Testberichte
Huawei MediaPad M5 Lite 10 Test: Lohnt es sich Ende 2019 noch?
Das Huawei MediaPad M5 Lite 10 liest sich auf dem Papier wie ein perfektes Mittelklasse-Tablet. Ob das stimmt, erfahrt ihr in meinem Test.
Das Huawei MediaPad M5 Lite 10 ist ein neues Mittelklasse-Tablet, das ein 10,1 Zoll großes FullHD-Display und einen durchaus leistungsstarken Octa-Core Prozessor bietet. Zu einem UVP-Preis von ab 299 Euro hat es außerdem vier Lautsprecher, einen Fingerabdrucksensor und kann mit einem optionalen Stift bedient werden. Wie gut es wirklich ist, erfahrt ihr in meinem Huawei MediaPad M5 Lite 10 Test.
Update November 2019: Vor allem wenn ihr ein gutes Angebot findet, halte ich das MediaPad M5 Lite 10 auch Ende 2019 noch für ein sehr gutes Tablet. Es gibt keinen direkten Konkurrenten in dieser Preisklasse, der ein Metallgehäuse, vier gute Lautsprecher, ein Fingerabdruckscanner und eine Stift-Option bietet. Wer auf all diese Premium-Features verzichten kann, kann sich zu einem ähnlichen Preis das Samsung Galaxy Tab A 10.1 anschauen. Das wird vermutlich länger Updates bekommen. Eine ähnliche, aber deutlich teurere Alternative ist sonst das Apple iPad 7. Update Ende.
Design und Verarbeitung
Das Design des Huawei MediaPad M5 Lite 10 ähnelt sehr dem teureren MediaPad M5 10 (Test). So bekommen wir auch hier ein komplettes Metallgehäuse, das sich angenehm hochwertig anfühlt. Zwar ist es mit 7,7mm nicht das dünnste Tablet, doch ist das in Ordnung. Dies gilt auch für das Gewicht von 475g.
Richtig schön ist, dass unter dem 10,1 Zoll großen Display ein Fingerabdrucksensor eingebaut ist. Auch der Vorgänger hatte bereits einen, viele Konkurrenten haben in dieser Preisklasse jedoch keinen. Mit dem Fingerabdruckleser kann man das Tablet zum einen schnell entsperren, es per Gesten aber auch steuern. Damit kann man die Home, Zurück, und Letzten Apps Buttons ersetzen, die somit keinen Platz auf dem Bildschirm verschwenden.
An den Seiten bekommen wir einen USB C Anschluss, über den man auch Zubehör wie Festplatten anschließen kann. Außerdem gibt es einen Einschaltknopf, Lautstärkeregler und sogar einen 3,5 Millimeter Klinkenstecker. Das ist super, denn der große Bruder hat keinen Kopfhöreranschluss.
Lautsprecher und Kamera
Ein besonderes Feature des Huawei MediaPad M5 Lite 10 sind die Lautsprecher. Davon gibt es insgesamt vier Stück. Zwei sitzen oben und zwei sitzen unten. Tatsächlich halte ich die Lautsprecher für sehr gut – ja sogar für ausgezeichnet, erst recht zu dem Preis. Bei vielen günstigen Tablets muss man externe anschließen, um einen guten Sound zu bekommen. Doch hier hören sich Filme und Musik sehr gut an und es gibt sogar einen ordentlichen Bass. Tatsächlich hört sich der Sound voller und angenehmer an als beim mehr als doppelt so teurem Samsung Galaxy Tab S4 (Testbericht).
Vorne und hinten gibt es jeweils eine Kamera mit einer Auflösung von 8 Megapixel. Leider sind beide Kameras eher schwach und höchstens für Videochats zu gebrauchen, nicht aber um gute Bilder aufzunehmen. Insbesondere im Vergleich zu aktuellen Smartphone-Kameras sehen Videos zu schwammig aus.
Display
Kommen wir zum Display des Huawei MediaPad M5 Lite 10. Dieses ist 10,1 Zoll groß, hat ein Seitenverhältnis von 16:10 und eine FullHD-Auflösung von 1920 x 1200 Pixel. Wenn man das Tablet direkt vor die Augen hält, sieht man natürlich Pixel. Immerhin hat jedes Smartphone eine höhere Pixeldichte. Doch hält man es ganz normal vor sich, wie man es im Alltag tun würde, sehen Texte und Icons schön scharf aus. Eine FullHD-Auflösung halte ich bei 10,1 Zoll für hoch genug.
Die restlichen Eigenschaften des Bildschirms sind ebenfalls sehr gut. Es ist ein IPS-Panel und dementsprechend hat es weite Blickwinkel. Auch Farben sehen schön gesättigt aus, der Kontrast ist gut und insgesamt macht es einen „brillanten“ Eindruck.
Lesen: Die besten Tablets für unter 300 Euro
Perfekt wäre es, wenn es schön hell wäre. Doch das ist es leider nicht. Für den normalen Gebrauch ist es zwar hell genug, in der direkten Sonne kann man aber nur schwer etwas erkennen. Insgesamt gesehen ist es aber ein gutes Display.
Hardware und Performance
Im Huawei MediaPad M5 Lite 10 sitzt ein HiSilicon Kirin 659 Octa-Core Prozessor, der aus insgesamt acht Kernen besteht. Dazu gibt es bei meinem Testgerät 3GB RAM und 32GB Speicher. Genau diese Version wurde bisher offiziell für Deutschland vorgestellt. Die Produktseite von Huawei lässt aber erahnen, dass es zumindest in einigen Ländern auch ein Modell mit 4GB RAM und 64GB Speicher geben wird.
Die Leistung des Kirin 659 ist mit den 3GB RAM für den normalen Alltag sehr gut. Ich habe mit dem Tablet ohne Probleme in Chrome gesurft, YouTube geschaut, mit Microsoft Word geschrieben oder E-Mails durchstöbert. Auch Multitasking funktioniert sehr gut und die Animationen sind größtenteils schön flüssig.
Benchmark und Spiele Test
Genau diesen Eindruck bestätigen meine Benchmark-Tests. In Geekbench 4 erreicht es 929 Punkte im Single-Core-Test und 3657 Punkte im Multi-Core-Test. Bei AnTuTu werden rund 87280 Punkte erreicht. Wie ihr in meinem Benchmark-Vergleich sehen könnt, liegt das MediaPad M5 Lite 10 damit in der soliden Mittelklasse.
Da der Prozessor „nur“ ein FullHD-Display bedienen muss, ist die Leistung im realen Einsatz sogar etwas besser als Tablets wie das Chuwi Hi9 Pro (Test), die in den Benchmarks besser abschneiden. Tatsächlich lassen sich Spiele wie Modern Combat 5 und Into The Dead 2 schön flüssig spielen. Dafür muss die Grafik in der Regel auf Mittel gesetzt werden.
Players Unknown Battlegrounds Mobile läuft ebenfalls schön flüssig. Nicht nur in den niedrigsten Einstellungen, sondern auch, wenn man die Grafik auf Medium setzt. Dann kann man PUBG Mobile wirklich gut spielen und nur selten gibt es kleinere Ruckler. Wer es in HD spielen möchte, muss hingegen zur normalen M5 Serie greifen.
Ein perfektes Spiele-Tablet ist das Huawei MediaPad M5 Lite 10 also nicht unbedingt, aber man kann so ziemlich jedes Spiel ordentlich spielen. Eben nur nicht mit der besten Grafik. In diesem Punkt hat es sich im Vergleich zum Vorgänger übrigens deutlich verbessert.
Software: Android Oreo und EMUI
Auf dem MediaPad M5 Lite 10 läuft Android 8.0 Oreo. Das ist schonmal gut, doch gehe ich davon aus, dass es nie ein Update auf Android 9.0 Pie geben wird. Ich kann mich natürlich irren, doch gemessen an der Vergangenheit, ist das eher unwahrscheinlich. In diesem Punkt muss Huawei sich wirklich verbessern.
Naja, auf Android 8.0 Oreo läuft die EMUI in Version 8.0. Das ist die gleiche Oberfläche, die wir von den anderen Tablets und auch Smartphones von Huawei kennen. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich sowohl beim Design, als auch bei den Funktionen nicht allzu viel geändert. Die Oberfläche halte ich weiterhin für zu überladen, es ist einfach zu viel angepasst.
Wie immer gibt es auch hier ab Werk keinen App-Drawer, doch kann man den in den Einstellungen aktivieren. Auch die vorinstallierte SwiftKey Tastatur gefällt mir insbesondere auf Tablets nicht, aber die kann man einfach austauschen. Die Gesten für den Fingerabdrucksensor kann man ebenfalls in den Einstellungen einschalten.
Ihr seht schon, man kann hier ziemlich viel anpassen und dann konnte ich mit der Oberfläche von Huawei immer leben. Es lohnt sich wirklich einmal alles durchzugehen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das, was euch möglicherweise stört, in den Einstellungen irgendwo geändert werden kann.
Zusätzlich sind übrigens auch viele Apps vorinstalliert. Viele kann man zwar deinstallieren, aber nicht alle. In der Regel kann man die hauseigenen Huawei-Apps nicht entfernen.
Insgesamt ist Android 8.0 Oreo mit der EMUI in Ordnung, aber nicht perfekt. Reines Android, oder die Oberflächen von Samsung und Lenovo, gefallen mir etwas besser. Aber wie gesagt, man kann hier viel anpassen und notfalls sowieso einen anderen Launcher installieren. Schön ist wenigstens, dass das Betriebssystem auf dem Tablet schön flüssig läuft.
M Pen Lite
Ein besonderes Features des Huawei MediaPad M5 Lite 10 ist der optionale Stift, den man für rund 30 Euro dazukaufen kann. Der Stylus heißt M Pen Lite und ist eine etwas abgespeckte Version des normalen M Pen für das MediaPad M5 Pro. Zwar ist das Design sehr ähnlich, doch hat der M Pen Lite keinen zusätzlichen Button an der Seite. Außerdem kann man ihn nicht über einen USB Anschluss aufladen, sondern wird mit einer normalen Batterie betrieben.
Der M Pen Lite ist auch nicht ganz so druckempfindlich wie viele hochwertigere Konkurrenten. Anstatt 4096 werden „nur“ 2048 Druckstufen unterstützt. Doch, ganz ehrlich, ich merke da keinen Unterschied. Wer einen solchen Stift wirklich oft nutzt, wird das vielleicht merken. Aber bedenkt, dass viele Wacom-Grafiktablets und vorherige Stifte nur 1024 Druckstufen hatten.
Gut, wie gesagt, der Stift ist druckempfindlich. Das bedeutet, dass ihr mit einer dünnen Spitze zeichnet, wenn ihr sanft aufdrückt, und mit einer dickeren, wenn ihr härter aufdrückt.
Ich teste gerade auch das Samsung Galaxy Tab S4 mit dem S Pen und im Vergleich dazu ist mir ein großer Unterschied aufgefallen. Bei dem Tablet von Samsung kann man fast das Gefühl haben, als würde man auf Papier schreiben. Naja, zumindest etwas. Doch bei dem MediaPad M5 Lite 10 fühlt es sich ganz klar so an, als würde man auf Glas schreiben.
Softwareseitig liefert Huawei kaum extra Funktionen für den Stift mit. So gibt es keine extra Gesten, wie es sie beim M5 Pro gibt. Stattdessen sind nur zwei Apps vorinstalliert. Es gibt eine Notizen-App mit Handschrifterkennung und ein Taschenrechner, den man handschriftlich bedient. Außerdem ist in die Tastatur eine Handschrifterkennung eingebaut. Das wars aber auch schon.
Wer PDFs bearbeiten oder etwas herummalen möchte, muss sich also selbst Apps aus dem Play Store installieren. Aber gut, das kann man ja machen.
Akkulaufzeit
Werfen wir einen Blick auf die Akkulaufzeit des Huawei MediaPad M5 Lite 10. In dem Tablet sitzt ein Akku mit einer Kapazität von 7500mAh, der in meinem Akku-Test für eine Laufzeit von 12,5 Stunden gereicht hat. Für diesen Test läuft immer ein HD-Video bei 50 Prozent Helligkeit und eingeschaltetem WLAN in einer Endlosschleife.
Mein Akku-Vergleich zeigt, dass die Laufzeit mit 12,5 Stunden ziemlich gut ist. Zwar gibt es Konkurrenten, die merkbar länger halten, aber auch welche, die in diesem Punkt deutlich schwächer sind. Es bewegt sich also im soliden, leicht oberen Mittelfeld.
Genau diesen Eindruck hatte ich auch im Alltag. Wenn man mit dem M5 Lite 10 tatsächlich arbeiten möchte, kommt man damit locker über den Tag. Und, bei durchschnittlicher Nutzung im Alltag, hält es mindestens zwei Tage. Im Standby verliert es fast gar keine Energie.
Huawei MediaPad M5 Lite 10 Test Fazit
Insgesamt halte ich das Huawei MediaPad M5 Lite 10 für ein solides Tablet mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis. Für rund 300 Euro bekommen wir ein hochwertiges Metallgehäuse, ein gutes Display und eine gute Performance. Gleichzeitig bietet es Premium-Features wie vier Lautsprecher, einen Fingerabdrucksensor und sogar einen optionalen Stift. Auch die Akkulaufzeit ist lang genug.
In meinen Augen ist das MediaPad M5 Lite 10 zu dem Preis ein ausgezeichnetes Android-Tablet. Für die meisten lohnt es sich nicht mehr Geld für ein teureres Android-Tablet auszugeben. Dennoch schauen wir uns mal einige Alternativen an.
Ein direkter Konkurrent ist das neue Samsung Galaxy Tab A 10.5. Dieses ist gut 30 Euro teurer, hat aber ebenfalls ein FullHD-Display und vier Lautsprecher. Hier besteht das Gehäuse jedoch aus Kunststoff, es gibt keinen Fingerabdruckleser und die vier Lautsprecher sind etwas schwächer. Die Leistung ist ebenfalls nicht ganz so gut. Eine interessante Alternative ist es in meinen Augen nur, wenn euch Softwareupdates wichtig sind.
Spannend ist auch das iPad 2018 (Test) als Alternative. Das hat zwar nur zwei Lautsprecher und das Display ist nicht laminiert, doch bietet es dafür eine bessere Leistung und einen ausgezeichneten Apple Pencil. Es kostet rund 50 Euro mehr.
Für rund 350 Euro kann man auch schon das normale Huawei MediaPad M5 10 bekommen. Das ist dann interessant, wenn ihr eine bessere Performance für Spiele benötigt. Außerdem hat das Display eine höhere Auflösung.
Wer auf Premium-Features wie einen Fingerabdruckleser und vier Lautsprecher verzichten kann, kann sich auch das Huawei MediaPad T5 10 (Testbericht) anschauen. Tatsächlich hat es genau die gleiche interne Hardware wie das M5 Lite 10. Mit 229 Euro ist es ein gutes Stück günstiger, doch fehlen eben diese Premium-Features.
- Hochwertiges Metallgehäuse
- Solides Display
- Gute Performance
- Vier Lautsprecher
- Fingerabdrucksensor
- Stylus-Option
- Lange Akkulaufzeit
- Schwache Kameras
- Updates unwahrscheinlich
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