Testberichte
FNF iFive Mini 4S Test – Das beste Tablet für unter 100 Euro?
Das FNF iFive Mini 4S ist ein Android-Tablet für unter 100 Euro, das ziemlich spannende Hardware bietet. In meinem Test schneidet es überraschend gut ab.
Wie wenig kann ein gutes Android-Tablet kosten? Nachdem ich das Xiaomi Mi Pad 3 getestet habe, habe ich mir die letzten Wochen über das FNF iFive Mini 4S für nur rund 92 Euro getestet. Es ist ein 7,9 Zoll großes Tablet mit einem „Retina Display“, einem QuadCore-Prozessor, 2GB RAM und 32GB Speicher. In meinem Test hat mir das iFive Mini 4S erstaunlich gut gefallen. Es hat aber auch einige Schwachstellen.
Das FNF iFive Mini 4S kostet bei GearBest aktuell in einem Flash-Sale nur rund 92 Euro (Link zum Angebot). Das ist ein Händler aus China, die Tablets in die ganze Welt verkaufen, auch nach Deutschland. Sie haben mir auch mein Testexemplar zur Verfügung gestellt.
Design und Verarbeitung
Für ein Tablet dieser Preisklasse fühlt sich das FNF iFive Mini 4S überraschend hochwertig an. So ist der 7 Millimeter dünne Rahmen aus Aluminium gefertigt. Auf der Rückseite gibt es oben und unten zwei Bereiche aus Glas, während die Abdeckung auf der Rückseite offenbar aus Kunststoff besteht. Das leichteste Tablet ist es mit 340 Gramm nicht, doch bewegt sich das noch im grünen Bereich.
Der Metallrahmen fühlt sich auf der Rückseite etwas kantig an. Außerdem sieht man auf den Bereichen aus Glas schnell Fingerabdrücke. Ein komplettes Metallgehäuse hätte mir besser gefallen.
Aber, ehrlich gesagt, bei dem Preis ist die Kritik kaum gerechtfertigt. Das FNF iFive Mini 4S fühlt sich nämlich merkbar hochwertiger an als ein Amazon Fire HD 8 (Test) oder Lenovo Tab 4 8 (Test). Man hat hier das Gefühlt ein durchaus wertiges Tablet in den Händen zu halten.
Anschlüsse, Kameras, Lautsprecher
Einen USB Typ C Anschluss gibt es leider nicht. Stattdessen setzt FNF auf einen microUSB Anschluss, über den man das Gerät aufladen oder Daten transferieren kann. Ihr könnt darüber auch USB Sticks und anderes Zubehör anschließen. Außerdem gibt es einen Kartenslot für MicroSD-Speicherkarten, die bis zu 128GB groß sein können.
Wie ihr euch bei dem Preis sicherlich denken könnt, sind die Lautsprecher nicht die besten. Ich würde sagen der Sound ist noch akzeptabel. Für ein schönes Musikerlebnis solltet ihr aber externe Lautsprecher verwenden. Oder aber Kopfhörer.
Einen 3,5 Millimeter Klinkenanschluss gibt es natürlich auch hier. Der Sound daraus ist auch ziemlich gut. Bedauerlich ist aber, dass mir über die Kopfhörer eine Art Rauschen aufgefallen ist. Nicht, wenn gerade Musik läuft oder ich ein Video geschaut habe. Sondern dazwischen, wenn es eigentlich hätte still sein sollen. Es kann natürlich sein, dass das nur bei meinem Modell so ist.
Auf der Rückseite sitzt eine Kamera mit einer Auflösung von 8 Megapixel und die Frontkamera löst mit 2 Megapixel auf. Die Hauptkamera hinten liefert durchaus akzeptable Ergebnisse. Doch die Frontkamera ist fast nicht zu gebrauchen – selbst für Skype würde ich die nur ungern benutzen.
Display mit „Retina-Auflösung“
Das große Highlight des FNF iFive Mini 4S ist das 7,9 Zoll große Display. Wir bekommen hier ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel. Damit ist die Auflösung genauso hoch wie bei einem iPad Mini oder Samsung Galaxy Tab S2 (Test). Im Vergleich zu anderen Tablets dieser Preisklasse sieht der Bildschirm dadurch sehr scharf aus.
Auch die restlichen Eigenschaften des Displays sind recht gut. Farben werden schön wiedergegeben und die Blickwinkel sind schön weit. Es ist allerdings nicht das hellste Display. Wenn es draußen bewölkt ist, kann man gerade so noch damit arbeiten. Doch bei direkter Sonneneinstrahlung ist das iFive Mini 4S ein kleiner Spiegel.
Erwähnen muss ich auch, dass es an den Seiten kleine Lichthöfe gibt. Die sind jedoch nur bei einem dunklen Bild zu sehen. Außerdem ist das Display offenbar nicht durch Gorilla Glas oder etwas ähnlichem geschützt. Stattdessen klebt auf dem Touchscreen ab Werk eine Schutzfolie.
Trotz der drei Kritikpunkte ist das Display des iFive Mini 4S zu diesem Preis großartig. Ich habe gleichzeitig das Lenovo Tab 4 8 getestet, das teurer ist und nur eine HD-Auflösung hat. Verglichen damit gefällt mir das des iFive Mini 4S deutlich besser.
Hardware und Performance
Beim Prozessor setzt FNF auf einen Rockchip RK3288 Chipset. Das ist ein QuadCore-Prozessor, dessen vier Kerne mit 1,6GHz takten. Wir kennen den Chip bereits von einigen günstigen Tablets, aber auch von Chromebooks von ASUS und Medion. Dazu gibt es 2GB RAM und 32GB internen Speicher.
Wie ihr euch bei dem Preis sicherlich denken könnt, ist der Rockchip RK3288 nicht der schnellste Prozessor. Doch tatsächlich reicht die Leistung für die meisten Anwendungen aus. Ich konnte ohne Probleme im Chrome Browser surfen, YouTube Videos schauen und mit Microsoft Word arbeiten. Nutzt ihr gerade eine App, ist die Performance ziemlich gut.
Wenn man schnell zwischen zwei Apps wechselt, kann es aber vorkommen, dass das Tablet mal eine Sekunde nachdenken muss. Außerdem schließen sich Apps im Hintergrund schneller als bei Geräten, die mehr Arbeitsspeicher bieten.
In meinem Spiele-Test hat das iFive Mini 4S überraschend gut abgeschnitten. Tatsächlich konnte ich sowohl Asphalt Xtreme, als auch Modern Combat 5, Dead Trigger 2 und Rayman Adventures ohne Probleme flüssig spielen. Auch GTA Vice City läuft schön flüssig.
Ähnlich gut schneidet das Tablet auch in den Benchmarks ab. In Geekbench 4 kommt es auf eine Punktzahl von 780 und 1900 Punkten. Das ist Vergleichbar mit einem Amazon Fire HD 8 oder Lenovo Tab 4 8. Bei AnTuTu liegt das Ergebnis hingegen bei knapp über 50.000 Punkte. Damit ist es stärker als das Samsung Galaxy Tab A 10.1 und auch stärker als das Huawei MediaPad M3 Lite 10 (Test).
Android 6.0 Marshmallow und Software
Natürlich wäre es schön, wenn auf dem FNF iFive Mini 4S Android 7.0 Nougat oder gar Oreo laufen würde. Doch das ist nicht der Fall. Stattdessen ist Android 6.0 Marshmallow vorinstalliert. Ich gehe nicht davon aus, dass es von offizieller Seite jemals Updates geben wird.
Ist es schlimm, dass wir mit Marshmallow leben müssen? Optimal ist das sicherlich nicht. Doch für unter 100 Euro bekommt man aktuell kaum Tablets mit Nougat – vor allem nicht von bekannten Herstellern.
Klar, Nougat oder Oreo wären perfekt, doch für 82 Euro kann ich mit Marshmallow leben. Vor allem weil Android 6.0 ein solides und stabiles Betriebssystem ist. Mir hat nur ein Feature aus Nougat gefehlt, den Multi-Window-Modus, den gibt es hier nicht.
Richtig schön ist jedoch, dass die Oberfläche nicht angepasst ist. Es sind noch nicht einmal nervige Apps vorinstalliert. Wir bekommen mit dem Tablet reines Android inklusive der Apps von Google. Mehr nicht. Das ist super, denn dadurch sind nur 5,9GB vom System belegt.
Über den Google Play Store könnt ihr natürlich sämtliche Apps installieren, die ihr gerne nutzt. Bis auf eine App habe ich auch keine Probleme festgestellt. Wie gesagt, bis auf eine, denn Netflix ist auf dem iFive Mini 4S nicht im Play Store zu finden.
Soweit ich herausgefunden habe, ist der Grund dafür vermutlich, dass das Tablet nicht die DRM-Richtlinien von Google unterstützt oder vom Play Store als gerootet gesehen wird. Dann taucht Netflix im Play Store nämlich nicht auf. Interessant ist aber, dass Netflix auf der eigenen Webseite im Support-Bereich selbst eine APK zum Download bereitstellt. Damit funktioniert Netflix auf dem iFive Mini 4S ganz wie gewohnt.
Akkulaufzeit
Kommen wir zur Akkulaufzeit. In diesem Punkt schneidet das Tablet nicht besonders gut ab. So kam ich in meinem Akku-Test auf eine Laufzeit von 8 Stunden. Bei meinem Akku-Test lasse ich ein HD-Video bei 50% Helligkeit und eingeschaltetem WLAN in einer Endlosschleife laufen.
Das ist mein standardisierter Test. Doch auch im realen Einsatz ist der Akku nicht besonders stark. Ich habe wieder ein Akku-Tagebuch geführt und kam auf eine Gesamtlaufzeit von 26 Stunden. In dieser Zeit habe ich das iFive Mini 4S aber nur 4 Stunden aktiv genutzt.
WLAN und Bluetooth waren durchgehend eingeschaltet und die Displayhelligkeit variierte zwischen 50 und 100%. In den 4 Stunden habe ich Spiele gespielt und YouTube geschaut. Wer etwas sparsamer ist, könnte also auf eine längere aktive Laufzeit kommen. Dennoch, verglichen mit der Konkurrenz ist das kein guter Wert. Die geringe Akkulaufzeit im realen Einsatz liegt hauptsächlich daran, dass es bei ausgeschaltetem Display mehr Energie als andere Tablets verliert.
FNF iFive Mini 4S Test Fazit
Kommen wir zum Fazit meines Tests. Das FNF iFive Mini 4S hat vor allem zu dem Preis ein ausgezeichnetes Display, eine gute Verarbeitung und bietet eine sehr solide Performance. Schön ist außerdem, dass das Betriebssystem nicht überladen, sondern sehr schlank ist.
Nicht so schön ist, dass der Akku vergleichsweise schnell leer wird. Außerdem, klar, mit Android Nougat wäre es für die Zukunft etwas besser gerüstet.
Das FNF iFive Mini 4S hat also viele positive und einige negative Eigenschaften. Bedenkt man aber den Preis von nur run 92 Euro, relativieren sich die negativen Punkte sehr stark. Von bekannten Herstellern bekommen wir selbst zum doppelten Preis in der Regel noch nicht einmal eine FullHD-Auflösung.
Deswegen und aufgrund der soliden Performance und Verarbeitung halte ich das Preis/Leistungsverhältnis des FNF iFive Mini 4S für ausgezeichnet. Wie bei allen Tablets aus China müsst ihr aber auch hier bedenken, dass ihr im Zweifel vermutlich auf Support und Garantie verzichten müsst.
- Für den Preis ausgezeichnetes Display
- Solide Verarbeitung
- Gute Performance
- Reines Android
- Sehr preiswert
- Kurze Akkulaufzeit
- Update von Marshmallow unwahrscheinlich
- Kopfhöreranschluss unbrauchbar
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