Testberichte
Lenovo Tab im Test: Budget-König oder Elektroschrott?
Mit dem neuen Tab präsentiert uns Lenovo ein 10,2 Zoll großes Budget-Tablet für 150 Euro. Ob uns das Tab überzeugen konnte, lest ihr hier.

Mit dem einfachen Lenovo Tab bringt Lenovo ein sehr günstiges Tablet auf den Markt – allerdings ohne irgendwelche Premium-Funktionen. Aber ganz ehrlich: Wenn Ihr nur Serien schauen oder im Internet surfen wollt, braucht Ihr oft gar nicht mehr. In diesem Test erfahrt Ihr, ob das Lenovo Tab für einfache Aufgaben ausreicht – und wie es im Vergleich zu anderen günstigen Tablets wie dem Samsung Galaxy Tab A9, dem Lenovo Tab M11 und den beiden Redmi Pad SEs abschneidet.
Größe und Design

Das Gehäuse des 10,2 Zoll großen Lenovo Tab besteht aus Metall, ist 7,5 mm dünn und wiegt 425 Gramm. Für den Preis ist die Verarbeitung ziemlich gut – allerdings ist der Übergang vom Display zum Gehäuse nicht so hochwertig wie bei teureren Geräten. Das ist aber zu erwarten.
Rechts befindet sich der USB-C-2.0-Anschluss, der nur bis zu 15 Watt Ladegeschwindigkeit unterstützt. Einen externen Monitor könnt Ihr nicht anschließen. Immerhin: Oben rechts gibt’s einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss – das ist bei günstigen Tablets immer noch üblich. Außerdem gibt’s einen microSD-Karten-Slot oben, der Karten bis zu 1 TB unterstützt.
Einen Fingerabdruckscanner gibt’s leider nicht. Ihr könnt das Tablet aber per Gesichtserkennung entsperren – das funktioniert, ist aber manchmal ziemlich langsam.
Display und Lautsprecher

Bei günstigen Tablets wird oft beim Display gespart – so auch hier. Die maximale Helligkeit liegt bei 400 Nits. Das reicht in Innenräumen, aber draußen bei Sonne wird’s schwierig. Am nervigsten sind aber die miesen Blickwinkel. Schon ab 45 Grad verändert sich die Farbdarstellung stark, und das Display wirkt schnell dunkel und ausgewaschen.
Die Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln geht klar – Texte lassen sich gut lesen. Allerdings ist die Pixeldichte niedriger als bei fast jedem Smartphone. Das Display läuft nur mit 60 Hz – das ist in dieser Preisklasse normal, aber beide Redmi Pad SEs haben immerhin 90 Hz.

Trotzdem: Serien schauen macht mit dem Lenovo Tab eigentlich Spaß. Die zwei Lautsprecher klingen überraschend gut – sogar besser als beim Redmi Pad SE oder dem Honor Pad X8a, die in einer ähnlichen Preisklasse spielen. Dolby Atmos wird unterstützt und klingt auch recht ordentlich.
Leistung
Erwartet bitte keine High-End-Performance. Aber auch für einfache Sachen wie Android-Apps starten oder flüssig im Menü navigieren, braucht man eine gewisse Leistung – und die fehlt hier leider oft.
Im Lenovo Tab steckt der Mediatek Helio G85 – ein Chip aus dem Jahr 2020. Kombiniert mit 4 GB RAM und 64 GB langsamer eMMC-Speicher ist das einfach nicht mehr zeitgemäß.

Habt Ihr mehrere Tabs oder Apps offen, wird das ganze Tablet spürbar langsam. Die Gestensteuerung funktioniert dann kaum noch – weil die Swipes einfach nicht richtig erkannt werden. Das ist echt enttäuschend.
Beim Spiel Genshin Impact hat es über eine Stunde gedauert, bis die Shader nach dem Download fertig kompiliert waren. Danach lief es schneller, aber das zeigt deutlich, wie langsam der Speicher ist. Ein Test mit dem CPDT-Tool bestätigt das: Die eMMC-Geschwindigkeit ist etwa so lahm wie bei einem Galaxy S6 aus dem Jahr 2015. Kein Wunder, dass sich alles so zäh anfühlt.

Im Vergleich mit dem Galaxy Tab A9 und dem Redmi Pad SE schneidet das Lenovo Tab bei der Leistung schwächer ab. Im Geekbench-Test hat das Galaxy Tab A9 fast doppelt so viel Single-Core-Leistung – kein Wunder bei dem neueren Chip. Der Grafikchip vom Lenovo Tab ist aber nur 33 % langsamer – beim Spielen ist der Unterschied also kleiner.
Das Redmi Pad SE hat eine leicht bessere CPU-Leistung und läuft in der Praxis deutlich flüssiger als das Lenovo oder Samsung. Das Galaxy Tab A9 fühlt sich zwar auch schneller an als das Lenovo Tab, hat aber manchmal auch Ruckler – vermutlich wegen der 4 GB RAM und Samsungs schwerer Benutzeroberfläche.

Im 3DMark-Test überrascht das Lenovo Tab: Dort ist es 20 % schneller als das Redmi Pad SE. Das Galaxy Tab A9 liegt hier aber mit 70 % Vorsprung klar vorne.
Lesen: Die besten Lenovo-Tablets im Test
Gaming

Trotz allem: Für den Preis kann man mit dem Lenovo Tab sogar ein bisschen Spiele spielen. Genshin Impact läuft mit niedrigen Einstellungen mit über 30 FPS. Einfachere Spiele wie Clash Royale oder Brawl Stars laufen problemlos. Auch Minecraft, Terraria oder Strategiespiele laufen ordentlich. Für Kinder auf der Rückbank im Auto reicht das allemal. Wer ernsthaft auf dem Tablet spielen will, sollte aber definitiv mehr Geld investieren.
Lesen: Die besten Gaming Tablets zum Spielen im Test
Akkulaufzeit
In unserem YouTube-Dauerstream-Test mit maximaler Helligkeit hat das Lenovo Tab nur 6,4 Stunden durchgehalten. Das ist ziemlich schwach. Mit nur 5100 mAh Akku und einem alten, ineffizienten Prozessor ist das aber auch nicht überraschend.

Beide Redmi Pad SEs – egal ob 8,7 oder 11 Zoll – halten deutlich länger durch. Das Amazon Fire HD 10 schafft sogar rund 10 Stunden. Selbst das größere Lenovo Tab M11 hält mit 7,5 Stunden länger durch.
Software-Support

Das Lenovo Tab kommt mit Android 14. Lenovo verspricht zwei Jahre Android-Updates und zwei weitere Jahre Sicherheitsupdates – also insgesamt vier Jahre Support bis 2029. Für ein Budget-Tablet ist das überraschend gut.
Bei der Einrichtung versucht Lenovo, Euch ein paar gesponserte Apps und Spiele aufzudrängen – das lässt sich aber leicht überspringen. Ansonsten ist die Benutzeroberfläche recht einfach gehalten – mit einer Ausnahme: dem PC-Modus. Der bietet eine Desktop-Oberfläche wie Samsung DeX oder ChromeOS und funktioniert erstaunlich gut. Für leichte Büroarbeit mit Maus und Tastatur ist das durchaus praktisch.
Zubehör

Wir haben das Tablet mit der Lenovo Play Suite gekauft: einer robusten hellblauen Hülle mit gelbem Ring auf der Rückseite und einem kapazitiven Stift. Für Kinder zum Malen ist das nett. Der Stift ist aber ungenau und ist nicht druckempfindlich – also nichts für Notizen oder zum Zeichnen. Wer einen guten Stift will, sollte zum Galaxy Tab S6 Lite greifen. Zur Not eben gebraucht.
Kamera

Die 8 MP Hauptkamera und die 5 MP Frontkamera sind okay. Bei gutem Licht sehen Selfies brauchbar aus und Dokumente lassen sich damit auch gut scannen.
Preis-Leistungs-Verhältnis

Wenn Ihr um die 150 € ausgeben wollt, ist das Lenovo Tab ehrlich gesagt nicht die beste Wahl – außer, Euch sind die vier Jahre Updates super wichtig. Auf dem Gebrauchtmarkt findet Ihr in Deutschland für 120 € deutlich bessere Tablets, z. B. das Samsung Galaxy Tab S6 Lite oder das Redmi Pad Pro.

Eine gute Alternative sind auch die anderen Budget-Tablets von Lenovo, allen voran das Lenovo Tab M11. Es ist oft für 120 bis 140 Euro im Angebot, ist größer, hat einen besseren Stift im Lieferumfang und ist insgesamt einfach die bessere Wahl.
Fazit

Das Lenovo Tab ist kein komplettes Desaster – aber zum Startpreis von 150 Euro einfach viel zu teuer. Es hat ein solides 10,2-Zoll-Display, gute Lautsprecher und lange Software-Support. Aber bessere Tablets wie das Redmi Pad SE 8,7, das Lenovo Tab M11 oder das Samsung Galaxy Tab A9 kosten weniger.
Unser Tipp: Wartet, bis das Lenovo Tab ordentlich reduziert ist. Für so 100 Euro ist es eine gute Wahl.

✅Gut für Videos und Medien
✅Lange Software-Unterstützung
❌Konkurrenz bietet deutlich mehr fürs Geld
❌Schwache Performance, wenig RAM
❌Dunkles Display mit schlechten Blickwinkeln
❌Langsamer Speicher (64 GB eMMC)

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