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HP Envy X2 Windows-Tablet Vergleich: Intel vs. Qualcomm

Demnächst erscheinen zwei neue HP Envy X2 Tablets. In einem sitzt ein Intel Prozessor, im anderen einer von Qualcomm. Hier ist mein Vergleich.

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HP Envy X2 Kurztest

HP bringt demnächst zwei neue Windows-Tablets auf den Markt, die beide HP Envy X2 heißen. Die beiden sind sich sehr ähnlich, doch gibt es einen signifikanten Unterschied. So gehört das eine HP Envy X2 zu den ersten Windows-Geräten mit einem ARM-Prozessor. Dabei handelt es sich um den Qualcomm Snapdragon 835 SoC. Im anderen steckt hingegen ein Intel Core i5 Prozessor. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona habe ich beide Ausführungen miteinander verglichen.

Noch im März soll das HP Envy X2 mit dem ARM-Prozessor für rund 1000 US Dollar in den USA erscheinen. Später dürfte es auch in Europa auf den Markt kommen. Die Intel-Version wird vermutlich ähnlich viel kosten. Übrigens: Es sind bereits einige Tablets unter dem Namen HP Envy X2 erschienen. Wer eines kaufen möchte, sollte einen genauen Blick auf die Spezifikationen werfen. Sonst könnte man versehentlich ein älteres Modell erwerben.

Intel vs. Qualcomm

Der größte Unterschied zwischen den beiden Tablets ist der verbaute Prozessor. Bei dem Intel-Modell handelt es sich um einen Core i5 Chip der Y-Serie. Das bedeutet, dass der Dual-Core Chip der siebten Generation passiv gekühlt wird. Es gibt bei beiden keine aktiven Lüfter. Früher hieß ein Core i5 der Y-Serie „Core m5“. Diese Version ähnelt also den meisten Windows-Tablets.

In der ARM-Ausführung steckt hingegen ein Qualcomm Snapdragon 835 SoC. Bisher kannten wir diese Prozessorart hauptsächlich von Smartphones, Android-Tablets und iPads, sowie alten Tablets mit Windows RT. Microsoft hat Windows seit dem Untergang von RT weiter für ARM-Chips optimiert. Anders als damals kann man jetzt auch klassische Desktop-Programme verwenden. Diese laufen dank eines Emulators, den Microsoft in Windows 10 eingebaut hat.

Dank des Prozessors von Qualcomm soll die Akkulaufzeit des Envy X2 bei bis zu 22 Stunden liegen. Geräte mit einem Intel Chipset kommen in der Regel maximal auf 10 Stunden. Außerdem ist LTE standardmäßig integriert. Bei dem Intel-Modell ist LTE hingegen nur optional erhältlich.

Zur weiteren Ausstattung gehören 4GB bis 8GB RAM, sowie eine 256GB SSD.

HP Envy X2 mit Windows 10 S

HP Envy X2 Vergleich

Ab Werk werden Tablets wie das HP Envy X2 mit dem Snapdragon 835 mit Windows 10 S ausgeliefert. Das bedeutet, dass man nur Apps aus dem Microsoft Store installieren kann. Wer möchte kann aber eine gewisse Zeit lang kostenlos auf Windows 10 Pro upgraden. Dann funktionieren auch klassische Desktop-Programme wie Adobe Photoshop oder Google Chrome. Unklar ist aber, wie gut die Leistung auf einem ARM-Chip im realen Einsatz ist. Unklar ist auch, ob die Akkulaufzeit dann weiterhin so lang ist.

Ich habe auf dem sehr ähnlichen Lenovo MIIX 630 bereits Google Chrome ausprobiert. Doch konnte ich das Tablet nicht lange genug testen, um die Performance genau genug zu ermitteln. Meinem ersten Eindruck nach schien Chrome aber ganz ordentlich zu laufen. Hin und wieder gab es aber kleinere Ruckler beim Scrollen. Dafür kann es aber auch andere Gründe geben. Es war eben ein Messeexemplar, mit dem hunderte Leute herumspielen.

Das HP Envy X2 mit dem Intel Prozessor wird übrigens wie gewohnt mit Windows 10 Home ausgeliefert.

Tastaturhüllen: Welche ist besser?

Wie gesagt, der größte Unterschied zwischen den beiden Tablets ist der Prozessor. Beide HP Envy X2 Versionen werden mit einem Tastatur Dock ausgeliefert, die sich ebenfalls voneinander unterscheiden. In die Tablets selbst sind jeweils keine Klappständer eingebaut. Stattdessen werden sie von den Tastaturhüllen gehalten.

Bei dem ARM-Modell ist in die Tastatur ein richtiger Kickstand eingebaut, sodass man das 2-in-1 in diversen Winkeln aufstellen kann. Die Tastatur und das Touchpad sind sehr gut umgesetzt. Schön ist außerdem, dass man die Tastatur dank einer magnetischen Leiste am Dock leicht anwinkeln kann.

Die Intel-Version kann man hingegen nur in zwei Winkeln aufstellen. Außerdem kann man die Tastatur nicht anwinkeln, sondern sie liegt flach auf dem Tisch. Das Touchpad ist ebenfalls etwas kleiner. Mir gefällt die Tastatur für das Snapdragon-Modell deutlich besser.

Display und Stylus

HP Envy X2 Intel vs Arm

Identisch sind die Displays. Beide IPS-Panel sind 12,3 Zoll groß und bieten eine FullHD-Auflösung mit 1920 x 1280 Pixel. Die Tablets haben also ein Seitenverhältnis von 3:2. Insgesamt haben mir die Displays sehr gut gefallen. Es gibt zwar höherauflösende Konkurrenten, doch die Bildschirme sind schön hell, geben Farben gut wieder und haben solide Blickwinkel.

Auf den Touchscreens kann man mit einem aktiven Stift schreiben. Für beide Versionen gibt es einen Stylus, der 1024 Druckstufen unterstützt. Der Stift ist meinem ersten Eindruck nach solide umgesetzt. Doch mittlerweile sind 1024 Druckstufen vergleichsweise wenig. Aktuelle Stifte von Microsoft, Samsung und Lenovo unterstützen 4096 Druckstufen. Dennoch müsste der Stylus von HP für die meisten ausreichen.

Ähnliches Design

Fast identisch ist auch das Design. Das HP Envy X2 mit dem Qualcomm-Chip ist mit 6,9mm etwas dünner als die 7,9mm der Intel-Version. Doch beide Tablets bieten ein Metallgehäuse und sind sehr hochwertig verarbeitet. Man hat das Gefühl zwei Premium-Geräte in den Händen zu halten. Außerdem sind die Kanten schön abgerundet. Dadurch sind beide angenehmer als das Lenovo MIIX 630, das ungewöhnlich scharfe Kanten hat.

Es gibt jeweils zwei Kameras, einen Kartenslot für MicroSD-Speicherkarten und SIM-Kartenslots. Das Envy X2 mit dem Intel-Prozessor hat zwei USB Typ C Anschlüsse, während die ARM-Version nur einen hat.

HP Envy X2: Qualcomm oder Intel?

Welche Version ist nun das bessere Tablet? Auf so einer Messe kann man das nicht testen. Spannender finde ich das HP Envy X2 mit dem Snapdragon 835, da eine bis zu 22 Stunden lange Akkulaufzeit sehr verlockend ist. Wie gut die Performance klassischer Desktop-Programme ist, muss aber ein richtiger Test zeigen. Ab Mitte März erscheint das Envy X2 für rund 1000 Dollar in den USA. Spätestens dann werden wir die ersten richtigen Reviews sehen.

Allzu aufregend ist die Intel-Version hingegen nicht. Genau die gleiche Hardware bekommen wir auch mit einem Huawei MateBook E und Samsung Galaxy Book 12. Beide sind bereits seit gut 8 Monaten erhältlich.


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