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Testberichte

Xiaomi Mi Pad 3 Test: Ein fast perfekter iPad Mini Klon?

Das Xiaomi Mi Pad 3 ist ein spannendes Tablet, das dem iPad Mini ähnelt, aber deutlich günstiger ist. Wie gut ist es tatsächlich? Hier ist mein Test.

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Xiaomi Mi Pad 3 Test

Das Xiaomi Mi Pad 3 ist ein 7,9 Zoll großes Android-Tablet, das für vergleichsweise wenig Geld ziemlich gute Features bietet. Zu den Highlights gehören ein hochauflösendes Display, ein hochwertiges Metallgehäuse und Android 7.0 Nougat. Wie gut ist das Tablet aus China im Vergleich zur Konkurrenz? Das erfahrt ihr in meinem neusten Test.

Update: Mittlerweile wird das Xiaomi Mi Pad 3 bei den meisten Händlern nicht mehr Angeboten. Kein Wunder, denn im Sommer 2018 ist das Xiaomi Mi Pad 4 erschienen. Update Ende.

In Deutschland direkt ist das Xiaomi Mi Pad 3 wie üblich nicht verfügbar, stattdessen muss es aus China importiert werden. Ich habe mein Exemplar von GearBest für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Dort kostet das Mi Pad 3 mit dem Gutscheincode MIMIPAD3 gerade nur 229 US Dollar – oder umgerechnet rund 201 Euro (Link zum Angebot).

Design & Verarbeitung

Das Design des Xiaomi Mi Pad 3 ist großartig. Es ähnelt durch das 7,9 Zoll große Display einem iPad Mini und die Verarbeitung spielt in der gleichen Liga wie bei Apple. So besteht das Gehäuse komplett aus Aluminium, wodurch es sich sehr hochwertig anfühlt. Trotz des günstigen Preises hat man das Gefühl ein teures Tablet in den Händen zu halten.

Xiaomi bietet das Tablet in der Farbe „Champagne Gold“ an, was durchaus schick ausschaut. Mit 8 Millimeter ist es allerdings etwas dicker als das iPad Mini. Das Gewicht ist jedoch sehr ähnlich, es wiegt nur 328 Gramm.

Das Metallgehäuse ist sehr hochwertig

Anschlüsse und Kameras

Um das Display herum sitzt ein schwarzer Rahmen, der an den Seiten dünn, oben und unten aber recht dick ist. Oben ist dort eine 5 Megapixel Frontkamera untergebracht und unter dem Display sitzen die drei typischen, kapazitiven Android-Buttons für „Home“, „Zurück“ und „Multitasking“.

An der rechten Seite sitzen Lautsprecherregler und der Einschaltknopf. Oben gibt es einen 3,5 Millimeter Audioanschluss und am unteren Rand ist ein USB Typ C Anschluss untergebracht. Leider gibt es keinen MicroSD-Kartenslot. Hier hat Xiaomi sich etwas zu viel von Apple abgeschaut.

Da der Speicher mit 64GB recht groß ist, ist der nicht unbedingt nötig. Wenn ihr aber doch Speicherkarten an das Tablet anschließen möchtet, könnt ihr das mit einem entsprechenden USB Typ C Adapter tun. Über den Anschluss könnt ihr auch Festplatten und anderes Zubehör anschließen.

Xiaomi Mi Pad 3 mit USB Typ C Adapter

Unten auf der Rückseite gibt es zwei Lautsprecher. Sie haben nicht den besten Sound, für ein so kleines Tablet ist er aber gut genug. Auf der Rückseite gibt es auch eine 13 Megapixel Kamera. Beide Kameras sind gut genug für den alltäglichen Einsatz. Auch mit der Frontkamera kann man ordentliche Videochats über Skype und Co durchführen. Für das perfekte Instagram Selfie würde ich aber doch eher zu einer aktuellen Smartphone-Kamera raten.

Xiaomi Mi Pad 3 Display

Meine Erfahrung mit dem Xiaomi Mi Pad 3

Kommen wir zum Display des Xiaomi Mi Pad 3. Dieses ist 7,9 Zoll groß und hat ein Seitenverhältnis von 4:3. Mit 2048 x 1536 Pixel ist die Auflösung sehr hoch mit einer schönen Pixeldichte. Tatsächlich sieht das IPS-Display ziemlich schick aus. Icons und Texte sind sehr scharf und Farben werden schön wiedergegeben. Es gehört definitiv zu den schönsten Displays, die ich für knapp über 200 Euro bisher gesehen hab.

Auch die Blickwinkel sind gut und ich konnte draußen in der Sonne überraschend gut arbeiten. Bei einem schwarzen Hintergrund ist das Mi Pad 3 in der direkten Sonne natürlich ein Spiegel. Aber als ich draußen in Word mit einem hellen Hintergrund etwas geschrieben habe, konnte ich sehr gut etwas erkennen.

Insgesamt ist das Display also sehr gut. Ein negativer Punkt ist mir aber aufgefallen. Auf dem Display gibt es bereits einen merkbaren Kratzer. Ich hatte es oft bei mir und habe es ohne Hülle benutzt. Aber dennoch, ich habe es nicht schlecht behandelt und eigentlich dürfte da kein Kratzer sein. Wenn ihr euch das Tablet holt, solltet ihr es besser mit einer Hülle benutzen. Oder zumindest mit einer Displayfolie.

Hardware und Performance

Im Xiaomi Mi Pad 3 werkelt ein MediaTek MTK8176 Hexa-Core Prozessor. Das ist der gleiche Chipset, den wir bereits vom ASUS ZenPad 3S 10 (Test) kennen. Er besteht aus insgesamt sechs Kernen, von denen vier mit 1,7GHz und zwei mit 2,1GHz takten. Dazu gibt es mit 4GB einen ordentlich großen Arbeitsspeicher und einen internen Speicher mit einer Kapazität von 64GB.

Bei dem MTK8176 handelt es sich um einen oberen Mittelklasse-Chip. Er bietet eine solide Performance, ist aber nicht so leitungsstark wie das Samsung Galaxy Tab S3 (Test). Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das S3 gut drei Mal so viel kostet.

Ich habe einige Spiele auf dem Gerät gespielt und die meisten haben sehr gut funktioniert. So konnte ich Dead Trigger 2 auch bei maximalen Grafikeinstellungen sehr gut spielen. Ähnlich gut lief auch Asphalt Xtreme und Rayman Adventures.

Bei Modern Combat 5 sind mir jedoch teilweise sehr starke Ruckler aufgefallen. So stark, dass es keinen Spaß macht das Spiel zu spielen. Das dürfte eigentlich nicht sein, denn die Leistung der Hardware müsste für Modern Combat 5 ausreichen. Selbst deutlich schwächere Tablets schaffen das. Ich vermute, dass das ein Problem mit Xiaomis eigener Software ist.

Benchmarks und Vergleich

Xiaomi Mi Pad 3 Benchmarks

In den Benchmarks ist hingegen alles in Ordnung. Hier erreicht das Mi Pad 3 die Punktzahl, die der MediaTek Chip normalerweise bekommt. So werden in Geekbench 4 1593 und 3836 Punkte erreicht. Das liegt etwas unter dem ZenPad 3S 10. In AnTuTu ist Xiaomi mit rund 81000 Punkten hingegen etwas stärker.

Für den Preis sind die Benchmark Ergebnisse ausgezeichnet. Das Huawei MediaPad M3 (Test) ist eine überlegenswerte Alternative. Es kostet je nach Angebot zwischen 80 und 100 Euro mehr, bietet aber eine bessere Performance und hat einen Fingerabdruckleser.

Das Tablet unterstützt WLAN 802.11 a/b/g/n/ac und Bluetooth 4.1. Eine LTE-Option gibt es bisher nicht.

Android 7.0 Nougat und MIUI 8

Auf dem Xiaomi Mi Pad 3 läuft Android 7.0 Nougat inklusive dem Google Play Store. Ihr könnt auf dem Tablet also die meisten Apps installieren, die ihr auf eurem Android Smartphone oder vorherigen Tablet genutzt habt.

Es sind überraschend wenige Apps vorinstalliert und das ist auch gut so. Neben dem Play Store und Gmail gibt es nur ein paar Standard-Apps. Dazu gehören ein Kalender, ein FM-Radio, eine Dateien-App und eine einfache Notizen-App. Es gibt auch einen eigenen Browser von Xiaomi, doch könnt ihr natürlich einfach Chrome nutzen. Die eigenen Apps von Xiaomi können nicht deinstalliert werden.

Mir gefällt die Software recht gut, ich hatte damit keine Probleme. Schade ist allerdings, dass es keine MultiWindow-Funktion gibt. Ihr könnt also nicht zwei Apps direkt nebeneinander öffnen.

MIUI 8 ähnelt iOS

Xiaomi Mi Pad 3 Software

Zusammen mit Android 7.0 Nougat bekommen wir hier die MIUI 8, das ist die eigene Oberfläche des chinesischen Herstellers. Mit dieser wird das Interface zwar nicht überladen, aber ziemlich stark angepasst. So gibt es beispielsweise kein App-Menü mehr. Stattdessen landen alle Apps wie in iOS direkt auf dem Homescreen.

Es gibt ein paar interessante Funktionen, die ihr in den Einstellungen aktivieren könnt. So könnt ihr einstellen, dass das Display eingeschaltet wird, wenn ihr zwei Mal darauf tippt. Dieses Feature kennen wir schon von einigen Konkurrenten. Außerdem könnt ihr in einen Schwarz/Weiß-Modus wechseln, um Strom zu sparen.

In den Einstellungen könnt ihr auch den sogenannten Quick Ball ein- und ausschalten oder konfigurieren. Mit dem Quick Ball gelangt ihr aus jeder App heraus zu einfachen Shortcuts, beispielsweise um ein Screenshot zu erstellen oder um direkt in einer vorher ausgewählte App zu wechseln.

Einen Kindermodus gibt es ebenfalls, doch ist der vergleichsweise einfach umgesetzt. Es gibt keine eigene Oberfläche für Kinder, stattdessen ist einfach begrenzt, welche Apps genutzt werden können.

Akkulaufzeit

Xiaomi Mi Pad 3 Akkulaufzeit

Im Xiaomi Mi Pad 3 steckt ein Akku mit einer Kapazität von 6600mAh. Laut Hersteller soll das für eine Laufzeit von 12 Stunden reichen. In meinem Akku-Test kam ich auf eine Laufzeit von 11,5 Stunden. Für den Preis ist das ein sehr solider Wert.

Bei all meinen Tests teste ich den Akku immer genau gleich. Ich lasse durchgehend ein HD-Video laufen, bis sich das Tablet ausschaltet. Die Helligkeit ist auf 50 Prozent gesetzt und das WLAN ist eingeschaltet.

Mit diesem Akku-Test bekommt man gute Vergleichswerte. Doch wie gut ist die Akkulaufzeit im realen Einsatz? Ich habe zwei Tage lang ein Akku-Tagebuch geführt und genau dokumentiert, wann das Tablet wie viel Kapazität verloren hat. Ich kam auf eine Laufzeit von insgesamt 25,1 Stunden. Davon war das Display 19,5 Stunden ausgeschaltet und ich habe es 5,6 Stunden aktiv genutzt.

Xiaomi Mi Pad 3 mit Bluetooth Tastatur

Die Akkulaufzeit während meines realen Einsatzes ist also nicht ganz so gut. Das liegt daran, dass das Tablet im Standby zu viel Energie verliert. Ich habe gleichzeitig das Lenovo Tab 4 10 Plus getestet und der Akku hielt bei ausgeschaltetem Display deutlich länger.

Ich habe das Tablet so genutzt, wie ich es normalerweise nutzen würde. So habe ich an Videochats über Skype teilgenommen, viel in Microsoft Word geschrieben und YouTube geschaut. Die Displayhelligkeit war oft auf 100 Prozent gesetzt und WLAN war aktiviert. Auch Bluetooth war durchgehend eingeschaltet, da ich es zusammen mit einer Tastatur genutzt habe.

Ich bin mit dem Mi Pad 3 immer gut über den Tag gekommen. Aber abends solltet ihr es aufladen, denn die Nacht über verliert es leider zu viel Energie.

Xiaomi Mi Pad 3 Test Fazit

Xiaomi Mi Pad 3 Review

Ist das Xiaomi Mi Pad 3 ein empfehlenswertes Tablet? Es kommt darauf an, was ihr sucht. Die Verarbeitung ist richtig gut, in diesem Punkt gefällt es mir sogar besser als das Samsung Galaxy Tab S3. Auch das 7,9 Zoll große Display ist super, es bietet eine schön hohe Pixeldichte.

Ein paar Abstriche muss man bei dem Mi Pad 3 aber machen, das ist bei so günstigen Tablets oft so. Die Performance ist in den Benchmarks und in Spielen wie Dead Trigger 2 für den Preis super. Richtig schade ist aber, dass es Probleme mit Modern Combat 5 gibt. Irgendwas hat Xiaomi da nicht richtig angepasst. Auch bei anderen Spielen kann es teilweise zu Fehlern kommen.

Abstriche müssen wir auch bei der Akkulaufzeit machen. Nutzt ihr es durchgehend oder nur einen Tag über, ist die Laufzeit ausreichend. Aber bei ausgeschaltetem Display sinkt die Akkuanzeige schneller als bei einigen Konkurrenten. Reist ihr viel und könnt es nicht jeden Abend aufladen, ist das nicht so gut.

Kann ich das Xiaomi Mi Pad 3 also empfehlen? Das Tablet ist super, wenn ihr ein hochwertiges Design für wenig Geld sucht. Ich habe es während meines Tests sehr gerne genutzt. Für empfehlenswert halte ich es, wenn ihr hauptsächlich im Internet surft, YouTube schaut oder mit einer Bluetooth Tastatur arbeiten möchtet. Für Gamer halte ich es aber nur bedingt empfehlenswert. Es kann eben sein, dass euer Lieblingsspiel nicht richtig läuft. Und wie gesagt, abends solltet ihr es aufladen können.


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