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Testberichte

Lenovo Tab E10 Test: Lohnt es sich 2020 noch?

In meinem Lenovo Tab E10 Test erfahrt ihr, ob so ein günstiges 10 Zoll Tablet mit Android Go tatsächlich gut sein kann – oder die Konkurrenz besser ist.

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Das Lenovo Tab E10 ist ein günstiges Android-Tablet. Ein sehr günstiges, denn mit einem UVP-Preis von ab 129 Euro gehört es zu den billigsten 10 Zoll Tablets, die man kaufen kann. Trotzdem bekommen wir ein HD-Display, einen Snapdragon Quad-Core Prozessor und Android 8.1 Oreo – teilweise in der Android Go Edition. Ob so ein billiges Tablet brauchbar ist, erfahrt ihr in meinem Lenovo Tab E10 Test.

Lenovo Tab E10 bei* AmazonSaturn

Update März 2020: Ich kann das Lenovo Tab E10 gerade nur noch empfehlen, wenn ihr so wenig Geld wie möglich ausgeben möchtet und gute Angebote findet. Es wird kein Update auf Android 9 bekommen. Wer etwas mehr Geld ausgeben kann, sollte zum Lenovo Tab M10 (Test) greifen. Für das M10 hat Lenovo ein Update auf Android 9 vorgesehen. Falls ihr euch zutraut den Google Play Store selbst zu installieren, ist das neue Amazon Fire HD 10 (Test) ebenfalls eine sehr spannende Alternative. Update Ende.

Kurz ein paar Worte zu den verschiedenen Ausführungen des Lenovo Tab E10. Die günstigste hat 1GB RAM, 16GB Speicher und erscheint mit der Android Go Edition. Der UVP-Preis liegt bei 129 Euro, doch war es schon für 99 Euro im Angebot. Ich denke zu diesem Preis wird es öfters zu haben sein. Das ist auch mein Testgerät. Für 139 Euro bekommt man 2GB RAM, 16GB Speicher und normales Android. Wer auch 149 Euro ausgeben mag, bekommt 32GB Speicher.

Design und Verarbeitung

Lenovo Tab E10 Rückseite

Das Gehäuse des Lenovo Tab E10 besteht komplett aus Kunststoff. Obwohl wir hier nur Plastik bekommen, erscheint es mir dennoch als solide gebaut. Man kann das Gehäuse nicht biegen und wenn man es versucht, knarzt es auch nicht. Dafür ist es mit einem Gewicht von 530g relativ schwer. Gleichzeitig ist es mit 8,9mm recht dick. Lenovo bietet es nur in schwarz an.

Links bekommen wir einen MicroSD-Kartenslot, den Einschaltknopf, die Lautstärkeregler und einen MicroUSB-Anschluss. Rechts sitzt ein 3,5mm Audioanschluss und oben sind leicht nach vorne geneigt zwei Lautsprecher untergebracht. Die Soundqualität würde ich in dieser Preisklasse als in Ordnung beschreiben. Für YouTube oder so ist es okay. Aber natürlich fehlt ein Bass. Und wer auf guten Sound wert legt, muss bei diesem Tablet externe Lautsprecher verwenden.

Die Kameras bieten eine Auflösung von 5 und 2 Megapixel. Und natürlich gilt auch hier, dass die Bildqualität höchstens in Ordnung ist. Und auch nur dann, wenn man keine großen Ansprüche hat und die Kameras nur für Videochats oder ähnliches verwenden möchte. Schöne Selfies kann man nicht machen. Auch bei guten Lichtverhältnissen ist die Qualität sehr bescheiden.

Display

Lenovo Tab E10 Test

Das Lenovo Tab E10 hat ein 10,1 Zoll großes Display mit einem Seitenverhältnis von 16:10. Wir bekommen hier eine HD-Auflösung mit 1280 x 800 Pixeln. Natürlich wäre ein FullHD-Display besser gewesen. Aber bei einem so günstigen Tablet ist das noch in Ordnung. Wenn man genau schaut, sehen insbesondere Texte aber nicht so scharf aus wie bei nur etwas teureren Tablets.

Ich habe auch das Lenovo Tab E7 getestet, das ein deutlich schwächeres Display hat. Doch insgesamt gesehen und vor allem für den Preis ist der Bildschirm des Tab E10 gar nicht mal schlecht. Schön ist, dass wir wenigstens ein IPS-Panel bekommen. Die Blickwinkel sind also gut. Und auch die anderen Eigenschaften wie Kontrast und Helligkeit sind durchaus in Ordnung. Klar, es ist nicht das hellste. Aber für Drinnen ist es ausreichend. Schade ist hingegen, dass das Display nicht laminiert ist. Es spiegelt also eher.

Das Display ist insgesamt gesehen in Ordnung – aber nicht sehr gut. Für nur etwas mehr Geld bietet Amazon uns nämlich mit dem Fire HD 10 ein laminiertes FullHD-Display.

Hardware und Performance

Lenovo Tab E7 Benchmarks

Kommen wir zur internen Hardware und zur Performance. Lenovo hat dem Tab E10 einen Qualcomm Snapdragon 210 Quad-Core Prozessor spendiert. Je nach Version bekommen wir zusätzlich 1GB oder 2GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher umfasst 16GB bis 32GB. Mein Testgerät ist die günstigste Ausführung mit nur 1GB RAM und 16GB Speicher. Ab Werk sind davon rund 4GB vom System belegt.

Der Snapdragon 210 ist ein Chipset für Einsteigergeräte und genau das geben auch meine Geekbench 4 und AnTuTu Benchmark-Tests wieder. Wie ihr in meinem Vergleich sehen könnt, bewegt sich das Tablet am unteren Rand. Da es sich aber auch preislich am unteren Rand bewegt, ist das in Ordnung. Trotzdem. Wer nur etwas mehr Geld für ein Amazon Fire HD 10 (Test) ausgibt, bekommt deutlich mehr Leistung.

Im realen Einsatz ist die Performance des Tab E10 in Ordnung – aber mit Einschränkungen. Bei der günstigsten Version ist Android 8.1 Oreo Go installiert, also eine etwas sparsamere Version von Android. Und das läuft größtenteils flüssig. Es kann aber vorkommen, dass man mal etwas warten muss, wenn man zwischen zwei Apps wechselt oder auch zurück zum Homescreen möchte.

Ein Multitasking-Tablet ist es sowieso nicht, denn einen Mehrfenstermodus gibt es in Android Go nicht. Außerdem ist der Arbeitsspeicher insbesondere meiner 1GB-Version zu klein. Im Hintergrund werden auch schneller Apps geschlossen, als es bei Geräten mit mehr RAM üblich ist. Außerdem kann es manchmal gut eine Sekunde dauern, bis Text in Chrome scharf dargestellt wird, wenn man frisch in die App wechselt.

Und es kommt sogar vor, dass Tabs im Chrome Browser komplett neu geladen werden müssen, wenn man mit vielen Tabs gleichzeitig arbeitet. Für richtig intensives Surfen im Netz ist es also nicht wirklich ideal. Aber springt man nicht ständig zwischen Tabs hin und her, ist die Leistung dafür ausreichend.

Andere Apps wie Microsoft Word und YouTube laufen ziemlich gut. Im Falle von YouTube ist sogar ganz normales YouTube installiert und man kann ohne Probleme Videos schauen. Schwieriger wird es aber mit komplexeren Apps wie Adobe Lightroom. Ich würde es als noch nutzbar bezeichnen, aber manchmal muss man eine Weile warten bis alles richtig geladen ist.

Lenovo Tab E10 Spiele-Test

Lenovo Tab E10 Spiele Test

In meinem Spiele-Test schneidet das Lenovo Tab E10 nicht sonderlich gut ab. Aber das ist bei dem Preis auch zu erwarten. Ganz aufwändige Spiele kann man fast komplett vergessen. PUBG Mobile konnte ich zwar installieren, nicht aber spielen. Es erscheint nur eine Nachricht, dass es noch nicht für dieses Gerät verfügbar ist.

Andere Spiele wie Into The Dead 2 laufen hingegen. Naja, zumindest manchmal. Ich habe einige Runden Into The Dead 2 gespielt, doch ab und zu stürzt es beim Starten ab. Und auch sonst ist es natürlich nur bei niedrigsten Grafikeinstellungen spielbar.

Deutlich einfachere Spiele laufen natürlich. So konnte ich insbesondere Subway Surfers ziemlich gut spielen. Auch Shadow of Death läuft recht gut. Hier sind mir nur gelegentliche Ruckler aufgefallen.

Ein Spiele-Tablet ist das Lenovo Tab E10 also definitiv nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass beispielsweise Into The Dead 2 bei der 2GB RAM Version etwas besser läuft.

Software: Android 8.1 Oreo Go

Lenovo Tab E10 mit Android Go

Auf dem Lenovo Tab E10 läuft Android 8.1 Oreo. Bei der günstigsten Version, die auch mein Testgerät ist, handelt es sich um die Go Edition. Die Android Go Edition ist eine abgespeckte Version von Android, die nicht ganz so viele Ressourcen benötigt. Ich glaube nicht, dass es jemals ein Update auf Android 9 Pie geben wird. Kleinere Softwareupdates hat Lenovo aber bereits veröffentlicht.

Unterschiede zu normalem Android gibt es nur wenige. Auf den ersten Blick fast gar keine, denn es sieht wie reines Android aus. Einige Funktionen fehlen aber. Ich habe ja schon erwähnt, dass es keinen Mehrfenstermodus gibt. Man kann also nicht zwei Apps nebeneinander öffnen.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die vorinstallierte Google Tastatur nicht erkennt, dass das Tab E10 ein Tablet ist. Selbst wenn man sie in den Einstellungen auf groß stellt, ist sie deutlich kleiner, als sie sein sollte. Hält man es in der Landschaftsorientierung, ist es dadurch ziemlich schwer mit der Tastatur zu schreiben. Da es Android ist, kann man natürlich andere Tastauren installieren.

Lesen: Die besten Tablets für unter 100 Euro

Es ist fast reines Android. Einige zusätzliche Funktionen gibt es in den Einstellungen aber. So kann man auswählen, ob man den App-Drawer nutzen möchte oder alle Apps auf dem Homescreen landen sollen. Außerdem kann man ein Tap-to-Wake Feature einschalten. Damit kann man das Display einfacher einschalten.

Lenovo Tab E10 mit Tastatur

Da es Android Go ist, sind auch einige der Google-Apps die Go-Versionen. Dazu zählen Gmail Go, Google Maps Go, und auch der Assistent ist in der Go-Version installiert. Allzu große Unterschiede zu den Vollversionen gibt es aber nicht. Von Chrome und YouTube sind die normalen Apps installiert.

Zusätzlich zu den Google Apps sind ab Werk auch wenige Standard-Apps wie Kalender und Taschenrechner, aber auch zwei Spiele installiert. Die kann man aber einfach deinstallieren.

Insgesamt bekommen wir hier also ziemlich reines Android Go und es sind auch nicht zu viele Apps vorinstalliert. Das ist sehr gut.

Übrigens, wie bei anderen aktuellen Lenovo Tablets, kann man auch auf dem Tab E10 kein Netflix in HD schauen. Die nötigen DRM-Standards werden nicht unterstützt. Weil wir hier nur ein einfaches HD-Display haben, fällt das im Vergleich zu HD-Videos bei YouTube aber nicht wirklich auf.

Akkulaufzeit

Lenovo Tab E10 Akku

Ein Akku-Wunder ist das Lenovo Tab E10 nicht. In meinem Akku-Test kam das Tablet mit einem 4850mAh Akku auf eine Laufzeit von 7 Stunden. Dafür lasse ich immer genau das gleiche HD-Video bei mittlerer Helligkeit in einer Endlosschleife laufen. Genau diese 7 Stunden gibt Lenovo übrigens auch auf ihrer Produktseite an.

Naja, in meinem Akku-Vergleich seht ihr, dass diese 7 Stunden nicht sonderlich gut sind. Von den Android-Tablets, die ich im letzten Jahr getestet habe, schnitt nur das kleinere Tab E7 schlechter ab.

Lenovo Tab E10 Test: Mein Fazit

Lenovo Tab E10

Bei so günstigen Preisen ist es manchmal schwer zu einem ordentlichen Fazit zu kommen. Das Lenovo Tab E10 hat in meinem Test nicht wirklich gut abgeschnitten – aber es ist eben auch sehr günstig. Wenn die Preise etwas fallen und es im Angebot ist, können das Display und die Performance für den Preis von ab 99 Euro in Ordnung sein. Die Verarbeitung ist solide. Andere Eigenschaften wie die Akkulaufzeit oder die Kameras sind aber schwach. Schön ist, dass wir fast reines Android Oreo bekommen.

Weil es mit dem Amazon Fire HD 10 eine sehr starke Konkurrenz gibt, kann ich das Lenovo Tab E10 zu den UVP-Preisen letztendlich nicht empfehlen. Für ab 129 Euro ist die Hardware einfach zu schwach. Selbst wer reines Android bevorzugt, sollte lieber 30 bis 40 Euro mehr investieren und zum Lenovo Tab M10 greifen.

Interessant ist das Lenovo Tab E10 in meinen Augen nur, wenn ihr wirklich fast reines Android benötigt und es für ab 99 Euro im Angebot ist. Doch wer etwas mehr Geld investieren kann oder auch mit einem gebrauchten Tablet zufrieden ist, fährt meiner Meinung nach mit einigen konkurrierenden Tablets besser.

Die spannendste Alternative ist das Amazon Fire HD 10. Es kostet 149 Euro – also so viel wie die teuerste Version des Tab E10. Trotzdem hat es ein besseres FullHD-Display, einen flotteren Prozessor, sowie standardmäßig 2GB RAM und 32GB Speicher. Auch der Akku hält länger. Es ist allerdings kein reines Google Android, sondern Amazons Android vorinstalliert. Die Oberfläche ist stark angepasst und die Google Apps müsst ihr manuell installieren.

Eine Alternative mit fast reinem Android ist das Lenovo Tab M10 (Test), das man oft für 179 Euro bekommen kann. Auch hier bekommen wir ein besseres FullHD-Display und einen schnelleren Prozessor.

Dieses Zubehör nutze ich

Ich werde immer wieder gefragt, welches Zubehör ich mit dem Lenovo Tab E10 genutzt habe. Auf den Bildern seht ihr das Tablet zusammen mit der Microsoft Universal Mobile Tastatur, die hervorragend für Android Tablets geeignet ist. Doch leider stellt Microsoft sie nicht mehr her, tatsächlich ist sie fast nirgends mehr richtig auf Lager. Wenn ihr sie bekommen könnt: super! Andernfalls kann ich die Logitech K380 empfehlen. Das ist eine der besten und gleichzeitig relativ günstigen Bluetooth Tastaturen.

Auf den Fotos seht ihr außerdem einen weißen Ständer. Dabei handelt es sich um den UGreen Tablet Ständer, der rund 10 Euro kostet. Zwar besteht die Halterung aus Kunststoff, doch hält meiner schon seit über zwei Jahren. Der Ständer ist leicht und lässt sich einfach transportieren, hält das Tablet aber trotzdem gut.

Möchtet ihr weiteres USB-Zubehör anschließen, braucht ihr einen USB OTG Adapter. Ein generischer für ein paar Euro sollte ausreichen. Sucht einfach nach „USB OTG MicroUSB Kabel“ und ihr werdet passende für das Tab E10 finden. Damit könnt ihr unter anderem Tastaturen, Mäuse, USB Sticks, externe Festplatten und weiteres Zubehör anschließen.


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Lenovo Tab E10
Lenovo Tab E10 Test: Das Lenovo Tab E10 gehört zu den günstigsten 10 Zoll Tablets auf dem Markt - und somit ist die Hardware eher schwach. Sowohl das HD-Display, als auch die Leistung des Snapdragon 210 halte ich nur für ausreichend, wenn ihr das Tablet im Angebot bekommen könnt. Eigenschaften wie Kameras, aber auch Akkulaufzeit sind nicht gut. Schön ist hingegen, dass wir fast reines Android 8.1 Oreo Go bekommen.
Positiv
  • Fast reines Android Go
  • Display in Ordnung
  • Sehr günstig
Negativ
  • Kurze Akkulaufzeit
  • Schwache Kameras
  • Wenig RAM
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