Testberichte
Honor MagicPad 2 Test: (Fast) Testsieger mit einer Schwachstelle
Das Honor MagicPad 2 schneidet in meinem Test ausgesprochen gut ab, das helle OLED ist sogar Spitzenklasse. Eine Schwachstelle hat es aber.
Das Honor MagicPad 2 bietet für 600 Euro erstaunlich viel – nämlich ein sehr helles und schickes OLED-Display, richtig gute Lautsprecher und eine sehr lange Akkulaufzeit. Es gibt aber einen Haken. Viele würden jetzt vielleicht denken, dass es am Snapdragon 8s Gen 3 liegt, welcher ja kein Spitzenklasse Prozessor ist. Aber tatsächlich ist die Leistung ziemlich gut. Nein, die große Schwachstelle ist eine andere.
Display: Erstaunlich helles OLED
Dazu kommen wir gleich, doch erst möchte ich das wunderschöne Display loben. Wir bekommen hier ein 12,3 Zoll Display mit einer sehr hohen Auflösung von 3000 x 1920 Pixel. Somit sieht alles gestochen scharf aus.
Ungewöhnlich ist, dass wir zu diesem Preis ein OLED bekommen. Im direkten Vergleich zu LCD Tablets wie dem OnePlus Pad 2 oder iPad Air sieht man sofort, dass der Kontrast stärker ist und Schwarz wirklich Schwarz ist. Echt schön.
Die Farben sehen auch gut gesättigt aus, zumindest meistens. Im hauseigenen Videoplayer sind Farben übersättigt, das ist echt nicht mehr schön. Das scheint aber ein Problem der App zu sein. Bei YouTube und Netflix sind Farben klasse.
Noch viel ungewöhnlicher als ein OLED in dieser Preisklasse ist, dass das Display bei HDR-Inhalten bis zu 1600 Nits hell werden kann.
Wir haben in der TabletBlog Redaktion kürzlich alle Premium-Tablets miteinander im Detail verglichen und das MagicPad 2 ist nicht nur heller als das iPad Air, sondern auch heller als das Samsung Galaxy Tab S9+ und Galaxy Tab S10 Ultra. Letzteres kostet 1300 Euro.
Tatsächlich ist es in unserem Vergleich sogar grob genauso hell wie das neuste Apple iPad Pro mit M4 Chipset. Auch das kann nämlich bis zu 1600 Nits hell werden. Hier kostet die 13 Zoll Version 1500 Euro, also 2,5 Mal so viel wie das MagicPad 2.
Das Honor MagicPad 2 bietet ein ausgezeichnetes 12 Zoll OLED Display, das sogar heller ist als bei der teureren Konkurrenz von Samsung. Es hat klasse Lautsprecher, eine sehr lange Akkulaufzeit und einen guten Stift. Auch die Leistung des Snapdragon 8s Gen 3 ist solide. Schade ist nur, dass es vermutlich maximal ein Jahr lang mit großen Updates versorgt wird.
- Sehr helles Display
- Gute Lautsprecher
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Solide Leistung
- Guter Stift
- Relativ preiswert
- Nur USB 2.0
- Kein Fingerabdruckleser
- Ungewisse Updatepolitik
Ich habe mit dem Tablet im Zug gearbeitet, während von der Seite die pralle Sonne auf mich und das Display schien. Und ich konnte trotzdem wunderbar lesen und arbeiten. Das helle OLED ist wirklich ein großes Highlight, und zwar nicht nur für diese Preisklasse, sondern insgesamt. Wie gesagt, es ist heller als die Flaggschiffe von Samsung.
Schön ist auch, dass es bis zu 144Hz unterstützt.
Lautsprecher
Das Display ist zum Filme schauen also nahezu perfekt und tatsächlich trifft das fast auch auf die Lautsprecher zu.
In unserem Vergleich war es sogar etwas lauter als das 13 Zoll iPad Pro, doch ist der Bass etwas schwächer und es fehlt dem Honor etwas an Höhen – es hört sich also nicht ganz so gut an wie das von Apple. Dafür ist die Tonqualität aber ein gutes Stück besser als beim iPad Air und Galaxy Tab S9+, gehört also auf jeden Fall zur oberen Spitzenklasse was die Lautsprecher betrifft.
Design und Verarbeitung
Ich finde die schwarze Version des MagicPad 2 ziemlich schick, doch hat die weiße Variante auf mich einen billigen Eindruck gemacht. Die hatte ich mir auf der IFA genauer angeschaut. Das liegt daran, dass das Gehäuse nicht komplett aus Metall besteht, sondern nur der 5,8mm dünne Rahmen. Die Rückseite ist Plastik.
Zwar sorgt auch das für ein mit 555g relativ leichtes Gehäuse, doch ist der Übergang vom Glas und von der Rückseite zum Metallrahmen nicht ganz so hochwertig verarbeitet, wie bei den Flaggschiffen der Konkurrenz. Aber ja, die sind auch teurer.
Es fehlen leider ein Kopfhöreranschluss und ein MicroSD-Kartenslot. Einen Fingerabdruckleser vermisse ich ebenfalls. Stattdessen kann man es per Gesichtserkennung entsperren.
An der rechten Seite hat es einen USB C Anschluss und tatsächlich ist es nur USB 2.0. Ich habe über 900 RAW-Fotos von der SD-Karte meiner Kamera auf das Tablet und dann in Lightroom importiert und das hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert. Echt schade. Externe Monitore kann man auch nicht anschließen.
Vorne sitzt eine 9-Megapixel Frontkamera, die auf jeden Fall gut genug für Videochats ist. Herausragend ist die Qualität aber nicht, im Schatten ist schnell Rauschen zu sehen. Die 13 Megapixel Hauptkamera auf der Rückseite ist deutlich besser und macht solide Aufnahmen. Neben ihr sitzt ein LED-Blitz.
Hardware und Performance
Im Honor MagicPad 2 sitzt ein Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 Prozessor mit 8GB bis 16GB RAM und einem 256GB bis 1TB großen internen Speicher. Es gibt keine Version mit 5G, und GPS und NFC fehlen auch.
Mein Geekbench 5 und 6 Benchmark-Vergleich zeigt sofort, dass der Snapdragon 8s Gen 3 deutlich schwächer als der normale 8 Gen 3 des OnePlus Pad 2 ist und sogar etwas hinter dem älteren 8 Gen 2 liegt, welcher in der Samsung S9 Serie sitzt. Er ist aber leistungsstärker als Mittelklasse-Tablets wie das Galaxy Tab S9 FE+.
Im 3D Mark Wild Life Extreme Benchmark ist es sogar besser als das Apple iPad 10 und liegt auch deutlich, deutlich über dem Honor Pad 9. Hier könnt ihr aber wieder sehen, dass das Samsung Galaxy Tab S9+ und OnePlus Pad 2 etwas besser sind.
Im alltäglichen Einsatz hatte ich immer den Eindruck, dass alles schön flott und flüssig läuft. Das gilt insbesondere auch für Multitasking. Der Snapdragon 8s Gen 3 mag also kein HighEnd-Chip sein, aber die Leistung ist für fast alle Zwecke mehr als gut genug.
MagicPad 2 im Spiele Test
So ein bisschen an die Grenzen kommt der Chipset in meinem Spiele-Test. Ich habe natürlich Fortnite ausprobiert und das läuft tatsächlich wunderbar mit epischer Grafik, 3D-Auflösung auf 100% und die Framerate auf 60. Dann schaut die Grafik nicht nur richtig hübsch aus, sondern die Framerate liegt real bei zwischen 45 und 60fps, was ich als schön flüssig bezeichne.
Setzt man die maximale Framerate auf 90, lässt sich die Grafik jedoch nicht mehr auf „Episch“, sondern nur noch auf „niedrig“ stellen. Dafür braucht man mindestens einen Snapdragon 8 Gen 2, die S9 Flaggschiffe von Samsung konnten das nämlich mit höhere Grafik.
Andere Spiele wie Asphalt Unite und Zenless Zero laufen mit höchsten Grafikeinstellungen wunderbar flüssig.
Magic-Pencil 3: Der Stift im Test
Ich dachte erst, dass der Stift eine Schwachstelle des Tablets ist. Etwa 24 Stunden lang hatte ich nämlich ein Problem damit, er hatte immer mal wieder sehr kurze Aussetzer – aber klar Aussetzer. Seitdem kann ich das Problem jedoch nicht reproduzieren und der Stift funktioniert einwandfrei.
Ich weiß also nicht, ob das an irgendeiner App im Hintergrund lag oder irgendwas in meinem Studio für Interferenzen gesorgt hat. Aber nach dem einen Tag funktioniert der Honor Magic-Pencil 3 genauso wie er sollte und zwar einwandfrei.
Er sieht wie ein Apple Pencil Klon aus und ist nicht nur schön präzise, sondern reagiert auch schnell, ist druckempfindlich und erkennt sogar, wenn man den Stift etwas neigt. Das ist für Schattierungen praktisch.
Da ich kurzzeitig ja ein Problem mit dem Stift hatte, habe ich sehr, sehr viel damit in verschiedenen Notizen-Apps geschrieben. Wie gesagt, ich konnte das Problem seitdem nicht reproduzieren und er funktioniert gut. Und deswegen kann ich auch sagen, dass er vor allem für handschriftliche Notizen wunderbar geeignet ist.
Nun kommen wir zu einer kleinen Schwachstelle. Am besten funktioniert der Stift in der eigenen Notizen-App von Honor. Hier reagiert er echt wunderbar und sehr schnell. In manchen Apps von Drittanbietern ist aber ein Lag sichtbar, beispielsweise in Noteshelf 3.
Tastatur Cover
Kommen wir zum Tastatur Cover. Auch das ist nicht die riesige Schwachstelle des MagicPad 2, aber auf jeden Fall auch kein Highlight. Das Cover besteht komplett aus Kunststoff und schützt zusammengefaltet das Tablet.
Die Tastatur selbst ist super. Ich konnte damit gut auch längere Texte schreiben. Das ist ja bei vielen 12 Zoll Tablet so, einfach weil hier die Tastatur groß genug sein kann. Ziemlich schade ist jedoch, dass man das Tablet in dem Cover in nur einem Winkel aufstellen kann. Oft ist der Winkel etwas zu steil.
An manchen Stellen fühlt sich das Cover auch ziemlich billig an. Allerdings kostet es auch nur 90 Euro und ist somit deutlich günstiger als bei der Konkurrenz.
Ziemlich cool ist übrigens, dass es eine Bluetooth Tastatur ist, die per Induktion von dem Tablet mit Strom gespeist wird. Es gibt also keine physische Verbindung.
Ihr könnt mit dem Tablet natürlich auch jede andere Tastatur benutzen. Schaut mal in die Beschreibung, da ist ein Link zu dem Zubehör, das wir für das MagicPad 2 empfehlen.
Software: Android 14 ohne Updates
Nun kommen wir zur großen Schwachstelle und das ist die Software. Auf dem MagicPad 2 läuft Android 14 mit der MagicOS Oberfläche in Version 8.0.1.
An sich ist die Software gut, eben typisch für Honor und früher auch Huawei. Alle normalen Android-Features laufen wunderbar und Multitasking funktioniert klasse. Zwar fehlt die typische Google-Taskbar, doch hat es dafür unten und von der Seite insgesamt zwei Docks, die ihren Zweck erfüllen.
Die große Schwachstelle sind Updates. Es gibt tatsächlich kein offenes Statement von Honor dazu und erst recht kein ernsthaftes Updateversprechen. Laut einigen Berichten soll es ein großes Versionsupdate bekommen und vielleicht bis zu 3 Jahre Sicherheitsupdates.
Lesen: Die besten Android Tablets im Test
Klar, das ist sehr wenig. Samsung verspricht bei ihrem Premium-Tablets mittlerweile 7 Jahre lang große Versionsupdates. Ich finde ziemlich schade, dass Honor hier nicht mitzieht. Das MagicPad 2 ist vor allem dank des Displays ein richtig schickes Tablet und ihr habt es ja gesehen, kann in vielen Punkten sogar mit dem iPad Pro mitspielen und das Display ist besser als bei den teuren Samsung Flaggschiffen.
Aber gut, sie sparen eben bei Updates. Sehr schade.
Akkulaufzeit
Herausragend ist wiederum die Akkulaufzeit. Ich lasse für meinen Akku-Test immer ein HD-YouTube Video bei maximaler Helligkeit in einer Endlosschleife laufen und in diesem Test kam es auf eine neue Rekordlaufzeit von 13 Stunden.
Honor MagicPad 2 Test: Mein Fazit
Ist das Honor MagicPad 2 also ein Tablet für euch? Falls ihr ein herausragendes Medien-Tablet sucht, auf jeden Fall ja. Es bietet ein richtig schickes und sehr helles Display, schön laute und gute Lautsprecher, sowie eine sehr lange Akkulaufzeit. Für ein Entertainment-Tablet echt perfekt.
Sogar für Spiele ist es wunderbar geeignet, auch wenn es hier nicht zur absoluten Spitzenklasse zählt. Der Stift ist ebenfalls gut und die Tastatur ist auch solide.
Der große Nachteil bleibt, dass es vermutlich nur ein großes Update bekommen wird. Ich finde das wirklich sehr schade und wenn euch lange Updates wichtig sind, ist dies eindeutig kein Tablet für euch.
Aber ich finde für die meisten Leute sind Updates nicht sooo wichtig, außer ihr arbeitet für den Bundesnachrichtendienst. Ihr werdet es gut 3, 4, 5 Jahre nutzen können. Irgendwann eben nur nicht mehr mit der neusten Android-Version, aber fast alle Apps sollten trotzdem laufen.
Ich persönlich finde das Honor MagicPad 2 nicht perfekt – es fehlen einige Premium-Features wie ein Fingerabdruckleser, es hat nur USB 2.0, kein gegen Wasser und Staub geschütztes Gehäuse, und eben die fehlenden Updates sind sehr bedauerlich.
Aber das Preis/Leistungsverhältnis finde ich ausgesprochen gut. Das Display, die Lautsprecher und die Akkulaufzeit sind einfach Spitzenklasse. Würde ich Tablets nicht beruflich testen, wäre das MagicPad 2 das Gerät, das ich für mich persönlich kaufen würde.
- Sehr helles Display
- Gute Lautsprecher
- Sehr lange Akkulaufzeit
- Solide Leistung
- Guter Stift
- Relativ preiswert
- Nur USB 2.0
- Kein Fingerabdruckleser
- Ungewisse Updatepolitik
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