Google I/O 2014: Die 10 wichtigsten Ankündigungen

Gestern Abend ist die Google I/O Entwicklerkonferenz in San Francisco gestartet, zu dessen Beginn es eine lange Keynote mit zahlreichen Ankündigungen gab. Wir haben zwar keine neuen Nexus-Geräte gesehen, aber was Google in diesem Jahr mit Android L plant ist ziemlich interessant. Das sind die 10 wichtigsten Ankündigungen der Google I/O 2014 – weitere folgen möglicherweise heute Abend:

Android L – das Android für alles
Der Nachfolger von Android 4.4 KitKat wird Android L – wobei wir noch immer nicht wissen, wie genau der finale Name lauten wird. Dennoch hat Google auf der I/O schon einige kleine Details zur neusten Version ihres Betriebssystems verraten. So soll Android L nicht nur auf Smartphones und Tablets laufen, sondern auch in Autos, Fernsehern und so ziemlich alles, was ein Betriebssystem gebrauchen kann.

Mit Android L wird außerdem ein neues Design eingeführt, das Google „Material Design“ nennt und übergreifend in allen Produkten des Suchmaschinenriesen zum Einsatz kommen soll. Das Design ist bunt, minimalistisch und hat Karten – es ähnelt sehr Google Now. Hier seht ihr einige Beispiele:

Android One
Wie wir alle wissen ist Android äußerst beliebt und ist deutlich häufiger auf Smartphones zu finden als iOS oder Windows Phone. Laut Android-Chef Sundar Pichai gibt es aktuell über eine Milliarde aktive Nutzer. Das ist eine Menge, doch auf der Erde leben deutlich mehr Menschen. Die meisten davon können sich jedoch kein Galaxy S5 oder ein anderes High-End-Gerät leisten und greifen immer öfter zu günstigen Geräten mit Windows Phone. Googles Antwort ist Android One.

Mit Android One will Google in Zusammenarbeit mit ihren Hardwarepartnern Smartphones mit Android auf den Markt bringen, die unter 100 US Dollar kosten. Bereits im Herbst soll dieses Programm in Indien starten und dann in andere Länder expandieren. Das erste Android One Smartphone wurde zusammen mit Micromax hergestellt und ist mit einem 4,5 Zoll Display, Dual-SIMs und einem FM-Radio ausgestattet.

Akku, Akku, Akku
Egal welches Smartphone ich nutze, an bestimmten Tagen ist die Akkulaufzeit immer zu niedrig. Mit ihren aktuellen Flaggschiffen gehen Samsung und HTC das Problem mit ihren „Ultra“ und „Power“ Energiesparmodi gerade an. Doch solche Features sollen ab Android L standardmäßig mitgeliefert werden.

Google möchte die Akkulaufzeit von Android-Geräten deutlich verlängern, dies nennen sie Projekt Volta. Zum einen soll Android L allgemein sparsamer mit dem Akku umgehen, es soll aber auch einen extra Energiesparmodus geben, mit dem man angeblich 90 weitere Minuten aus dem Gerät herausholen kann.

Google SmartWatch mit Android Wear
Es gibt bereits zahlreiche SmartWatches da draußen, doch wurde keine offiziell von Google unterstützt. Das ändert sich nun mit Android Wear, dem Betriebssystem für intelligente Uhren und andere tragbare Geräte. Im Play Store sind bereits die ersten SmartWatches mit Android Wear verfügbar, diese stammen von Samsung und LG.

Besonders interessant dürfte die Motorola Moto 360 sein, doch die erscheint erst im Sommer. Schon jetzt verfügbar sind die LG G Watch, sowie die Samsung Gear Live. Letzteres werde ich mir heute mit etwas Glück auf einem Event bei Samsung anschauen können.

Android Apps in Chrome
Die wenigen unter uns, die ein Chromebook besitzen, können bald eine ganze Reihe weiterer Apps nutzen. Android Apps sollen zukünftig nämlich unter Chrome OS laufen. Google hat bereits einige Beispiele wie Evernote und Vine gezeigt. Die Apps laufen vermutlich in einer virtuellen Umgebung, können aber auf die Hardware wie beispielsweise die Kamera zugreifen.

Google Fit
Fitness Apps und entsprechendes Zubehör für Smartphones sind momentan sehr im Trend. Auf diesen ist erst kürzlich Apple aufgesprungen und mit Google Fit erscheint nun ein ähnliches Angebot für Android. Google Fit ist weniger eine eigene Fitness-App, als vielmehr eine Plattform, die andere Hersteller mit APIs bedienen können. Zu den ersten Partnern gehört unter anderem Nike.

Sicherheit
Ab Android L wird Google wichtige Patches für Android über die Play Services ausrollen, damit man nicht mehr unendlich lange warten muss, bis die Hersteller und Mobilfunkanbieter sich entscheiden auf eine neue Version zu updaten – falls es denn überhaupt geschieht. Zukünftige Android-Geräte werden also auch dann sicher sein, wenn der Hersteller keine Updates mehr ausrollt. Natürlich nur ab Android L, nicht bei den Versionen davor.

Gleichzeitig führt Google einen neuen „Kill Switch“ ein, mit dem man sein Smartphone komplett löschen kann, sollte es gestohlen werden. Ein ähnliches Feature bietet Apple bereits seit einiger Weile an, was tatsächlich zu weniger gestohlenen iPhones geführt haben soll.

Android Auto
Ab Android L soll das mobile Betriebssystem von Google nicht nur auf Smartphones, Tablets und Uhren laufen, sondern auch in Autos. Android Auto bietet zu einem großen Teil die Funktionen von „normalem“ Android, wurde aber vor allem auf Navigation, Kommunikation und Musik spezialisiert. Die Interaktion soll fast komplett über Spracherkennung funktionieren. Wie das ausschaut, könnt ihr euch hier ansehen:

Android TV
Es gab schon mehrere Versuche von Google den Fernseher zu erobern und Android TV ist der neuste Versuch. Hierbei handelt es sich um eine Art Mischung aus Chromecast und Apple TV – wie bei Android Auto mit einem starken Fokus auf Sprachsteuerung. Fragen wie „Wer spielt Captain Picard in Star Trek: Der erste Kontakt“ sollen direkt passende Antworten liefern.

Android TV soll sowohl direkt auf Fernsehern, als auch auf Set-Top-Boxen laufen und das komplette Entertainment-Angebot übernehmen. Man kann mit seinem Smartphone oder Tablet Inhalte auf den Fernseher senden, aber auch dort direkt Apps, Filme und andere Angebote aus dem Play Store sehen können.

Chromecast
Das einzige Projekt, mit dem Google bisher auf einem Fernseher erfolgreich war, ist der recht beliebte Chromecast Stick. Von diesem wurde auf der I/O keine neue Version angekündigt, sondern einfach neue Funktionen. So soll es endlich möglich sein das Display des Smartphones oder Tablets auf dem Fernseher komplett zu spiegeln. Dies funktioniert allerdings nur mit bestimmten Geräten von Samsung, HTC und LG, sowie natürlich denen aus der Nexus-Reihe. Außerdem muss man nicht mehr zwangsweise im gleichen WLAN-Netzwerk sein, um Inhalte auf den Chromecast schicken zu können.