Testberichte
iPad Pro M4 im Test: Rekordverdächtige Spitzenleistung?
Das Apple iPad Pro M4 ist sehr leistungsstark und kommt mit OLED-Display. Leider fehlen aber einige Kleinigkeiten für den stolzen Preis.
Das Apple iPad Pro (2024) ist das neueste Topmodell von Apple und ein wirklich leistungsstarkes und innovatives Tablet. Mit einem exzellenten Gehäuse, einem hellen und akkuraten OLED-Display, dem leistungsfähigen Apple M4-Prozessor und einer langen Akkulaufzeit hält es nahezu keine Wünsche offen.
Zusätzlich gibt es verbesserte Kameras und leistungsfähige Lautsprecher. Allerdings fehlt eine IP-Zertifizierung und das Software-Angebot ist im Vergleich zu einem MacBook noch eingeschränkt. Erhältlich ist es als 11- und 13-Zoll Version in den Farben Silber, sowie Space Schwarz und mit einer Speicherkapazität von 256 GB bis zu 2 TB.
Design und Verarbeitung
Von außen betrachtet sind die neuen iPads Pro wirklich Diamanten. Die 13-Zoll Variante kommt mit einem 5,1 mm dünnen Aluminium Unibody Gehäuse, dass sagenhafte 579 g leicht ist und damit 103 Gramm leichter als der Vorgänger, sowie knapp 40 Gramm leichter als das iPad Air (13 Zoll). Außerdem ist es damit das dünnste Apple Gerät, dass je erschienen ist. Die 11-Zoll Version bringt nur 444 g auf die Waage und ist ebenso sehr leicht in der Hand.
Wie bei allen iPads steht einzig die Kamera etwas aus der Rückseite heraus, aber passt sich sehr gut dem edlen Gehäuse an. Dieses wirkt, als wäre es aus einem Guss gegossen und wenn man genau hinsieht, sind keine Unregelmäßigkeiten an den Spaltmaßen zwischen dem Displayglas und dem Gehäuse zu erkennen. Alles sieht sehr gleichmäßig verarbeitet aus und wirkt äußerst edel. Auch die Tasten sitzen alle sehr fest und rundum gibt es nichts zu bemängeln an der physischen Verarbeitung des Geräts.
Das Einzige, was leider nach wie vor fehlt ist eine IP-Zertifizierung gegen Staub und Wasser, welche die Konkurrenz schon lange nicht nur bei Premiumgeräten liefert.
Display
Während unseres Praxistests bearbeiteten wir Fotos mit Lightroom, die anfangs alle unterbelichtet herauskamen, da das Display des iPad Pro so ungewöhnlich hell ist, dass man sich erst einmal daran gewöhnen muss. Das äußerst innovative und rundum sehr schöne OLED-Display hat uns aber gänzlich fasziniert.
Das erste Mal versucht sich Apple an der OLED-Technologie und das mit wirklich großem Erfolg. Anders als die Konkurrenz baut Apple hier ein sogenanntes Tandem OLED-Display, das eigentlich aus zwei übereinander montierten OLED-Panels besteht und dadurch viel heller und farbintensiver werden kann als herkömmliche OLED-Displays. Es kommt auf eine Helligkeit von sagenhaften 1.000 Nits. Bei der 13-Zoll Version mit einer Auflösung von 2752 x 2064 Pixeln und bei der 11-Zoll Variante mit 2420 x 1668 Pixeln. Übrigens ist es das erste 11-Zoll iPad Pro mit OLED-Display, denn alle Vorgänger hatten klassische LCDs. Zudem kann das iPad Pro natürlich jeweils auch mit Nanotexturglas erworben werden, um Reflexionen zu reduzieren und es bietet, anders als alle anderen iPads, eine Bildwiederholrate von 120 Hz.
Im direkten Vergleich mit anderen Spitzengeräten führt das iPad Pro deutlich in puncto Displayhelligkeit. Es liegt weit vor den Samsung Flaggschiffen wie dem S9+ oder dem S10 Ultra, schlägt auch das iPad Air und besitzt damit aktuell das hellste Tablet Display. Dem Blooming-Effekt stellt sich das Tandem OLED auch entgegen. Im Vergleich zum alten iPad Pro leuchtet weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund deutlich weniger.
Da im Tandem OLED die doppelte Anzahl an Pixeln verbaut ist, bedeutet dies auch, dass doppelt so viele Pixel vom Chipsatz angesteuert werden müssen. Der stolze M4-Chip kommt in unserem Praxistest damit jedoch nie an seine Grenzen.
Das neuste 11 Zoll Apple iPad Pro hat einen sehr leistungsstarken Apple M4 Chipset und erstmals ein OLED Bildschirm, das Apple Ultra Retina XDR Display nennt. Es bietet FaceID, mindestens 256GB Speicher, ein sehr dünnes Metallgehäuse, Apple Pencil Pro Support und ein neues Magic Keyboard.
- brillantes Tandem OLED-Display
- sehr leistungsstarker M4-Chip
- schickes leichtes Design
- Premium Zubehör
- langer Software Support
- sehr teuer
- voller Umfang erst ab 1TB Version
- kein Staub- und Wasserschutz
- kein SIM-Slot bei 5G Variante
Hardware und Performance
Damit kommen wir zum Herz des Premiumgeräts. Apples M4-Chipsatz. Ein Chip der Königsklasse. Man bekommt hier deutlich mehr Rechen- und Grafikleistung als beim Vorgängermodell oder dem iPad Air mit M2-Chip. Allein der Bereich, der für KI-Operationen zuständig ist, die „Neural Engine“ kann bis zu 38 Billionen Berechnungen pro Sekunde ausführen. Bei Bildbearbeitung oder anderen grafikaufwendigen Apps kann das iPad sehr warm werden, vor allem beim Apple Logo, was vermutlich von Apple so konzipiert ist.
Die Varianten mit 1TB oder 2TB Speicherkapazität bieten sogar noch einen CPU-Kern mehr und profitieren vom gesamten Performancepaket des iPad Pro. Denn es werden außerdem ab der 1TB Version 16, statt 8 GB-RAM verbaut. Eigentlich schade, dass man nicht auch mit 512 GB die volle Ausstattung des Geräts bekommt. Aber Apple ist letztlich für diese Art von Verkaufsmaschen inzwischen berühmt.
Als Schnittstelle ist ein USB-C 4.0 Anschluss verbaut, der anders als das iPad Air Thunderbolt 3 unterstützt. Als Sicherheitssystem setzt Apple beim iPad Pro auf FaceID, wie bei iPhones. Alle anderen iPads haben übrigens nur den Fingerabdrucksensor, welcher weniger sicher ist.
Auch in den Benchmark-Tests liegt das iPad Pro an der Spitze und ist ungeschlagen in CPU und GPU-Performance. Samsung wird um Meilen abgehängt und das iPad Air reiht sich relativ gleichmäßig unter dem iPad Pro ein.
Für die 5G Variante des iPad Pro gibt es übrigens keinen SIM-Kartenslot mehr, denn wie bei dem neuen iPad Air, setzt Apple ausschließlich auf die eSIM-Technologie. Eigentlich unschön, weil einige Mobilfunkanbieter diese noch nicht unterstützen.
Lautsprecher
Mit großartigen Lautsprechern überzeugt das Apple iPad Pro 2024 ebenfalls. Es sind zwei davon auf der oberen und unteren kurzen Seite verbaut, die wirklich schönen angenehmen Klang liefern. So macht es sehr viel Spaß Videos oder Musik auf dem Gerät zu hören.
An die extra großen Lautsprecher des Lenovo Tab Plus kommen die Lautsprecher qualitativ aber nicht heran. Das Honor Magic Pad 2 konnte bei der Lautstärke dem iPad Pro zwar Konkurrenz bieten. Aber klanglich, gerade beim Bass überzeugte das iPad Pro schließlich doch und hob sich im Praxistest mit ausgewogenerem Klang ab.
Spiele Test
Wer PUBG-Mobile mit nahezu konstanten 120 fps auf höchsten Grafikeinstellungen spielen möchte, der sollte mit dem iPad Pro äußerst zufrieden sein. Alle iPad Spiele des App Stores laufen nämlich auf höchsten Grafikeinstellungen sehr flüssig auf dem iPad Pro und sehen auf dem schönen OLED-Display auch sehr aufgewertet aus.
So wirken zum Beispiel die Schatten bei Assassins Creed Mirage sehr realistisch und generell erkennt man wirklich jedes Detail. Für Gaming ist der Prozessor des iPad Pro jedoch eigentlich zu gut. In unseren Benchmark-Tests liegt das iPad mit riesigem Vorsprung an der Spitze und lässt alle Konkurrenten weit hinter sich.
Wer nach einem Gaming-iPad sucht, mit dem man alle Spiele des App Stores auf höchsten Einstellungen spielen kann, der sollte mit Blick auf den Geldbeutel vielleicht eher zum iPad Air 13‘‘ greifen, denn das ist die ungeschlagene Nummer Zwei.
Software
Auf dem Gerät läuft das aktuelle iPadOS 18. In der Regel kann man davon ausgehen, dass das iPad Pro mindestens 5 Jahre lang mit Updates versorgt wird.
Höchstwahrscheinlich sogar etwas länger. Insbesondere die Pro-Modelle sind aufgrund ihrer starken Hardware dafür prädestiniert. Sicherheitsupdates wird es in jedem Fall noch einige Jahre länger geben, wie es für Apple üblich ist.
Wie auch das iPad Air lässt sich durchaus ein Vergleich zu einem MacBook ziehen, wobei vor allem die Software iPadOS mit zu wenigen Desktop-Funktionen daherkommt und ausschließlich auf die Apps des App Stores begrenzt ist. Allerdings bietet dieser inzwischen immer mehr an iPads angepasste bekannte Anwendersoftware, Kreativprogramme und ein vollständiges Office-Paket. Weitaus mehr als bei Android zur Verfügung steht. Auch die iWorks Suite, Affinity und Videoschnittprogramme wie DaVinci Resolve sind inzwischen vertreten. Der von MacOS bekannte Stage Manager kann das Multitasking erleichtern, alternativ kann man Apps in der Split-Screen-Ansicht darstellen oder eine App im Side-Over verkleinert über eine andere schweben lassen.
Für einen wirklich produktiven Einsatz des Apple-Tablets würden wir uns allerdings ein vollwertigeres MacOS wünschen, Apps und Betriebssystem sind unter iPadOS einfach deutlich eingeschränkter nutzbar. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der kreativen Nutzung und Unterhaltung.
Akkulaufzeit
Die beiden unterschiedlich großen Modelle haben auch unterschiedliche Akkus. Das von uns getestete 13-Zoll Gerät hat einen größeren mit 39 Wattstunden und das 11-Zoll iPad Pro einen Akku mit 31 Wh.
In unserem Akku-Test kam das iPad Pro auf knapp 10 Stunden bei Wiedergabe eines YouTube-Videos mit maximaler Displayhelligkeit.
Stift und Tastatur
Als Stylus wird der Apple Pencil Pro (150€) und die USB-C-Variante (90€) unterstützt. Leider kann der Pencil 2 nicht mehr verbunden werden, doch die Pro Variante bietet wirklich viele sehr gute Features, wie zum Beispiel die Schwebefunktion.
Ebenso kommt eine neue Version des Magic Keyboard Pro für 350€, die sich nur mit dem iPad Pro verbinden lässt und sich deutlich hochwertiger anfühlt als die Vorgängermodelle, da sie nun teilweise aus Metall gefertigt ist. Zudem ist das Touchpad größer und es gibt nun auch Funktionstasten.
Kameras
Auch wenn die Bildqualität der Kameras nicht an die Top-Qualität der iPhones heranreicht, gehören die Kameras des iPad Pro ebenso in die oberste Liga. Es kommt mit einer 12 Megapixel Rückkamera die Videos in 4K mit bis zu 60 fps oder im ProRes Codec sogar mit bis zu 30 fps aufnimmt.
Die TrueDepth Querformat-Ultraweitwinkel Frontkamera besitzt ebenso 12 Megapixel und ist mit vielen Kamera Funktionen ausgestattet, wie dem Porträtmodus, der einen realistischen Bokeh-Effekt bei Selfies erzeugt. Die Kamera eignet sich, da sie nun im Querformat an der Längsseite des iPads angebracht ist übrigens auch sehr gut für Videokonferenzen
Fazit
Letztlich kann man durchaus sagen, dass Apple mit dem iPad Pro 2024 eine ordentliche Schippe drauflegt und ein innovatives Premiumgerät liefert, dass zwar einen stolzen Preis hat, aber auch sehr viel zu bieten hat. Neben feinster Verarbeitung wartet Apple mit einem sehr hellen innovativen Tandem OLED auf und dem stärksten Prozessorchip, den es bislang gibt.
Es fallen leider trotzdem ein paar Kleinigkeiten auf, wie der fehlende Staub- und Wasserschutz oder der Verzicht auf einen SIM-Kartenslot aber das am wenigsten erfreuliche ist vermutlich Apples Preiszusammensetzung für das iPad Pro.
Bei der Speicherausstattung streicht Apple das kleine 128GB Modell und senkt die Preise der anderen Speichervarianten leicht zwischen 30 und 70 Euro, für ein optionales 5G Modem werden zusätzlich 250 Euro (+50 Euro) fällig. Zudem ist die volle Hardwareausstattung mit 16GB RAM erst ab 1TB Speicher erhältlich. Soll es noch ein mattes Nanotexturglas auf dem Display sein, kostet das nochmals 130 Euro mehr, so dass ein Spitzenpreis von bis zu 3.139 Euro erreicht werden kann.
Bei so viel Geld ist es wichtig, genau herauszufinden, für welche Zielgruppe das iPad Pro ideal ist. Wir empfehlen es auf jeden Fall professionellen Nutzern, die maximale Leistung und Funktionen benötigen. Kreative Profis, Designer, Nutzer, die intensive Anwendungen benötigen (z.B. Videobearbeitung, Grafikdesign) und auf einem Tablet arbeiten möchten, sollten mit diesem Gerät auf jeden Fall glücklich werden, denn es ist das Beste vom Besten
Der sehr hohe Preis macht es für Gelegenheitsnutzer oder Gamer hingegen eher weniger attraktiv, gerade weil das iPad Air die meisten Anwendungen wie unter anderem Spiele oder Zeichenapps ebenso auf Spitzenniveau meistert.
- brillantes Tandem OLED-Display
- sehr leistungsstarker M4-Chip
- schickes leichtes Design
- Premium Zubehör
- langer Software Support
- sehr teuer
- voller Umfang erst ab 1TB Version
- kein Staub- und Wasserschutz
- kein SIM-Slot bei 5G Variante
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