Testberichte
iPad 11 Test: Darum schlägt es jedes Android-Tablet
Erfahrt in unserem Test, wie sich das neue iPad 11 in der Praxis schlägt, was es Android-Tablets voraus hat und wo es weiterhin schwächelt.

Kürzlich ist die 11. Generation des einfachen Apple iPads erschienen und ich habe zwei Wochen mit dem neuen Tablet verbracht. In der Zeit habe ich viel damit gearbeitet, Spiele gespielt, und es mit Konkurrenten wie dem Xiaomi Pad 7 verglichen. Viel Neues gibt es im Vergleich zum iPad 10 nicht. Und es hat immer noch eine richtig große Schwäche, die wir uns gleich als erstes anschauen. In einem anderen Punkt ist es aber besser als jedes Android-Tablet auf dem Markt und deswegen für viele eine Top-Empfehlung von mir.

Display und Lautsprecher
Bevor ich das iPad 11 lobe, beginnen wir mit dem Display und einem großen Kritikpunkt. Obwohl wir das Jahr 2025 schreiben und obwohl 100 Euro Android-Tablets ein laminiertes Display haben, ist das bei dem 400 Euro teuren iPad 11 immer noch nicht der Fall.
Richtig, zwischen IPS Panel und Touchscreen ist noch immer eine Luftlücke sichtbar. Vor allem wenn ihr mit dem Apple Pencil zeichnet, sieht es dadurch so aus, als würdet ihr das Display nicht direkt berühren, da zwischen Glas und IPS-Panel eine Lücke ist.
Mich persönlich stört das jedes Jahr und wenn ihr mit einem Tablet professionell zeichnen möchtet, empfehle ich das iPad 11 deswegen nicht dafür.

Müsst ihr nicht professionell zeichnen, ist das hingegen kein großes Problem. Tatsächlich drücke ich schon seit Jahren Freunden und Bekannten das Standard iPad in die Hand und lasse es bewerten. Die Lücke zwischen Glas und IPS-Panel ist noch keinem aufgefallen. Und darunter waren auch Künstler, die professionell zeichnen und malen. Aber egal, ich finde, das sollte wirklich nicht mehr sein.
Unschön ist auch, dass wir nicht 90Hz oder 120Hz bekommen, sondern ein einfaches 60Hz Panel. Zwar hat es nicht diesen Wackelpudding Effekt des iPad Mini, doch als ich im Zug eine Zeitschrift gelesen habe, hat es mich gestört, dass Texte und Bilder beim Scrollen nicht so scharf aussehen wie bei einem schnelleren Display. Es ist eben bisschen Bewegungsunschärfe sichtbar. Nur beim Scrollen natürlich, sonst ist es scharf.
Ich denke, das fällt nur auf, wenn man 120Hz Displays gewohnt ist. Und klar, es ist kein großes Problem und von den “normalen” Leuten, die ich Tablets bewerten lasse, hat auch das auch nie einer gemerkt. Früher hatten ja alle 60Hz und irgendwie kann man sich das schön reden. Das Xiaomi Pad 7 hat zu diesem Preis aber 120Hz und deutlich billigere Tablets wie das Samsung Galaxy Tab A9+ haben zumindest 90Hz.

Mit 500 Nits ist das iPad 11 immerhin ein bisschen heller als viele günstigere Tablets, die oft nur 400 Nits schaffen. Einige Ausnahmen gibt es aber – wie gesagt, ich habe es viel mit dem Xiaomi Pad 7 verglichen und das ist ein bisschen heller.
Lobenswert sind bei Apple immer die Farben. Die sehen bei allen iPads klasse und sehr natürlich aus. Das ist ein Grund, warum ich auf dem iPad 11 gerne Fotos bearbeite. Dafür würde ich True Tone ausschalten, das wird aber unterstützt.
Wir bekommen hier einen 11 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 2360 x 1640 Pixel. Das ergibt eine Pixeldichte von 264ppi und das finde ich auf jeden Fall gut genug. Texte und Icons schauen schön scharf aus.

Die Lautsprecher sind übrigens für diese Preisklasse sehr gut. Sie sind ein klein bisschen leiser als beim Xiaomi Pad 7, dafür hört sich der Sound aber etwas angenehmer und klarer an.
Hardware und Performance
Die größte Neuerung im Vergleich zum iPad 10 ist der Prozessor. Anstelle eines A14 sitzt im iPad 11 nun ein Apple A16 Chipset. Dazu bekommen wir mit 6GB ein bisschen mehr Arbeitsspeicher. Und der interne Speicher hat sich von standardmäßig 64GB auf 128GB verdoppelt. Die Preise bleiben dabei gleich, das ist schön. Optional kann man es auch mit 256 und 512GB bekommen und 5G gibt es ebenfalls als Option.

Im Geekbench 6 Benchmark ist es ein gutes Stück leistungsstärker als das iPad 10 und deutlich flotter als das Xiaomi Pad 7. Die Single-Core Performance ist sogar besser als beim deutlich teureren Samsung S10 Ultra. Ihr seht aber auch, dass das iPad Air und Pro deutlich leistungsstärker sind.
Bei 3D Mark sind die Ergebnisse ähnlich.

Gaming und Bildbearbeitung auf dem iPad 11
Ziemlich spannend ist mein Spiele-Test. Da man auf iPads ja endlich App Stores von Drittanbietern installieren kann, kann man auch wieder Fortnite installieren. Das hab ich natürlich sofort gemacht und war am Anfang etwas enttäuscht, dass ich die Grafikeinstellungen nur auf “Mittel” setzen konnte. Andere Tablets dieser Preisklasse schaffen meist “Hoch” und oft sogar “Episch” – doch bisher bietet Epic Games das für iPads nicht an.
Also haben wir Fortnite auf dem iPad 11 mit Mittel-Einstellungen und auf dem Xiaomi Pad 7 Pro mit Epischen-Einstellungen gespielt und miteinander verglichen. Und auf dem iPad 11 sieht die Grafik tatsächlich ein gutes Stück besser aus. Und das kann man sehr flüssig mit meist 60 FPS spielen.

Entweder passt Epic Games also die Grafik dynamisch an, oder liefert für iPads standardmäßig eine bessere Grafik. Wie dem auch sei, das Resultat ist, dass Fortnite auf dem iPad deutlich schicker aussieht als auf preislich ähnlichen Android-Geräten.
Andere Spiele wie Call of Duty Warzone Mobile laufen ebenfalls schön flüssig. Generell ist das iPad 11 aufgrund des Chipsets natürlich ein klasse Gaming-Tablet, das in der obersten Liga mitspielen kann. Es geht aber noch besser. Auf dem iPad Air laufen beispielsweise Spiele wie Resident Evil 3, für die das Standard iPad zu schwach ist. Für Android gibt es das sowieso nicht.

Andere Apps schafft das iPad 11 natürlich wunderbar. Und dazu gehören auch Adobe Lightroom und Photoshop. Ich habe mit beiden viele Fotos bearbeitet und das meistert es ohne Probleme. Aber das war ja auch schon beim Vorgänger so.
Software: Warum das iPad 11 eine einfache Empfehlung ist
Nun kommen wir zu dem Grund, warum das iPad 11 für mich die einfachste Empfehlung für fast jeden ist. Und warum es bei uns in vielen Bestseller-Listen weit oben stehen wird über vielen Android-Tablets. Und das ist die Software und im Allgemeinen das Apple Ökosystem.
Vorinstalliert ist iPadOS 18 und das ist genau die gleiche Software, die auch auf allen iPads läuft. Schade ist, dass dieses Gerät kein Apple Intelligence bekommen wird. Besonders klasse ist bei Apple aber immer, dass sie so lange Updates verteilen. Sogar das iPad 7 hat noch iPadOS 18 bekommen. Somit ist selbst das günstigste iPad sehr langlebig und bekommt länger Updates als nahezu jedes Android-Tablet. Das sind natürlich auch Sicherheitsupdates.
Wegen der Langlebigkeit kann man iPads auch immer gut wieder gebraucht verkaufen, auch viele Jahre später noch. Das relativiert den Preis ein wenig.

Früher gab es gegen iPadOS immer das Argument, dass es nicht so offen wie Android ist und es Einschränkungen gibt. Fast alle Kritikpunkte hat Apple aber über die Jahre hinweg behoben.
Es wird viel Zubehör unterstützt, es gibt einen Dateimanager, und jetzt kann man ja sogar andere App Stores und darüber Apps installieren, die Apple eigentlich gar nicht in ihrem Ökosystem haben möchte. Das habt ihr bei Fortnite ja gesehen.
Im offiziellen App Store gibt es auch viel mehr Apps, die für Tablets optimiert sind. Und sogar Apps wie Adobe Lightroom, die es fast für alle Systeme gibt, laufen auf iPads besser als unter Android und Windows. Die Apps sehen gleich aus und funktionieren gleich, performen auf iPads aber deutlich besser. Sogar besser als auf einem 2700 Euro Windows Laptop.
Neben der Software ist am Apple Ökosystem auch klasse, dass es so viel gutes Zubehör von Drittherstellern gibt. Für fast alle anderen gibt es das nämlich nicht in gleicher Qualität. Und dann kommen wir doch zu Stift und Tastatur.
Apple Pencil USB C, 1 und Logitech

Das iPad 11 ist mit dem Apple Pencil USB-C und Pencil 1 kompatibel. Der Pencil USB-C wird per USB-Kabel mit dem Tablet verbunden und geladen und funktioniert super, ist aber nicht druckempfindlich. Wenn ihr stärker aufdrückt, wird die gemalte Linie also nicht dicker.
Beim Pencil 1 ist das anders. Der funktioniert genauso wie der USB-C Stift, nur, dass er unterschiedliche Druckstufen unterstützt. Schade ist nur, dass er noch einen Lightning-Anschluss hat und nur mit einem Adapter funktioniert, den ihr zusätzlich bei Apple dazu bestellen müsst.

Ein Vorteil von iPads ist, dass man nicht das offizielle Zubehör benutzen muss. Ich habe auch den Logitech Crayon USB-C getestet und der funktioniert nahezu genauso wie der Apple Pencil USB-C. Ziemlich gut also, ist aber auch nicht druckempfindlich. Den kann man schon für 60 Euro bekommen.
Ich verlinke im Video-Review übrigens alle Zubehöre, die ich für das iPad 11 empfehlen kann, unten in der Beschreibung. Dazu gehören die Offiziellen und die von Drittherstellern, Hüllen, aber auch Tastaturen, USB-C Hubs und so weiter.
Zurück zu den Stiften. Bei all diesen gilt, dass ich sie für handschriftliche Notizen gut finde. Und um ein bisschen zu zeichnen auch. Für mehr aber nicht.

Vor allem wenn ihr sehr detailliert und genau zeichnen möchtet, dann stört die Luftlücke des Displays. Einfach weil es so aussieht, als würdet ihr mit der Stiftspitze nicht direkt das Display berühren. Und das ist unabhängig vom Stift.
Möchtet ihr ein laminiertes Display haben, müsst ihr zum iPad Air greifen. Das Stift-Erlebnis ist da deutlich besser. Oder eben zu einem Android-Tablet wie dem Samsung Galaxy Tab S9 oder S10 FE.
Keyboard Folio und andere Tastaturen
Mit dem Magic Keyboard Folio bietet Apple eine offizielle Tastatur für das iPad 11 an. Das ist die gleiche, die auch mit dem iPad 10 funktioniert. Sie besteht aus einer Rückseite mit eingebauten Klappständer, die man auch ohne Tastatur benutzen kann. Und die Tastatur wird dann magnetisch mit dem Tablet verbunden.
Ich finde das Keyboard Folio klasse und kann damit wunderbar flüssig schreiben. Auch das Touchpad funktioniert gut. Ein echt gutes Zubehör. Fast schon verrückt teuer ist aber der Preis von 299 Euro. Das ist fast so, als würdet ihr zwei Tablets kaufen. Bei der Konkurrenz kostet die Tastatur meistens um die 150 Euro, was natürlich auch viel, aber nur die Hälfte ist.

Aber wie gesagt, für das iPad 11 gibt es tatsächlich auch gute und günstigere Tastaturen von Drittherstellern.
Für Schüler finde ich das Logitech Rugged Folio gut, das nur die Hälfte kostet. Anders als beim Offiziellen, ist das Tablet von allen Seiten geschützt und angeblich schützt es auch dann, wenn man das Tablet aus 2 Metern herunterfallen lässt. Die Tastatur ist gut, doch fehlt ein Touchpad.
Eine noch günstigere Option ist das Logitech Slim Folio, das ebenfalls sehr gut funktioniert, aber per Bluetooth verbunden wird. Diese Tastatur ist grob mit denen von Herstellern wie Xiaomi und Lenovo vergleichbar.
Lesen: Die besten Tablets mit Tastatur im Test
Design und Verarbeitung
Das iPad 11 ist sehr hochwertig verarbeitet und fühlt sich eher wie ein Premium-Tablet an. Viele Android-Tablets haben in dieser Preisklasse keinen sauberen Übergang vom Gehäuse zum Display, doch beim iPad 11 ist es genauso hochwertig wie beim iPad Pro. Mit 7mm ist es nur etwas dicker und es wiegt 477 Gramm.
Apple bietet in letzter Zeit ja immer mehr Farben an, die häufig fast keine Sättigung haben. Wie bei den MacBooks und dem iPad Air. Aber beim iPad 11 sind die Farben schön gesättigt und deswegen wollte ich die pinke Version testen. Bei meinem gelben iPad 10 seht ihr im Video, wie die Farbe aussieht – die Farboptionen beider Modelle sind identisch.

Oben ist ein Touch ID Fingerabdrucksensor eingebaut, der sehr schnell und zuverlässig funktioniert. Und unten sitzt ein USB-C 2.0 Anschluss, über den man viele Zubehöre wie externe SSDs anschließen kann. Externe Monitore werden ebenfalls unterstützt und hier schafft es bis zu 4K bei 60Hz und das funktioniert auch super.
Bisschen schade ist, dass auf dem Standard iPad nie der Stage Manager unterstützt wird. Das kann man ja so ein bisschen als Desktop-Modus sehen.
Mein Testgerät ist die WLAN + Cellular Version, unterstützt also LTE und 5G. Einen SIM-Kartenslot gibt es nicht, denn es unterstützt nur eSIMs. Die kann man sehr einfach übertragen und einrichten.

Vorne sitzt eine 12-Megapixel Kamera, die genau mittig platziert ist. Perfekt für Videochats. Sie ist sehr weitwinkel und unterstützt Center Stage – bei Videochats kann sie euch also automatisch folgen. Die Qualität ist super.
Auch die 12-Megapixel-Kamera auf der Rückseite macht sehr gute Aufnahmen und schafft 4K-Videos mit bis zu 60 fps.
Akkulaufzeit

In meinem Akku-Test kam das iPad 11 auf eine Laufzeit von 5 Stunden. Für diesen Test lasse ich immer ein HD-YouTube Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife laufen. Wie ihr im Vergleich seht, schneiden die LCD-iPads bei diesem Test immer ziemlich schlecht ab. Schade.
iPad 11 Test: Mein Fazit
Ich hab am Anfang ja schon gesagt, dass das iPad 11 für dieses Jahr meine Top-Empfehlung für fast jeden ist, der oder die ein Mittelklasse-Tablet sucht.
Für ab 399 Euro bekommen wir eine hochwertige Verarbeitung, einen sehr leistungsstarken Prozessor, und Software, die sehr lange mit Updates versorgt wird und bessere Tablet-Apps unterstützt. Es gibt auch viel mehr Zubehör von Drittherstellern, das gut ist, wie eben das von Logitech. Ich wünschte nur, dass der Akku länger halten würde.
Vor zwei Jahren habe ich meinem Neffen das Standard-iPad gekauft, weil seine Eltern beide iPhones nutzen und sich nicht sonderlich für Technik interessieren. Er brauchte etwas, das langlebig ist und einfach funktioniert. Und genau das ist bei den Standard iPads wie auch dem iPad 11 der Fall.

Es ist meine Top-Empfehlung für fast jeden, der ein Tablet in der Mittelklasse kaufen möchte. Ich sage fast jeden, nicht alle. Eine große Ausnahme sind Leute, die sich sehr für Technik begeistern, dazu zähle ich, und natürlich auch ihr, also viele, die das Video hier anschauen. Mich stört das nicht laminierte Display und ich hätte auch gerne mindestens 90Hz. Und dann lohnt es sich, Tablets wie das Xiaomi Pad 7 anzuschauen, die für uns Technik-Geeks einfach spannender sind.
Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich privat viel das iPad Pro nutze und kein Android-Tablet, da Fotografie mein Hobby ist und, wie gesagt, es gibt für iPads einfach deutlich bessere Apps. Vielleicht ist auch das iPad 11 für euch nicht die beste Wahl, sondern ein anderes iPad. In unserem großen iPad-Kaufratgeber gehen wir alle iPads durch und erklären, welches wann die beste Wahl ist.

✅Hochwertige Verarbeitung
✅Aktuelle Software
✅Sehr langlebig
✅Klasse Tablet-Apps
✅Viele Zubehör-Optionen
❌Display ist nicht laminiert
❌Nur 60Hz
❌Kurze Akkulaufzeit

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