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Testberichte

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Test: Ein Medien-Tablet mit Soundproblemen

Das Lenovo Yoga Tab 3 Plus ist ein neues Android-Tablet mit Kickstand und großem Akku. Wie gut ist es wirklich? Das erfahrt ihr in meinem Test.

Veröffentlicht am

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Unboxing

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Unboxing

Das Lenovo Yoga Tab 3 Plus ist das neuste Tablet aus der Yoga-Serie, das sich durch einen eingebauten Kickstand und einen extra großen Akku von den meisten Konkurrenten unterscheidet. Lenovo bietet uns ein hochauflösendes Display und solide Mittelklasse-Hardware. Wie gut ist das Yoga Tab 3 Plus? Das wollen wir mit diesem Test herausfinden.

Übrigens: Lenovo bietet das im letzten Jahr erschiene Yoga Tab 3 Pro weiterhin an. Die Hardware hat ein Update erhalten und es gibt weiterhin einen eingebauten Beamer. Bei dem Yoga Tab 3 Plus handelt es sich um eine günstigere Version ohne Beamer. Preise starten bei 299 Euro (Link zum Angebot).

Design und Verarbeitung

Aufgrund des innovativen Designs habe ich bereits die ersten Generationen der Yoga Tablets gerne genutzt. Das gleiche Design bekommen wir mit dem Yoga Tab 3 Plus. An der Unterseite gibt es einen Griff, mit dem man es einfach halten kann. In diesem Griff steckt ein großer Akku, aber auch ein Kickstand, den man per Knopfdruck ausfahren kann. Durch den Kickstand kann man das Tablet in beliebigen Winkeln aufstellen.

Das Design finde ich aufgrund des eingebauten Kickstands großartig. Man kann es ohne extra Zubehör einfach aufstellen – klingt simple, aber bei fast allen Konkurrenten muss man einen extra Ständer mitschleppen, um beispielsweise im Zug oder Flugzeug einen Film zu schauen. Wer möchte kann es sogar dank eines Lochs im Ständer irgendwo aufhängen.

Sowohl der Kickstand, als auch der Rahmen sind aus Aluminium gefertigt. Auf der Rückseite gibt es eine Abdeckung aus einer Art Kunstleder, was durchaus schick ausschaut. Insgesamt ist die Verarbeitung sehr gut und solide, da das meiste aus Metall besteht. Mir sind aber auch zwei Schwachstellen aufgefallen.

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Rückseite

Bei meinem Modell lässt sich der Kickstand nur recht schwergängig ausfahren. Bei den Vorgängern ist das anders und auch auf der IFA ist mir das beim Yoga Tab 3 Plus nicht aufgefallen. Möglicherweise ist das ein Fehler bei meinem Modell. Nicht ganz so sauber Verarbeitet ist außerdem der Übergang vom Rahmen zum Display. Mit etwas Druck kann man den Rahmen minimal vom Display wegdrücken – das scheint nicht schlimm zu sein, doch etwas mehr Kleber wäre hier gut gewesen.

Unter dem Display befindet sich eine Lautsprecherleiste mit 4 JBL Lautsprechern, die für ein Tablet ziemlich gut sind. Seitlich ist eine Webcam eingebaut und auf der Rückseite ist in den Griff eine 13 Megapixel Kamera integriert. Links befinden sich eine Lautstärkewippe und ein USB Typ C Anschluss. Auf der anderen Seite sitzt ein Headset-Port. Der Einschaltknopf ist in den Griff integriert. Unter dem Kickstand ist außerdem ein Kartenslot für MicroSD-Speicherkarten untergebracht.

Lenovo Yoga Tab 3 Plus mit USB Typ C

Display: Viel Pixel

Das 10,1 Zoll große IPS-Display des Lenovo Yoga Tab 3 Plus ist ausgezeichnet. Mit 2560 x 1600 Pixel ist die Auflösung schön hoch, etwas höher als beim ASUS ZenPad 3S 10 oder Samsung Galaxy Tab S2 9.7. Auch die restlichen Eigenschaften sind gut. Es ist vergleichsweise hell, die Blickwinkel sind sehr weit und Farben werden schön wiedergegeben.

Aufgrund der hohen Auflösung sehen Texte sehr scharf aus und auch Videos lassen sich in 4K-Auflösung wunderbar schauen. Beim Display hat Lenovo nicht gespart, Kritikpunkte habe ich hier nicht.

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Tablet

Hardware & Performance

Im Yoga Tab 3 Plus steckt ein Qualcomm Snapdragon 652 OctaCore-Prozessor, von dem vier Kerne mit 1,8GHz und vier sparsame mit 1,2GHz takten. Dazu gibt es einen 3GB großen Arbeitsspeicher und der interne Flash-Speicher hat eine Kapazität von 32GB. Neben WLAN und Bluetooth wird auch GPS unterstützt und optional kann man ein LTE-Modell bekommen.

Bei dem Snapdragon 652 handelt es sich um einen soliden Mittelklasse-Chip und das geben auch die Benchmarks wieder. So werden in Geekbench 4 im Single-Core-Test 1322 Punkte und im Multi-Core-Test 3288 Punkte erreicht. Bei AnTuTu kommt es auf 78726 Punkte. Wie ihr in dem Benchmark-Vergleich seht, kommt es vor allem bei AnTuTu auf vergleichsweise sehr gute Ergebnisse.

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Benchmarks

Die Performance ist in den Benchmark recht gut und das gibt auch mein Spiele-Test wieder. Sowohl Dead Trigger 2, als auch Modern Combat 5 und Asphalt 8: Airborne kann man sehr gut spielen. Es kann hin und wieder zu kleineren Rucklern kommen, doch insgesamt ist die Performance für den Preis gut.

Auch sonst habe ich an der Performance nichts auszusetzen. Sowohl das Betriebssystem, als auch Apps wie YouTube, Lightroom oder der Chrome Browser laufen flüssig. Das gilt auch wenn man viele Tabs nacheinander öffnet.

Marshmallow & Software

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Tablet Test

Beim Betriebssystem setzt Lenovo auf Android 6.0.1 Marshmallow und das Interface ist etwas angepasst. So sehen die Quick-Settings und Benachrichtigungsleiste anders aus, aber sonst gibt es im Vergleich zu Standard Android kaum Unterschiede. Das ist auch gut so.

Lenovo hat nicht ganz so viele zusätzliche Funktionen integriert, wie es teilweise andere Hersteller tun. So gibt es kein MultiWindow-Feature, mit dem man zwei Apps nebeneinander öffnen kann. Dafür kann man per Geste aber eine Leiste hervorziehen, mit der man die Helligkeit regulieren, den Ton regeln und Effekte hinzufügen kann.

Lenovo Yoga Tab 3 Plus TabletBlog

Auf Sound legt Lenovo beim Yoga Tab 3 Plus allgemein viel Wert. Zusätzlich zu den vier JBL Lautsprechern kann man den Sound softwareseitig mit der Dolby-App beliebig anpassen. Wer sich viel mit Sound beschäftigt, wird das sicherlich nützlich finden. Mir ist allerdings immer mal wieder aufgefallen, dass die Tonspur mit einem Video nicht Synchron war – ob das damit zusammenhängt? Möglicherweise und möglicherweise ist das per Software-Update einfach zu beheben. Manchmal schien alles wie gewohnt zu laufen, doch hin und wieder passen die Mundbewegungen bei einem Video nicht perfekt zur Tonspur.

In dem Video zum Test seht ihr ein Beispiel, das ich während der Wiedergabe eines YouTube-Videos aufgenommen habe. Die Mundbewegungen passen nicht perfekt zur Tonspur – der Unterschied ist sehr klein, aber durchaus merkbar. Gelegentlich war der Abstand vom Ton zum Video sogar größer. Auf anderen Geräten waren bei dem Video aus dem Beispiel Ton- und Videospur perfekt synchronisiert.

Lenovo weiß mittlerweile von dem Problem, im Support-Forum gibt es dazu eine Diskussion. Eine richtige Lösung gibt es bisher jedoch nicht. Das Problem wird behoben, wenn man für jede einzelne App die Hardware-Beschleunigung deaktiviert. Doch das kann man kaum einem normalen User zumuten zu tun, erst recht nicht bei einem Gerät, das als Entertainment-Tablet positioniert wird.

Akkulaufzeit

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit war schon immer eine der Stärken der Yoga Tablet Serie und so ist es auch bei dem Tab 3 Plus. Laut Lenovo soll der mit 9300mAh ungewöhnlich große Akku für eine Laufzeit von bis zu 18 Stunden reichen. In meinem Test kam ich auf eine Akkulaufzeit von gerade so 16 Stunden. Auch wenn die 18 Stunden in meinem Test nicht erreicht wurden, sind 16 Stunden ein vergleichsweise sehr guter Wert.

Ich führe immer den gleichen Akkutest durch, so auch bei diesem hier. So läuft ein 720p-Video in einer Endlosschleife, bis der Akku leer ist. WLAN ist eingeschaltet, der Ton ausgeschaltet und die Helligkeit ist auf 50 Prozent gesetzt. Hin und wieder gibt es Benachrichtigungen von Gmail, Facebook und andere soziale Netzwerke sind jedoch nicht aktiviert.

Fazit

Lenovo Yoga Tab 3 Plus Medien Tablet

Ich halte das Lenovo Yoga Tab 3 Plus für ein durchaus gut umgesetztes Tablet. Das Konzept mit Griff, extra großem Akku und eingebauten Kickstand finde ich super. Mein Akkutest hat gezeigt, dass das Tablet in diesem Punkt tatsächlich vorbildlich ist. Auch der Rest kann sich zu einem Preis von 299 Euro sehen lassen – Display und Lautsprecher sind super, die Performance ist gut und auch Marshmallow ist ein solides Betriebssystem.

Es fehlen jedoch einige Features, die man für ein bisschen mehr Geld bei der Konkurrenz bekommt. Dazu gehört vor allem ein Fingerabdruckleser, den beispielsweise das ASUS ZenPad 3S 10, Huawei MediaPad M3 und Samsung Galaxy Tab S2 bieten. Auch ein Gehäuse komplett aus Metall wäre nett gewesen.

Wie in meinem Test erwähnt, gibt es zumindest bei meinem Modell außerdem zwei durchaus große Schwachstellen. So ist das Scharnier des Kickstands etwas schwergängig und der Ton ist teilweise bei Videos nicht synchron. Ich konnte kein zweites Modell ausprobieren, weiß also nicht, wie weit das verbreitet ist. Andere Nutzer berichten aber auch vom asynchronen Ton. Das sind zwei Punkte, die ihr euch beim Händler eurer Wahl wenn möglich vor dem Kauf genauer anschauen solltet. Bevor das Problem mit dem asynchronen Ton gelöst ist, rate ich nicht zum Kauf – sehr schade.


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