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Testberichte

Acer Chromebook Tab 10 Test: So gut ist das erste Chrome OS Tablet

In einem Acer Chromebook Tab 10 Test erfahrt ihr, wie gut das erste Chrome OS Tablet wirklich ist und ob sich ein Kauf lohnt.

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Das Acer Chromebook Tab 10 ist das weltweit erste Chrome OS Tablet. In Deutschland kostet es rund 370 Euro, ist also vergleichbar mit dem aktuellen iPad und hochwertigen Android Tablets. Es richtet sich hauptsächlich an den Bildungsmarkt, kann aber von jedem gekauft werden. Doch ist das erste Chrome OS Tablet ein gutes? Das erfahrt ihr in meinem Acer Chromebook Tab 10 Test.

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Design und Verarbeitung

Beginnen wir mit dem Design und der Verarbeitung. In diesem Punkt hat mich das Acer Chromebook Tab 10 etwas enttäuscht. Es macht durchaus einen soliden und stabil gebauten Eindruck, doch sieht es etwas wie ein Kinder-Tablet aus. Ich habe nicht das Gefühl ein edles Gerät in den Händen zu halten. Preislich vergleichbare Konkurrenten wie das aktuelle iPad oder auch die Huawei MediaPad M5 Serie fühlen sich deutlich, deutlich hochwertiger an. Beide haben ein Metallgehäuse.

Das Gehäuse des Chromebook Tab 10 besteht hingegen komplett aus Kunststoff. Auf der Rückseite ist die Oberfläche geriffelt, dadurch ist es griffig und rutscht nicht so einfach aus der Hand. Gut in der Hand halten kann man es auch dank der großen schwarzen Rahmen um das Display. Normalerweise finde ich dünne Rahmen angenehmer. Aber gut, vielleicht ist das gar nicht schlecht, da es sich ja auch speziell an Schüler richtet.

Mit 9,9 Millimeter ist es für diese Preisklasse ziemlich dick – und gleichzeitig mit 544 Gramm eher schwer als leicht.

Acer Chromebook Tab 10 Gehäuse

Anschlüsse, Lautsprecher und Kameras

Über einen USB Typ C Anschluss ganz unten wird das Acer Chromebook Tab 10 aufgeladen. Darüber kann man auch weiteres Zubehör wie externe SSDs oder Tastaturen anschließen. Oben gibt es einen Kopfhöreranschluss und an der linken Seite sitzen der Einschaltknopf, die Lautstärkeregler und ein MicroSD-Kartenleser.

Oben und unten gibt es jeweils einen Lautsprecher und die Soundqualität ist in Ordnung. Viele Konkurrenten bieten in dieser Preisklasse aber einen besseren Sound. Die 5-Megapixel Hauptkamera auf der Rückseite und die 2-Megapixel Frontkamera sind hingegen eher schwach. Aber klar, für Skype und ähnliche Apps ist das ausreichend.

Links unten gibt es außerdem einen Einschub für einen aktiven Stift, der standardmäßig dabei ist.

Display

Acer Chromebook Tab 10 Display

Das Display des Acer Chromebook Tab 10 ist 9,7 Zoll groß und hat ein Seitenverhältnis von 4:3. Es ist ein IPS-Panel mit weiten Blickwinkeln und einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel. Genau diese Auflösung haben auch das 9,7 Zoll iPad und das Samsung Galaxy Tab S3 (Test).

Aufgrund der hohen Auflösung sehen Texte und Icons angenehm scharf aus. Die Farbwiedergabe und der Kontrast sind in Ordnung, aber auch nicht ausgezeichnet. Schön ist hingegen, dass der Bildschirm laminiert ist. Zwischen IPS-Panel und Touchscreen gibt es also keine Lücke. Vor allem für Drinnen ist das Display hell genug, aber auch draußen konnte ich damit einigermaßen ordentlich arbeiten.

Insgesamt ist es ein gutes Display, aber eben auch kein großartiges. Ein direkter Vergleich mit dem iPad 2018 zeigt, dass Apple auf ein etwas besseres Panel setzt.

Hardware und Performance

Acer Chromebook Tab 10 Tastatur

Im Inneren werkelt ein Rockchip RK3399 Hexa-Core Prozessor, der von Google speziell für Chromebooks zertifiziert ist. Der Chip besteht aus zwei leistungsstarken Cortex-A72 Kernen und vier sparsamen Cortex-A53 Kernen. Dazu gibt es einen mit 4GB ordentlich großen Arbeitsspeicher. Der interne Flash-Speicher ist 32GB groß. Ab Werk sind davon noch 22,4GB frei verfügbar.

Die Leistung des Rockchip Prozessors ist für die meisten Anwendungen ausreichend. Dazu zählt vor allem der Chrome Browser. Ich konnte ohne Probleme mit mehreren Tabs im Internet surfen. Und auch komplexere Webseiten laden schön schnell und lassen sich flüssig bedienen. Übrigens, deutlich flüssiger als mit vergleichbaren Windows Tablets. So habe ich Google Docs, YouTube und mein WordPress Backend gleichzeitig offen gehabt. Das sind durchaus komplexe Webseiten und es ist schön, dass es flüssig läuft.

Das Betriebssystem selbst, der Play Store und die Bildschirmtastatur reagieren ebenfalls sehr flott. Und auch die meisten Android Apps laufen flüssig.

Oft funktioniert auch einfaches Multitasking gut. Ich benutze oft Chrome und Microsoft Word gleichzeitig und das funktioniert einwandfrei. Bei zu starken Multitasking kommt der Prozessor aber an seine Grenzen. Es kam ein paar Mal vor, dass das Betriebssystem eingefroren ist, nachdem ich schnell mehrere Apps nacheinander geöffnet habe. Das könnte an dem Prozessor liegen, aber auch an Chrome OS für Tablets, das noch nicht so ganz fertig ist.

Im Vergleich zu Android gibt es beim Multitasking auch einen entscheidenden Unterschied: Bei Android werden Apps im Hintergrund recht schnell eingefroren und geschlossen, vor allem wenn nicht genug Arbeitsspeicher vorhanden ist. Unter Chrome OS laufen Apps in der Regel aber einfach weiter – so, wie bei einem Desktop Betriebssystem.

Das hat den Vorteil, dass z.B. YouTube oder Netflix weiterlaufen, wenn man mal schnell etwas in einer anderen App nachschaut. Der Nachteil ist aber, dass die offenen Apps eben alle weiterlaufen. Irgendwann kommt das System dann an seine Grenzen. In Chrome OS muss man die Programme aktiv schließen, so wie unter Windows. Das muss man einfach nur bedenken, wenn man von Android zu Chrome OS wechselt.

Benchmarks und Spiele

Acer Chromebook Tab 10 Benchmarks

In Benchmarks wie Geekbench 4 schneidet das Acer Chromebook Tab 10 in meinem Test wie ein Android-Mittelklasse-Tablet ab. Genauso ist ja auch die Performance im realen Einsatz. Wie gesagt, das meiste läuft wirklich flüssig, aber bei starkem Multitasking kommt das Tablet an seine Grenzen.

Aus dem Google Play Store kann man natürlich auch Spiele wie Asphalt Xtreme oder Players Unknown Battlegrund installieren. Und auch die laufen größtenteils so, wie sie sollten. Die Grafik sieht nicht immer besonders schick aus und es kann kleinere Ruckler geben.

Nungut, wer ab und zu Spiele mit dem Acer Chromebook Tab 10 spielen möchte, kann das definitiv tun. Aber es wurde nicht als Gaming-Tablet entwickelt. Wer hauptsächlich Spiele spielen möchte, sollte zumindest vorerst lieber zu einem iPad oder richtigen Android Tablet greifen.

Chrome OS

Acer Chromebook Tab 10 Chrome Browser

Kommen wir zu dem spannendsten Feature dieses Tablets: Dem Betriebssystem. Das Acer Chromebook Tab 10 ist tatsächlich das erste Tablet, das mit Chrome OS erscheint. Zuvor gab es bereits einige Convertible Notebooks, doch die hatten allesamt eine Tastatur und ein Touchpad. Das Chromebook Tab 10 hat nur einen Touchscreen.

Chrome OS ist ein Betriebssystem, das auf Linux und dem Chrome Browser basiert. Die meiste Zeit hält man sich hier im Chrome Browser auf und der funktioniert größtenteils genauso, wie Chrome unter Windows oder macOS. Inklusive allen Erweiterungen.

Im Vergleich zu Android gibt es einen großen Vorteil: Alle Updates werden direkt von Google verteilt und nicht vom Hersteller. Somit werden Chrome OS Tablets deutlich länger aktuell sein. Android Tablets werden nach spätestens drei Jahren in der Regel nicht mehr mit Updates versorgt. Oft gibt es auch gar keine.

Anfangs war das OS hauptsächlich für Webapps ausgelegt, für die man online sein musste. Mittlerweile funktionieren viele aber auch offline. Die Apps gibt es im Chrome Web Store. Auf dem Chromebook Tab 10 ist aber auch der Play Store installiert. Es laufen also auch Android Apps.

Wenn man das Tablet zum ersten Mal startet, muss man es über WLAN mit dem Internet verbinden und sich in den eigenen Google-Account einloggen. Das wars auch schon, damit ist das Tab 10 eingerichtet.

Lesen: Chrome OS Tablets – Eine aktuelle Übersicht

So funktioniert Chrome OS auf Tablets

Chrome OS Multitasking

Chrome OS ist sehr einfach aufgebaut. Es gibt einen Homescreen, der jedoch nicht mit Icons belegt, sondern leer ist. Unten gibt es ein Dock, mit dem man hauptsächlich in Chrome OS navigiert. Das Dock besteht aus einem Zurück-Button, einem Button zur App-Übersicht, einer Taskleiste mit gerade geöffneten Apps und Shortcuts, sowie einer Übersicht über Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen. Letzteres sieht der Benachrichtigungsleiste von Android sehr ähnlich.

In die App-Übersicht gelangt man jederzeit auch per Geste, indem man mit dem Finger von unten nach oben wischt. Ganz rechts gibt es auch noch einen Multitasking-Button, mit dem man zwei Apps nebeneinander öffnen kann. Auch das sieht genauso wie bei Android aus.

Spannend ist ein Chromebook vor allem dann, wenn ihr hauptsächlich einen Browser benötigt. Und der Chrome Browser funktioniert hier richtig gut. Er sieht genauso wie unter Windows oder macOS aus, ist aber deutlich flotter als mit ähnlich günstigen Windows-Tablets.

Man muss aber nicht nur den Browser und Webapps benutzen. Wie gesagt, der Play Store ist installiert und darüber kann man Android Apps herunterladen. Deswegen müsst ihr nicht Google Docs benutzen, sondern könnt beispielsweise auch Microsoft Word herunterladen. Oder sogar Edge und Firefox, aber auch Adobe Lightroom. All das funktioniert dann genauso wie bei einem Android Tablet.

Auch Multitasking funktioniert ähnlich wie bei Android. So kann man zwei Apps direkt nebeneinander öffnen. In einzelnen Fenstern wie bei klassischen Chromebooks werden die Programme jedoch nicht angezeigt. Vielleicht kann man das zukünftig ja ändern, ähnlich wie beim Tablet Modus in Windows 10.

Zwar kam ich nur mit dem Touchscreen bisher sehr gut zurecht, doch merkt man manchmal, dass Chrome OS ursprünglich für eine Tastatur und Maus entwickelt wurde. So gibt es beim ersten Start eine kleine Einführung und es werden einige Tastenkürzel genannt. Das Tablet hat jedoch gar keine Tastatur. Es gibt noch einige weitere Touchscreen-Features, die noch nicht fertig sind. So kann man Apps bisher nur über das X-Icon schließen. Es wäre schön, wenn es dafür eine Geste gibt.

Aber gut, Chrome OS für Tablets ist noch nicht ganz fertig. Viele gehen davon aus, dass es erst zum Ende des Jahres richtig soweit ist. Bereits in der jetzigen Developer Beta gibt es neue Features für Touchscreens.

Lesen: So erstellst du Screenshots mit Chrome OS Tablets

Der Stylus

Acer Chromebook Tab 10 Stylus

Ein weiteres wichtiges Feature des Acer Chromebook Tab 10 ist der Wacom EMR Stylus, der standardmäßig dabei ist. Der Stift wird ohne Batterien betrieben, unterstützt 2048 Druckstufen und wird direkt im Tablet verstaut. Das hat Vor-, aber auch Nachteile. So verliert man den Stift natürlich nicht so einfach. Er ist aber auch deutlich dünner als der Microsoft Surface Pen oder Apple Pencil. Mit der Zeit könnte es unbequem sein damit handschriftlich lange Texte zu schreiben.

Wenn man den Stift aus dem Tablet zieht, öffnet sich direkt ein Menü mit Funktionen für den Stylus. So kann man Screenshots erstellen und mit Notizen versehen, einen Bereich vom Bildschirm ausschneiden oder handschriftliche Notizen aufschreiben. Dies geschieht in der App Google Keep. Außerdem kann man den Stift als eine Lupe benutzen und Bereiche des Bildschirms vergrößern.

In die Bildschirmtastatur von Google ist außerdem eine Handschrifterkennung eingebaut. Wer möchte, kann also in jedem Textfeld handschriftlich schreiben und das in normalen Text umwandeln. Ganz so reibungslos wie unter Android geht das aber noch nicht. Ich habe eine ziemlich schlechte Handschrift und die wurde auch nicht immer richtig erkannt. Windows 10 erkennt meine Handschrift hingegen erstaunlich gut.

Der Stift funktioniert soweit sehr gut. Auch in der Zeichenapp Autodesk Sketchbook funktioniert der Stylus genauso wie bei einem Android Tablet.

Lesen: Das sind die besten Tablets mit Stift

Akkulaufzeit

Acer Chromebook Tab 10 Akkulaufzeit

Wie sieht es mit der Akkulaufzeit aus? Im Acer Chromebook Tab 10 sitzt ein Akku mit einer Kapazität von 8860mAh. Das hat in meinem Akku-Test für eine Laufzeit von gerade so 10 Stunden gereicht. Wie immer, habe ich auch hier ein HD-Video bei 50 Prozent Helligkeit in einer Endlosschleife laufen lassen.

In meinem Vergleich könnt ihr sehen, dass es einige Android Tablets und iPads mit längeren Laufzeiten gibt. Aber es gibt auch viele, die deutlich schwächer abschneiden. In diesem Punkt bewegt sich das Chromebook Tab 10 also im Mittelfeld.

Während meines Alltags war die Akkulaufzeit ausreichend. Mit Chrome und Word kommt man mit dem Tablet gut über den Tag – einen Arbeitsstag kann es auf jeden Fall schaffen. Aber natürlich kommt es darauf an, was ihr macht. Spielt ihr viel Spiele oder streamt Netflix, dann wird die Laufzeit kürzer sein.

Acer Chromebook Tab 10 Test Fazit

Acer Chromebook Tab 10 Test

Also, wie gut ist das erste Chrome OS Tablet? Dafür, dass es das erste ist, finde ich es richtig gut. Ich finde Chrome OS für Tablets äußerst spannend und Google hat bereits viel richtig gemacht. Richtig schön finde ich, dass wir hier ganz normale Android Apps, aber eben auch den vollwertigen Chrome Browser bekommen. Und gleichzeitig werden Updates direkt und regelmäßig von Google verteilt. Unter Android ist das eine Katastrophe.

Richtig stören tut mich an dem Acer Chromebook Tab 10 selbst nur das Design. Bei einem Preis von über 300 Euro wäre ein Metallgehäuse schick gewesen, denn das bietet auch die Konkurrenz. Aber gut, es richtet sich eben auch direkt an Schüler und so sieht es auch aus. Die restlichen Eigenschaften finde ich gut. So ist das Display hochauflösend und hell genug und die Leistung ist ausreichend. Der Stift könnte zwar dicker sein, ist aber kostenlos und funktioniert einwandfrei.

Also, solltet ihr das Acer Chromebook Tab 10 kaufen? Wenn ihr wisst, dass ihr ein Chrome OS Tablet haben möchtet, dann klar. Das Tablet hat keine großen Schwachstellen und wird mit der Zeit noch etwas verbessert. Wer jedoch nicht gerne mit neuen Systemen experimentiert oder im Bildungsmarkt arbeitet, sollte vielleicht auf ein späteres Chrome OS Tablet warten. Ober aber zu einem iPad (Test) oder Huawei MediaPad M5 (Test) greifen. Für das gleiche Geld bekommt ihr dort ein schickeres Metallgehäuse, Features wie einen Fingerabdruckleser und eine bessere Performance für Spiele.

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Acer Chromebook Tab 10
Acer Chromebook Tab 10 Test: Das Acer Chromebook Tab 10 ist ein solides Chrome OS Tablet. So bietet es ein hochauflösendes 9,7 Zoll Display und die Leistung ist für die meisten Anwendungen ausreichend. Chrome OS ist für Tablets bereits gut umgesetzt, aber noch nicht ganz fertig. Das Acer Chromebook Tab 10 hat viel Potential, doch wer nicht im Bildungsmarkt unterwegs ist, ist mit einem konventionellen Tablet noch besser aufgehoben.
Positiv
  • Hochauflösendes Display
  • Solide Performance
  • Wacom Stift inklusive
  • Vollwertiger Chrome Browser
  • Lange Updates
Negativ
  • Chrome OS nicht ganz fertig
  • Nicht perfekt für Multitasking
  • Stift zu dünn
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