Testberichte
OnePlus Pad 2 Test: Besser als Samsung & Apple?
Das OnePlus Pad 2 bietet den neusten Prozessor und ein 3K-Display. Ist es dadurch besser als Flaggschiffe von Samsung und Apple?
Das OnePlus Pad 2 bietet einen leistungsstarken Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor, ein 12,1 Zoll Display mit 3K-Auflösung und 144Hz, sowie optionalen Stift und Tastatur. Trotzdem liegt der UVP bei nur 549 Euro und es ist damit gut halb so günstig wie das Samsung Galaxy Tab S9+. Irgendwas stimmt da nicht, oder? Genau das klären wir in diesem Test.
Hardware und Performance
OnePlus hat das Pad 2 mit dem neusten Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor ausgestattet, dem in Deutschland standardmäßig 12GB RAM und 256GB Speicher zur Seite stehen. Es gibt keine Version mit LTE oder 5G.
In meinem Geekbench 5 und 6 Benchmark schnitt es am Anfang erstaunlich schlecht ab – schlechter als Tablets mit dem Snapdragon 8 Gen 2, obwohl der älter ist. Tatsächlich ist die Leistung ab Werk gedrosselt. In den Einstellungen könnt ihr unter „Akku“ den „Hochleistungsmodus“ einschalten und erst dann wird die volle Leistung des Snapdragon 8 Gen 3 genutzt.
OnePlus nutzt die volle Leistung automatisch bei Spielen und übrigens auch bei Grafik-Benchmarks wie bei 3D Mark. Ich denke die meisten werden den Hochleistungsmodus nie aktiv einschalten müssen, denn OnePlus sollte das einigermaßen intelligent regeln. Aber für synthetische Benchmarks ist das auf jeden Fall wichtig.
Nun ist das Pad 2 im Geekbench 5 Benchmark tatsächlich leistungsstärker als das Apple iPad 10 und auch flotter als das Samsung Galaxy Tab S9+. Vor allem das S9+ ist deutlich teurer. Es bleibt aber dabei, dass der Apple M1 Chipset und höher stärker sind.
Sehr spannend ist auch der 3D-Mark Wild Life Extreme und Solar Bay Vergleich, der die Grafikleistung testet. Hier ist das Pad 2 wieder leistungsstärker als das iPad 10 und Galaxy Tab S9+. Das iPad Air mit M2 ist stärker, aber gar nicht mal so viel stärker.
Das OnePlus Pad 2 bietet eine hervorragende Prozessorleistung dank neustem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Chipset, viel Speicherplatz, ein hochwertiges Metallgehäuse und aktueller Software. Zwar ist das 12,1 Zoll große LC-Display ein gutes und ist schön hochauflösend, sieht aber nicht so schick aus wie ein OLED. Schade ist auch, dass einige Features wie ein Fingerabdruckleser fehlen. Dafür ist es vergleichsweise preiswert.
- Sehr leistungsstark
- Hochauflösendes Display
- Schickes Metallgehäuse
- Vergleichsweise günstig
- Solider Stylus
- Aktuelle Software
- Kein Fingerabdruckleser
- Nur QWERTY Tastatur
OnePlus Pad 2 im Spiele-Test
Ich habe sofort eine ganze Reihe an Spielen ausprobiert und Disneys Multiverse läuft sehr flüssig und schaut auch gut aus. Genau das gleiche kann ich über Asphalt Unite sagen. Das Spiel läuft flüssig und die Grafik ist hochauflösend und hat gute Effekte. Genauso soll es bei einem Snapdragon 8 Gen 3 ja auch sein.
Deswegen kann man PUBG Mobile ebenfalls mit hohen UltraHD Einstellungen spielen und der Shooter läuft wunderbar. Natürlich musste ich auch Fortnite ausprobieren. Das läuft tatsächlich mit zwischen 60 und 90fps mit dem allerhöchsten Grafikeinstellungen. Grafik also auf Episch, 3D-Auflösung auf 100% und die Framerate auf 90. Echt super.
Mit höchsten Grafikeinstellungen läuft auch Zenless Zero super. Hier habe ich zwischen 40 und 60fps beobachtet.
Display: 12,1 Zoll mit 144Hz
Wir bekommen mit dem OnePlus Pad 2 ein 12,1 Zoll großes Display, welches ein klassischer LCD und kein OLED ist. Das ist also ein großer Unterschied zu den Flaggschiffen von Apple und Samsung. Trotzdem ist die Auflösung mit 3000 x 2120 Pixel sehr hoch und Texte und Icons sehen gestochen scharf aus.
Klasse finde ich auch, dass es mit 600 Nits sehr hell ist und zwar so hell wie der LCD des 11 Zoll iPad Pro mit M2 oder den neuen iPad Air Tablets. Für ein Android-Gerät ist das echt super und es schaut sogar minimal heller aus als das Galaxy Tab S9+. Letzteres hat dank des AMOLED aber ein deutlich besseres und tieferes Schwarz. Bei OnePlus ist es mehr ein dunkles Grau.
HDR wird unterstützt und dann kann es sogar bis zu 900 Nits erreichen. Aktuell kann man wunderbar YouTube Videos in HDR schauen, Netflix jedoch nicht. Eventuell kommt das noch. Netflix kann man allerdings mit HD-Auflösung und höher schauen, es hat also ein Widevine Level von L1.
Positiv ist beim Pad 2 noch, dass es bis zu 144Hz unterstützt. Das ist vor allem für Gamer super.
Klasse finde ich auch, dass es an den Seiten insgesamt sechs Lautsprecher hat, die schön laut werden und einen angenehmen Bass liefern. Im Vergleich zu Samsung konnte ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen, Flaggschiffniveau also.
Stift: OnePlus Stylo 2
Ihr könnt für das Tablet den OnePlus Stylo 2 für 99 Euro dazu kaufen oder, wenn ihr Glück habt, findet ihr auch ein gutes Bundle-Angebot.
Der Stylo 2 ist so groß wie der Apple Pencil Pro und damit etwas größer und angenehmer zu halten als ein normaler S Pen. Zwar besteht das Gehäuse aus Kunststoff und fühlt sich manchmal etwas billig an, doch ist es mit einer griffigen Oberfläche umzogen, durch die man es sicher und bequem in der Hand halten kann. Aufgeladen wird er per Induktion an dem Tablet.
Wie bei Apple ist die Spitze hart und unterstützt 16.000 Druckempfindlichkeitsstufen. Das ist sehr viel und bedeutet, dass man den Stift und vor allem die Druckempfindlichkeit besonders feinfühlig benutzen kann. Tatsächlich hat es mir viel Spaß gemacht handschriftlich zu Schreiben und etwas zu Zeichnen. Der Stift ist sehr präzise, reagiert vor allem in der hauseigenen Notizen-App sehr schnell, und fühlt sich angenehm an. Es wird auch erkannt, wenn man den Stylus in einem Winkel hält, was für Schattierungen gut ist.
An der Seite hat der Stift einen kapazitiven Bereich, mit dem man per Gesten beispielsweise das Werkzeug wechseln kann.
Softwareseitig werden einige nützliche Funktionen unterstützt. Wischt man den Stift von der oberen rechten Ecke in die Mitte, kann man beispielsweise eine Kurznotiz starten oder einen Screenshot erstellen und diesen Beschriften. Handschrifterkennung ist ebenfalls eingebaut und wie bei Samsung gibt es eine Screen-Off-Notiz-Funktion. Damit könnt ihr schnell eine Notiz starten, auch wenn das Display ausgeschaltet ist.
Lesen: Die besten Tablets mit Stift im großen Vergleich
Praktisch kann der Präsentationsmodus sein. Aktiviert ihr den, verwandelt sich der Stift in einen Laserpointer und ihr könnt durch eine Präsentation führen. Per Gesten könnt ihr auch live etwas auf eurer Präsentation zeichnen und das funktioniert gut. Per USB C könnt ihr dafür externe Monitore oder Beamer anschließen.
Ich habe also viel Lob für den Stylo 2, aber tatsächlich auch Kritik. Während meiner Zeit mit dem Stift ist mir immer mal wieder aufgefallen, wie er beim Schreiben eine Fehleingabe macht, quasi Ausrastet und da schreibt, wo ich das Display gar nicht berührt habe. Das ist nur selten passiert, aber oft genug, um es für das Video reproduzierbar zu machen. Entweder ein Softwarebug oder ein Problem meines Modells.
Android 14 & OxygenOS
OnePlus liefert das Pad 2 ab Werk mit Android 14 aus und darauf liegt die eigene OxygenOS Oberfläche. Im Netz kursiert das Gerücht, dass es drei Jahre lang große Updates bekommen soll, doch konnte ich keine echte Bestätigung dafür finden. OnePlus ist auch zu kurz im Tablet-Markt unterwegs, um ihre echte Updatepolitik bewerten zu können.
Mir gefällt OxygenOS sehr, ich finde es übersichtlich und angenehm zu bedienen. Das könnt ihr entweder per Gesten tun, oder durch die 3 Standard-Android-Buttons. Die Taskleiste, die es seit Android 12L gibt, ist auch eingebaut – doch versteckt. Ihr ruft sie hervor, indem ihr lange auf die untere Gesten-Linie tippt. Ein Desktopmodus fehlt.
Softwareseitig hat OnePlus einige coole Features eingebaut. So kann man von der Seite eine Art Dock hervorziehen, aus dem man sämtliche Apps auch für Multitasking öffnen kann. Hier gibt es außerdem das Dateidock, eine Art Verlauf für Texte, Fotos und andere Dateien. So könnt ihr beispielsweise im Browser verschiedene Elemente kopieren und dort speichern und dann auf einmal in Messenger oder E-Mails teilen. Das finde ich sehr nützlich.
Interessant ist auch das Open Canvas Feature. Mit dem könnt ihr drei Apps direkt nebeneinander öffnen, wobei ihr hauptsächlich nur zwei gleichzeitig nutzt und die dritte ist nur angeteasert sichtbar. Zoomt ihr heraus, könnt ihr alle nutzen. Bei Samsung kann man übrigens standardmäßig auch so drei gleichzeitig öffnen und die Multitasking-Features bei Samsung inklusive dem DeX Desktopmodus sind ein gutes Stück besser.
Design und Verarbeitung
Ich finde das OnePlus Pad 2 sieht ziemlich schick aus. Es besteht komplett aus Aluminium, ist nur 6,49mm dünn und bringt unter 600g auf die Waage. So soll es bei einem 12 Zoll Tablet auch sein.
An den Seiten bekommen wir einen Einschaltknopf, die Lautstärkeregler und einen USB 3.2 Gen 1 Anschluss. An den kann man auch externe Bildschirme anschließen, doch wird das Bild hier nur gespiegelt und nicht erweitert. Es gibt keinen Kopfhöreranschluss und auch keinen MicroSD-Kartenslot.
Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 8 Megapixel und macht bei gutem Licht solide Aufnahmen, für Videochats auf jeden Fall ausreichend. Es ginge aber auch schärfer. Das gleiche gilt für die 13 Megapixel Kamera auf der Rückseite. Fotos und Videos sind brauchbar und ich würde sie als insgesamt „gut“ beschreiben. Aber vor allem das iPad Pro macht deutlich bessere Aufnahmen.
Ziemlich schade finde ich, dass es keinen Fingerabdruckleser gibt. Man kann es zwar per Gesichtserkennung entsperren, doch wird dafür nur die Frontkamera benutzt und das ist nicht sonderlich sicher.
Tastatur Cover
Auf Wünsch könnt ihr ein OnePlus Pad Smart Keyboard dazu kaufen, also ein Tastatur Cover, das 149 Euro kostet. Die Tastatur besteht aus zwei Teilen, einem Cover für die Rückseite mit eingebautem Klappständer und dann die Tastatur mit eingebautem Touchpad. Beides wird magnetisch mit dem Tablet verbunden, doch sind die Magneten der Rückseite ziemlich schwach.
Richtig cool finde ich, dass die Tastatur nicht nur physisch, sondern auch per Bluetooth mit dem Tablet verbunden werden kann. Dadurch könnt ihr die Tastatur auch getrennt vom Tablet benutzten. Das haben wir beispielsweise schon bei einigen Geräten von Lenovo gesehen und kann im Flugzeug und Zug echt nützlich sein.
Der große Nachteil ist jedoch, dass es nur eine QWERTY Tastatur ist. Z und Y sind also vertauscht und es gibt keine Umlaute. Das schreibt OnePlus tatsächlich auch auf der Produktseite des deutschen Onlineshops. Doch da es der deutsche Onlineshop ist, hab ich gar nicht so genau gelesen und erwartet, dass es eine deutsche Tastatur sein wird. Dem ist aber nicht so und ich denke viele werden das nicht so genau lesen.
Zwar komm ich persönlich sehr gut mit englischen Tastaturen klar, doch finde ich es ziemlich schade, dass sie keine QWERTZ Tastatur anbieten. So ziemlich jeder andere Hersteller schafft das ja auch.
Schade finde ich auch, dass es keine Hintergrundbeleuchtung hat – bei 150 Euro kann man das schon erwarten.
Akkulaufzeit
In meinem Akku-Test kam das OnePlus Pad 2 auf eine Laufzeit von 7,25 Stunden. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-YouTube Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife laufen. In diesem Fall bei 144Hz und mit eingeschaltetem Hochleistungsmodus. Ohne Hochleistungsmodus kam ich auf das gleiche Ergebnis, ist der eingeschaltet, wird also nicht zwangsläufig mehr Energie verbraucht.
OnePlus Pad 2 Test: Mein Fazit
Ich halte das OnePlus Pad 2 für ein hervorragendes Tablet, wenn ihr gegenüber dem iPad Pro und Galaxy Tab S9+ etwas Geld sparen möchtet, aber nicht auf Flaggschiff-Hardware verzichten möchtet. Die Prozessor- und Grafikleistung sind ausgezeichnet und mir gefällt, dass wir ein so hochauflösendes und trotzdem helles Display bekommen. Auch der Stift ist klasse und OnePlus hat einige coole Software-Features eingebaut.
Im Vergleich zu Samsung und Apple fehlen aber einige Premium-Features wie ein OLED, Fingerabdruckleser, besseres Multitasking, und optionales 5G. Interessiert ihr euch dafür, lohnt es sich meinen Test vom Samsung Galaxy Tab S9+ anzuschauen, denn das Tablet ist schon ein bisschen älter und Preise sind schon ordentlich gefallen.
- Sehr leistungsstark
- Hochauflösendes Display
- Schickes Metallgehäuse
- Vergleichsweise günstig
- Solider Stylus
- Aktuelle Software
- Kein Fingerabdruckleser
- Nur QWERTY Tastatur
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