wirklich ist, erfahrt ihr in meinem Test.
Das Samsung Galaxy Tab A 8.0 2017 ist das erste preiswerte Tablet, das der koreanische Hersteller in diesem Jahr herausgebracht hat. Zu den Features gehören ein 8 Zoll großes HD-Display, ein Snapdragon 425 und eine Metallrückseite. Außerdem kann man mit der LTE Version telefonieren. Wie gut ist das neue Galaxy Tab A 8.0 – auch im Vergleich zur sehr ähnlichen Konkurrenz? Das erfahrt ihr in diesem Test.
Aktuell ist das Galaxy Tab A 8.0 2017 noch nicht in Deutschland verfügbar. Nachdem es im September als erstes in Vietnam auf den Markt kam, sind weitere Länder wie Indien, Taiwan, Malaysia, Singapur und nun auch die USA gefolgt. In den USA kostet die WLAN-Version mit 32GB rund 230 Dollar. Ich vermute, dass sich auch der Euro-Preis in diesem Rahmen bewegen wird.
Design und Verarbeitung
Das Design des neuen Galaxy Tab A 8.0 ähnelt nicht mehr ganz so stark den Vorhängern. Es sieht weder dem Samsung Galaxy Tab S3 (Test) ähnlich, noch dem Galaxy Tab A 7.0 (Test). Samsung bietet es in Silber und Gold an.
Anders als bei den bisherigen Tablets des Herstellers, besteht die Rückseite größtenteils aus Metall. Richtig hochwertig fühlt es sich aber nicht an, da der Rahmen aus Kunststoff gefertigt ist. Die Verarbeitung ist für den Preis in Ordnung, doch macht das Kunststoffgehäuse des billigeren 7 Zoll Modells auf mich einen besseren Eindruck. Es liegt angenehmer in der Hand.
Mit einem Gewicht von 364g ist es nicht allzu schwer. Gleichzeitig gehört es mit 8,9mm definitiv nicht zu den dünnsten Tablets. In dieser Preisklasse ist das aber noch in Ordnung.
Die Vorderseite sieht wieder nach „typisch Samsung“ aus. So gibt es auch hier unter dem Display einen physischen Home-Button, sowie zwei kapazitive Buttons an den Seiten für „Zurück“ und „Letzte Apps“. Den physischen Home-Button finde ich mittlerweile veraltet – richtig Sinn macht der in meinen Augen nur, wenn es einen eingebauten Fingerabdruckleser gibt. Doch der fehlt hier.
Anschlüsse, Kamera, Lautsprecher
Ich finde super, dass Samsung beim Galaxy Tab A 2017 auf einen USB Typ C Anschluss setzt. Die meisten 8 Zoll großen Konkurrenten werden noch mit einem microUSB Port ausgeliefert. Außerdem gibt es einen 3,5 Millimeter Klinkenstecker.
An der linken Seite kann man mit einer Büroklammer ein Einschubfach für eine MicroSD-Speicherkarte öffnen. Die Speicherkarten können bis zu 256GB groß sein. Bei der LTE-Version ist dort auch der SIM-Kartenslot untergebracht.
Neben dem USB Typ C Anschluss ist ein Lautsprecher eingebaut. Mich stört die Position des Lautsprechers, denn es kommt ständig vor, dass ich ihn verdecke, wenn ich YouTube Videos schaue. Die Soundqualität der Lautsprecher ist in Ordnung, aber nicht richtig gut. Mit teureren Tablets kann es nicht mithalten. Die Lautstärke ist zwar durchaus gut, jedoch fehlt es an einem soliden Bass.
Auf der Rückseite ist eine 8 Megapixel Kamera mit einem LED-Blitz untergebracht, mit der man auch FullHD-Videos aufnehmen kann. Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 5 Megapixel. Für ein Tablet ist die Qualität beider Kameras nicht schlecht, ja sogar vergleichsweise gut. Mit aktuellen Smartphone-Kameras können sie aber nicht mithalten.
Neben der Frontkamera sitzt übrigens eine Ohrmuschel. Wie gesagt, mit der LTE-Version des Tablets kann man auch telefonieren.
Display: Nur eine HD Auflösung
Das Samsung Galaxy Tab A 8.0 hat ein 8 Zoll großes Display, das im 16:10 Format gehalten ist. Rund 8 Zoll gehören noch immer zu meinen Lieblingsgrößen, vor allem zum Lesen. Schade ist nur, dass das IPS-Panel nur eine HD-Auflösung mit 1280 x 800 Pixel bietet.
Heutzutage ist eine HD-Auflösung ziemlich niedrig. Bei einem 8 Zoll Display ist das durchaus noch in Ordnung, aber fast jedes Smartphone hat eine höhere Pixeldichte. Fast alle direkte Konkurrenten wie das Lenovo Tab 4 8 (Test), Huawei MediaPad T3 8 und Amazon Fire HD 8 haben allerdings auch nur ein HD-Display.
Ziemlich schade ist, dass das Display nicht laminiert ist. Zwischen Touchscreen und IPS-Panel gibt es einen kleinen Abstand. Das ist bei vielen preiswerten Tablets so – übrigens auch beim 2017er iPad (Test). Dennoch habe ich von Samsung mehr erwartet. Das deutlich günstigere Galaxy Tab A 7.0 des letzten Jahres hatte nämlich ein laminiertes Display.
Durch den Abstand zwischen Touchscreen und IPS Panel spiegelt das Display leichter. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Tablets von Samsung oft ein gutes Stück teurer – wie auch hier. Deswegen ist das sehr schade.
Alle anderen Eigenschaften des Bildschirms sind ziemlich gut. Es ist sehr hell, hat einen guten Kontrast und gibt Farben schön wieder. Auch die Blickwinkel sind sehr weit.
Hardware und Performance
Kommen wir zur internen Hardware des Galaxy Tab A 8.0. Unter der Haube werkelt ein Qualcomm Snapdragon 425 QuadCore-Prozessor, dessen vier Kerne mit 1,4GHz laufen. Dazu gibt es 2GB RAM und einen 16GB großen internen Speicher. Dem Nutzer stehen ab Werk davon noch gut über 9GB zur Verfügung. In einigen Ländern wird es auch mit 32GB Speicher angeboten.
Ich habe das Lenovo Tab 4 8, Huawei MediaPad T3 8 und MediaPad T3 10 mit der gleichen Hardware bereits getestet. Die Performance der vier Tablets ist fast identisch. Vor allem im realen Einsatz sind mir keine Unterschiede bei der Leistung aufgefallen. Aber auch in den Benchmarks weichen die Ergebnisse nur leicht voneinander ab.
So kommt das Galaxy Tab A 8.0 in Geekbench 4 auf eine Punktzahl von 659 und 1824 Punkten. Bei AnTuTu wird ein Ergebnis von 35898 Punkten erreicht. Wie ihr seht, spielt das Tablet von Samsung damit in einer Liga mit den anderen Snapdragon 425 Tablets. Aber auch das deutlich preiswertere Amazon Fire HD 8 (Test) kommt auf sehr ähnliche Ergebnisse.
Alle von mir ausprobierten Apps liefen größtenteils ohne Probleme. Ich konnte gut im Chrome Browser das Internet durchforsten, YouTube schauen und mit Microsoft Word arbeiten. Auch Apps wie Lightroom oder der Kindle eReader laufen gut.
Es kann allerdings zu kleinen Stockern kommen, wenn ihr schnell zwischen vielen Apps wechselt. Vor allem dann, wenn darunter anspruchsvolle Spiele sind.
Als Spiele-Tablet in Ordnung
Das Galaxy Tab A 2017 ist kein spezielles Spiele-Tablet. So ist Modern Combat 5 nur sehr eingeschränkt spielbar. Die Grafik sieht nicht schick aus und es kommt immer wieder zu teils sehr starken Rucklern.
Andere Spiele wie Asphalt Xtreme, Asphalt 8 Airborne, Dead Trigger 2 oder Rayman Adventures laufen hingegen ziemlich gut. Nicht immer bei maximalen Grafikeinstellungen, aber viele Spiele kann man auf dem Tablet durchaus spielen und das kann auch sehr schick aussehen. Einige, wie Modern Combat 5, laufen aber eben nicht gut.
Neben 4G LTE unterstützt das Tablet WLAN 802.11 a/b/g/n, Bluetooth 4.2, NFC und GPS. In diesem Punkt ist es also ziemlich gut ausgestattet.
Software: Android 7.1.1 Nougat
Auf dem Samsung Galaxy Tab A 8.0 2017 läuft Android 7.1.1 Nougat. Damit ist es das erste Tablet von Samsung, das mit Android 7.1.1 ausgeliefert wird. Per Update haben die Koreaner diese Version allerdings schon an das Galaxy Tab A 9.7 (Test) von 2015 verteilt.
Es könnte sein, dass Samsung bei der Software einen großen Vorteil gegenüber den meisten Konkurrenten hat. Innerhalb der letzten paar Jahre waren sie überraschend vorbildlich mit Updates – auch für ihre preiswerteren Geräte. Wenn überhaupt, bringen viele Hersteller maximal ein großes Softwareupdate heraus. Das Galaxy Tab A 9.7 hat bereits zwei bekommen und auch das Galaxy Tab A 10.1 (Test) des letzten Jahres wurde mit Nougat aufgerüstet.
Gibt es für das neue Galaxy Tab A 8.0 also im nächsten Jahr ein Update auf Android 8.0 Oreo? Versprechen kann ich das natürlich nicht, Samsung sagt dazu nichts. Aber die Wahrscheinlichkeit ist höher als bei den meisten Konkurrenten.
Samsung Experience 8.5
Auf Nougat läuft wieder die eigene Software der Koreaner – es ist die „Samsung Experience“ Version 8.5. Im Vergleich zu den bisherigen Tablets des Herstellers gibt es kleine Änderungen am Design. Die Funktionen sind aber größtenteils die gleichen.
Neu ist, dass es keinen Button mehr zur App-Übersicht gibt. Stattdessen wischt man auf dem Home-Screen von unten nach oben, um eine Übersicht über alle installierten Apps zu bekommen. Wenn man nach links wischt, erscheint außerdem nicht mehr Flipboard. Stattdessen ist dort nun Bixby zu Hause. Das ist der eigene Assistent von Samsung, den man aber auch verstecken kann. Bixby fand ich wenig sinnvoll, wer möchte kann damit aber einen Überblick übers Wetter erhalten oder schauen, was bei YouTube und Co. gerade angesagt ist.
Abgesehen von Bixby gibt es im Vergleich zu den Vorgängern keine allzu großen Neuerungen. So gibt es weiterhin den Multi-Window-Modus, mit dem man zwei Apps direkt nebeneinander öffnen kann. Außerdem ist auch der Kindermodus wieder dabei. In den Einstellungen könnt ihr wie gewohnt wieder viel anpassen. Insgesamt ist die Oberfläche im Vergleich zu reinem Android immer noch stark angepasst, aber nicht so stark wie noch vor einigen Jahren.
Es sind ziemlich viele Apps vorinstalliert. Dazu zählen die eigenen von Samsung, wie die Notizen-App und ein Dateienmanager. Natürlich sind die Apps von Google dabei, aber auch die Office Apps von Microsoft. Die sind sowieso kostenlos, wer möchte kann sie aber auch deinstallieren.
Akkulaufzeit
Im Samsung Galaxy Tab A 8.0 steckt ein Akku mit einer Kapazität von 5000mAh. Das hat in meinem Akku-Test für eine Laufzeit von ganz knapp über 12 Stunden gereicht. Das ist ein sehr guter Wert.
Für meinen Akku-Test lasse ich immer ein HD-Video bei 50% Helligkeit und eingeschaltetem WLAN in einer Endlosschleife laufen.
Auch im realen Einsatz hat mich die Akkulaufzeit positiv überrascht. Schön ist, dass es bei ausgeschaltetem Display kaum Energie verliert. Laut meinem Akkutagebuch hielt der Akku einmal 52 Stunden. Davon habe ich es knapp über 7 Stunden aktiv genutzt. In dieser Zeit habe ich hauptsächlich mit Chrome im Internet gesurft, in Microsoft Word geschrieben und YouTube geschaut. Die Displayhelligkeit variierte zwischen 100 und 50 Prozent und Bluetooth und WLAN waren durchgehend eingeschaltet.
Samsung Galaxy Tab A 8.0 Test Fazit
Kann ich das Samsung Galaxy Tab A 8.0 2017 empfehlen? Die Verarbeitung ist durchaus solide, die Performance in Ordnung und die Akkulaufzeit ist sehr gut. Gleichzeitig bekommen wir gut umgesetzte Software. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es zukünftig mindestens ein Update geben wird. Schade ist hingegen, dass das Display nicht komplett laminiert ist und nur eine HD-Auflösung hat. Die Konkurrenz bietet jedoch auch nicht mehr – und das von Samsung ist merkbar heller.
Das Galaxy Tab A 8.0 ist also ein solides Tablet und ich nutze es gerne. Ob ich es empfehlen kann, hängt aber ganz stark vom Preis ab. In Deutschland ist es aktuell noch nicht verfügbar. Doch gemessen am US-Preis, wird das Tablet von Samsung etwas teurer als die direkten Konkurrenten. In den USA verlangt Samsung rund 90 Dollar mehr. Wie gesagt, sehr ähnliche Tablets sind das Lenovo Tab4 8 und Huawei MediaPad T3 8.
Es kann sein, dass Samsung etwas länger Updates verteilt. Sicher ist das aber nicht. Für Samsung spricht auch, dass die Akkulaufzeit sehr gut ist. Außerdem kann es sein, dass auch in Deutschland der Speicher mit 32GB doppelt so groß ist. Auf der anderen Seite bekommen wir bei Lenovo fast reines Android ohne starke Anpassungen.
Abgesehen davon sind sich die drei Tablets sehr ähnlich. Ich würde zu dem günstigeren der drei Raten. Wenn euch ein bestimmtes Feature wie die Akkulaufzeit wichtig ist, kann es sich vielleicht lohnen ein bisschen mehr zu zahlen. Aber wie gesagt, sie sind sich sehr ähnlich. Vergleicht unbedingt genau die Preise der drei Tablets.
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