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Testberichte

Motorola Edge 50 Neo Test: Die Kamera im Härtetest

In unserem Motorola Edge 50 Neo Test zeigt sich, wie gut die Kamera des Mittelklasse-Smartphones im Vergleich zur Spitzenklasse ist.

Veröffentlicht am

Motorola Edge 50 Neo Review

Wir testen jetzt auch Smartphones und beginnen mit dem Motorola Edge 50 Neo. Das ist ein spannendes Mittelklasse-Handy mit einem eleganten Design und einem 6,4 Zoll OLED. Die vier Kameras habe ich besonders ausführlich getestet und vergleiche sie dabei mit dem iPhone 16 Pro. Klingt unfair, ja, aber das Ergebnis fällt im Detail für Motorola erstaunlich gut aus und das, obwohl es teilweise schon für 300 Euro zu haben ist. Der UVP liegt bei 499 Euro.

Design und Verarbeitung

Zu den Kameras komme ich gleich, doch erst schauen wir uns das Design an. Die Rückseite besteht aus Kunstleder und kann in fünf verschiedenen Pantone Farben bestellt werden. Mein Testgerät hat die Farbe Poinciana, also ein rötliches Orange. Ich finde das Design ziemlich schick, doch meine Freundin meint, dass es altbacken ausschaut. Sowas ist natürlich immer Geschmacksache.

Motorola Edge 50 Neo Verarbeitung
Motorola Edge 50 Neo

Das Motorola Egde 50 Neo bietet ein schickes und helles pOLED Display, eine solide Leistung, aktuelle Software und drei Kameras, die für den Preis erstaunlich gut sind. Schade ist nur, dass Motorola bei der Nachbearbeitung zu aggressiv ist. Außerdem könnten die Lautsprecher besser sein.

Pros:
  • Schickes Kunstlederdesign
  • Helles Display
  • Relativ gute Kameras
  • Lange Akkulaufzeit
  • Als Deal preiswert
Cons:
  • Schwache Lautsprecher
  • Nur USB 2.0
  • Starke Fotonachbearbeitung
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Der Rahmen besteht aus Kunststoff und es ist 8,1mm dünn und bringt 171g auf die Waage. Auf dem Display sitzt Gorilla Glass 3, es ist nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt und soll nach dem MIL-STD 810H Standard stoßfest sein.

Unter dem Display sitzt ein Fingerabdruckleser, der schnell und zuverlässig funktioniert. Ganz unten bekommen wir dann einen USB C Anschluss, doch ist das leider nur USB 2.0. Ihr könnt also keine externen Monitore anschließen und die Übertragungsgeschwindigkeiten von Daten sind entsprechend langsam.

Motorola Edge 50 Neo USB C

Aufgeladen werden kann es mit bis zu 68W und es kann auch kabellos geladen werden. Ich habe eine Qi2 Power Bank ausprobiert und die funktioniert zwar, doch sind die Magneten nicht so stark wie bei Apples MagSafe.

Ein MicroSD-Kartenslot fehlt, doch könnt ihr dafür eine Nano-SIM und eSIM gleichzeitig verwenden.

Display und Lautsprecher

Das Display des Edge 50 Neo ist genau 6,36 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 2670 x 1220 Pixel, ist mit 460ppi also sehr scharf. Schärfer als so ziemlich jedes Tablets übrigens. Und mir gefällt besonders, dass die Displayrahmen sehr schmal sind.

Es handelt sich hierbei um ein pOLED Display und dadurch ist Schwarz wirklich Schwarz, der Kontrast ist gut und Farben sehen schön gesättigt aus. Es unterstützt bis zu 120Hz und kann sogar bis zu 3000nits hell werden. Im Vergleich zu Tablets, die wir ja sonst testen, sind das Traumdaten. Und für ein Handy klasse, aber auch nicht so besonders.

Motorola Edge 50 Neo Lautsprecher

Das Display eignet sich auf jeden Fall super, um damit Filme, Serien und natürlich YouTube zu schauen. Für die Lautsprecher gilt das aber leider nicht, hier habe ich mich erschrocken und zwar im negativen Sinne.

Lesen: Die besten Tablets mit OLED im Test

Musik und Videos hören sich sehr blechernd an und es fehlt ein ordentlicher Bass. Aber gut, das ist etwas, bei dem bei günstigen Geräten immer gespart wird. Ich empfehle auf jeden Fall Kopfhörer. Per Bluetooth oder USB C, denn einen Kopfhöreranschluss gibt es nicht.

Kamera: Foto-Vergleich

Vorne sitzt eine 32 Megapixel Frontkamera und auf der Rückseite bekommen wir drei Kameras und einen LED-Blitz. Die Hauptkamera bietet 50 Megapixel, eine Blende von f/1.8 und einen optischen Bildstabilisator. Dann haben wir eine 13 Megapixel Weitwinkelkamera mit f/2.2 und eine 10 Megapixel Telekamera mit f/2.0 und ebenfalls einem optischen Bildstabilisator. Die bietet einen 3-fachen Zoom.

Motorola Edge 50 Neo Kameras

Ich habe mit dem Motorola Edge 50 Neo und dem iPhone 16 Pro das Brandenburger Tor besucht und mit den Standard Kamera-Apps und Standard Einstellungen Fotos gemacht. Im direkten Vergleich der Hauptkameras fällt sofort auf, dass das iPhone natürlichere Farben und weniger Kontrast hat. Motorola ist bei der automatischen Nachbearbeitung deutlich aggressiver und schärft auch deutlich mehr nach. Wenn man die Fotos auf einem Handy Display vergleicht, könnten viele deswegen das 50 Neo bevorzugen.

Unbearbeitete Fotos vom iPhone mag ich nicht so, denn ich finde Apple belichtet Schatten viel zu viel nach bzw. macht die viel zu hell. Dadurch geht Kontrast verloren. Aber wenn man genau hinschaut fällt auf, dass das iPhone mehr Details hat. Vor allem wenn wir ans untere Ende vom Dach des Brandenburger Tors schauen, sind deutlich mehr Details zu sehen. Wer möchte, kann Kontrast und Schärfe hinzufügen, sodass es mehr wie beim Motorola aussieht, nur eben mit mehr Details.

Bei der Ultra-Weitwinkelkamera hat Motorola die Nachschärfe wieder ordentlich hochgeschraubt und das iPhone sieht natürlicher aus. Aber es hat tatsächlich weniger Details als das Neo.

Die Telefotokamera des iPhone ist dafür deutlich, deutlich besser als beim Motorola. Letzteres sieht diesmal sehr weich aus und es fehlen Details. Zumindest bei diesen Beispielfotos am Brandenburger Tor. Im Studio und im RAW-Format hat die Tele-Kamera des Neo durchaus gute Details, übrigens auch bei hohem ISO. Am Brandenburger Tor hat Motorola die Rauschreduzierung zu stark angewandt, sodass Details verloren gehen.

Mit den Telekameras habe ich auch den Weihnachtsmann fotografiert. Diesmal sehen wir beim Weihnachtsmann Details und er ist ziemlich scharf. Und auf den ersten Blick sieht es verglichen mit dem iPhone wieder erstaunlich gut aus. Doch wenn wir auf das Dach der Kirche schauen, ist Motorolas starke Nachbearbeitung wieder am Werk. Die Dachziegel unterlagen der Rauschreduzierung und sind komplett verschwunden.

Im Studio habe ich auch den 50 Megapixel Modus des Edge 50 Neo mit dem iPhone 16 Pro verglichen. Hier zeigt sich ebenfalls, dass das iPhone 16 Pro deutlich mehr Details hat als das Motorola. Eben auch im Hochauflösungsmodus.

Für Selfies sind beide Frontkameras gut geeignet. Hier bietet Motorola eine höhere Auflösung, doch sind beim iPhone wieder mehr Details sichtbar. Positiv ist allerdings, dass Motorola bei Selfies nicht übertrieben nachschärft.

Bei schwachem Licht performt das iPhone ebenfalls besser und es sind deutlich mehr Details sichtbar. Aber das Edge 50 Neo reduziert das Rauschen bei der Hauptkamera meistens ziemlich gut, obwohl der ISO-Wert sogar höher als beim iPhone ist. Durch die Rauschreduzierung und das aggressive Nachschärfen sehen Fotos im Dunkeln gar nicht mal schlecht aus, solange man nicht reinzoomt.

Letztendlich bleibt es aber dabei, dass im Detail die Fotos beim iPhone 16 Pro besser bzw. detaillierter sind. Aus ihnen kann man viel mehr rausholen, vor allem wenn man Fotos selbst nachbearbeiten möchte. Das ist mit denen des Motorola nicht mehr so gut möglich. Wenn ein Foto erstmal überschärft ist, kann man das schwer rückgängig machen.

Kamera: Video-Vergleich

Das starke Nachschärfen ist auch der Grund, weshalb Videos mit dem Edge 50 Neo im Vergleich zum iPhone 16 Pro deutlich schlechter ausschauen. Wir sind immer noch am Brandenburger Tor und der Himmel ist voll von Artefakten, die sich aus einem Gemisch aus Rauschreduzierung und Nachschärfen ergeben.

Beim iPhone 16 Pro ist der Himmel hingegen komplett klar. Der Unterschied ist vor allem auf einem großen Bildschirm deutlich, deutlich sichtbar.

Ich weiß, der Vergleich ist bisschen unfair, zeigt aber auch, wie gut die Kameras heutzutage bei einem so günstigen Handy sein können. Das Apple Handy ist mehr als drei Mal so teuer und ich finde nicht, dass die Fotos drei Mal besser sind, zumindest nicht bei gutem Licht. Was meint ihr?

Hardware und Performance

Motorola Edge 50 Neo Geekbench

Im Edge 50 Neo sitzt ein MediaTek Dimensity 7300 Chipset mit 12GB RAM und 512GB internen Speicher. Es wird etwas dauern, bis wir ein gutes Portfolio an getesteten Smartphones für Vergleiche aufgebaut haben. Und es wundert natürlich nicht, dass das Edge 50 in allen Benchmarks von Geekbench 6 bis hin zu den 3D Mark Tests deutlich, deutlich, deutlich schlechter abschneidet als das iPhone 16 Pro.

Motorola Edge 50 Neo 3D Mark

Spannender ist deswegen mein Spiele-Test. Fortnite gehört weiterhin zu meinen Lieblingstiteln und das macht mit den höchsten Einstellungen kein Spaß, sondern ich habe zwischen 10 und 18 FPS gemessen. Auch mit hoher Grafik und 3D-Auflösung auf 75% läuft es mit unter 20 FPS. Dafür schafft es aber konstant 30 FPS, nachdem ich die Grafik auf „Mittel“ und die 3D-Auflösung auf 50% gesetzt habe. Das macht auch Spaß. 60 oder 90 FPS kann man nicht auswählen.

Diablo Immortal läuft wunderbar mit hohen Grafikeinstellungen und ist dabei ziemlich flüssig. Ultra-Einstellungen kann man nicht auswählen.

Motorola Edge 50 Neo Fortnite

Sonst performt das Edge 50 Neo im Alltag ziemlich gut und kommt auch mit Multitasking ordentlich klar. Ich habe ein paar RAW-Fotos in Adobe Lightroom bearbeitet und auch das schafft es gut. Sofern ihr keine Hardcore Gamer seid, werden die meisten mit der Performance zufrieden sein.

Software

Motorola Edge 50 Neo Test

Auf dem Motorola Edge 50 Neo läuft ab Werk Android 14 und klasse finde ich, dass die Oberfläche nur minimal angepasst ist. Letztendlich bekommen wir reines Android und das finde ich bei Lenovo und Motorola immer klasse. Es ist zwar einiges an Bloatware vorinstalliert, doch kann man die einfach runterschmeißen. Motorola verspricht fünf Android-Versionsupdates rauszubringen

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit ist ziemlich gut und mit einer vollen Ladung komme ich gut zwei Tage aus – naja, außer ich Spiele viel Fortnite, dann ist es natürlich weniger. Als ich bei maximaler Helligkeit ein HD-YouTube Video in einer Endlosschleife abgespielt habe, hielt der Akku ganze 15 Stunden.

Motorola Edge 50 Neo Test: Mein Fazit

Motorola Edge 50 Neo Design

Das Motorola Edge 50 Neo bietet also ein schickes Design und Display und ich finde auch die Kameras können sich zu dem Preis sehen lassen. Richtig schlecht finde ich nur die Lautsprecher, wobei das eben in dieser Preisklasse auch normal ist. Ich finde den UVP von 499 Euro zu teuer, aber aktuell kann man es schon für rund 300 Euro bekommen und zu dem Preis finde ich es ziemlich gut.

Wenn wir Tablets testen, empfehle ich ja immer Alternativen. Das bliebt diesmal aus, denn wir müssen erstmal mehr Smartphones testen. Und nur basierend auf technischen Daten sollte man niemals ein Gerät empfehlen. Mehr Smartphones sind aber schon auf dem Weg zu uns.


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Motorola Edge 50 Neo Review
Test: Das Motorola Egde 50 Neo bietet ein schickes und helles pOLED Display, eine solide Leistung, aktuelle Software und drei Kameras, die für den Preis erstaunlich gut sind. Schade ist nur, dass Motorola bei der Nachbearbeitung zu aggressiv ist. Außerdem könnten die Lautsprecher besser sein.
Positiv
  • Schickes Kunstlederdesign
  • Helles Display
  • Relativ gute Kameras
  • Lange Akkulaufzeit
  • Als Deal preiswert
Negativ
  • Schwache Lautsprecher
  • Nur USB 2.0
  • Starke Fotonachbearbeitung

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