Testberichte
Microsoft Surface Pro 12 Unboxing & Test: Ein echter iPad Killer?
Das neue Surface Pro kommt in 12 Zoll mit Windows 11 und ARM-Chipsatz. Ob es dem iPad Pro Konkurrenz machen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Mit dem Microsoft Surface Pro 12 Zoll ist ein ziemlich spannendes Tablet erschienen, das auf den ersten Blick weniger wie ein Windows-Tablet aussieht, sondern fast die Eigenschaften eines iPads hat. Keine Lüfter mehr, mit ARM-Chip anstatt Intel, und ein deutlich schlankeres Design.
Wir haben das Surface Pro 12 ausführlich getestet: Bei uns im Büro, auf Zugfahrten und auf der Couch. Dabei haben wir mit Photoshop gearbeitet, gezeichnet und Spiele gespielt. Und viele Office-Arbeiten erledigt.
Es ist für uns so ein bisschen der Nachfolger der Surface Go Serie, die aber nie wirklich leistungsstark war. Das möchte Microsoft beim Surface Pro 12 eindeutig anders machen – doch heben sie dafür den Preis an auf 979 Euro. Ohne Zubehör. Ob es sich lohnt, so viel Geld zu investieren, erfahrt ihr in diesem Test.
Unboxing
Wir beginnen erst mit einem Unboxing. Die Verpackung siehst fast genauso aus wie bei anderen Surface Geräten auch. Die Box war schon einmal geöffnet, da dies ein Testgerät von Microsoft ist. In der Verpackung ist erstmal das Tablet selbst, das wir in schönem Violet haben. Dann ist das typische Papierkram dabei. Und ein USB C Kabel. Und kein Netzteil mehr, Microsoft hat den Surface Connect Port auch am Tablet entfernt.

Das neue Tastatur Cover haben wir in der gleichen Farbe. Und mit dabei ist wieder Papierkram und der Slim Pen 2. Ist der gleiche wie beim Surface Pro 11, doch wird der diesmal nicht über die Tastatur aufgeladen.
Eine Microsoft Arc Maus haben wir leihweise ebenfalls bekommen – die gibt es in der gleichen Farbe. Sieht hübsch aus, aber Sandor, der bei uns Windows-Geräte testet, mochte sie nicht.
Lesen: Die besten Tablets des Jahres basierend auf echten Tests
Design & Verarbeitung
Seitdem wir die Unboxing-Aufnahmen gemacht haben sind einige Wochen vergangen und, wie gesagt, wir haben das Surface Pro 12 ausführlich getestet.
Das Display ist exakt 12 Zoll groß. Im Vergleich zum Surface Pro 11 wirkt es deutlich eleganter und ergonomischer. Das liegt vor allem am neuen, komplett lüfterlosen Design. Die Lüfterschlitze und für ein Tablet klobigen Lüftereinsätze früherer Modelle sind verschwunden. Es erinnert jetzt mehr an ein iPad als an ein klassisches Windows-Tablet. Dennoch bleibt der ikonische Surface-Kickstand erhalten, mit dem wir das Tablet in praktisch jedem Winkel aufstellen können.

Auf dem Schoß ist das Surface Pro 12 schwerer zu balancieren als ein klassisches Notebook. Der Kickstand benötigt hinten Platz, das Tastaturcover vorne. Trotzdem ist es stabiler als ein iPad Pro oder Air mit Magic Keyboard. Im Vergleich zu anderen Premium-Tablets wirken die Display-Ränder ziemlich dick.
Die Frontkamera, mehrere Mikrofone und die Sensoren für Windows Hello sind wie gewohnt in die obere Bildschirmkante eingelassen. Die Gesichtserkennung funktioniert hervorragend – schnell, zuverlässig und auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
Die Lautsprecheröffnungen sitzen an den oberen Rändern links und rechts.

Rechts am Gerät befinden sich zwei Thunderbolt 4 USB-C Anschlüsse, über die auch geladen wird – mit bis zu 45 Watt. Einen dedizierten Surface Connect Port gibt es nicht mehr.
Das ist schade, denn wir mochten den magnetischen Ladeanschluss des Vorgängers durchaus.
Unten sitzen fünf Pogo-Pins zur Verbindung mit dem Tastaturcover – die Verbindung ist magnetisch und sitzt fest.
Die Rückseite bleibt schlicht. Ein großes Microsoft-Logo prangt auf dem Kickstand. Wir finden es schade, dass auf den leicht zu öffnenden M.2 SSD Slot verzichtet wird, den das Pro 11 noch hatte. Wer mehr als 256 GB Speicher möchte, muss jetzt bei der Bestellung zu teureren Varianten greifen.
Display
Das 12 Zoll große LCD löst mit 2196 x 1464 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 220 PPI entspricht. Das Seitenverhältnis beträgt 3:2, was wir zum Arbeiten klasse finden.
Mit einer maximalen Helligkeit von 400 Nits ist das Display zwar auf dem Papier nicht außergewöhnlich hell, wirkt im Alltag aber überraschend leuchtstark – selbst im hellen Zug. Das liegt vermutlich daran, dass Microsoft ein insgesamt sehr gutes Display mit hohem Kontrast verbaut. Die Bildwiederholrate von bis zu 90 Hz finden wir auch cool. Im direkten Vergleich zwischen dem Surface Pro 12 und dem iPad Pro mit OLED-Display fielen die Farben und der Kontrast kaum unterschiedlich aus.

Leider gibt es kein variables Refresh Rate, sondern nur feste Modi: 60 oder 90 Hz. Hier muss man also zwischen flüssigem Scrollen und einer längeren Akkulaufzeit wählen.
Unterm Strich ist das Display gut, aber natürlich ginge es besser. Das Surface Pro 11 hatten wir mit einem OLED getestet und das sieht natürlich schicker aus.
Lautsprecher
Die Dual-Stereolautsprecher mit Dolby Atmos liefern einen guten Klang. Im Vergleich zum iPad Pro oder dem Surface Pro 13 Zoll fehlt es jedoch an Volumen, Dynamik und Tiefe. Stimmen klingen klar und YouTube kann man problemlos schauen, klar. Für ein Windows-Gerät sind die Lautsprecher gut. Aber in der gleichen Preisklasse bieten Apple und Samsung besser klingende Tablets.
Hardware & Performance
Im Inneren des Surface Pro 12 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon X Plus mit acht Kernen. Dazu kommt eine Adreno-Grafikeinheit, 16 GB DDR5 RAM und in unserem Testgerät 512 GB UFS-Speicher. Alternativ gibt es Konfigurationen mit 256 GB, 1 TB sowie optional 24 GB RAM. Das variiert je nach Region.

Im Alltag überzeugt die Performance: Office-Arbeiten, Chrome mit vielen offenen Tabs und Canva-Designs laufen problemlos. Photoshop läuft flüssig, Premiere Pro ebenfalls – obwohl es nur per Emulation funktioniert. Das hat uns echt überrascht. Wir haben Premiere Pro installiert und zumindest mit FullHD Videos kann man solide arbeiten.
Allerdings wird es schon beim Installieren größerer Apps oder parallelem Multitasking spürbar warm. Ohne Lüfter führt das schnell zu Throttling; das ist uns besonders beim Gaming aufgefallen.

In Geekbench ist die Single-Core-Leistung auf Augenhöhe mit dem Surface Pro 11 mit Snapdragon X Elite, im Multi-Core jedoch rund 15 Prozent langsamer. In GPU-Benchmarks ist das Pro 11 sogar doppelt so schnell.

In 3DMark-Benchmarks wie Wildlife Extreme und Solar Bay fällt das Surface Pro 12 im Vergleich ebenfalls deutlich zurück. Intel Core Ultra 200 Laptops wie das Acer Swift 16 AI schneiden bei CPU und GPU besser ab. Für klassische Anwendungen reicht die Leistung aber mehr als aus.
Gaming
Gaming gehört nicht zu den Stärken dieses Tablets. Counter Strike 2 läuft bei 1900 x 1280 mit allen Einstellungen auf Minimum bei 34 FPS, zeigt jedoch ständige Freezes und Stottern – vermutlich weil es emuliert wird.

Auch das kleine Spiel „Straftat 1v1“ verursacht Grafikfehler und bleibt unspielbar. Aber bei einem sehr leichten Spiel wie Terraria wird klar: Das Surface Pro 12 kann einfache Indie-Titel zuverlässig darstellen. Für anspruchsvollere Spiele ist es aber eher nichts.
Wir konnten eine spielbare Performance nur erreichen, indem wir an der Displayauflösung herumgebastelt haben. Wenn wir das integrierte Display auf 1920 x 1080p einstellen, treten in Counter Strike 2 keine Probleme auf und wir erreichen sogar 60 FPS. Aber ständig zwischen verschiedenen Auflösungen wechseln zu müssen, ist weder ideal noch besonders komfortabel.
Lesen: Die besten Gaming Tablets zum Spielen im Test
Akkulaufzeit
Kommen wir zur Akkulaufzeit. Microsoft gibt 16 Stunden lokales Videoplayback und 12 Stunden Webnutzung an. Unser standardisierter YouTube-HD-Dauertest mit maximaler Helligkeit bringt das Gerät auf 9,65 Stunden. Damit liegt es deutlich vor dem iPad Air M3 mit 5,5 Stunden und dem Xiaomi Pad 7 mit 7,25 Stunden. Tablets mit OLED wie das Galaxy Tab S10+ oder Surface Pro 11 liegen jedoch etwa 20 Prozent darüber.

Ein klarer Minuspunkt: Beim Laden wird das Gerät auffällig heiß, was vor allem beim Zeichnen oder Schreiben unangenehm ist.
Software: Windows 11 auf ARM
Windows 11 Home für ARM hat sich in den letzten Jahren verbessert, doch muss man zu viele Kompromisse eingehen. Viele Apps sind weiterhin nicht nativ für ARM verfügbar. Zwar läuft viel über Emulation, darunter auch Steam-Games und Programme wie Premiere Pro, aber nicht alle Anwendungen starten: Adobe Illustrator, After Effects und FL Studio verweigern komplett den Dienst.

Windows 11 bietet einige clevere Touch-Features, etwa das automatische Verstecken der Taskleiste oder die Dreifinger-Geste zum App-Switching. Dennoch ist die Touch-Bedienung oft hakelig. Programme wie Photoshop sind weiterhin auf Maus und Tastatur ausgelegt. Hier bleibt das iPad mit seiner für Touchscreen besonders gut angepassten Software klar überlegen.
Microsoft Copilot+ verspricht eine Reihe an KI-Features, doch in der Praxis überzeugt fast nur das OCR-Feature, also Optical-Character-recognition, das Texte auf dem Bildschirm erkennbar und kopierbar macht.
Die natürliche Dateisuche funktioniert gut und erlaubt es, im Explorer nicht nur nach Dateinamen, sondern auch mithilfe von Beschreibungen oder ganzen Sätzen zu suchen. Beispielsweise kann man „Bericht mit Grafiken vom März“ eingeben und Windows zeigt passende Dateien an, auch wenn diese Begriffe nicht exakt im Dateinamen vorkommen. Praktisch, funktioniert aber nur bei bestimmten Dateitypen.
Tastatur & Stift
Die neue Surface-Tastatur für 180 € lässt sich nicht mehr angewinkelt befestigen – ein Rückschritt. Trotzdem gefällt sie uns im Alltag: Die Verarbeitung ist hochwertig und das Tippgefühl präzise. Das Touchpad fällt klein aus, funktioniert aber zuverlässig. Gegenüber dem Magic Keyboard von Apple wirkt die Tastatur praktischer und weniger sperrig.

Der Slim Pen 2 kostet 100 Euro und wird jetzt per Induktion an der Rückseite des Tablets geladen. Die Magneten halten den Stift fest genug, dass er auch im Rucksack nicht abfällt. Eine leichte Vibration beim Schreiben simuliert ein Papierschreibgefühl, wirkt anfangs aber ungewohnt. Wer noch den klassischen Surface Pen besitzt, kann diesen ebenfalls verwenden – wir finden den sogar angenehmer.

Wir haben mit dem Stift einfache Zeichnungen in MS Paint erstellt – Reaktionsgeschwindigkeit und Präzision sind top.
Lesen: Die besten Surface Pen-Apps für euer Surface Pro & Go
Kamera
Das Surface Pro 12 ist mit einer Full-HD-Frontkamera ausgestattet, die für Videotelefonie absolut ausreichend ist. Sie liefert ein klares Bild, das sich gut für Teams-Meetings oder Zoom-Calls eignet.

Die rückseitige Kamera löst mit 12 Megapixeln auf und bietet im Vergleich zur Frontkamera ein sichtbar besseres Bild. Während unseres Tests haben wir das Surface Pro 12 mit auf einen Spaziergang genommen und einige Aufnahmen gemacht. Die Fotos zeigen kräftige Kontraste und eine insgesamt natürliche Farbwiedergabe. Die Ergebnisse sind für ein Tablet überraschend gut.
Fazit
Das Surface Pro 12 startet bei rund 1000 Euro. Rechnet man Tastatur und Stift hinzu, landet man bei 1280 Euro. Das ist fast auf dem Niveau eines iPad Pro 11″ mit Apple Pencil Pro – nur, dass das iPad den besseren Stift, das bessere Display, bessere Lautsprecher und die besseren Tablet-Apps bietet.

Trotzdem bleibt das Surface Pro 12 ein gutes Tablet. Wir haben es sehr gerne getestet. Aber es richtet sich an eine ganz bestimmte und eher kleine Zielgruppe: Mobile Berufstätige, die Windows brauchen, typische Office-Arbeiten erledigen, viel unterwegs sind und ein leichtes, hochwertiges Gerät suchen. Für Schüler ist es zu teuer, für Kreative zu inkompatibel, für Gamer ungeeignet.
Wenn Microsoft Tastatur und Stift kostenlos beilegen würde, oder den Preis um 200 Euro senkt, hätte das Surface Pro 12 eine deutlich größere Zielgruppe. So aber bleibt es ein Nischenprodukt für Manager, Dozenten oder Tech-Geeks, die Wert auf hochwertiges Design und Mobilität legen und mit den Einschränkungen leben können bzw. einfach Windows brauchen.
Lesen: Die besten Business-Tablets zum Arbeiten im Test

Hochwertiges Design
Gute Tastatur und Stift
Solide Akkulaufzeit
Teuer
Manche Programme werden nicht unterstützt

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