Testberichte
Lenovo Tab One Test: Was kann ein 99 Euro-Tablet wirklich?
Das Lenovo Tab One verspricht uns ein kompaktes 8,7″-Tablet mit Android 15 zum Sparpreis. Ob es etwas taugt, erfahrt in in unserem Test.
Kann ein Tablet für rund 100 Euro überhaupt brauchbar sein oder sollte besser jeder die Finger davon lassen? Wir haben das Lenovo Tab One ausführlich getestet, viele Spiele gespielt, es zum Lesen und YouTube schauen genutzt, sowie es mit Konkurrenten wie dem Samsung Galaxy Tab A9 verglichen.
In diesem Test erfahrt ihr, für wen das Lenovo Tab One gut ist und wann ihr besser zu einem anderen Tablet greifen solltet.
Hardware und Performance
Im Lenovo Tab One steckt der MediaTek Helio G85 Prozessor, ein ziemlich langsamer Chip. Dazu kommen 4 GB RAM und 64 GB interner Speicher. Per MicroSD kann der Speicher erweitert werden und klasse finden wir, dass sogar die WLAN-Version GPS hat. Mit LTE könnt ihr es optional auch bekommen.

Wie bei dem Chip zu erwarten, sind die Benchmark-Ergebnisse nicht sonderlich gut. In Geekbench 6 ist die CPU-Leistung vergleichbar mit dem Lenovo Tab und Redmi Pad SE 8.7 – letzterer ist ein direkter Konkurrent. Das ältere Samsung Galaxy Tab A9 ist ein bisschen leistungsstärker, insbesondere bei der Grafikleistung. Auch das Lenovo Tab hat eine gut doppelt so gute GPU-Leistung wie das Lenovo Tab One. Beide kosten aktuell rund 100 Euro.

Real ist es schnell genug, um eine App zur Zeit ordentlich auszuführen. Also, wir konnten damit wunderbar YouTube schauen und auch im Internet surfen. Aber sehr schnelles und häufiges hin und her wechseln zwischen Apps ist nicht flüssig möglich. Dann gerät das Tab One gerne mal ins Ruckeln und Stocken. Auch in Chrome kann man wunderbar mit zwei bis drei Tabs arbeiten. Aber für Poweruser ist es zu langsam.

Im 3D Mark Benchmark-Vergleich ist das Lenovo Tab One fast gleichauf mit dem Lenovo Tab. Dieser Benchmark vergleicht die Grafikleistung, ist also für Spiele wichtig. Das Samsung Galaxy Tab A9 ist fast doppelt so gut.
Spiele Test
Wir haben mit dem Lenovo Tab One einige Spiele getestet, und die Ergebnisse sind besser, als die Benchmark-Ergenisse vermuten lassen. Bei Android ist es einfach klasse, dass viele Spiele auch für sehr günstige Geräte optimiert sind, weil die Entwickler wollen, dass ihre Spiele auf so vielen Geräten wie möglich spielbar sind.
Und tatsächlich läuft Asphalt Legends mit niedrigen Grafikeinstellungen erstaunlich flüssig. Zwar sieht das Spiel deutlich schlechter aus als auf leistungsstärkeren Tablets, aber die Framerate bleibt stabil genug, um es wirklich gut zu spielen. Es macht auf dem Gerät auch Spaß.

Auch Blasphemous läuft meistens sehr gut. Meistens, aber nicht immer. Beim ersten Starten hatte es ordentlich gehakt, was auch zeigt, dass das System schnell mal überfordert sein kann. Vor allem wenn man versucht zwei Sachen gleichzeitig zu machen.
Besonders positiv: PUBG Mobile läuft mit niedrigen Einstellungen überraschend flüssig. Die Grafik ist zwar reduziert, doch das Spielerlebnis ist insgesamt sehr angenehm. Wer gerne zwischendurch zockt, wird hier nicht enttäuscht. Aber klar, anspruchsvolle Spiele wie Fortnite laufen gar nicht erst.
Display
Das Lenovo Tab One bietet ein 8,7 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 1340 x 800 Pixeln. Das entspricht in etwa 720p und führt dazu, dass Texte nicht ganz so scharf wirken wie auf Full-HD-Displays. Trotzdem sind Farben ordentlich, Kontraste solide und auch die Blickwinkel sind dank IPS stabil.
Die maximale Helligkeit wird mit 480 Nits angegeben. Das ist für diese Preisklasse ein sehr guter Wert. Im Innenraum ist das Display damit jederzeit gut ablesbar, im Freien wird es bei direkter Sonneneinstrahlung etwas schwieriger, aber weiterhin brauchbar.

Erfreulich: Trotz des niedrigen Preises unterstützt das Tablet offiziell Netflix in HD-Auflösung. Das heißt, die Widevine-Zertifizierung liegt in Stufe L1 vor. Filme und Serien sehen auf dem kleinen Display gut aus.
Wenn ihr aber speziell ein Tablet zum Filme schauen sucht, könnt ihr für ebenfalls rund 100 Euro auch das Lenovo Tab bekommen. Das ist etwas größer und hat eine Full-HD-Auflösung und die Preise sind ja ähnlich.
Lautsprecher
Beim Klang dürfen wir keine Wunder erwarten – und sind doch positiv überrascht. Das Lenovo Tab One verfügt über eine Ohrmuschel sowie einen Lautsprecher, die gemeinsam eine Art Stereo-Effekt erzeugen. Von der Tonqualität waren wir bei einem so günstigen Gerät tatsächlich positiv überrascht. Man kann damit auf jeden Fall ordentlich YouTube und Netflix schauen.

Wenn ihr die LTE-Version habt, könnt ihr mit dem Tablet auch telefonieren, dafür gibt es auch die Ohrmuschel. Klar, die meisten werden mit einem Tablet nicht telefonieren. Aber ich habe meiner Oma schon ein ähnliches Gerät gegeben. Sie braucht nicht mehr Leistung, kommt mit einem 8 Zoll Display aber besser klar als mit einem kleinen Handy, und möchte eben auch ab und zu telefonieren.
Design und Anschlüsse
Das Gehäuse des Lenovo Tab One besteht aus Kunststoff. Das merkt man sofort, doch ist die Verarbeitung solide, nichts knarzt oder so. Das Tablet ist 8,5 mm dick und wiegt 320 Gramm.
Falls euch die Größe egal ist, bietet das Lenovo Tab übrigens zum gleichen Preis ein hochwertiges Metallgehäuse. Hier fehlt allerdings die Ohrmuschel.

An der Unterseite sitzt ein USB-C-2.0-Port, über den das Gerät geladen wird. Zusätzlich gibt es einen microSD-Kartenslot zur Speichererweiterung sowie einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss.
Die LTE-Variante verfügt außerdem über einen SIM-Kartenslot, und GPS ist in allen Versionen integriert.
Software
Auf dem Lenovo Tab One läuft Android 15. Und angeblich wird es sehr lange Updates geben: Laut europäischer Produktdatenbank garantiert Lenovo sieben Jahre lang Sicherheitsupdates. Ob das auch wirklich eintrifft, bleibt abzuwarten, irgendwie traue ich dem nicht so ganz, einfach weil es so günstig ist. Aber klasse wäre das natürlich.

Die Software ist nahezu pures Android. Beim Einrichten versucht das System allerdings, diverse Drittanbieter-Apps zu installieren. Diese lassen sich zum Großteil abwählen, aber ein paar Apps wie Opera, Otto, WPS Office, June’s Journey und Fitbit sind trotzdem vorinstalliert. Die gute Nachricht: Diese lassen sich nachträglich deinstallieren.
Im Alltag läuft das System flüssig, solange man sich auf einfache Aufgaben beschränkt. Die Google-Apps wie Chrome, Gmail, YouTube und Drive laufen stabil und über Spiele haben wir ja schon gesprochen.
Akkulaufzeit

Im Akkutest, bei dem wir ein HD-YouTube-Video in einer Endlosschleife bei maximaler Helligkeit abspielen, erreicht das Lenovo Tab One eine Laufzeit von 8,75 Stunden. Das ist ein guter Wert, gerade für ein Tablet dieser Größenklasse. Der fest verbaute Akku hat eine Kapazität von 5100 mAh.
Fazit
Wir waren vom Lenovo Tab One tatsächlich positiv überrascht. Es kostet aktuell rund 100 Euro und zu dem Preis bekommt ihr ein solides Display, eine ordentliche Verarbeitung, ordentliche Lautsprecher, eventuell lange Updates und Spiele kann man ebenfalls spielen. Möchtet ihr ein möglichst kleines Tablet für möglichst wenig Geld haben, ist es eine gute Wahl. Ich kann es mir insbesondere für Kinder und Senioren sehr gut vorstellen.
Falls ihr nicht gerade ein möglichst kleines Tablet sucht, bekommt ihr mit dem Lenovo Tab aktuell ein ähnliches Gerät, ebenfalls für rund 100 Euro. Hier ist das Display etwas größer, hat eine höhere Auflösung, und das Metallgehäuse wirkt hochwertiger.

Auf dem Papier ist das Samsung Galaxy Tab A9 insbesondere für Spiele besser. Aber die OneUI Oberfläche ist recht anspruchsvoll, sodass es sich real gar nicht schneller anfühlt. Außerdem ist das A9 schon seit einer ganzen Weile auf dem Markt und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Lenovo Tab One länger Updates bekommen wird. Wir empfehlen es also nicht als Alternative.
Aber bevor ihr hier etwas falsch versteht: Das Lob am Ende bezieht sich auf die Hardware relativ gesehen zum Preis. Es ist immer noch ein 100 Euro Tablet, also erwartet hier bitte keine Spitzenperformance und kein super scharfes Display.
Für viele wird es sich lohnen, zwischen 50 und 100 Euro mehr auszugeben.

Sehr günstig
Solides Display
Gute Lautsprecher
Schwache Performance
Etwas Bloatware
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